was benötigt man zur Gestaltung einer Opernpartie? - 100% richtige Töne sind nicht genug

  • die Erarbeitung einer Opernrolle hat ja viele aussermusikalische Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.
    Manche Sänger liefern wunderbare Töne ab und lernen den Notentext sehr exakt, sodass ich wenig zu verbessern habe. Für einen Instrumentalisten wäre das Ziel bereits zum grössten Teil erreicht (oder für einen Oratorien- und Konzertsänger)Aber auf der Bühne ist das erst der Anfang.
    Zuerst muss der Text in seiner Bedeutung möglichst vollständig erschlossen werden. Die Schwierigkeiten dieses Unterfangens sollte man nicht unterschätzen: (gerade heute hab ich eine Zerbinetta-Stelle entdeckt, die ich einer amerikanischen Sängerin nicht ausreichend erklären, bzw. nur sinngemäss umschreiben konnte. (Duett mit Harlekin: Beide singen: Hand und Lippe, Mund und Hand, welch ein zuckend Zauberband - Sieh, wie reizend, fein gegliedert, wie der Druck den Druck erwidert) Zerbinettas Hand kann reizend und fein gegliedert sein, aber warum singt sie das selbst?


    Dann wird der Satzbau untersucht - eine musikalische Pause kann verschiedene Bedeutungen haben, Atempause, Artikulationspause, Ausdruckspause, Signal für das Phrasenende…
    in letzter Zeit wird für mich die Sprachmelodie immer wichtiger, bzw. der natürliche Fluss und Rhythmus einer Sprache.
    die einfachsten Beispiele wie: Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün das wäre die passende Sprachbetonungbeweisen, dass die Sprache mit dem musikalischen Rhythmus oft nichts zu tun hat…diese Widersprüche muss man herausarbeiten


    dann geht es langsam um die Frage des Charakters, z.B: die Sprechweise,
    als nächstes schaffe ich das Bewusstsein für andere Figuren, mit denen man kommuniziert. Ist man während einer Arieallein auf der Bühne oder hat man einen, oder mehrere Ansprechpartner?
    Und welche Sätze sind A part, also zu sich selbst gesprochen? dazu ein wichtiger Hinweis:

    Zitat


    Wikipedia:
    viele Regisseure haben nach wie vor ein Problem mit dieser "Kommunikation mit dem Publikum"Der Naturalismus des späteren 19. Jahrhunderts erklärte das Beiseitesprechen zur Unsitte und bekämpfte es mit der Vorstellung einer Vierten Wand zum Publikum hin. Im Theater des 20. Jahrhunderts hat sich das Beiseitesprechen wieder in vielen Formen etabliert.


    als kleinen Vorgeschmack auf die Widersprüchlichkeit der Notation noch folgendes Beispiel: klarerweise ist die Pause eine Gelegenheit, um Luft zu holen: sie bezeichnet oft das Ende einer Phrase…
    -wenn allerdings der Satz aus mehreren musikalischen Phrasen besteht, muss man über die Pause hinweg einen grösseren Bogen denken
    - es gibt Pausen, die nur wegen der Artikulation geschrieben sind - d.h. der/die Schlusskonsonant(en) werden auf die Pause gesprochen. hier wird also nicht geatmet
    - manche Komponisten rechnen damit, dass sich Sänger ihre Atempausen nehmen, indem sie Noten verkürzen und schreiben keine Atempausen in die Partitur.

    ein ähnliches Problem entsteht, wenn Wörter mit eindeutig kurzem Vokal (Doppelkonsonant am Ende) Fluss, Fall, wenn, Bach … auf eine lange Note komponiert sind.
    Musikalisch gesehen, muss der Vokal über den Notenwert ausgehalten werden, sprachlich muss der Vokal relativ kurz sein.Sonderfall ist Doppel T: bei "ermattet" oder "Wetter" muss zusätzlich zum kurzen Vokal eine minimale Pause gemacht werden, um das Doppel T vorzubereiten. legato ist hier undenkbar.


    ich gehe immer mehr dazu über, Zischlaute singen zu lassen, also eine definierte Dauer festzulegen, in der die Konsonanten klar absolviert werden können - auf Kosten der vorangegangenen Note… auf den Musikalischen Schlag eines Taktes wird immer der Vokal gesungen, nicht ein oder mehrere Anfangskonsonanten!



    am besten bringe ich noch konkrete Beispiele.


    im Duett mit Erik singt Senta: Wie? Zweifelst du an meinem Herzen? Zweifelst, ob ich gut dir bin...
    sollen wir wirklich davon ausgehen, dass die Holländer Ballade nur ein Märchen für sie ist? also wäre an diesem Punkt die Beziehung zu Erik noch in Ordnung?
    später singt sie: ich bin ein Kind und weiss nicht was ich singe? (nebenbei: ich liebe die Momente, in denen nicht ganz klar ist, ob jemand einen Satz privat meint: 'ich weiss nicht, was ich singe...' oder in der Rolle ist.)
    Nach Eriks Traumerzählung ist Senta in höchster Begeisterung: Er sucht mich auf. ich muss ihn sehn, mit ihm muss ich zugrunde geh'n
    ist das plötzlich real für sie?


    Daland präsentiert dem Holländer seine Tochter mit den Worten: Sagt, hab ich sie zuviel gepriesen? Ihr seht sie selbst - ist sie euch recht?
    diese letzte Frage finde ich schon beinahe derb - soll das schon so leise sein, dass Senta es nicht hören kann.


    im 3.Akt kurz vor der Cavatine macht Erik Senta den Vorwurf: "welch höh're Pflicht? ist's höh're nicht zu halten, was du mir einst gelobtest. Ewige Treue."
    aus der Cavatine wird klar, dass er übertreibt, wenn nicht sogar lügt. Er hat die Berührungen als Versich'rung ihrer Treu empfunden. Gesagt hat sie das offensichtlich nicht.


    im Schlussterzett singt der Holländer: Ich zweifl' an Gott!
    was meint er wirklich damit - - jemand, der hunderte Jahre (quasi ewig) auf dem Meer verbringt als Strafe für Gotteslästerung, beginnt erst hier an Gott zu zweifeln?
    überhaupt ist diese Strafe etwas sehr eigenartiges: ich finde eher diese unrealistische Aussicht auf Erlösung die Strafe. Und an diesem Punkt dreht es sich ja auch nicht um Gott, sondern um die Frau, die ihn erlösen kann durch ihre Treue - was immer das heissen soll, bei der kurzen Zeit, die er das Festland betreten darf. (die Vermischung von Frau und seliger Engel wird erst im Tannhäuser konkret.)
    Ich finde es auch umstritten, worin dieser Treuebruch Sentas besteht? - eine verlobte Frau darf mit keinem anderen Mann mehr sprechen? naja...



