Klaus König, ein Tenor aus Oberschlesien

  • Klaus König wurde am 26. Mai 1934 in Beuthen, Oberschlesien geboren. ER ist ein deutscher Tenor. Er machte zuerst eine Lehre zum Maler und Lackierer und arbeitete im väterlichen Betireb. Ab 1965 studierte er an der Musikhochschule Dresden Gesang.
    Sein Debut als Opernsänger erfolgte 1970 am Theater Cottbus mit der Rolle des Riccardo in der Oper „Die vier Grobiane“ von Ermanno Wolf-Ferrari. Ab 1973 hatte er ein Engagement am Landestheater Dessau, wo er bereits erste Rollen als jugendlicher Heldentenor sang, unter anderem den Max in „Der Freischütz“ von Carl-Maria von Weber und den Erik in „Der Fliegende Holländer“.
    Von 1978 bis 1982 war er am Opernhaus Leipzig engagiert, wo sich seine Stimme ins schwere Heldentenorfach entwickelte. Mit der Rolle des Tristan in Richard Wagners Tristan und Isolde gelang ihm 1980 in Leipzig der Durchbruch z einer internationalen Karriere.
    Seit 1982 war König festes Ensemblemitglied an der Dresdner Staatsoper. 1985 sang er dort anlässlich der wiederaufgebauten Semperoper in der Eröffnungsvorstellung die Rolle des Max. Außerdem sang er dort den Sänger in „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss. Die Aufführungen wurden 1985 für das Fernsehen aufgezeichnet und später auch auf CD und DVD veröffentlicht.
    An der Staatsoper Dresden sang er außerdem bis 1990 regelmäßig den Titelhelden in den Wagneroperm Tannhäuser, Lohengrin, Tristan und Isolde und Parsifal.
    Von 1985 bis 1992 san König auch regelmäßig an der Wiener Staatsoper. Er sang dort insgesamt 5 verschiedene Partien, den Bacchus in Ariadne auf Naxos, den Erik, den Stolzing in Die Meistersinger von Nürnberg sowie die Titelsollen in ‚T’annhäuser und Lohengrin.
    Im Ausland debütierte er 1984 in Covent Garden und an der Scala als Tannhäuser, in Brüssel 1985 als Tristan, in Lissabon 1986 und in Buenos Aires 1988 als Florestan…



    Im Dezember 1989 übernahm er das Tenorsolo in der Neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven in der mittlerweile legendären Aufführung im Berliner Schauspielhaus unter der Leitung von Leonard Bernstein:


    In den 90er Jahren gab er weitere Gastspiele im europäischen Ausland. Ab 2000 beendete König allmählich seine professionelle Gesangskarriere. Von der Dresdner Staatsoper erhielt er den Titel „Kammersänger“. (Quelle: Wikipedia)


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Danke, Willi, für diesen Thread über Klaus König, der bisher hier im Forum ziemlich schlecht wegkam.


    Dies ist wohl seine bekannteste Plattenaufnahme:



    Richard Wagner (1813–1883)
    Tannhäuser

    Künstler:
    Kurt Moll, Klaus König, Bernd Weikl, Lucia Popp, Siegfried Jerusalem,
    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
    Dir.: Bernard Haitink
    Label: EMI, DDD, 1985
    Serie: The Home of Opera
    3 CDs plus CD-ROM mit Libretto und Synopsis


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,


    dieser Tannhäuser unter Haiting ist eine meiner liebsten Aufnahmen, wegen Klaus König und der auch sonst stimmfachgerechten Besetzung !


