Heute vor 30 Jahren uraufgeführt:
The English Cat (Die Englische Katze),
eine Geschichte für Sänger und Instrumentalisten in 2 Akten (7 Bildern)
Musik von Hans Werner Henze.
Text von Edward Bond nach Honoré de Balzac;
deutsche Fassung von Ken Bartlett
Uraufführung: 2.6.1983 Schwetzingen, Rokokotheater
(Produktion des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart),
Regie: Hans Werner Henze;
Bühnenbild und Kostüme: Jakob Niedermeier;
mit Inga Nielsen • Wolfgang Schöne • Martin Finke • Roland Bracht • Elisabeth Glauser • Regina Marheineke • Alfred Baumann • Helmut Holzapfel • Melinda Liebermann • Ursula Sutter • Karl-Friedrich Dürr,
Dirig. Dennis Russell David.
Oft werden die sozialkritischen Aspekte der Englischen Katze übersehen, die sich bereits in Balzacs Novelle finden.
Gerade um seinen satirischen Zugriff zu untermauern und die Tierparabel auf die Ebene einer ironisch geschärften Sittenkomödie zu heben, bediente sich Henze der bürgerlichen Tradition von Mozart bis Offenbach und Weill. Damit kehrte Henze auch wieder zur Nummernoper mit Rezitativen, Arien und finalen Ensembles zurück, wie er sie in seinen früheren Opern favorisiert hatte. Er ordnet den einzelnen Personen bestimmte Instrumente zu; die stereotypen Arientypen wie Kabaletta, Cavatina, Serenade, Lamento oder Rondo und die quer durch die Zeiten reichenden volkstümlichen Tanzformen wie Polka, Ländler, Walzer, Tango dienen zur Charakterisierung der Figuren.
LG