Cameron Carpenter kommt mit einer mobilen Orgel

  • Wenn Pianisten mit ihrem eigenen Instrument reisen, ist das schon ein ziemlicher Aufwand.
    Was, wenn dies demnächst ein Organist tut?
    Cameron Carpenter (*1981), der amerikanische Shootingstar unter den Organisten, will es vormachen.


    Cameron Carpenter hat die Fertigstellung einer mobilen digitalen Orgel für 2014 angekündigt.
    Seine "Touring Organ", die zurzeit von Marshall & Ogletree LLC fertiggestellt wird, soll im Mai 2014 im Lincoln Center in New York erstmals präsentiert werden.


    Im Anschluss an New York will Carpenter mit der Orgel nach Europa fliegen, um dort im Mai in Konzertsälen wie dem Wiener Konzerthaus, der Philharmonie in Köln und der Alten Oper in Frankfurt aufzutreten.


    Seine Idee sei es gewesen, die klassische amerikanische Kirchenorgel mit ihrem Gegenstück, der Kinoorgel, in einem Instrument zu vereinen, so Carpenter.

    (Quelle: cf)


    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe den Organisten nur in verschiedenen mehr oder weniger kurzen Fernsehberichten gesehen, nie aber Live; ich war über die Virtuosität des Musikers erstaunt - das Wort beschreibt nur gering, was ich beim Zusehen empfand. Dabei ist die Musik, die mir da zu Ohren kam, wohlgemerkt: Ausschnitte, nicht die meine.


    Ich gestehe aber auch, daß mich bloßes Virtuosentum abschreckt. Und ratlos läßt. Fingerfertigkeit auf den Tasten n Verbindung mit fast verdrehten oder über die Pedale fliegenden Beinen ist mir etwas wenig. Überspitzt: Zirkusreif :stumm:


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Es wird m. E. die Frage sein, wie gut die div. Registerklänge gesampelt sind? Ich bezweifle, bis ich eines anderen belehrt bin, dass eine digitale Orgel im Klang eine echte Orgel erreicht.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • ich finde die gesampelten Klänge mittlerweile schon sehr überzeugend... Das Problem sind immer nur die Lautsprecher.

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)


  • Es passierte dem amerikanischen Kirchenorganisten Cameron Carpenter, der mit einem eigenen spektakulären Instrument auf Welttournee ist: Er durfte für Konzerte in Birmingham nicht nach Grossbritannien (GB) einreisen. Am Flughafen der englischen Stadt wurde er nach Berlin zurückgeschickt.
    Vorschrift seit 2012: Alle reisenden Künstler ohne Visum müssen beweisen, dass sie zu einem Auftritt eingeladen sind und das Land spätestens nach 30 Tagen wieder verlassen.
    Das ist wohl das erste Mal, dass einem prominenten Musiker die Einreise überhaupt nicht gelungen ist.


    Wohlgemerkt: Nicht in Rußland oder Nordkorea, sondern im EG-Mitgliedsland Großbritannien!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Das ist wohl das erste Mal, dass einem prominenten Musiker die Einreise überhaupt nicht gelungen ist.

    Nein, eine ähnliche Geschichte passierte Grigorij Sokolov. Er reiste zu einem Konzert in London an, kam aber mit seinem russischen Pass, mit dem er ganz Europa bereist, nicht durch die Kontrolle in Heathrow. Auch in diesem Fall versteifte man sich auf ein Visum. Sokolovs Geduld war endenwollend, und nachdem der Beamte auf Stur schaltete, machte Grigorij kehrt und flog mit der nächsten Maschine wieder heim nach St. Petersburg. Die Engländer dürften Schwierigkeiten haben, Sokolov noch einmal erfolgreich einzuladen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich glaube, es bringt nicht viel, in dieser Angelegenheit moralisch zu argumentieren. Russen - ob Künstler, bekannt oder nicht bekannt - brauchen für das Vereinigte Königreich grundsätzlich ein Visum. Also auch Sokolov. Warum nun ein US-Amerikaner nicht einreisen darf, kann ich mir auch nicht erklären. Die dürften doch eigentlich kein Visum brauchen. Wie auch immer, ob einem die Bestimmungen passen oder nicht - man muss sie nun mal befolgen.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent