Sagitt meint:
Anders als Heine ist Eichendorff ein ungebrochener Romantiker. Da wird nicht die Stimmung durch beißende Ironie gekippt, sondern Eichendorff widmet sich ganz der Mystik von Natur und Geistern. Schumann hat in seiner produktiven Phase einen Bund Eichendorffscher Lieder vertont und ihnen mit so großartigen Stücken wie Mondnacht, Zwielicht, In der Fremde usw. unsterbliche Denkmäler gesetzt.
Unübertroffen nach wie vor DFD. Wie er diesen Zyklus gestaltet, macht ihm keiner nach. Da ist er genau in seinem Element. Die intellektuelle Durchdringung gepaart mit äußerst exakter Stimmführung und herrlichen Lyrismen, das kann s o nur er. Eine seiner Aufnahmen-für mich die schönste, völlig egal, das es mono ist- stammt aus seiner Salzburg-Zeit. Jedes Jahr wurde ein bestimmtes Programm vorgestellt,ganz der Lehrer, der Dieskau ja auch war. 1959- war es, glaube ich, ist es der Liederzyklus op. 39 gewesen. Was er da mit Gerald Moore zaubert, ist nur als Sternstunde des Liedgesangs zu bezeichnen.
Ich möchte ihm eine Aufnahme an die Seite stellen,ohne zu behaupten, dass diese gleichwertig sei. Aber der jetzige Rektor der Kölner Musikhochschule, Josef Protschka, hat in den achtziger Jahren einige Liedaufnahmen gemacht, die man auch nur als großartig bezeichnen kann. Er ist sicher nicht so perfekt wie Dieskau, aber konnte die zarten Töne der Schumann-Lieder auch sehr gut treffen und hatte mit Helmut Deutsch einen gleichwertigen Klavierpartner- bei den den Schumann-Liedern spielt dies auch eine erhebliche Rolle.
Ich bin gespannt, welche Anregungen zu diesem großartigen Liederkreis aus dem Kreis der Experten kommen....