    Gruß,


    Antalwin

  • Danke für den Tipp mit dieser Aufnahme, lieber Harald. Ich habe sie schon auf meine Liste geschrieben.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ein weiterer Tipp unter Plattensammlern ist jene Mahler-Aufnahme, die von der Plattenfirma recht stiefmütterlich behandelt wurde, da man Referenz-Aufnahmen mit bekannteren Solisten im Katalog hat:



    In England wird die Einspielung auf einer preiswerten Doppel-CD in Kombination mit Mahler 5 angeboten:



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Ich habe prompt in meiner Mahler-Tennstedt-Box nachgesehen, hatte aber schon so ein schlechtes Gefühl, und richtig, es waren nur die Symphonien enthalten, und auch in der Mahler- GA- EMI-Box war natürlich die Kombi Christa Ludwig/Fritz Wunderlich. Deshalb habe ich prompt die von dir empfohlene Doppel-CD bestellt, lieber Harald.
    Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass ich es versäumt habe, Klaus König auch als Mahler-Sänger und sein Mitwirken in Werken Beethovens und Bruckners zu nennen. Sorry.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Wenn man heute "Klaus König" goggelt, kommt man zu allen möglichen Namensträgern, aber es finden sich kaum Spuren dieses so bedeutenden Heldentenores im Netz (mit Ausnahme - immerhin - eines Wikipedia-Artikels).
    Auch bei der google-Bild-Suche wird man kaum fündig - lediglich drei Fotos mit ihm habe ich überhaupt gefunden:


    Das erste, das ich hier leider nicht hochladen kann, zeigt ihn stolz mit seinemem Meisterbrief in der Hand vor seiner Autolackierei. An der Klingel seines Hauses in Krauschwitz an der Neiße steht übrigens nicht etwa "Kammersänger Klaus König", sondern "Klaus König, Malermeister". König hat sich nie primär als Künstler gesehen und hat auch während seiner beachtlichen Gesangskarriere mit Festverpflichtungen in Cottbus, Dessau, Leipzig und Dresden sowie Gastspielen in aller Welt (darunter Staatsoper Wien, Hamburg, Berlin, München, Mailänder Scala, Spanien, MET usw.) nie seinen heimischen Betrieb aufgegeben.


    Unabhängig davon war König kein Studio-Sänger, seine (leider unveröffentlichten) Live-Aufnahmen sind in der Regel wesentlich eindrucksvoller als seine wenigen Studio-Aufnahmen. Wer es live nie erlebt oder auf Live-Aufnahmen gehört hat, wie unverschämt mühelos er alle Klippen von Partien wie Tannhäuser, Lohegrin, Stolzing oder Bacchus meisterte, wird seine Bedeutung schwer nachvollziehen können. Ich habe beispielsweise einen Mitschnitt der Schluss-Szene der "Ariadne auf Naxos" aus der Hamburgischen Staatsoper von 1987, da singt er neben Johanna Meier als Ariadne einen Bacchus, wie ich ihn nie besser gehört habe. Von Stolzings Preislied gibt es eine mäßige Studio-Aufnahme für das Radio und einen grandiosen Live-Mitschnitt von einem Auftritt zum Jubiläums-Wagner-Konzert in Leipzig 1983. Aber es gibt in jedem Fall - gemessen an seinen herausragenden sängerischen Fähigkeiten - entschieden zu wenig!


    Das zweite Foto zeigt ihn bei wohl bei eben diesem Konzert anlässlich des 100. Todestages von Richard Wagner neben Kurt Masur, Eva-Maria Bundschuh und Theo Adam.



    Das dritte Foto, das wie das erste hier leider nicht hochladbar ist, zeigt König bei einer Gesprächsveranstaltung im Staatstheater Cottbus 2008, da hatte er seine Karriere gerade endgültig beendet, nachdem er noch mit über 70 mehrfach den Ersten Geharnischten an der Semperoper Dresden gesungen hatte.


    Letztlich führt mich die googele-Bildsucher zu einer sehr dürftigen Ausbeute bezüglich dieses Sängers, die in keinem Verhältnis zu seinem künstlerischen Rang steht.
    Erfreulich: die vielen Todesanzeigen zu "Klaus König", die man dabei auch findet, betreffen nicht ihn, er lebt meines Wissens nach wie vor in Krauschwitz (wenn auch nicht bei bester Gesundheit) und wird im kommenden Mai hoffentlich seinen 80. Geburtstag feiern können.