    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • gehe ich recht in der Annahme, dass die angesprochenen Details für viele bereits zu banal sind, weil man sie quasi als Grundvoraussetzung betrachtet?


    wenn ja, dann muss ich erklären,dass es keine Grundvoraussetzungen in der Kunst gibt... die Ausbildungen sind so unterschiedlich, gerade Gesang ist ein so weites Feld, dass jeder nur über ein Teilwissen verfügt.
    daher ist es immer angebracht, das Verständnis eines Textes zu hinterfragen.


    das hat nichts mit Schulbildung zu tun, auch da hat nicht jeder dieselbe Qualität eines Literaturunterrichtes genossen.
    auch das persönliche Interesse an tiefergehender Textdeutung ist sehr verschieden ausgeprägt.
    Ich muss gar nicht besonders auf den Typus des "Schönsängers" hinweisen, der sich am Klang der eigenen Stimme berauscht, und mitunter völlig ausser Acht lässt, was er eigentlich aussagt...


    bis hin zur Tatsache, dass 200 Jahre alte Texte heutzutage nicht mehr eindeutig interpretierbar sind.
    wir glauben, etwas zu verstehen und halten die eigene Auffassung für richtig... das bedeutet meistens nicht, dass wir alle möglichen Sichtweisen berücksichtigt, mit unserer verglichen und zum Teil auch in unser Verständnis integriert haben.

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Lieber Wolfgang,


    ich freue mich über Deinen "Versuchballon", solche Fragen hier zu stellen! :hello:


    Im Chopin-Jahr habe ich einen Film aufgenommen, wo es um die Umsetzung von Chopins Mazurken für einen Koloratursopran und Klavier ging - schon zu Lebzeiten Chopns, er hat das akzeptiert. Hoch interessant fand ich die Proben. Da sagte der "Lehrer" zur Sängerin: Es muß immer "mühelos" klingen, so als ob die Stimme nach oben hin unendlich Luft hätte.


    Solche Sachen kann man in der Partitur nicht notieren. D.h. der Komponist rechnet im Grunde damit, daß es eine Aufführungspraxis gibt, wo man weiß, wie man es macht. Was aber, wenn dieses Wissen verloren geht? Und was, wenn die Partitur widersprüchlich ist - ästhetische Ansprüche erhebt, die sich aber nicht ausführen lassen? Die Partitur ist nicht das Werk - sondern immer nur die, die der Interpret mit Sinn zu füllen. Der Sänger muß sich immer fragen: Was ist der Sinn einer Pause - semantisch, gesangstechnisch, auch mit Bezug auf die Bühnenhandlung. Eine Inszenierung kann u.U. verlangen, daß er eine Fermate macht, weil z.B. ein anderer Sänger auftritt. Wenn man dann nur die CD hört, dann merkt man es vielleicht nicht. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Holger,


    danke für das Zurückspielen des Balles...


    ich möchte zur Werktreue eine grössere Diskussion beginnen, um alle jene Punkte zu finden, die eine "eindeutige Interpretation" undenkbar machen.


    ein weiterer Thread zum Regietheater ist in Arbeit :pfeif:

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • bis hin zur Tatsache, dass 200 Jahre alte Texte heutzutage nicht mehr eindeutig interpretierbar sind.


    schmeißen wir doch einfach Eichendorff oder von Brentano weg, lassen die Lieder von Schubert, Schumann, Wolf, Strauß u.a. einfach verschwinden.


    Die sind ja nicht mehr eindeutig interpretierbar.


    Kein Wunder, daß die heutige Welt, die heutige Oper herzlos, ohne Romantik, ohne die Möglichkeit zum Träumen geworden ist. Schade. Wenn ich nochmals wählen könnte, wäre ich lieber vor 200 Jahren geboren.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Zitat

    bis hin zur Tatsache, dass 200 Jahre alte Texte heutzutage nicht mehr eindeutig interpretierbar sind.
    wir glauben, etwas zu verstehen und halten die eigene Auffassung für richtig... das bedeutet meistens nicht, dass wir alle möglichen Sichtweisen berücksichtigt, mit unserer verglichen und zum Teil auch in unser Verständnis integriert haben.


    Zitat

    schmeißen wir doch einfach Eichendorff oder von Brentano weg, lassen die Lieder von Schubert, Schumann, Wolf, Strauß u.a. einfach verschwinden.


    Die sind ja nicht mehr eindeutig interpretierbar.


    Kein Wunder, daß die heutige Welt, die heutige Oper herzlos, ohne Romantik, ohne die Möglichkeit zum Träumen geworden ist. Schade. Wenn ich nochmals wählen könnte, wäre ich lieber vor 200 Jahren geboren.


    Da scheint mir denn doch, werter La Roche, dass Du tastenwolfen kräftig missverstehst. (( :D )) (Ansonsten kann ich mich eigentlich mit Eurer beider Meinung stets recht gut anfreunden.))


    Vor zweihundert Jahren geboren zu sein, hätte sicher nicht nur Vorteile für Dich ...


    Als Germanist meine ich im Übrigen, dass man selbst den Geist, der seitens der Jugend vor gut vierzig Jahren geweht hat, heute nicht mehr eindeutig zu interpretieren vermag - wobei ich bei den heute Zwanzigjährigen plötzlich wieder Parallelen erkennen kann. Für die aktuelle Musik-Avantgarde gilt das (noch?) nicht und das ist vielleicht besser so.


    :hello: Wolfgang


    PS: Ich sehe gerade, dass Tastenwolf recht Ähnliches wieder ganz anders formuliert hat.

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • :huh: vom Wegschmeissen war doch nicht die Rede?


    wenn ich sage, nicht mehr eindeutig interpretierbar, so meine ich, dass es eben mehrere Sichtweisen gibt, die zu einer schlüssigen Interpretation führen.
    das war auch zur Entstehungszeit nicht anders.
    meinst du, dass in der romantischen Epoche (wobei die Verschiedenheit der musikalischen von der literarischen Romantik bereits besprochen wurde... während der musikalischen Romantik, war die Literatur bereits mit anderen Problemen befasst) alle Menschen übereinstimmend romantisch gedacht haben?


    war es nicht dieselbe Zeit, in der materialistische Anschauungen entstanden sind? gab es nicht äusserst unterschiedliche philosophische Strömungen bis hin zu den Anfängen psychologischer Betrachtungsweisen?


    diese Sichtweisen stehen nebeneinander, und macht wenig Sinn, Wertungen und Klassifizierungen vorzunehmen.
    ähnlich den Konflikten zwischen den Generationen... es haben nicht nur die 60 jährigen recht, und alle 40 oder 20 jährigen sind im Irrtum...

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Lieber tastenwolf,
    vielen Dank für dieses weite Feld an Fragen, auf die ich erst heute beim Durhcforsten des forums stieß.



