Im Rahmen einer kleinen Festspielreihe werden in Hamburg drei Frühwerke des Komponisten Giuseppe Verdis innerhalb kürzester Zeit Premiere haben.
Angefangen an diesem Sonntag mit La Battaglia.. wird dann nächsten Sonntag mit I Due Foscari fortgesetzt und im November mit I Lombardi abgeschlossen.
Alle drei Werke werden in einer Inzenierung von David Alden gegeben werden, das Bühnenbild wird von Charles Edwards sein und die Kostüme wurden von Brigitte Reiffenstuel entworfen.
Der Chor wird in allen drei Opern überwiegend von einer Empore aus erklingen.
La Battaglia machte den Anfang, das heißt nicht so ganz, denn am Anfang stand bzw. saß offenbar ein geistig verwirrter Mann, dem wohl gerade an diesem Sonntag seine Pillen ausgegangen waren im vierten Rang im Zuschauerraum und versuchte den Beginn der Oper durch akkustisch unverständliche Zwischenrufe zu stören.
Als dieser dann nach fünf bis sechs Minuten unter tosenden Applaus entfernt wurden war, konnte mit der Oper begonnen werden.
Das Bühnenbild beim ersten Werk sah zu Anfang wie eine wahllose Zusammenstellung eines Sperrmüllabstechers aus.
Drei Krankenbetten vervollkommneten das Gesamtbild.
Die Oper wurde im großen und ganzen sehr Gegenständlich ausgestattet, Wohnzimmer, Verhandlungsräume und Kirchenräume waren deutlich als solche skizziert und erkennbar.
Man kann diesen Abend übrigens auch kurz und bündig mit einem Wort abtun, es war schlicht weg Sensationell.
Simone Young die noch einmal extra im Hause Ricordi in den original Partituren recherchierte entwickelte einen Verdiklang, der in dieser Perfektion nicht so ohne weiteres an anderen Häusern zu finden ist geschweigeden auf CD.
Alexia Voulgaridou scheint den Sprung ins hochdramatische Fach gekonnt in Angriff genommen zu haben, ihre Rollenausdeutung einer von alter Liebe und pflichterfüllten Ehefrau hin und hergerissenen gelang hervorragend.
Yonghoon Lee, vielleicht hätte man sich einen heldisch heller klingenden Tenor gewünscht, ließ auch an diesem Abend darstellerisch und gesanglich keine Wünsche offen.
Gleiches gilt auch für den überaus differenziert singenden Bariton Giorgio Caoduro.
Als zweite Dame im Bunde überzeugte wie nicht anders zu erwarten war Rebecca Jo Loeb in der Rolle der Imelda.
Überhaupt war es dem außerordentlichen Dirigat und der überzeugenden gesanglichen und darstellerisch Leistung der Sänger zu verdanken das man in diesem Werk gepaart aus überbordendem Patriotismus, Heroismus, einem vermeindlichem Verrat und großen Gefühlen nicht das Gefühl bekam hier in einem Loreroman gelandet zu sein.
Bleibt zu hoffen das die beiden nächsten Verdi Opern mit diesem grandiosen Start mithalten können.