    Dass sich jedoch kein einziges Rollenfoto von ihm im Internet finden lässt, finde ich dennoch traurig.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Liebe Mme. Cortese,


    besten Dank für den Hinweis und den Tipp, aber "viel mehr" ist allerdings leicht übertrieben.
    Das eingestellte Video ist das Finale einer konzertanten Aufführung 1994 in Paris unter Marek Janowski. Eigentlich war Heikki Siukola als Menelas angesetzt, doch der sagte ab und Klaus König, der diese Partie ja durch seine Auftritte in der Münchner Produktion drauf hatte, sprang kurzfristig ein. Bei im Internet kursierenden Gesamtmitschnitten davon findet sich allerdings häufig der Name des Absagers Siukola statt der des Einspringers König.
    Von erwähnter Münchner Aufführung findet sich bei Youtube die Finalzene mit Gwyneth Jones und Klaus König:



    (Es gibt auch ein Gesamtvideo in dieser technisch schwachen Qualität, das aber aktuell offenbar nicht bei Youtube eingestellt ist.)


    P.S.: Danke, lieber Harald, für das schöne "Tannhäuser"-Rollenfoto von König, das ich allerdings auf der von dir angegebenen Werkstatt-Homepage nicht finden kann und sonst auch nicht. Ich freue mich aber natürlich trotzdem drüber.


    Erlebt habe ich Klaus König 2x als 1. Geharnischten, 12x als Florestan, 6x als Erik, 10x als Tannhäuser, 10x als Lohengrin, 6x als Stolzing, 2x als konzertanten Siegmund mit jeweils dem 1. Akt der "Walküre", 2x als Parsifal, 1x als Aegisth, 4x als Bacchus und 2x als Bürgermeister im "Friedenstag".
    Ich habe natürlich auch viele andere Lieblingssänger unter den Tenören mit teilweise ganz anders gelagerten Qualitäten (Günter Neumann, Heikki Siukola, Plácido Domingo, Michael Rabsilber, Andreas Conrad, Werner Enders, Horst Hiestermann, Peter Seiffert, Johan Botha, Wolfgang Schmidt, Heinz Kruse, natürlich Juan Diego Florez, sogar der späte Kollo, je nach Tagesform und Rolle mitunter auch Goldberg, Neil Shicoff mochte ich auch mal sehr und andere mehr), aber unter dem Strich, wenn man mich nach meinem live erlebten Lieblings-Tenor Nr. 1 fragt, würde ich wohl immer sagen: Klaus König! :)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • hat auch keiner behauptet, oder?

    Naja, so ein kommentarloser Link direkt unter dem Foto sah schon etwas nach Quellenangabe aus.
    Aus welchem Jahr und aus welcher Inszenierung (sprich: aus welchem Ort) ist das Foto denn?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Es freut mich ja dass der Thread jetzt wieder Fahrt aufgenommen hat und dass wir mit dier, lieber Stimmenliebhaber, einen kompetenten Experten für Liveerlebnisse mit Klaus König haben.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Klaus König (* 26. Mai 1934 in Beuthen, Oberschlesien) ist ein deutscher Opernsänger in der Stimmlage Tenor.
    Heute feiert er seinen 80. Geburtstag!


    :jubel::jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Dem schließe ich mich natürlich an, zumal ich es eigentlich wissen müsste und mich auskennen müsste, wer alles im Mai Geburtstag hat, aber du als oberste Instanz, lieber Harlad, passt schon auf, dass keiner vergessen bleibt.



    Herzliche Geburtstgswünsche


    Willi :jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Auch von mir natürlich herzliche Glückwünsche an meinen live erlebten Lieblings-Tenor zu seinem 80. Geburtstag! :) :jubel: :yes: :rolleyes:


    Erlebt habe ich Klaus König 2x als 1. Geharnischten, 12x als Florestan, 6x als Erik, 10x als Tannhäuser, 10x als Lohengrin, 6x als Stolzing, 2x als konzertanten Siegmund mit jeweils dem 1. Akt der "Walküre", 2x als Parsifal, 1x als Aegisth, 4x als Bacchus und 2x als Bürgermeister im "Friedenstag".


