Streichpolitik der Klassikkonzerne und ihre Rechtfertigung

  • Immer wieder hört und liest man, daß die Klassikkonzerne "wichtige Aufnahmen" von "Spitzeninterpreten - aber auch nur Werke der opern- und Konzertliteratur einfach aus den Katalogen streichen - und immer erhebt sich dann ein gewisser Protest - als hätte der Klasssikkäufer ein gewisses Recht darauf, daß diese Werke - egal ob sie verkäuflich und profitabel seien - immer und ewig zur Verfügung stehen müssten. Auch ich habe oft in dieses Horn gestoßen - allerdings mit einer gewissen Berechtigung, denn ich kaufe CDs wie Semmeln - höre das meiste dann auch (wenngleich nicht immer mit der gebotenen Aufmerksamkeit, jedoch hoffe ich, daß sich das im Rahmen meines Pensionsbeginns in 13 Monaten und 29 Tagen bessern wird) - und sollte somit ein interessanter Kunde sein. Aber auch mir wird manches vor der Nase weggestrichen.
    Andrerseits - wenn ich mir die Beteiligung der letzten Tage (gemessen am Vorjahr) hier im Form ansehe, dann verstehe ich die Streichpolitik der Plattenkonzerne doch erheblich besse, denn die Aufmerksamkeit die dem Forum nach 9 Jahren geschenkt wird steht in keinem Verhältnis, zu der Mühe die es verursacht - In diesem Punkt ist sich die Administration einig. Vielleicht ist der Klassikliebhaber wirklich zu freiheitsliebend um ihn in ein Konzept einbinden zu können. Plattenkonzerne sind ja im Gegensatz zu Internetforen hauptsächlich profitorientiert - was manch einer nicht einsieht. Aber aus Lust und Liebe werden nun mal keine Aufnahmen gemacht. Wie sich mir die derzeitige Szene darstellt ist das Aufnahmen von Klassikaufnahmen und die jahrelange Katalogpflege oft rausgeschmissenes Geld. Denn einst gab es kein so großes Angebot wie heute, die Preise waren stabil (eine vornehme Umschreibung für "hoch") und die Nachfrage nach Aufnahmen mit "großen Künstlern" unstillbar. Heut ist eine gewisse Gleichgültigkeit eingekehrt. Der Kunde kauft was da ist. Nur einige wenige fühlen sich dadurch gestört, sind aber als Konsumenten scheinbar bereits so uninteressant, daß man sie nicht weiter beachtet.
    Die Mehrzahl der Klassikkäufer kauft immer wieder dieselben Werke, dieselben Interpreten und ist weder an "ausgefallenem Repertoire" noch an "Geheimtips" oder neuen Künstlern interessiert. Das schlägt sich - von Ausnahmen mal abgesehen - auch in der Frequentierung unserer Threads nieder. Manchmal denke ich voll Zynismus, daß ich besser beraten gewesen wäre ein Forum über "Geburtstagswünsche im Internet " zu eröffnen, als ein elitäres über klassische Musik. Wir kommen wieder zurück zum Thema KLASSIKKONZERNE, welche sich ja zunehmend von wirklichen Klassikaufnahmen verabschieden und immer mehr Crossover - geschickt als Klassik getarnt auf den Markt bringen - indes sie all das was in den Augen des Controlers unverkäuflicher Schrott ist - aus den Katalogen streichen.......
    Und - allmählich verstehe ich diese Sichtweise.........


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat von Alfred Schmidt

    Die Mehrzahl der Klassikkäufer kauft immer wieder dieselben Werke, dieselben Interpreten und ist weder an "ausgefallenem Repertoire" noch an "Geheimtips" oder neuen Künstlern interessiert ...
    Wir kommen wieder zurück zum Thema KLASSIKKONZERNE, welche sich ja zunehmend von wirklichen Klassikaufnahmen verabschieden und immer mehr Crossover - geschickt als Klassik getarnt auf den Markt bringen - indes sie all das was in den Augen des Controlers unverkäuflicher Schrott ist - aus den Katalogen streichen.......
    Und - allmählich verstehe ich diese Sichtweise.........

    Lieber Alfred,


    ein trübes, vielleicht allzu trübes Statement an diesem (zumindest in Leipzig) trüben Tag ;(
    Ich denke, daß hier verschiedenste Faktoren zusammenkommen.
    Große Namen Momentan würde ich mich auch als guten Kunden bezeichnen (zum Leidwesen des Platzes in der Wohnung, wo CD’s mit Büchern konkurrieren müssen), da ich die versuche systematisch Lücken in meiner Sammlung zu schließen (bei der Klaviermusik gelingt mir ds ganz gut), aber nehmen wir einmal an, jemand steht noch weiter am Anfang seiner Sammlung als ich. Wovon wird er sich leiten lassen? Label? Preis? Künstler? Eine Prognose darüber abzugeben, ist schwierig. Nehmen wir einmal die Beethoven Sonaten, von denen eine Reihe wirklich hervorragender Aufnahmen existiert, die auch an verschiedensten Stellen besprochen wurden: da ist es so, daß man lange Zeit mit einer Aufnahme "zufrieden" sein kann und kein Bedürfnis nach Alternativen verspürt (das kann sich natürlich auch schnell ändern). Wenn man überlegt, welche Reihe an großen Pianisten des 20. Jhs. diese eingespeilt haben, ist doch das Interesse daran, wie diese die Sonaten verstanden haben, nur allzu begreiflich, oder?
    Controllerfunktion vs. perspektivische Ausgestaltung eines Labels Ein Controler muß "Schrott" (also Werke, die sich nicht verkaufen) aus dem Katalog streichen, sonst hat er seinen Beruf verfehlt. Dem steht gegenüber, daß ich mit meiner Außensicht manchmal nicht den Eindruck habe, daß in den Labels wirklich konsequent perspektivische Arbeit geleistet wird, im Sonne vom Aufbau eines Künstlers, hier hat sich das Tempo doch erhöht: gute Verkaufszahlen in kurzer Zeit, Perspektive oft ungewiss? da würde ich die Labels nicht aus der Verantwortung lassen wollen. Mut zu Risiko wird man erfahrungsgemäß immer bei den kleineren Labes finden, hier macht die Klassik keine Ausnahme.
    Zeitgeist Daß Aufnahmen aus Katalogen verschwinden, ist sicher tragisch (grade für mich, weil mir doch noch soooo viel fehlt ;( ), aber: es ist ein Vorgang, den ich für vollkommen normal halte. Die Verfügbarkeit wird dadurch aber m. E. nicht sonderlich eingeschränkt werden, weil Vieles als download bereitgestellt wird. Für "haptische Menschen" wie mich ist es trotzdem tragisch, weil ich die CD selbst brauche, mir ein download nicht reicht. Aber das wird immer wieder als Rechtfertigung für Streichungen von CD’s aus Katalogen angeführt werden.



    Zitat

    Das schlägt sich - von Ausnahmen mal abgesehen - auch in der Frequentierung unserer Threads nieder. Manchmal denke ich voll Zynismus, daß ich besser beraten gewesen wäre ein Forum über "Geburtstagswünsche im Internet " zu eröffnen, als ein elitäres über klassische Musik.

    Geburtstagswünsche kann man ja auch mit einem musikalischen Inhalt verbinden :)
    Nein, im Ernst, ich finde es schön, daß auch dafür Platz ist.
    Zur Beteiligung: vielleicht ist grade der thread über die "Mondscheinsonate" vielleicht zu spezialistisch geraten, daß manche Mitglieder sich nicht trauen, sich zu beteiligen, weil sie glauben, dort fehl am Platze zu sein? Da kann ich als recht neues Mitglied sagen, ich habe einfach ganz frech sofort angefangen, mitzudiskutieren und bin auf sehr freundliche und v. a. kompetente Mitglieder gestoßen. Der ein oder andere faux pas meinerseits wurde sehr freundlich einfach stillschweigend übergangen :D
    Ich wollte mit den Gedanken einfach die vielleicht allzu trübe Sicht auf Welt (und forum) etwas dämpfen. Aber vielleicht gibt es auch abweichende Meinungen dazu?


    Mit herzlichem Gruß aus Leipzig
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Das Thema "Streichpolitik" interessiert offensichtlich kaum jemanden. Manchmal aber macht sie einen betroffen. Im Thread über "fast unbekannte " Opern, wollte ich Aubers "Frau Diavolo" vorstellen. Ausser einer Uralt-Aufnahme in deutscher Sprache irgendwann aus den späten 40er Jahren und einigen Querschnitten - ebenfalls historisch. Ist nichts mehr zu entdecken. Die EMI-Aufnahme in Stereo scheint gestrichen, ebenso wie der Live-Mitschitt der italienischen Labels Fonit-Cetra ("Serie Italia") Zu meinem Unbehagen konnte ich im Internet Ausschnitte aus einem neuen Musical gleichen Namens finden - ein Graus, meiner Meinung nach.
    Na gut, so dache ich, werde ich als Ersatz Webers =per "Sylvane" (auf "Marco Polo") - ich habe sie vor etwa 2 Jahren erworben erwähnen.
    Denkste - gestrichen !!!
    Eine todsichere Sache - so dachte ich bei mir - wäre wohl Siegfried Wagners populärste Oper -"Der Bärenhäuter"
    Ein Grenzfall. Ist Siegfried Wagner ein bekannter Komponist oder sind seine Werke schon Nischenrepertoire ?
    Immerhin kennt jedermann zumindest den Namen des Komponisten - und dessen bekanntestes Werk.
    Ob das stimmt ist inzwischen unerheblich: Die Aufnahme wurde gestrichen....
    Ich fürchte, davon wird es auch bald ein Musical geben....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das Thema "Streichpolitik" interessiert offensichtlich kaum jemanden. Manchmal aber, macht sie einen betroffen. Im Thread über "fast unbekannte " Opern, wollte ich Aubers "Frau Diavolo" vorstellen. Ausser einer Uralt-Aufnahme in deutscher Sprache irgendwann aus den späten 40er Jahren und einigen Querschnitten - ebenfalls historisch. Ist nichts mehr zu entdecken. Die EMI-Aufnahme in Stereo scheint gestrichen, ebenso wie der Live-Mitschitt der italienischen Labels Fonit-Cetra ("Serie Italia") Zu meinem Unbehagen konnte ich im Internet Ausschnitte aus einem neuen Musical gleichen Namens finden - ein Graus, meiner Meinung nach.

    Tja, einen Markt für die (eigentlich) populärste Opéra comique "Fra Diavolo" ("Carmen" ist streng genommen auch eine und natürlich populärer, aber eben doch keine komische Oper) scheint es inzwischen leider nicht mehr zu geben, die Oper wird ja auch kaum noch aufgeführt. Unter der globalen Dominanz des italienischen Belkanto (Rossini, Donizetti, Belini) bei der Oper des 19. Jahrhunderts leidet nicht nur die deutsche romantische Oper (Weber, Marschner, Spohr, Schumann) und die heitere deutsche Oper (Lortzing, Nicolai, Flotow), sondern auch die heitere französische Oper (Boieldieu, Auber, Adam).
    SEHR schade, aber offensichtlich nicht wirklich zu ändern... :(



    Eine todsichere Sache - so dachte ich bei mir - wäre wohl Siegried Wagners populärste Oper -"Der Bärenhäuter"

    "populär" ist halt auch im Gebrauch mit Superlativ immer eine relative Angelegenheit, hier NOCH mehr als bei "Fra Diavolo"... 8-)



    Ein Grenzfall. Ist Siegfried Wagner ein bekannter Komponist oder sind seine Werke schon Nischenrepertoire ?

    Letzteres! ;)



    Ich fürchte, davon wird es auch bald ein Musical geben....

    Das glaube ich nicht und fürchte es auch nicht. 8-)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zumindest beim Urwaldfluss gibt es noch die EMI-Aufnahme mit Gedda und Mesplé.


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Hallo miteinander,


    ob die großen Konzerne jetzt Sachen streichen oder nicht, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, da sie schon seit vielen Jahren nicht mehr das Repertoire abdecken, das mich interessiert. Meine letzten Einkäufe stammen von Phi, Russian Disc, Melodya, Simax, Brilliant, Naxos und CPO, wobei von den beiden letztgenannten noch was unterwegs ist.
    D.h. ich emfinde diese Streichpolitik nur als konsequente und logische Fortsetzung einer Entwicklung, die vor schon vor ca. 20 Jahren eingesetzt hat.


    John Doe

  • Bei dieser Betrachtung darf das gezielte Suchen, Übernehmen von Aufnahmen, deren Schutzfristen abgelaufen sind, und das anschließende Verramschen zu Billigpreisen nicht fehlen. So hat die Gottlob- Frick-Gesellschaft das scheinbare Glück, dass die Firma Membran eine Box mit ausgezeichnet zusammengestellten 10 CDs mit den tatsächlich besten Aufnahmen von Gottlob Frick zu einem Dumpingpreis herausgebracht hat. Viele Stunden Hörvergnügen zum Schnäppchenpreis. Herz was willst Du mehr? Die Box verkauft sich auch wie geschnitten Brot. Nun kommt der Haken. Frick ist - obwohl er immmer überwiegend in deutscher Sprache sang - noch gut bei renommierten Labels und in internationalen Katalogen vertreten. Da fast nur noch die 10er Box läuft können wir uns ausrechnen, wann Frick-Aufnahmen bei anderen Labels gestrichen werden. Ob und wie lange die Firma Membran die 10er Box nachproduziert steht in den Sternen. Durch diese Billigpreispolitik besteht die Gefahr, dass das bisher vorhandene umfangreiche Angebot des Sängers radikal eingeschränkt und maßstabsetzende Aufnahmen nur noch in Gesamtaufnahmen zu haben sind. Was kann dagegen getan werden? Ähnliches gilt auch für Metternich, Hotter, Nilsson usw.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Die Sorgen, die hier anklingen, teile ich nicht. Streichen hin, streichen her, es gab noch nie so viele verschiedene und greifbare Tondokumente wie heutzutage. Auch wenn mal Titel aus den Katalogen genommen werden, es kommen neue hinzu. Dieser Umschlag ist erfrischend und notwendig. Freund operus hat Namen genannt, um deren akustisches Weiterleben er sich sorgt. Wenn man allein bei Amazon auf die Suche geht nach Metternich, Hotter oder Nilsson, werden seitenweise CDs aufgelistet - und nicht nur die Gesamtaufnahmen. Amazon ist nur ein Umschlagplatz von vielen. Es existieren auch ganz kleine Labels wie die Frida-Leider-Gesellschaft, die Schelllacküberspielungen im Angebot hat, von denen man zuvor vielleicht noch nie etwas gehört hat. Truesound Tranfers sollte auch erwähnte sein. Nicht zu vergessen sind die Plattformen für Gebrauchtware, die Antiquariate, die noch nicht alle geschlossen haben. Wenn ich aus meiner Haustüre trete, falle ich förmlich in ein solches. Zehntausende LPs stehen zur Auswahl, manche kosten nicht mehr als 50 Cent, liegen aber dennoch wie Blei in den Kisten. Im Netz haben sich Tauschclubs etabliert, die alles unter die Leute bringen, was irgendwo aufgeführt wird. :pfeif: Der kürzlich verstorbene Amerikaner Mike Richter hat in Eigeniniative unzählige alte LPs und Radiomitschnitte aus aller Welt verbreitet, wenngleich nicht immer in bester Tonqualität. Er war ein MP3-Pionier. Bestimmte Internetradiostationen senden Tag und Nacht Opernaufnahmen, darunter auch historische. Es ist quasi jeder Sender zu empfangen. Wer will, kann sich das alles mitschneiden. Es gibt große private Sammlungen. Womöglich werden die auch einmal weitergegeben - wenn auch nur in teilen. Nicht zu vergessen sind öffentliche Bibliotheken, die bei allen Klagen über zu knappe Kassen erhebliche Bestände besitzen. Die Rundfunkarchive geben in etlichen Fällen auch eigene Aufnahmen ab, allerdings nicht für umsonst. Das setzt aber auch der Verramschung Grenzen.


    Ich denke, wir sollten unseren Blick auf den Musikmarkt erweitern. Der besteht nämlich nicht mehr nur aus Labels, die hübsch verpackte Aufnahmen und meterlange Editionen herausbringen bzw. neu auflegen. Die Zeiten sind längst vorbei. Wer hinter einer bestimmten Aufnahme her ist, und sei es die allererste Aufnahme von Hans Hotter ;) , der wird auch fündig. Darauf gehe ich jede Wette ein. :)


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Meines Wissens ist, nicht nur "dank" grauer Veröffentlichungen wie den Membran-Boxen, gerade von älteren Aufnahmen so viel erhältlich wie nie zuvor. Wie im Forum schon mehrmals angesprochen, sind bei jedem technischen Innovationsschub eine Anzahl von Aufnahmen auf der Strecke geblieben. Nicht alle Schellacks wurden auf LP wieder heraus gebracht, nicht alle Mono-Aufnahmen wiederaufgelegt und nicht alle Analog-Aufnahmen auf CD veröffentlicht.


    Dass Stücke, die an Popularität eingebüßt haben (Auber) oder eh Nischenrepertoire gewesen sind (Siegfried Wagner) schlechtere Chancen auf Wiederöffentlichung haben, ist nachvollziehbar. Es verkauft sich anscheinend die zigste Neuauflage einer Tosca o.ä. besser.


    Auch bei Interpreten wird eher eine Gould- oder Karajan-Aufnahme, die kaum je aus dem Katalog war, neu verpackt, anstatt dass man etwas von Serkin oder Kubelik, das seit Jahren in den Archiven schlummert, neu auflegt. Von weniger bekannten Interpreten ganz zu schweigen.