    Zitat tastenwolf

    Zitat

    bis hin zur Tatsache, dass 200 Jahre alte Texte heutzutage nicht mehr eindeutig interpretierbar sind.
    wir glauben, etwas zu verstehen und halten die eigene Auffassung für richtig... das bedeutet meistens nicht, dass wir alle möglichen Sichtweisen berücksichtigt, mit unserer verglichen und zum Teil auch in unser Verständnis integriert haben.


    Zitat LaRoche

    Zitat

    schmeißen wir doch einfach Eichendorff oder von Brentano weg, lassen die Lieder von Schubert, Schumann, Wolf, Strauß u.a. einfach verschwinden.


    Ich glaube wir sollten, die Diskussion jetzt nicht mit solchen Einwänden sofort abbrechen lassen, dazu ist sie viel zu interessant. Es geht doch nicht darum, daß man Dinge verschwinden läßt (so hatte ich den Beitrag zumindest auch nicht verstanden), sondern um die Problematik, sich Texten anzunähern, die nun schon "einige Jahre" zurückliegen und deren exakte gesellschaftliche Zusammenhänge sich unterschiedlich verstehen lassen. Ich wähle das Beispiel von tastenwolf


    Zitat tastenwolf

    Zitat

    Daland präsentiert dem Holländer seine Tochter mit den Worten: Sagt, hab ich sie zuviel gepriesen? Ihr seht sie selbst - ist sie euch recht? diese letzte Frage finde ich schon beinahe derb - soll das schon so leise sein, dass Senta es nicht hören kann.


    Das sähe ich z. B. anders, einfach weil es zu dieser Zeit ein vollkommen normaler Vorgang war, daß die Tochter bei der Auswahl des Gatten, sagen wir mal, nicht unbedingt selbstbestimmt war. Insofern spielt diese Stelle, so meine ich, eine Konvention, die verständlich war.


    Zurück zum Thema "Glaubwürdigkeit": Texte haben ja die angenehme (oder unangenehme) Eigenschaft, sich nach Abfassung dem Autor zu entziehen und verschiedenen Zugängen offen zu stehen. Genau aus diesem Grund läßt man sie ja nicht verschwinden, man beschäftigt sich mit ihnen, versteht sie vor dem eigenen Hintergrund (Gesellschaft, Bildung etc.), eine andere Wahl hat man auch nicht. D. h. Texte sind nie eindeutig interpretierbar: aber eben darum sind sie immer aktuell, die Erzeugung von Glaubwürdigkeit kann ganz aus einem intellektuellen Durchdringen bestehen. Dazu muß man in Kleinstarbeit wirklich jede Phrase auf mögliche Bedeutungen durchgehen (das wäre ja im groben der Ansatz DiFiDi’s gewesen), aber das ist eben nur der einen Teil, die Farbgebung trägt doch zur Glaubwürdigkeit ebensoviel bei. Eine gelungene Mischung aus einer glaubwürdigen Textgestaltung und Klangfarben (die sich allerdings nicht im Genuß an der eigenen Stimme erschöpfen sollten) stellen imO die glaubwürdigsten Ansätze dar.
    "Eindeutige Interpretationen" können gar nicht existieren, sie würden doch auch zum Tod des Stückes führen (frei nach dem Motto, das haben wir jetzt ganz verstanden, abhaken), daher wird es immer neue Interpretationen geben, die meinen, dem Werk den ein oder anderen neuen Aspekt abgewinnen zu können. Ob man dies dann für überzeugend hält ist die eine Sache, aber ob man sich deshalb gleich 200 Jahre zurückwünschen muß (das müßte man dann natürlich auch mit allen Konseuenzen tun :) ), weiß ich nicht.
    Beste Grüße
    JLang


    PS Sehe grade, daß sich mein Beitrag leicht überschneidet, tut mir leid für die Dopplungen

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • auch @ Namenskollege 9079


    Blödsinn ?!? Wieso ?!? Genauer lesen, liebe Mitstreiter! Nicht sofort alle Emotionen herauslassen. Da ich vermutlich als 57jähriger eher in Deiner Altersklasse bin, muss ich mir immer wieder an die eigene Nase fassen! Aber solche Lernprozesse lohnen!


    :) Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Zur Ausgangsfrage: Vor allem muß jeder Sänger, der eine neue Partie vorbereitet, gründliche Recherchen anstellen, z.B. was sagt die Sekundärliteratur? Er muß sich in die musikalische Sprache und Klangrede vertiefen, besonders natürlich hinsichtlich seiner Rolle. Wenn er dann all dies intus hat, kommt mitunter ein dahergelaufener "Regisseur", der ja alles besser weiß, kommt er doch vom Sprechtheater, und wirft schlußendlich alles das dann über den Haufen, damit er seine persönliche (meist obskure) Sicht der jeweiligen Rolle, ja des gesamten Werks möglichst neugestaltend realisieren kann. So ist es heutzutage Usus.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Zitat

    Da ich vermutlich als 57jähriger eher in Deiner Altersklasse bin, muss ich mir immer wieder an die eigene Nase fassen! Aber solche Lernprozesse lohnen!


    Hallo, WolfgangZ.!


    Du scheinst nicht zu verstehen. Ich brauche keine "Neudeutungen oder andere Sichtweisen" zu Eichendorff, Schubert, Schumann, Wolf, Strauß o. A.. Diese Lernprozesse durch Neudeuter erleben wir täglich schon genug

    W.S.

  • Hallo, WolfgangZ.!


    Du scheinst nicht zu verstehen. Ich brauche keine "Neudeutungen oder andere Sichtweisen" zu Eichendorff, Schubert, Schumann, Wolf, Strauß o. A.. Diese Lernprozesse durch Neudeuter erleben wir täglich schon genug


    Du bist es, der die Argumentation von Tastenwolf nicht versteht - es tut mir leid! Was er sagt, hat nichts zu tun mit "Neudeutungen"!


    (Ich bin jetzt aber lieber wieder weg, scheint mir.)


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Es gibt bei einer Opernrolle meiner Meinung nach immer zwei Interpretationsansätze.
    Die eine ist die von vielen Dirigenten heute heraufbeschworene sklavische Notentreue ( Muti ).
    Die andere ist, das man versucht zu erkennen was hinter den Noten steht.
    Bestes Beispiel für eine sicherlich nicht Notengetreue aber dafür charakteristisch richtig umgesetzte Rollengestalltung bieten uns die Aufnahmen von Lotte Lehman, Martha Mödl und Magda Olivero um jetzt nur drei Beispiele herauszugreifen.
    Hier erleben wir auf der emotionalen Ebene eine als richtig empfundene Rollenauslegung auch wenn nicht alle Notenwerte bzw. alle Noten genauso gesungen werden, wie sie in der Partitur stehen.
    Zum anderen kann man hier die Aufnahmen von Kiri Te Kanawa und Renee Fleming, um jetzt zwei andere Beispiele herauszugreifen, heranziehen.
    Hier werden die Noten nahezu exakt gesungen, aber dieses geht dann leider teilweise auf Kosten der Interpretation.
    Wobei man natürlich auch hier streiten kann, ob dieser Gesangsstil nicht auch schon als Interpretation gewertet werden kann bzw. eine ist.


    Um eine Rolle als Hörer richtig erfassen zu können gibt es drei Möglichkeiten.
    1. Man ließt in der Partitur oder im Libretto ( Orignalsprache bzw. Übersetzung ) jede Note bzw. jedes Wort mit.
    2. Man findet die Aufnahme auf der sich einem allein durch das Hören der Interpreten die dargestellten Rollen erschließen.
    3. Man beschäftigt sich mit der dazugehörigen Literatur oder findet eine kundige Person, die es einem verständlich machen kann.


    Welcher Ansatz zum Erlernen einer Rolle der richtige ist, muß natürlich jeder Sänger, auch bedingt durch seine technischen Möglichkeiten, selber herausfinden.
    Wer von Natur aus mit einer Stimme von erheblichem Wohlklang gesegnet ist, wird wahrscheinlich kaum den Weg einer " authentischen " Interpreation wählen, sondern sich in erster Linie auf den Klang seiner Stimme verlassen.
    Während andere die schon Zeit ihres Lebens mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, werden sich wahrscheinlich eher für den Weg einer "naturalistischen"Interpretation entscheiden, wo der Effekt mehr im Fokus steht als der stimmliche Wohlklang.
    Schließlich gibt es zum einen das sogenannte Camp singen ( Magda Olivero, Claudia Muzio ), dann den durch Maria Callas geprägten Gesangstil der bedingslosen Interpretation auf einer mehr oder weniger " naturalistischen Ebene " und eben jenen des puren wohlklanges ( Kiri Te Kanawa, Renee Fleming ).
    Jeder dieser Interpretationsstile hat hier seine Berechtigung und man sollte keinen Grundlegend als falsch einstufen.
    Hier entscheidet dann der persönliche Geschmack, die Hörerfahrung oder der jeweilige Gemütszustand.

  • So einen Blödsinn habe ich lange nicht mehr gelesen! :thumbdown:


    Dieser Beitrag ist uns gemeldet worden mit dem Hinweis, er befinde sich an der Grenze zur Beleidigung.


    Ich stimme dem Verfasser zu und bitte daher, die Wortwahl so anzupassen, wie es sich für gebildete und tolerante (also die Meinung eines Mitmenschen achtende) Zeitgenossen gehört.


    Danke.


    Norbert als Moderator

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe nichts gemeldet; das ist nicht mein Stil. Ich möchte so etwas im Zweifelsfall schon auf direktem Wege ansprechen oder klären. In der Sache denke ich ähnlich, das habe ich auch freundlich zum Ausdruck gebracht.


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zum Thema "Notentreue" hat sich Alfred Brendel mal sehr klug geäußert. Er sagt: Mozart kann man überhaupt nicht notentreu spielen! Er war nämlich ein "Schnellschreiber", der den Notentext in vielen Fällen ziemlich schlampig erstellt hat. Da finden sich - so Brendel - grobe Fehler und Sinnwidrigkeiten z.B. in den dynamischen Bezeichnungen. Darüber muß der Interpret also nachdenken, ob sie überhaupt Sinn machen und das gegebenenfalls in seinem Spiel "korrigieren". Andere Komponisten wie Bartok z.B. erstellen sehr akribisch eine Partitur. Das ist also durchaus unterschiedlich.


    In diesem Zusammenhang erlaube ich mir, einmal auf Roman Ingarden hinzuweisen, der die wie ich finde immer noch tragfähigste und differenzierteste moderne Werktheorie hinterlassen hat. Ingarden macht deutlich, daß zum Werk die "Unbestimmtheitsstellen" konstitutiv gehören, die vom Interpreten und Hörer gewissermaßen immer wieder neu und anders ausgefüllt werden müssen. Das nennt er die "Konkretisation" des "Aufbaus". Die Rezeption und Interpretation ist von daher notwendig ein sinnschöpferischer Prozeß. Wer neigen nun dazu, die jeweile historische Konkretisation, z.B. eine bestimmte Aufführungspraxis eines Werks, die sich als "Norm" etabliert hat, mit dem Werk selber zu verwechseln. Das ist aber eine perspektivische Täuschung. Wir reflektieren dann nicht darauf, daß jede historische Aufführung die im Prinzip unerschöpfliche Sinnfülle, die zu einem Werk gehört, immer nur in einer perspektivischen Verkürzung realisieren kann. Die Romantik hat z.B. bestimmte Sinn-Ebenen des Werks realisieren können, die heute vielleicht verloren gegangen sind. Dafür haben wir inzwischen aber andere erschlossen, welche in dieser Epoche vielleicht gar nicht zugänglich waren. "Werktreue" besteht deshalb keineswegs darin, immer nur eine und dieselbe Art der Aufführung zu wiederholen, die angeblich die einzig richtige ist. Auch die Interpretation des Werks durch des Komponisten selbst hat keinen Anspruch auf Exklusivität nach Ingarden. Und damit hat er völlig Recht. "Werktreue" schließt also Wandelbarkeit der Interpretation und ihrer ästhetischen Maßstäbe, der konkreten Ausführung usw., keineswegs aus. Es kann sich z.B. ein bestimmter Gesangsstil etablieren, wie etwa die betont expressive Deklamation bei Wagner und den Operngesang einer Epoche überhaupt prägend beeinfussen. Das ist legitim. Und auch die Kritik daran. Z.B. Nietzsche empfand das permanente "Expressivo" von Wagner-Sängern als übertrieben rhetorisch. Das kann wiederum zu einer "Reform" des Gesangstils führen. Keiner dieser Stile hat letztlich Anspruch auf Exklusivität. Dann reflektiert man nämlich nicht darauf, daß zum Werk die spezifische Unbestimmtheit seiner Konstitution gehört.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Da muss man nur mal von Verdi La Traviata als Beispiel nehmen. Die große Schlusszene von Violetta im ersten AKt. So häuifg ich diese Oper schon live erlebt habe, jede Sopranistin singt diesen Schluss und die Koleraturen anders. Oder Bei Puccini die Stretta von Alfredo im zweiten Akt steht auch nicht in der Original Partitur. Oder bei Rossinis Cenerentola werden die Schlusskoleraturen von den MEzzos auch häuiig unterschiedlich gesungen. Nur ich denke mal des es bei Wagner da nicht so viele Gestaltungsfreiheiten für den einzelenen Sänger gibt.

  • Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe nichts gemeldet; das ist nicht mein Stil.


    Lieber Wolfgang,


    ich glaube, wir tun uns alle einen großen Gefallen, wenn wir es bei meinem passiven Ausdruck "Der Beitrag wurde gemeldet" belassen könnten.
    Niemand soll sich genötigt sehen zu bekunden, daß sie oder er den Beitrag nicht gemeldet hat. Es kann jemand sein, die/der hier bereits einen Beitrag verfasst hat, es kann sein, daß sie oder er sich als Mitleser/in an der Ausdrucksweise gestört hat und deswegen den Beitrag meldete.
    Die Moderation weiß, wer den Beitrag meldete, denn es geschah nicht anonym. Ich denke, das reicht als Information.


    Norbert als Moderator

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber tastenwolf,


    ich und wahrscheinlich auch andere Taminos haben dieses höchst interessante Thema erst heute entdeckt.
    Ich stelle jetzt als Laie mal eine Frage, die du für dämlich halten magst. Aber da scheint sich mir doch manches zu widersprechen.
    Du bringst also den Sängern bei, wie man einen Text zu lesen und interpretieren hat, darunter auch die Texte, die - wie manche hier im Forum behaupten - heute niemand mehr versteht. Dann kommt aber ein Regisseur herbei und hat sich zu dem Originaltext und der Originalmusik missbräuchlich eine ganz andere Handlung ausgedacht. Damit aber ist doch dein ganzes Bemühen über den Haufen geworfen?
    Ich will das mal an einigen Beispielen erläutern:
    Im Tannhäuser ist im Text mehrfach vom Venusberg die Rede. Du hast nun den Sängern die Bedeutung - von der hier schon behauptet wurde, das sie niemand mehr versteht - erläutert (Sie müssen ja diesen Text singen!). Dann kommt irgendein Regisseur daher, der sich für besonders schlau hält und macht aus dem Venusberg ein KZ. Damit war deine Mühe doch nutzlos?
    Im Finale des Freischütz kommt Agathe wieder zu sich. Im Text heißt es: "Sie lebt", "Sie atmet frei", "Sie lächelt wieder". Ein durchaus verständlicher Text. Aber wie passt das dazu, wenn Agathe tatsächlich erschossen wird. Und wie passt das "Probejahr", wenn auch Max erschossen wird?
    Schwierig muss es ja sein, die Dichtung Wagners einem Sänger beizubringen, der die deutsche Sprache nicht voll beherrscht (auch für manchen Deutschen mag der Text schwer zu fassen sein) Wenn nun Siegmund singt: "Ein Schwert verhieß mir der Vater..." und statt dessen steckt ein Maschinengewehr im Baum (soweit es einen solchen auf der Bühne noch gibt). Wie soll der Sänger, der das "Schwert" begriffen hat, nun diesen Gegenstand finden?
    Es gibt viele solche Beispiele, in denen die Inszenierung nicht mehr zum Text passt. Wie soll man den Sinn dieser Veränderungen begreifen?
    Wenn das jedoch Berufsgeheimnis ist, dann sage es mir. In diesem Falle verzichte ich natürlich deinetwegen gerne auf eine Erklärung.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Zitat

    Ich stimme dem Verfasser zu und bitte daher, die Wortwahl so anzupassen, wie es sich für gebildete und tolerante (also die Meinung eines Mitmenschen achtende) Zeitgenossen gehört.


    Hallo, Norbert!


    Ja, das akzeptiere ich! Es war vielleicht eine zu heftige Reaktion von mir. Allerdings möchte ich nur hinzufügen, daß ich schon Deftigeres gelesen habe.

    W.S.

  • Ich will das mal an einigen Beispielen erläutern:
    Im Tannhäuser ist im Text mehrfach vom Venusberg die Rede. Du hast nun den Sängern die Bedeutung - von der hier schon behauptet wurde, das sie niemand mehr versteht - erläutert (Sie müssen ja diesen Text singen!). Dann kommt irgendein Regisseur daher, der sich für besonders schlau hält und macht aus dem Venusberg ein KZ. Damit war deine Mühe doch nutzlos?

    Ich hatte an anderer Stelle zum Verständnis mal die Metapher von der Nierentransplantation benutzt. Wenn ein Organ nicht mehr funktioniert, dann droht der Patient zu sterben. Dann gibt es keine andere Wahl, als ihm eine fremde Niere einzupflanzen. Was aber nicht geht, ist, die Niere durch eine Leber zu ersetzen. Kosminski (dessen Düsseldorfer Inszenierung des Tannhäuser hier angesprochen ist) hat argumentiert, es sei ein zentrales Handlungsmotiv dieser Oper nicht mehr dramaturgisch verständlich, weswegen er es durch ein anderes austauschen müsse. Soweit so gut. Er hat aber genau das gemacht, was nicht geht: eine Niere, die nicht mehr funktioniert, durch eine Leber zu ersetzen. Auch beim Regietheater ist nicht alles erlaubt, selbst wenn man diese Idee Ernst nimmt.

    Es gibt viele solche Beispiele, in denen die Inszenierung nicht mehr zum Text passt. Wie soll man den Sinn dieser Veränderungen begreifen?

    Nach klassischer Werktheorie sind solche Eingriffe in der Tat schwer zu rechtfertigen. Die klassische "Definition" des Werkes lautet ja, daß man von einem fertigen Werk nichts hinzufügen oder wegnehmen kann, ohne das Ganze zu zerstören. Aber: Was ist z.B., wenn Gustav Mahler Schumanns Symphonien neu orchestriert? Ist das noch Schumann oder schon Mahler? Hat Mahler damit Schumann vergewaltigt? Einfach zu sagen, jeder solcher Eingriff sei eine Verletzung der Werktreue, ist zumindest etwas vorschnell. Mahler war nämlich der Auffassung, daß er der "Idee" von Schumanns Werk eher gerecht wird als Schumanns eigene konkrete Ausführung seines Werkes. Wenn man das Werk also als eine Idee definiert, dann darf man das "reale" Werk, so wie es aufgeschrieben ist, im Lichte dieser Idee durchaus verändern. (Mahler hat übrigens künftigen Generationen ebenso zugestanden, die Instrumetation seiner Symphonien zu verändern, wenn sie eine >bessere< finden.) Das ist zugegebener Maßen eine sehr schwierige Frage. Aber weil das so ist, nehme ich das Regietheater erst einmal in Schutz gegen seine pauschale Verteufelung.


    Schöne Grüße
    Holger


  • Hallo, Norbert!


    Ja, das akzeptiere ich! Es war vielleicht eine zu heftige Reaktion von mir. Allerdings möchte ich nur hinzufügen, daß es ich schon Deftigeres gelesen habe.


    Hallo Wolfgang,


    falls dem so sein sollte (was ich nicht anzweifle, aber auch uns Moderatoren kann mal etwas entgehen oder ein Disput wurde zwischen den Beteiligten geklärt o.ä.), dann werden wir spätestens tätig, wenn ein Beitrag gemeldet wurde.
    Du kennst den entsprechenden Button ja schon durch den "fatal error" ;) .


    Viele Grüße


    Norbert als Moderator

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zum Thema "Notentreue" hat sich Alfred Brendel mal sehr klug geäußert. Er sagt: Mozart kann man überhaupt nicht notentreu spielen! Er war nämlich ein "Schnellschreiber", der den Notentext in vielen Fällen ziemlich schlampig erstellt hat. Da finden sich - so Brendel - grobe Fehler und Sinnwidrigkeiten z.B. in den dynamischen Bezeichnungen. Darüber muß der Interpret also nachdenken, ob sie überhaupt Sinn machen und das gegebenenfalls in seinem Spiel "korrigieren"...


    Schöne Grüße
    Holger


    Dieses Recht des notwendigen Eingriffs müsse man aber nicht nur Pianisten, sondern auch Sängern zugestehen. Das ist ja das Spannende und Interessante, wie ein Sänger an seinen Part herangeht, wenn er sich genötigt sieht, in den Notentext eingreifen zu müssen.


    Hier wird ja permanent die These vertreten, ein Regisseur müsse das Werk den heutigen Gegebenheiten anpassen. Aber dann bitte gleiches Recht auch für die Sangeskünstler, die sich meist, bedingt durch ihr Rollenstudium, mit der Materie intensiver auseinanderzusetzen haben als so manch gastierender Tournee-Regisseur, der hier viel zu oft als Deus ex machina hochstilisiert wird.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Zitat

    Zitat von Holger Kaletha: Aber: Was ist z.B., wenn Gustav Mahler Schumanns Symphonien neu orchestriert? Ist das noch Schumann oder schon Mahler? Hat Mahler damit Schumann vergewaltigt?

    Lieber Holger,


    Wenn Mahler Schumann neu orchestriert, wird dies gewöhnlich auch unter Mahler oder zumindest unter Schumann/Mahler vertrieben. Ich neige dazu, es als Mahler anzusehen. Eine Vergewaltigung würde ich das aber nicht nennen.
    Es gibt ja viele solche Beispiele: Mussorgski/Ravel oder Mussorgski/Stokowski, Bach/Busoni u.a. oder umgekehrt die Klaviertransskriptionen bedeutender Werke von Franz Liszt; die eigentlich nur unter dem Namen Liszt vertrieben werden. Das sind dann für mich andere, neue Werke, die ich mir meist sowohl in der Originalfassung als auch der Bearbeitung anhöre oder zulege.
    Auch bei der Oper gibt es so etwas. Nur ein Beispiel: Turandot, deren Finale von Alfano nach Skizzen und Aufzeichnungen Puccinis vollendet wurde. Ich sehe hier keinen großen Bruch. Ich kenne und besitze von Alfano bis heute leider nur Cyrano de Bergerac, aber diese hebt sich musikalisch doch erkennbar von Stile Puccinis ab. Bei Turandot würde ich das Finale - ohne dass ich die Zusammenhänge wüsste - durchaus als Puccini empfinden.
    Anders sieht es für mich aus, wenn aus einer Oper ein ganzes Organ durch ein völlig anderes ersetzt wird (wie du es so treffend ausgedrückt hast: Eine Niere durch eine Leber) Hier ist meist sogar ein ganzes Drittel des Körpers weggeschnitten (Text, Musik Handlung), und ersetzt durch ein Körperteil, das nicht den beiden anderen Körperteilen passt und daher von diesen abgestoßen wird, was zum Tode des Patienten führt.
    Wie ich schon mehrfach in anderen Themen angedeutet habe, lehne ich einzelne Bezüge zur Gegenwart dann nicht ab, wenn sie die Originalhandlung nicht zerstören. Ich möchte die Beispiele an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholen. Auch in der Medizin - um bei deinen Beispielen zu bleiben - geht man ja nicht mit der Holzhammermethode heran, wenn Geringfügigkeiten zu heilen sind. In keiner Oper, die ich kenne, sehe ich so schwere Unverständlichkeiten oder Deutungsbedürfnisse, dass der interessierte Zuschauer nicht mehr in der Lage wäre, die Oper zu verfolgen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    das ist kein Problem für mich Fragen zu beantworten, ich sehe in deinem Beitrag Wissbegierde und Interesse...


    ja, du siehst die Situation völlig richtig: ich bemühe mich, eine Opernpartie möglichst umfassend zu erarbeiten - die Meinung des leitenden Dirigenten, kann ich mit etwas Glück vorher in Erfahrung bringen, jedoch bei der Bedeutung des Textes hat der Regisseur das letzte Wort.


    Es gibt am Beginn einer Produktion immer eine Präsentation des Regiekonzeptes - und manchmal kommt es vor, dass alle Beteiligten dieses Ereignis enttäuscht und ernüchtert verlassen, weil sie sich mit der vorgestellten Idee nicht sofort identifizieren können.
    Es bedarf nur weniger Worte, um Provokateure sofort als solche zu erkennen.
    Manchmal wird klug provoziert, meistens jedoch nicht...


    Gleich vorweg, ich unterliege keinem Berufsgeheimnis, aber ich kann natürlich nur aus meiner Sicht Auskunft geben... meine persönliche Beurteilung sollte ich hintanstellen...


    Wenn ich also erzähle, dass die Regisseurin von Finta Giardiniera in einem der ersten Sätze des Konzeptgesprächs meinte, dass sie die Musik der Oper eigentlich langweilig findet..., sehe ich darin keine Kritik am Intendanten des Theaters, keinen Vorwurf, warum er so jemanden engagiert...
    Die aus München übernommene Inszenierung ist mit witzigen Ideen angereichert... über Humor kann man bekanntlich auch streiten... die Rezitative wurden teilweise zu Slapstickszenen.
    im 2.Finale wurde aus der Verkleidungs- bzw. Verwechslungsszene ein eher derbes erotisches Spektakel. :stumm: die meisten Mitwirkenden (mich eingeschlossen) haben die Arbeit an dieser Inszenierung gehasst. Ich gehe davon aus, dass es nur wenigen Forianern gefallen hätte. http://(ein kleiner Ausschnitt)
    Der Vorteil beim Stagionebetrieb ist ja, das Produktionen nach einer Serie vorbei sind.

    St.Gallen spielt ausgewählte Stücke auch ein 2. oder 3. Jahr, dann ist Schluss.


    ein anderer Fall war eine Tiefland Inszenierung an der Volksoper ... beim Konzeptgespräch bezeichnete der Bühnenbildner seine Arbeit als "herbe Ästhetik"... eine Industriemühle mit Betonrampen und eisernen Geländern wie bei einem Schwimmbad. (unser Running Gag im Team war, sobald die Bühnenproben begannen, zu fragen: "und wann kommt das Bühnenbild?" weil es einfach nach leerer Bühne aussah... Galgenhumor ist manchmal der einzige Ausweg.)
    es lohnt sich nicht, dieses Bild im Internet zu suchen... die Produktion war trotzdem toll: Sebastian Weigle -Dirigent, Wolfgang Koch als Don Sebastiano, Torsten Kerl als Pedro... das war hohe Qualität!


    Ich sehe meine Pflicht darin, eine neutrale Interpretation zu schaffen, die mit der Partitur möglichst übereinstimmt. Es ist nicht möglich, meine persönlichen Vorlieben umzusetzen - ich gebe lediglich Empfehlungen, was ich für schön halte. Ob sich ein Sänger daran hält, oder nicht, kann ich nicht beeinflussen. (Im Gespräch mit Dirigenten lässt sich auch noch einiges machen.)
    bzw. ich versuche verschiedene Sichtweisen von vornherein zu berücksichtigen, um Überraschungen zu minimieren.


    Diese Disziplinierung meiner Ausdrucksfähigkeit hat auch mit einem meiner Lehrer zu tun, der als Organist oft bei Karajan eingesetzt wurde und eher die subjektive Ansicht vertrat: man müsse aus dem Stück etwas machen. Viele Musiklehrer verkürzen den Unterricht darauf, dass die Schüler bloss lernen, die Interpretation des Lehrers zu verwirklichen... wie man interpretiert, lernen sie nicht...
    Daher reagiere ich leider etwas allergisch auf Menschen, die versuchen, ihre Sichtweise als die einzig wahre darzustellen.


    In Österreich gabs vor einigen Jahren noch einen katholischen Bischof, der ernsthaft behauptete, die Wahrheit zu besitzen...


    Was dennoch meine musikalische Absicht ist: ich verlange, dass man sich in jeder Sekunde mit der Musik identifiziert, die man macht... das unterscheidet echten von gespieltem Ausdruck.



    ganz kurz zu deinen Beispielen... (ich würde mich gern ausführlich äussern, aber ein bißchen Privatleben muss auch noch bleiben..)


    was Venusberg bzw. KZ betrifft... nutzlos ist meine Arbeit nie... manchmal versuchen wir etwas zu erreichen, und irgendwie kommt es ganz anders...zB: ich arbeite mit einem Sänger, der anschliessend krank wird, und die Vorstellung nicht singen kann...
    JA - es fällt Sängern manchmal unglaublich schwer, ihre Vorstellung von schöner Musik in einer nüchternen, oder auch hässlichen Atmosphäre umzusetzen... das liegt in der Verantwortung jedes einzelnen, wie sehr er sich beeinflussen lässt.
    mir kommt vor, heutzutage wird ein phlegmatischer Künstlertyp bevorzugt engagiert... also ein williger Sklave, der mit sich alles machen lässt... wenn diese Grundhaltung aber in Gleichgültigkeit ausartet, hat dieser Mensch ein Problem mit mir... X(


    Das Maschinengewehr in der Walküre ist natürlich - vollste Zustimmung - eine relativ besch.. eidene Analogie :D
    auch damit müssen wir leben, dass manche Konzepte weder völlig durchdacht, noch schlüssig sind und dass der Regisseur die Wichtigkeit seiner Aussage nicht mit diesem Detail verbinden konnte.


    aber man kann auch sagen, dass dieses Detail in der Bedeutung, Siegmund als den Stärksten zu kennzeichnen, vielleicht nicht ganz wesentlich ist.
    Letztlich nützt ihm im Kampf gegen Hunding weder seine Körperkraft, noch seine aussergewöhnliche Waffe! - sein Tod ist beschlossene Sache... Wotan hat in der Auseinandersetzung mit Fricka versagt.



    Am Ende des Freischütz kommt für meinen Geschmack schon sehr viel irrationale Handlung zusammen:
    Agathes ruft aus: "Schiess nicht, ich bin die Taube"
    Max schiesst, verfehlt die Taube? aber Agathe und Kaspar brechen zusammen...
    gut, er schiesst ja mit einer Freikugel (?!?), die vom Teufel Samiel gelenkt wird - und daher zwei Menschen trifft?
    Bricht Agathe nur ohnmächtig zusammen und ist nicht verletzt?? warum sagt der Chor: er traf die eigne Braut? - - mir ist die Ohnmachtsvariante lieber, da mir das Phänomen einer unerklärlichen Heilung einer Schusswunde zu märchenhaft ist. ( nur weil es die Geschichte ist, muss es nicht wahr sein - -sonst wäre es ähnlich wie: Rotkäppchen und ihre Grossmutter wurden aus dem Bauch des Wolfes gerettet :wacko: )
    Hat Max wirklich auf Kaspar gezielt???
    und dann kommt ein Eremit, und alles löst sich bei einem Gebet in Wohlgefallen auf...
    Aufgrund dieser gehäuften Zufälle bin ich über eine andersartige Deutung manchmal froh.
    mir ist an der Geschichte wesentlich, dass eine Gesellschaft anhand einer kritischen Situation lernen muss, auf eine Tradition zu verzichten.
    Sicher ist es auch dem Charakter von Max zuzuschreiben, dass er Versagensängste entwickelt... das Spottlied der Bauern trägt auch dazu bei...


    das Sujet: mit dem Teufel im Bunde zu sein finde ich interessant, weil es nicht nur die Ängste unterlegener Menschen angesichts einer überragenden Fähigkeit beschreibt.
    es ist (zB: am Beispiel Paganini oder Liszt) vermutlich auch das Unverständnis gegenüber einer starken Motivation, die einen Menschen über das "allgemeine" Streben nach Familienglück und gesicherter Existenz hinauswachsen lässt. (oder auch eine Form des bekannten Kein-Abel Konfliktes zwischen sesshaften Menschen und Nomaden...)


    - - -


    geschätzter Milletre:


    deine Forderung, Sänger müssen sich mit Sekundärliteratur auseinandersetzen, kann ich leider nur als einen frommen Wunsch betrachten.
    Innerhalb des Studiums ist es vielleicht möglich, eine besondere Tiefe der Interpretation einiger Rollen zu erreichen, im Berufsalltag sieht das schon anders aus.
    Es wäre wünschenswert, wenn die Zeit und Musse dafür bliebe, um sich solchem Studium widmen zu können...
    Ausserdem gibt es ja die Richtungen: Musikwissenschaftliche oder Theaterwissenschaftliche Publikation
    wenn wir jetzt noch die Aktualität der Publikation berücksichtigen, könnte die Forderung sich als Bumerang herausstellen, da die Sänger dann über die modernsten dramaturgischen Erkenntnisse verfügen würden... ;)
    Und wer sollte denn die Auswahl der geeigneten Literatur vornehmen?


    Für solche Aufgaben gibt es die angestellten Dramaturgen, die übrigens auch eine Kontrollinstanz des Regisseurs sind. Natürlich erwartet man auch vom Intendanten einen hohen Wissensstand. (was nicht heissen muss, dass er... :stumm::stumm::stumm::stumm: )
    Alles weitere ist eine Sache mehr oder minder gelungener Kommunikation - nicht nur als Wissensvermittlung, sondern auch als Überzeugungsarbeit, als charismatische Begeisterungsfähigkeit und als menschlicher Umgangston... (alles zusammen macht einen guten Dramaturgen aus...)


    Ich deute hin und wieder an, dass ich mit der Situation, dass mir mehrere Male im Jahr ein Chef vor die Nase gesetzt wird, mit dem ich menschlich nicht kann... , nicht restlos zufrieden bin... That's life...
    Vielleicht tröstet es dich, dass ich manche der gastierenden Regisseure (Tourneetheater ist ganz etwas anderes...) als Wanderheuschrecken bezeichne, als Charaktere, die aufgrund ihrer Reiseverpflichtungen verlernt haben, zwischenmenschliche Grundvoraussetzungen einzuhalten... das wiederum hat mit der Qualität ihrer Arbeit nichts zu tun...
    Namen nenne ich hier keine... es liegt ja auch an mir, wenn es Streit gibt...


    Allerdings beschäftigen sich Schauspielregisseure (in Ermangelung der Musik) viel intensiver mit den Texten, als es ein Sänger je könnte... das ist aber bitte auch nicht als Verallgemeinerung zu sehen!


    Schauspielregisseure müssen einige Hürden überwinden, um in der Oper überhaupt arbeiten zu können.
    Viele haben ein echtes Problem mit den fixierten Arbeitszeiten und den langen Pausen. Im Schauspiel gibt es häufig open end Proben, beim Musiktheater vielleicht 2,3 Mal (Hauptproben und Generalprobe) Klar, ein Orchester steht einfach nicht unbegrenzt zur Verfügung... manchmal muss auch ein Pianist nach der Bühnenorchesterprobe weiterspielen... z.B: ab 22.30 ... wir lieben solche Dienste...
    Sänger können physisch etwas nicht so oft wiederholen, wie es der Regisseur gerne hätte.
    Immerhin müssen Schauspieler in jedem Zustand ihre Rolle spielen (ich meine hier Halsentzündungen, Bronchitis etc.), beim Gesang ist das meist unzumutbar, oder?
    Auch bei körperlichen Bewegungen wird die Fantasie eines Regisseurs eingeschränkt... bei lang ausgehaltenen Tönen werden keine Purzelbäume geschlagen... leider gibt es einige Opportunistische Sänger, die sich auf solche Dummheiten einlassen... Liegend mit überstrecktem Kopf singen zu können ist kein Qualitätsmerkmal für einen Sänger, die Professionalität wird dennoch manchmal in Frage gestellt...


    und der grösste Kompromiss muss bei der Textgestaltung gemacht werden: die musikalischen Verläufe sind nicht nach Belieben veränderbar... es werden keine Pausen eingefügt, keine Tempo- oder Dynamik Änderungen gemacht, aber vor allem sind auch Dialoge (z.B: Boheme 1.Akt) ganz klar fixiert.
    Hier verzichten Regisseure auf einen Grossteil ihrer Gestaltungsmöglichkeiten.


    Ich glaube nicht, dass es ein lukratives Geschäft ist, Opern zu inszenieren...

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Wenn ich also erzähle, dass die Regisseurin von Finta Giardiniera in einem der ersten Sätze des Konzeptgesprächs meinte, dass sie die Musik der Oper eigentlich langweilig findet..., sehe ich darin keine Kritik am Intendanten des Theaters, keinen Vorwurf, warum er so jemanden engagiert...


    Allerdings ist das ein Grund zur Kritik. Wer in einer Oper mit der Musik nichts anfangen kann, soll die Finger davon lassen.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • ich wollte nur klarstellen, dass mir diese Art von Kritik (von innen) nicht möglich ist...
    von aussen kann man alles mögliche in jeder denkbaren Art kritisieren - aber das wird nicht viel bewirken.


    Briefe an den Intendanten halte ich übrigens für die sinnvollste Form einer Kritik. allerdings muss sie auch sachlich und nachvollziehbar vorgetragen werden, um beim Empfänger anzukommen.
    Beschimpfungen und verbale Attacken landen in der Regel in einem zweckbestimmten Möbelstück.


    die Frage, warum man sich dieser Musik aussetzt, wenn man sie doch nicht mag, stellen wir uns am Theater auch? (na gut, wie oft zwingt einen der Spielplan und der Dienstvertrag zu Stücken, die man nicht mag...?)
    ist leider eine private Frage, die muss die Regisseurin nicht beantworten... und nicht zu vergessen - es ist ein Berufs- bzw. Autoritätsverhältnis...

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • ich wollte nur klarstellen, dass mir diese Art von Kritik (von innen) nicht möglich ist...


    Das ist klar - und würde auch nicht erwartet werden. Es geht schließlich um die berufliche Existenz, und die wackelt bei einem so autoritär-archaischen System wie dem Theaterbetrieb ganz schnell mal.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Das der Chor beim Freischütz sagt Er traf die eigene Braut ist in sofern verständlich ( oder eigentlich auch nicht ) weil er sie in der Romanvorlage auch traf.
    Hier wurde für die Oper meines Wissens zwar die Handlung geändert, man versäumte nur offensichtlich den Text dem entsprechend anzupassen.


    Die Schlußarie aus dem ersten Traviata Akt ist meines Erachtens nach eine der schwerste Arien überhaupt.
    Viele Sängerinnen scheitern nämlich bei den Koloraturläufen im letzten Teil, wo manche, wie es zum Beispiel Michael Aspinall auf einer LP so wunderbar vorgemacht hat, wie abgehetzte Hunde klingenden.
    Ich meinte hier übrigens bei seiner Parodie Anna Moffo in ihrer Studiogesamtaufnahme wiedererkannt zu haben.
    Sie scheiterte nämlich ähnlich grandios wie etliche stimmlich begabtere Sängerinnen auch.


    Es hoffe jetzt kommt keiner auf die Idee mich zu fragen welche Damen ich sonst noch beleidigen könnte, in dem ich ihr Versagen in dieser Szene öffentlich und namentlich benenne.
    Es wäre nett wenn wir alle ausnahmsweise einmal darauf verzichten könnten, auch wenn es manchen sicherlich sichtlich schwerfallen wird ( das ist keine Bitte !!!!)

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