Gustav Kuhn in Erl

  • Das war ein lesenswerter Artikel, liebe Bartolifan, daher meinen Dank für den eingestellten Link.


    Bis zur Anschaffung der neapolitanischen "Ariadne" von Strauss kannte ich Kuhn nicht, aber die Live-Aufnahme aus Neapel, die seinerzeit bei dem Label Arte Nova erschien, war für meine Ohren hörenswert. Und die Suche nach Einspielungen dieses Dirigenten bringt beim Tamino-Werbepartner Amazon eine für mich erstaunliche Breite zu Tage: Mozart, Wagner (darunter der gesamte "Ring"), Strauss, Strauß usw. usf. Da ist auch etliches aus dem Passionspielort mit den drei Buchstaben dabei. Zu Deiner Frage, wer schon mal in Erl war und Eindrücke beschreiben kann, muss ich passen.


    Ein Zitat aus dem Artikel:


    Hans Peter Haselsteiner, langjähriger Bayreuth-Besucher und zunehmend unzufrieden mit dem, was er dort sah, hatte von jenen Umtrieben in Erl gehört, kam an, um die „Walküre“ zu hören, war entzückt und traf sich nach der Vorstellung mit Gustav Kuhn. Haselsteiner, Chef des österreichischen Baukonzerns Strabag, ist nicht nur mit einem gewissen Kunstsinn gesegnet, sondern auch einer der reichsten Männer des Landes.


    Da möchte ich den Strabag-Chef für seine mutige Investition beglückwünschen. Und gleichzeitig einen Querverweis auf „Rheingolds“ Thread über Bayreuther „Öl des Nibelungen“ geben.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Mir ist Gustav Kuhn schon seit den 80 Jahren bekannt. Da hat er auch in der Arena die Verona und auch bei den Rossini Festspielen in Pesaro dirigiert und galt als Rossini Spezialist. Was er in Erl geleistet hat und leistet davor kann man nur den Hut ziehen. Auch wenn er als Regisseur nicht so gut sein soll .

  • Meine erste Begegnung mit Gustav Kuhn war bei seinem Gastdirigat des Stuttgarter Ponnelle-Rings im Sommer 1981. Eine großartige Leistung!

    Seine berühmte Bonner Watschen resultierte etwas später aus der Aufforderung des dortigen Intendanten, statt der "Meistersinger" die "Entführung" zu dirigieren.


    Mit Fug und Recht darf also behauptet werden: ER kann nicht nur Wagner! :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo Bartilofan,


    das war ein sehr interessanter Artikel und endlich einmal ein Lichtblick am düsteren Verunstaltungstheaterhimmel. Vielleicht stehen noch mehr Leute auf, die dem verqueren Zinnober von Bayreuth mit einfachen Mitteln die Stirn bieten können. Chapeau nicht nur für Herrn Kuhn, sondern auch für Herrn Haselsteiner, der damit ebenfalls seine Unzufriedenheit mit Bayreuth ein Denkmal gesetzt hat. Danke für den Hinweis auf den Artikel.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Gustav Kuhn war mir durch die Ohrfeigen-Geschichte und etliche Platten schon ein Begriff. Kennenlernen konnte ich ihn durch seinen "Figaro" in Macerata 1993:


    Mozart: Le Nozze di Figaro
    Aufnahme 1993, live, Macerata
    Dirigent: Gustav Kuhn
    Orchestra Filarmonica Marchigiana
    Coro Lirico Marchigiano V. Bellini
    Chorleitung: Alessandro Zuppardi
    Inszenierung: Gustav Kuhn
    Cembalo: Mark Hastings


    Antonio: Arturo Cauli
    Barbarina: Kirsten Schwarz
    Cherubino: Monica Minarelli
    Don Bartolo: Ezio Maria Tirsi
    Don Basilio: Enrico Facini
    Don Curzio: Silvano Paolillo
    Figaro: Stefano Rinaldi-Miliani
    Il Conte d'Almaviva: Albert Dohmen
    La Contessa d'Almaviva: Barbara Frittoli
    Marcellina: Elisabetta Lombardi
    Susanna: Paola Antonucci


    Aufmerksam wurde ich auf die Oper durch Albert Dohmen, der im Jahr zuvor schon an gleicher Stelle die Titelrolle im "Don Giovanni" gesungen hat. Ebenfalls unter der Leitung von Gustav Kuhn als Regisseur und Dirigent:


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    Mozart: DON GIOVANNI
    Aufnahme 1991, live, Macerata, Teatro L. Rossi
    Dirigent: Gustav Kuhn
    Orchestra Filarmonica Marchigiana
    Coro Lirico Marchigiano V. Bellini
    Chorleitung: Tulli Giacconi
    Inszenierung: Gustav Kuhn
    Cembalo: Mark Hastings
    ( Prager Fassung)


    Don Giovanni: Albert Dohmen
    Don Ottavio: Marco Berti
    Donna Anna: Francesca Pedaci
    Donna Elvira: Ilaria Galgani
    Il Commendatore: Andrea Silvestrelli
    Leporello: Enrico Turco
    Masetto: Arturo Cauli
    Zerlina: Bernadette Lucarini


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)