    Ich finde das oft auf idiotisch, aber anscheinend gibt der Markt den Firmen recht. Und man kann nicht von den Firmen verlangen, dass sie Musik jahrelang im Katalog halten, mit der sie nichts verdienen.


    Das Auslaufen der Nutzungsrechte bei >50 Jahre alten Aufnahmen hat einerseits dazu geführt, dass die Labels in den letzten Jahren einige große historische Boxen (Callas, Karajan/EMI) rausgehauen haben, um lieber selbst damit noch was zu verdienen. Andererseits gehen Graulabels, selbst wenn sie, was ich vermute, oft nicht von alten LPs, sondern von CDs kopieren und wiederöffentlichen, wohl normalerweise straffrei aus, weil es sich kaum lohnt, jemanden wegen einer Aufnahme, mit der man sein Geld eh lange verdient hat, zu verklagen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Das Auslaufen der Nutzungsrechte bei >50 Jahre alten Aufnahmen hat einerseits dazu geführt, dass die Labels in den letzten Jahren einige große historische Boxen (Callas, Karajan/EMI) rausgehauen haben, um lieber selbst damit noch was zu verdienen. Andererseits gehen Graulabels, selbst wenn sie, was ich vermute, oft nicht von alten LPs, sondern von CDs kopieren und wiederöffentlichen, wohl normalerweise straffrei aus, weil es sich kaum lohnt, jemanden wegen einer Aufnahme, mit der man sein Geld eh lange verdient hat, zu verklagen.


    Nun wurde ja im letzten Jahr in Deutschland eine Schutzfristverlängerung von 50 auf 70 Jahre von den Musikkonzernen durchgesetzt, was ich sehr kritisch sehe.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Das Schlimme daran ist. daß es ja nicht dabei bleiben wird. Denn in meiner Jugen war die Schutzfrist grade mal 30 Jahre. Das bedeutete, daß aller Aufnahmen geschützt waren, die NACH der "Schellackzeit" aufgenommen wurden.
    Nun wurde dieser Status wiederhergestellt. Wenngleich der typische Klassikkunde aus gewissen Gründen (und das sind KEINE "moralischen Bedenken") fast nur Originale kauft verhält sich das beim POP-Kunden doch völlig anders. Hier floriert der Austauisch illegaler Kopien und schwächt auf Dauer die Finanzkraft der Plattenkonzerne - die schon seit Jahren ein verzweifeltes , aber aussichtsloses Rückzugsgefecht angetreten haben. Eines Tages wird es sie nicht mehr geben, weil sich werde Publikum noch Künstler deren Methoden gefallen lassen werden. Man mag über meine Prognose lächeln - aber ich erinnere mich, was ich einst (lange vor Tamino-Zeiten) in einem offenen Brief an EMI geschrieben habe, als Antwort darauf, daß man erklärte, die "Querulanten" mögen endlich ihren Mund halten - der Kopierschutz* bei Klassik-CDs sei eine beschlossene Sache: Ich wies darauf hin daß der Klassikhörer am längeren Ast säße und daß ich es mit gut vorstellen könne, ein Jahrzehnt lang keine EMI Aufnahmen mehr zu kaufen - ich hätte bereit genug in meinem Archiv. (Alles LEGALE Käufe)Ich fügte hinzu, daß ich vermutlich länger Klassik einkaufen würde als EMI existieren würde - eine mehr als gewagte Aussage, wie einige fanden - aber sie ist eingetroffen.
    WARNER geht ja im Moment einen anderen Weg - ob der von Dauer ist oder lediglich ein Einschmeichelversuch, das wird die ZUkunft zeigen: Ich habe den Eindruck, daß derzeit mehr aus den Archiven billig wiederveröffentlicht wird, als gestrichen.
    Das Problem, das die "Großen" derzeit haben, ist, daß sie vorzugsweise Mainstream anbieten - und daß die typische Klassikgeneration von heute gar nicht besonders an Neuaufnahmen mit derzeit lebenden Interpreten interessiert ist.
    Eine andere Strategie um den Markt anzukurbeln wären die neuen Tonträgerformate - aber auch hier gibt es erheblichen Widerstand.
    Die älteren Käufer hören den Unterschied nicht mehr, die jüngeren sind mehrheitlich anspruchslos oder haben nicht das Geld für erweitertes Equipment. Kaum jemand möchte auf 5 Kanälen Musik hören....
    Eine Katze die sich selbst in den Schwanz beisst....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    *Der Kopierschutz bestand aus künstlich eingebauten Fehlern, welche Kopieprogramme zum absturz bringen sollten, aber auch bei hochwertigen Playern Probleme verursachten, bzw die Klangqualität minderten

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich finde die Sorgen und Ängste auch reichlich übertrieben. 95 % aller Klassik-CD bekommt man heute doch auch noch problemlos, oft Jahre nach der "Streichung" durch diese sog. Major Labels, nicht selten "neuwertig" für ein paar Cent. Es ist wahr, ein paar wenige Raritäten sind schwer zu kriegen, aber das sind doch eher Einzelfälle. Alternativen gibt es zudem heute so viele wie nie. Wer keine Kosten scheut, bekommt heute alles.


    Zurecht wurde darauf verwiesen, dass man seinen Fokus heutzutage erweitern muss. Die Zeiten der Labels sind vorbei, seit mehr als einem Jahrzehnt deutet sich das an, mittlerweile unübersehbar. Diese werfen ihre Aufnahmen nun zu Schleuderpreisen auf den Markt, um zumindest noch ein wenig etwas daran zu verdienen. Besser als gar nichts. Der illegale Markt im Internet ist de facto unkontrollierbar, da die Server oft in Staaten sitzen, in denen es eben geduldet wird. Mithilfe von verschleierten IP-Adressen und anderen technischen Tricks, die ich nicht einmal kenne, ist es möglich, sich all das gefahrlos und bequem herunterzuladen. Qualitätsunterschiede zu einer CD oder DVD hört allenfalls derjenige, der sie sich einredet. Das mp3-Zeitalter im Klassikbereich ist ebenfalls vorbei. Seit Jahren wird mit verlustfreien Formaten agiert. Der offizielle Online-Markt erkennt das erst allmählich und bietet nun vermehrt ebenfalls Downloads im verlustfreien flac-Format an. Das wurde jahrelang schlichtweg verschlafen; wundern braucht man sich deswegen nicht, wenn die Internet-Community sich selbst derweil behalf.


    Geradezu explodiert ist das Angebot an niemals kommerziell erscheinenden Mitschnitten oft herausragender Konzerte und Opernvorstellungen, die nach der alten Label-Logik niemals an den Mann gekommen wären. Wieso sollten wir uns im 21. Jahrhundert noch danach richten, was gewisse (oft inkompetente) Herrschaften in diesen Konzernen für "veröffentlichungswürdig" erachten? Wie die Pilze aus dem Boden schossen die Klassik-Blogs, die diese Lücke erkannten und kostenlos (!) die Rundfunkmitschnitte jedermann zur Verfügung stellen. Auch hier wird mittlerweile längst nicht mehr in "minderwertigen" Tonformaten gehandelt (wobei die Frage wäre, ob eine 320-kb/s-mp3 wirklich so schlecht klingt), sondern teilweise auch schon ohne Qualitätsverlust.


    Fazit: Mich beunruhigt die postulierte Streichpolitik der Klassikonzerne überhaupt nicht. Der Gebrauchtmarkt ist übersättigt, die Alternativen sind gegeben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Angeregt durch das Zitat von Thomas Papes Statement wollte ich eigentöich einen neuen Thread mit gleichem Namen schaffen

    Aber dann habe ich diesen alten gefunden unf finde, daß sich der sehr gut für eine Fortsetung, bzw aktualisierung eigne, weil ich im Prinzip das Wichtigste bereits 2013 gesagt habe. Vor 9 Jahren ! und so bekommt gerade dadurch das Theme erneut Aktualität und Brisanz.


    ich bin immer wieder erschüttert, was alles so aus den Programmen gestrichen wird

    Ja - das bin ich gelegentlich auch - aber wer ist daran schuld ?

    Die böse geldgierige Tonträgerindustrie, weil sie nicht bereit ist Ladenhüter für extreme Minderheiten zu bunkern

    Diejenigen die da jammern (ich gehöre auch dazu) haben zumeist die gestrichenen CDs schon in der Sammlung. Man kann sie also nicht weiterempfehlen - und nur in Ausnahmefällen im Forum vorstellen. Denn da kommt ein weiterer Aspekt ins Spiel: Die meisten "jüngeren" kennen die Interpreten der Vaergngenheit gar nich - oder allenfalls dem Namen nach.