    Wenn ich recht drüber nachdenke, habe ich Klaus König nicht 6x, sondern nur 5x als Erik erlebt (immer in der Semperoper Dresden 2x 1994 und 3x 1996) und auch nur 9x statt 10x als "Lohengrin" (10x hatte ich ihn zwischen 1993 und 1996 in der Semperoper "gebucht, 8x sang er und 2x sagte er ab, aber dann sang er noch 1996, wenige Wochen vor seinem 65. Geburtstag, einen grandiosen Lohengrin konzertant im Dresdner Kulturpalast). Die 10 Tannhäuser stimmen auch nicht, es waren 11 (4x Staatsoper Berlin 1991-1993 und 7x Landestheater Eisenach 1998-2000, der letzte wenige Wochen vor seinem 66. Geburtstag) und als 1. Geharnischten hatte ich ihn nur 1x, 1998 in Dresden. Die anderen "Mengenangaben" waren aber richtig (12x Florestan war 2x an der Staatsoper Berlin 1991/1992, 9x an der Semperoper Dresden 1997-1998 und 1x konzertant im Meißener Theater, da war er 65 1/2!, Stolzing war 2x an der Staatsoper Berlin 1991/1993 und 4x an der Semperoper Dresden - je 2x 1993 und 1994, 2x Parsifal war Dresden 1993, 4x Bacchus war Semperoper Dresden 1997, Siegmund beide Male der 1. Akt konzertant 1997 in Eisenach, 1x auf der Wartburg und 1x im Theater, der Bürgermeister in "Friedenstag" war an der Semperoper 1995 und 1999), hinzu kommt noch eine Beethoven-IX. in Hoyerswerda 1998, die Bass-Partie sang Theo Adam. Das letzte Mal erlebte ich ihn im Dezember 2002 am Staatstheater Cottbus bei einer Benefiz-Gala zugunsten der Hochwasser-Opfer, da sang er die Max-Arie (in der kompletten Rolle habe ich ihn leider nicht mehr erlebt) und noch einmal die Rom-Erzählung - mit 68! Die Stimme lief noch tadellos, nur die Bonchen machten zunehmend Probleme. Den 1. Geharnischten sang er in Dresden noch mit über 70!


    Vielleicht lag es auch daran, dass Klaus König seine Gesangs-Profi-Karriere so spät begann (seine Autowerkstatt hat er ja nie aufgegeben und an der Türklingel in Krauschwitz an der Neiße stand nicht "Kammersänger Klaus König", sondern "Klaus König, Malermeister"!), dass er noch mit über 60 noch so wunderbar bei Stimme war. Ich bewunderte nicht nur die unbedingte Souveränität und Mühelosigkeit, mit der er dieses anspruchsvolle Fach bewältigte (da verrutschte kein einziger Spitzenton!), sondern mochte auch dieses für mein Empfinden ideale Wort-Ton-Verhältnis sehr. Meines Erachtens hatte er in diesem Fach die perfekte Balance zwischen Linie und absolut guter Textverständlichkeit gefunden. Dabei war er nie "Künstler", sondern immer ein sehr bodenständiger Mensch, sicher nicht ohne Ecken und Kanten, aber doch sympathisch und vor allem ehrlich!


    Besonders unvergesslich bleibt mir, dass er zu den Wagner-Festtagen der Semperoper Dresden 1996 an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Lohengrin und Erik sang, an beiden Abenden dirigierte Peter Schneider, und für mich waren diese Vorstellungen, denen ich im Publikum beiwohnte, unvergessliche Sternstunden - von solchen hat er mir live mehr beschert als jeder andere Heldentenor im deutschen Fach.


    Ich werde heute Abend noch in einige zusammengesammelte "Schätze" hineinhören - den sensationellen Hamburger Bacchus von 1987 und einen grandiosen Berliner Tannhäuser vom März 1992 habe ich heute nachmittag bereits gehört. :rolleyes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • "Eine gute Hausbesetzung stellte KLAUS KÖNIG als gestandener, seriöser Erik dar."


    (S. Pf. auf Seite 14 in "Der Neue Merker", Heft 90-3 über "Der fliegende Holländer" am 17.01.1990 in der Wiener Staatsoper)


    Anmerkung: Klaus König war natürlich keine "Hausbesetzung", sondern Gast, sang aber in jenen Jahren regelmäßig an der Wiener Staatsoper:


    http://db-staatsoper.die-antwort.eu/search/person/1486

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Bis vor wenigen Tagen habe ich von dem Tenor Klaus König noch nie etwas gehört, aber das schiebe ich mal auf mein jugendliches Alter! König scheint ein Perfektionist der Diktion - jedes Wort ist verständlich, jedes Wort bekommt in seinem Gesang seine Bedeutung. Dies macht ihn mit seinem voluminösen, höhensicheren Tenor zu einem Sänger, mit dem ich mich wohl noch öfter beschäftigen muss. Scheinbar zur Feier des Tages wurde auf youtube die Schlussszene der Ariadne auf Naxos hochgeladen. Auch von mir alles gute zum Geburtstag!



    LG
    Christian

  • "Solid und zuverlässig der Erik Klaus KÖNIGs, ein Sänger, bei welchem man nie um einen hohen Ton fürchten muss (wie beim Erik Reiner Goldbergs). Schade nur, dass König kein besonders guter Schauspieler ist und keine ideale Bühnengestalt hat. Alles ist eben nie beeinander."


    (G.R. auf Seite 14 in "Der Neue Merker", Heft Februar 1991 über "Der fliegende Holländer" am 28.12.1990 an der Semperoper Dresden)


    Kommentar: Abgesehen davon, dass man als Kritiker-"Neuling" erstmal nachschreibt, was die Chefin vorgibt, kommt hier der Haupthinderungsgrund zur Sprache, der einen "Startum" Klaus Königs im Wege stand: trotz seines hervorragenden Gesangs konnte er kein "Star" werden, weil er klein und dick war und damit nicht dem Schönheits-Ideal vieler (auch beider zitierter Kritikerinnen) entsprach. Das hier kürzlich diskutierte Problem "Muss ein Sänger schön sein?" war also auch schon vor knapp 25 Jahren ein Thema. Hätte Klaus König mit seinen stimmlichen Mitteln auch noch ausgesehen wie Jonas Kaufmann oder Klaus Florian Vogt - er hätte eine ganz, ganz große Karriere gemacht, davon bin ich überzeugt! - obwohl er seinem Wesen nach kein "Star" war und auch nicht sein wollte, sondern er war auch als Sänger ein guter Handwerker - auf einem Niveau, das nicht alle Kollegen in diesem Beruf mitbringen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Noch ein Beispiel für diese teils bösen, aber zur optischen Seite natürlich nicht ganz unberechtigten Kritiken (auch wenn er von Botha doch noch ein ganzes Stück weit entfernt war):


    "Alle schmunzelten über den zwar stimmlich sehr guten, aber optisch unmöglichen "holden Knaben" Klaus KÖNIG. Eine Text- und Kostümänderung wäre bei dieser Besetzung zu empfehlen."

    (Gitte Ranft auf Seite 7 in "Der Neue Merker", Heft Mai 1991, über "Parsifal" am Karfreitag 1991 an der Semperoper Dresden)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Und nun wieder die "Chefin", die sich ob dieser Boshaftigkeiten offenbar ärgert, dass König so gut und mühelos sang und vom Publikum so heftig akklamiert wurde:


    "Wer meint, Klaus KÖNIG könne nicht spielen, der höre und staune (sofern er nicht selbst Zeuge dieses Ereignisses war): bereits bei "der Vöglein liebem Sange" lächelte er , bei "Lass mich ziehn" ballte er die Faust; er griff in die Saiten der Harfe, er machte heftige Schritte. (Dass er die Verwandlung ins Wartburgtal bewirkt und nicht die Bühnenmaschinerie, ist ihm allerdings entgangen.) Er kniete, neigte reuevoll den Nacken, reagierte auf Wolframs Umarmung mit gleicher Aktion. Im Sängerkrieg lachte er sogar bei Biterolfs Lied einmal laut auf und in der anstandslos gesungenen "Erbarm dich mein"-Szene klammerte er sich mit Erfolg ans Reuestockerl. Prompt hielt er Rom-Pilgerschaft und den Bericht darüber ohne irgendwelchen vokalen Ermüdungserscheiningen durch, schleuderte einmal effektvoll seinen Stecken von sich und sank im Tode eindrucksvoll und ästhetisch am Sarge der Elisabeth zu Boden. (Wenn ich boshaft wäre, würde ich sagen, er verausgabt sich als Tannhäuser darstellerisch so, dass er nicht auch noch den Lohengrin spielen kann). Ein 'königlicher' Abend für den Dresdner Tenor, sozusagen, der auch kräftigen Publikumsjubel erntete, zumal das Zittern, wie man es um den wieder absagenden Kollo gewöhnt ist, bei Königs sicherer Stimme wegfällt. Allerdings auch die dazugehörige 'Inbrunst'; denn bei ihm brennt nichts, nichts außen und nichts innen. Fazit: positiv denken und sich über die stimmliche, auch musikalisch dargebrachte Leistung freuen!"


    (S.Pf. auf Seite 14 in "Der Neue Merker", Heft Juni 91, über "Tannhäuser" am 4.5.1991 an der Wiener Staatsoper)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • „Eine hervorragende Leistung – allerdings nur stimmlich – der Florestan von Klaus KÖNIG.“


    „Aber auch das übrige Ensemble zeigt große Leistungen. Klaus KÖNIG gab dem Bacchus schöne und markante sängerische Akzente und Helga THIEDE war als Ariadne stimmlich in Hochform.“


    (G.R. auf Seite 34 in „Der Neue Merker“, Heft November 91, über die Dresdner Vorstellungen von „Fidelio“ am 23.08.1991 und „Ariadne auf Naxos“ am 30.08.1991)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wieder die Chefredakteurin, die angesichts der parallel laufenden „Tristan“-Serie mit Heikki Siukola ihre Meinung über den Darsteller Klaus König etwas „modifiziert“ hat:

    „Klaus KÖNIG begann mit einem bei ihm ungewohnten, starken Tremolo, sang sich aber bei der „Freiheit“, zu der es ihn drängte, endgültig frei und bot wieder eine höchst respektable, durch nichts zu erschütternde stimmliche Leistung und eine seriöse, wenn auch nicht gerade leidenschaftliche Darstellung des Venusritters. Er gehört – Gott sei Dank – noch zu jener Generation von ‚Stehern‘, die lieber nichts machen und die Musik wirken lassen, als jedes Wort im Sinne einer falsch verstandenen ‚Natürlichkeit‘ gestisch zu illustrieren (In der parallel laufenden „Tristan“-Serie besonders auffallend und störend!)“


    (S.Pf. auf Seite 16 in „Der Neue Merker“, Heft Februar 1992 über die „Tannhäuser“-Vorstellung am 22.01.1992 an der Wiener Staatsoper)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • "Klaus KÖNIG bot als Erik wieder eine sehr gute stimmliche Leistung und war auch im Spiel etwas lockerer als sonst."


    (G.R. auf Seite 34 von "Der Neue Merker", Heft März 92, über "Der fliegende Holländer" am 4.12.1991 an der Semperoper Dresden)


    "Klaus KÖNIG bot einen sauberen und stimmsicheren Parsifal."


    (G.R. auf Seite 38 von "Der Neue Merker", Heft Mai 92, über "Parsifal" am 22.03.1992 an der Semperoper Dresden)


    "Dagegen brillierten Siegfried VOGEL als Rocco, Rainer BÜSCHING (ein tiefer Bass mit guter Höhe) als Minister, Klaus KÖNIG als Florestan und Manuel VON SENDEN als Jaquino."


    (G.R. auf Seite 38 von "Der Neue Merker", Heft Mai 92, über "Fidelio" am 11.03.1992 an der Semperoper Dresden)


    "Stimmlich in Hochform, mit herrlichen, weichen Spitzentönen Helga THIEDE als Ariadne, die wohl ihre stärkste Partie ist, und dazu Klaus KÖNIG (Bacchus). Er ist ein ganz höhensicherer, zuverlässiger Tenor, und was mich seit kurzem besonders angenehm berührt, ist die Tatsache, dass er jetzt auch darstellerisch intensiver wird."


    (G.R. auf Seite 39 von "Der Neue Merker", Heft Mai 92, über "Ariadne auf Naxos" am 27.02.1992 an der Semperoper Dresden)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • "Ihr intensives Spiel forderte Parsifal sehr,und so konnte neben seiner stimmlich großartigen Leistung auch Klaus KÖNIG im Spiel dazugewinnen. Das war sein bisher stärkster Parsifal."


    (G.R. auf Seite 39 in "Der Neue Merker", Heft Juni 1992, über den Ostersonntags-"Parsifal" 1992 an der Semperoper Dresden)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • "Hervorragend und diesmal mit einem etwas lockeren Spiel war Klaus KÖNIG."


    (G.R. auf S. 29 in "Der Neue Merker", Heft Oktober 1992, über "Der fliegende Holländer" am 09.06.1992 an der Semperoper Dresden)



    "Mit einer sauberen Höhe und sehr stimmsicher Klaus KÖNIG als Erik."


    (G.R. auf S. 36 in "Der Neue Merker", Heft November 1992, über "Der fliegende Holländer" am 13.09.1992 an der Semperoper Dresden)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • "Auch der Erik, Klaus KÖNIG, überzeugte mit einer hohen Gesangskultur."


    (G.R. auf Seite 35 in "Der Neue Merker", Heft Mai 1993, über "Holländer"-Aufführungen am 18. und 20. März 1993 an der Semperoper Dresden)

    "Neben dem stimmlich sauberen, kraftvollen und diesmal auch im Spiel etwas lockeren Klaus KÖNIG als Parsifal und..."


    (G.R. auf Seite 37 in "Der Neue Merker", Heft Mai 1993 über eine "Parsifal"-Aufführung am 09. April 1993 an der Semperoper Dresden)


    "Auch der Parsifal von Klaus KÖNIG begeisterte mit seinem kraft- und glanzvollen, bis zum letzten Ton strahlenden Tenor."


    (G.R. auf Seite 57 in "Der Neue Merker", Heft August/September 1993 über die "Parsifal"-Aufführung am 16. Mai 1993 an der Semperoper Dresden)


    "und einem ausgezeichneten Solisten-Quartett (Sharon SWEET, Jadwiga RAPPÉ, Klaus KÖNIG, der für Gösta Winbergh einsprang, und Franz GRUNDHEBER)"


    (G.R. auf Seite 59 in "Der Neue Merker", Heft August/September 1993 über die Aufführung der IX. Sinfonie mit der Staatskapelle Dresden unter Sir Colin Davis am 10. Juli 1993 in der Semperoper Dresden)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • "Klaus KÖNIG war ein doppelter Held: nicht nur war er Menelas, der König von Sparta, sondern auch der Tenor, der die unmenschliche Prüfung stolz bestanden hat. Die Stimme ist kräftig, wohl-timbriert und kommt ohne Probleme über die dichte Orchestrierung."


    (namentlich nicht gekennzeichnete Rezension auf Seite 32 in "Der Neue Merker", Heft Oktober 1993, über eine szenische Aufführung der Oper "Die ägyptische Helena" von Richard Strauss am 08. Mai 1993 in der Konzerthalle Athen. Im Heft ist auch ein Szenenfoto abgedruckt, auf dem Anna Tomowa-Sintow als Helena und Klaus König als Menelas zu sehen sind)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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