La Gioconda 13.05.2013 aus Paris Bastille im Kino

  • Ich bin gestern von einer kleinen Ostseerundfahrt zurück gekommen. Unterwegs habe ich in Magdeburg Maria Stuarda von Donizetti (sehr schöne, fast klassische Inszenierung) und in Puttbus Rigoletto (sehr schlechte Inszenierung, ich hoffe, dass der Regisseur selber weiß was er ausdrücken wollte) gesehen.


    Statt den Koffer auszupacken, bin ich ins Kino gegangen und habe mir eine Übertragung von La Gioconda (Ponchielli) aus der Opera Bastille in Paris angesehen.


    Eine im Wesentlichen identische Inszenierung habe ich 2005 in Verona gesehen. In beiden Fällen hat Pier Luigi Pizzi Regie geführt.


    Es stimmte – fast – alles: Klassisch Bühnenbild und Kostüme (in Verona nur aufwendiger), Ballett, Chor, Solisten und Orchester unter Daniel Oren waren hervorragend. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen eine detaillierte Beschreibung der Oper nachreichen kann.


    Allerdings habe ich immer Schwierigkeiten eine Oper zu genießen, wenn bei den Solisten die Verhältnisse nicht stimmen: Gioconda sollte eine junge attraktive Frau sein und jünger als ihre Mutter, hier war es umgekehrt. Die von Enzo begehrte junge Laura ist mit einem älteren Mann, der hier wohl 15 Jahre jünger als sie war, verheiratet.


    Wie sehen das andere Forumteilnehmer?
    Ich würde eine szenische Aufführung der Traviata mit z. B. Domingo als Alfredo, der Gruberova als Violetta und Erwin Schrott als Germont nicht sehen wollen.

  • Ich würde allein schon für diese Oper in jede Aufführung/Inszenierung/Besetzung gehen.


    Mir ist das Aussehen prinzipiell egal - WENN gut gesungen wird. Ab einem gewissen gesanglichen Niveau ist der optische Aspekt ein schöner Bonus aber nicht Voraussetzung.



    Schade, diese Oper wird so gut wie gar nicht mehr gespielt. :(

  • Ich würde eine szenische Aufführung der Traviata mit z. B. Domingo als Alfredo, der Gruberova als Violetta und Erwin Schrott als Germont nicht sehen wollen.


    Das ist ein gute Frage. Der erste Impuls gibt Dir recht, aber beim zweiten Blick ist es für mich so, dass die stimmliche und darstellerische Leistung mehr zählen. Die Äußerlichkeiten lassen sich mit guten Kostüm- und Maskenbildnern ausgleichen.


    Bartolifan

  • Hallo Bartolifan.


    Da hätte wahrscheinlich ein Retuscheur für Digitalphotos nichts ausrichten können.


    Liebe Grüße


    Serse

  • La Gioconda ist eine der schönsten italienischen Opern überhaupt, aber auf Grund der gigantischen Anforderungen an die Sänger (v.a. die Titelrolle) leider heute fast gar nicht mehr gespielt.
    Ich hatte das Glück das Werk im September 2008 an der New Yorker Met live erleben zu dürfen, in der berühmten Inszenierung von Margarethe Wallmann von 1966 - damals für Tebaldi und Corelli geschaffen. Die Bühnenbilder von Beni Montresor waren eine Pracht, wie ich es selten erlebt habe, leider wollte das Schiff, am Ende des zweiten Akts wegen einer szenischen Panne nicht sinken. Bei den Sängern gab es leider neben Deborah Voigt und Olga Borodina auch viel Schatten - da blieb vieles offen.


    Ich freue mich, dass dieses aussegewönliche Werk in Paris endlich wieder gespielt wird.
    Auch gibt es kommende Spielzeit Aufführungen an der Deutschen Oper Berlin eine Wiederufname mit Kulissen aus dem 19. Jh, die ich mir nicht entgehen lassen will!

  • Hallo Figarooo.


    Eine Aufführung von den 4 Terminen (19., 26. Jan.; 2., 6. Feb. 2014) möchte ich auch sehen. Ich hätte ja auch schon Karten gekauft (das ist schon möglich), aber leider habe ich Abstimmungsprobleme mit anderen Vorhaben. Ich verstehe nicht, warum man bei vielen Opernhäusern immer nur kurzfristig Karten kaufen kann. Wollen die nicht oder sind die unfähig?
    Die Semperoper hat seit fast einem Jahr einen zinslosen Kredit für den Rosenkavalier von mir. Wien, München und andere können darauf anscheinend verzichten.


    Liebe Grüße von einem anderen Gioconda-Fan


    Serse