    Plattenfirmen sind weder Wohltäter noch ist ihenen die Kunst und Kultur wirklich ein Anliegen (außer sie lässt sich gut vermarkten)

    Diese Idealisierung verdanken wir den PR-Abteilungen vergangener Jahrzehnte, wo man damit warb, daß auch seltenes Repertoire und aufzubauende Künstler enorm ins Geld gehen, teures Studio-Equipment und lange Probenzeiten und Wiederholungen , ebenfalls. All das nehme man aber gerne auf sich - und das (nun kommen wir zum Knackpunkt !!)schlägt sich natürlich im Preis nieder. Das wurde vom Konsumenten gefühlte Ewigkeiten lang geglaubt. Erst die sogenannte "Klassikkrise" - die keine war, sondern eine "Aufbruchstimmung" und Neubewwertung. Klaus Heyman hat IMO überzeugend bewiesen, daß man auch mit "normalen" Interpreten und "normalen" Gagen ein erfolgreiches Klassiklabel gründen , betreiben und zum Marktführer machen kann. Ja da wurden in der Tat einige Stars geboren. Bei moderaten Gagen und überschaubaren Verwaltungskosten ist (oder war?) es ihm möglich eine Einspielung teilweis über ein Viertel-Jahrhundert (und länger !)im Programm zu halten. Almmöhlich trit aber auch hier ein moderater Generationswechsel ein. Interpreten werden durch andere ersetzt.. Eine andere Taktik finden wir bei BRILLIANT. Da werden unbekannte Werke mit unbekannten Interpreten rausgebracht - und schnell wieder gestrichen - also "Schnelldreher" Die Qualität der Interpreten ist sehr unterschiedlich. Wie finden hervorragendes aber auch Amateurhaftes (im schlechten Sinne des Wortes - es gibt auch hervorragende Amateure) auf "historischen" Fortepianos. deren Klang einem Gänsehaut über den Rücken laufen lassen kann.

    Versuchen wir ein Fazit.: Gestrichen wird und wurde immer Schon dann, wenn die "Ware" (ich verwende hier bewusst dieses Wort) sich nicht verkauft. Das kann einen Newcomer, der nicht aktzeptiert wird oder einen "legendären Star" betreffen, der al s "antiquiert" gesehen wird, an dem man sich abgehört hat, oder dessen Statement über ein Thema ihn zu einer "Persona non grata" bei den Klassikhörern gemacht hat.

    Gestrichen wird heute radikaler als je zuvor, denn es rücken immer mehr Interpreten in den Bereich der Tonträger vor, die man auch im Konzert erleben kann und im Internet ihre Clips sehen und Meinungen hören.

    Eine Tendenz die sich in Zukunft verstärken wird


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Gestrichen wird heute radikaler als je zuvor, denn es rücken immer mehr Interpreten in den Bereich der Tonträger vor, die man auch im Konzert erleben kann und im Internet ihre Clips sehen und Meinungen hören.

    Eine Tendenz die sich in Zukunft verstärken wird

    Das stimmt in meinen Augen.


    Ich habe allerdings den Eindruck, dass das Angebot heute wesentlich umfangreicher und vielfältiger ist als noch vor dreißig Jahren. Damals gab es eine Zeit, wo die Labels "ihre" Stars vermarkteten, die man dann überall kaufen konnte, und die auch überall zu sehen waren. Diese Gruppe war präsent, andere gab es so gut wie nicht, nur in den regionalen Konzerten.


    Heute versuchen das die Label natürlich immer noch, wenn ein Künstler das vom Profil hergibt (dazu gehört meistens mehr als nur gute Musik anzuliefern), trotzdem gibt es diese dominante Präsenz nicht mehr. Ich empfinde das doch sehr häufig als Gewinn.


    Dass ein Label nicht massenweise versucht, Aufnahmen auf den Markt zu bringen, die sich nicht verkaufen lassen, kann man denen nun wirklich nicht übelnehmen. Es gibt ja mittlerweile auch andere Kanäle. Pianistinnen wie Valentina Lisiitsa beweisen ja auch, dass diese Wege erfolgreich begangen werden können, selbst wenn sich die Labelpolitik zu dumm anstellen sollte.


    Kurzes Fazit: ja es wird mehr gestrichen, es wird aber auch viel vielfältiger produziert

  • Ich habe allerdings den Eindruck, dass das Angebot heute wesentlich umfangreicher und vielfältiger ist als noch vor dreißig Jahren.

    Genau. Jede Zeit haut ihr ganz spezifisches Profil, teilweise auch bedingt durch die Technologiesprünge


    von Akustischer Aufnahme zu elektrischer Aufnahme ca 1924/25

    von Schellckplatte zu Mikrorille ("edles Mono) ca ab 1950

    von Mono zu HIFI Stereo ca 1955/60

    von Vinyl Langspielplatte zu CD ca 1983


    Jeder dieser Sprumge brachte es mit sich, daß alte Aufnahmen - für eine gewisse Zeit - nicht mehr gekauft wurden.

    Heute kann man davon ausgehen, daß im allgemenen STEREO -Aufnahmen ab 1955/60 als "einwandfrei" angesehen werden

    Und genau hier beginnt das Problem. Ab sdiesem Zeitpunkt ist die Technik so ausgereift, daß die Aufnahme nicht nur aus "historischen" Gründern gehört werden, sondern des musikalischen Genusses wegen.

    Somit wurde damals der Grundstein gelegt, für einen Berg an Tonaufnahmen, der von Jahr zu Jahr größer wird.

    An sich kann man bei "normalen" Ansürüchen davon ausgehen, daß die Tontechnik seit Karajans berühmten Beethoven-Zyklus sich nur unwesentlich verbessert hat - Sehr teure Wiedergabe-Anlagen mögen die Unterschiede besser zeigen- aber für den "Normalverbraucher" ist diese Qualität guter Standard. Es kommen aber jedes Jahr Tausende Neuaufnahmen dazu. Neue Interpreten, neue Werke (ich meine hier auch Ersteinspielngen alter Werke)

    Auf diese Weise wächst das Angebot ins unermessliche. Irgendwan - auch wenn wir es nicht mehr erleben werden - wird jemand sagen: "Die alten Karajan-Aufnahem können wir aus dem Angebot entfernen. Die kauft sowieso niemand mehr" Das mag lange dauern, bis dahin, aber es ist zu erwarten.....


    Irgend jemand wird dann protestieren - aber auf diesen "Querulanten" wird dann keiner mehr hören.....;)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Geradezu explodiert ist das Angebot an niemals kommerziell erscheinenden Mitschnitten oft herausragender Konzerte und Opernvorstellungen, die nach der alten Label-Logik niemals an den Mann gekommen wären. Wieso sollten wir uns im 21. Jahrhundert noch danach richten, was gewisse (oft inkompetente) Herrschaften in diesen Konzernen für "veröffentlichungswürdig" erachten?

    Diese Zeilen schrieb ich vor über acht Jahren (wie die Zeit verfliegt ...). Der Trend hat sich seit beinahe einem Jahrzehnt noch verstärkt.

    Was heute den genannten Herrschaften in den Schallplattengesellschaften nicht (mehr) "CD-würdig" erscheint, kommt seit einigen Jahren zumindest digital (verlustfrei, wohlgemerkt) heraus. Darunter auch Sachen, die noch nie erhältlich waren, sich womöglich auf CD auch nicht rechnen würden. Indem man es rein digital anbietet, hält sich das Risiko für die Labels gewiss in engen Grenzen und man wagt es. Darüber bin ich persönlich sehr froh. Besser "nur" digital als gar nicht. Ich weiß, dass viele hier das anders sehen und lieber darauf komplett verzichten. Das darf natürlich jeder selbst entscheiden.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Sorgen, die hier anklingen, teile ich nicht. Streichen hin, streichen her, es gab noch nie so viele verschiedene und greifbare Tondokumente wie heutzutage. Auch wenn mal Titel aus den Katalogen genommen werden, es kommen neue hinzu. Dieser Umschlag ist erfrischend und notwendig.

    Joseph II. hat mich animiert, nach einem eigenen Zitat zu suchen. Ich fand es. Es ist ebenfalls acht Jahre alt. Und ich stehe noch immer dazu. Mir scheint, dass sich Klagen über derlei Streichungen überlebt haben. Sie hätte so schon für Jahrzehnten geäußert worden sein. Ich stehe auch dazu, dass man noch (fast) alles bekommt, was man nur will. Gegentlich komme ich auf Aufnahmen, die vór fünfzig Jahren und noch früher herausgekommen sind. Meistens finde ich sie auch. Allerding nicht immer nagelneu beim Webepartner. Sammler sterben weg oder wandeln ihre Bestände in private Festplattenformate. Millionen Tonträger geraten so in den Kreislauf zurück. Das ist gut so und nach meinem Dafürhalten sehr zeitgemäß. Letztens bin ich erst wieder an die 800 CDs und DVDs losgeworden. Andere werden hoffentlich dieselbe Freude daran haben wie einst ich. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent