Diese scheinbar leicht zu beantwortende Frage ist doch doppelbödig, denn niemand beweifelt ernsthaft, daß Mozart wunderbare Sinfonien, Konzerte, Klaviersonaten, Opern und Kammermusik, etc. etc. geschrieben hat.
Das haben andere wohl auch, wenngleich nicht in diesem Umfang und dieser Vielfalt. Diese anderen werden jedoch oft daran gemessen, was sie in der Musik "weitergebracht" haben, man billigt ihnen im allgemeinen nicht zu, daß es genüge, wunderbare, auf das zeitgenössische Publikum und seinen Geschmack zugeschnittene Werke komponiert zu haben, sondern misst sie meist daran, inwieweit sie die Tonsprache erweitert haben, bzw neue Trends in die Musik gebracht haben.
Wie schaut das bei Mozart aus ?
Die Sinfonie im heutigen Sinne hat eigentlich Haydn erfunden, das Streichquartett Haydn gemeinsam mit Boccherini, Die italienische Oper war längst etabliert und wurde auch von anderen Meistern (Johann Christian Bach, Cimarosa, Soler, Paisiello und Salieri) meisterhaft gepflegt, Die Klaviersonaten sind - im Gegensatz von jenen Beethovens - auch keine Neuerung, und die Lieder sind allenfalls Konfektionsware. Mir fällt spontan kein Segment ein, wo Mozart "revolutionär" gewesen wäre - in dem Sinne, daß er die Nachwelt geprägt hätte - Aber vielleicht sehen andere das anders......?
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred