Giuseppe Verdi: La Battaglia di Legnano ( Hamburg, d. 20.10.2013 )

  • Im Rahmen einer kleinen Festspielreihe werden in Hamburg drei Frühwerke des Komponisten Giuseppe Verdis innerhalb kürzester Zeit Premiere haben.
    Angefangen an diesem Sonntag mit La Battaglia.. wird dann nächsten Sonntag mit I Due Foscari fortgesetzt und im November mit I Lombardi abgeschlossen.
    Alle drei Werke werden in einer Inzenierung von David Alden gegeben werden, das Bühnenbild wird von Charles Edwards sein und die Kostüme wurden von Brigitte Reiffenstuel entworfen.
    Der Chor wird in allen drei Opern überwiegend von einer Empore aus erklingen.
    La Battaglia machte den Anfang, das heißt nicht so ganz, denn am Anfang stand bzw. saß offenbar ein geistig verwirrter Mann, dem wohl gerade an diesem Sonntag seine Pillen ausgegangen waren im vierten Rang im Zuschauerraum und versuchte den Beginn der Oper durch akkustisch unverständliche Zwischenrufe zu stören.
    Als dieser dann nach fünf bis sechs Minuten unter tosenden Applaus entfernt wurden war, konnte mit der Oper begonnen werden.


    Das Bühnenbild beim ersten Werk sah zu Anfang wie eine wahllose Zusammenstellung eines Sperrmüllabstechers aus.
    Drei Krankenbetten vervollkommneten das Gesamtbild.
    Die Oper wurde im großen und ganzen sehr Gegenständlich ausgestattet, Wohnzimmer, Verhandlungsräume und Kirchenräume waren deutlich als solche skizziert und erkennbar.
    Man kann diesen Abend übrigens auch kurz und bündig mit einem Wort abtun, es war schlicht weg Sensationell.
    Simone Young die noch einmal extra im Hause Ricordi in den original Partituren recherchierte entwickelte einen Verdiklang, der in dieser Perfektion nicht so ohne weiteres an anderen Häusern zu finden ist geschweigeden auf CD.
    Alexia Voulgaridou scheint den Sprung ins hochdramatische Fach gekonnt in Angriff genommen zu haben, ihre Rollenausdeutung einer von alter Liebe und pflichterfüllten Ehefrau hin und hergerissenen gelang hervorragend.
    Yonghoon Lee, vielleicht hätte man sich einen heldisch heller klingenden Tenor gewünscht, ließ auch an diesem Abend darstellerisch und gesanglich keine Wünsche offen.
    Gleiches gilt auch für den überaus differenziert singenden Bariton Giorgio Caoduro.
    Als zweite Dame im Bunde überzeugte wie nicht anders zu erwarten war Rebecca Jo Loeb in der Rolle der Imelda.
    Überhaupt war es dem außerordentlichen Dirigat und der überzeugenden gesanglichen und darstellerisch Leistung der Sänger zu verdanken das man in diesem Werk gepaart aus überbordendem Patriotismus, Heroismus, einem vermeindlichem Verrat und großen Gefühlen nicht das Gefühl bekam hier in einem Loreroman gelandet zu sein.
    Bleibt zu hoffen das die beiden nächsten Verdi Opern mit diesem grandiosen Start mithalten können.

  • Wenn ich sowas lese, dreht sich mein Magen um. Pfui Deibel! Das scheint ja noch übler, als die Billigproduktionen, die Herr Alden einst in München ablieferte!

  • Besonders feige bei der Hamburger Staatsoper sind ja die erbärmlich kleinen Bildchen der Aufführung. Anderenorts gibt es ganze Trailer und riesige Bilder, wo man sich wengistens vorab informieren kann, welche Sperrmüllsammlung diesmal geplündert worden ist, aber dafür sind sich die Hanseaten wahrscheinlich zu ...hanseatisch. Na meinetwegen.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Man kann diesen Abend übrigens auch kurz und bündig mit einem Wort abtun, es war schlicht weg Sensationell.


    Lieber Sven, hab' besten Dank für Deinen informativen Bericht über die Neueinstudierung der Battaglia!
    Es freut mich, dass die Sänger mit den ja wirklich haarsträubend anspruchsvollen Partien so gut fertig werden!
    Ich muss ja noch ein wenig warten: ich komme erst Mitte November nach Hamburg und will dann alle drei Werke an aufeinanderfolgenden Tagen hören!
    Hast Du übrigens Informationen, ob zu erwarten steht, dass der NDR oder Deutschlandradio KULTUR die drei frühen Verdi-Opern übertragen wird?



    Natürlich lasse ich mir die Vorfreude auch durch die reflexhafte Stänkerei von Figarooo nicht verderben.
    Was muss der arme Mensch für Probleme haben, wenn er sich nach Deinem begeisterten Urteil über eine musikalisch so lohnende Aufführung seine blindwütigen (gesehen hat er ja wohl bisher noch nichts!) Insultationen nicht verkneifen kann!


    Dir wünsche ich nun, dass auch die Foscari und die Lombardi so gut werden!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso41 !


    Diese Stänkereien habe ich schon zu einem anderen Zeitpunkt als das Abgetan was sie in diesem Zusammenhang sind.


    So etwas passiert halt wenn Unwissenheit und Ignoranz zusammenkommen ( ich hätte gern noch eine andere Vokal bemüht, aber dann fürchte ich werden hier wieder Kommenrare von mir herausgelöscht z. B. meine Erwähnung von der Hamburger Otello und Rosenkavallier Everding inszenierung im Rahmen einer Regietheaterfremden Diskussion, die mit der deutlichen Benennung von gewissen Zuständen bestimmter Personen nichts zu tun hatten, sondern lediglich erklärend hinzugefügt worden waren ).
    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude in Hamburg.
    Nächsten Sonntag bin ich in I Due Foscari, ich bin schon sehr neugierig in wie weit das Gesamtkonzept des Regisseurs alle drei Opern in einen gewissen Zusammenhang aufbauend aufzustellen aufgeht

  • Was muss der arme Mensch für Probleme haben, wenn er sich nach Deinem begeisterten Urteil über eine musikalisch so lohnende Aufführung seine blindwütigen (gesehen hat er ja wohl bisher noch nichts!) Insultationen nicht verkneifen kann!



    Probleme hat wohl eher der, der mit so einer billigen Küchenpsychologie über Personen herzieht, die Sperrmüll auch als solchen und nicht als Kunst bezeichnen - im übrigen wurde ja dieser Begriff vom Verfasser der Rezension höchstpersönlich gebraucht, die mich - schon sprachlich bedingt - übrigens auch nicht im geringsten dazu bewegen würde, für diese Aufführungen nach Hamburg zu fahren. Ein echtes Problem gibt es allerdings - und zwar die bestimmt über hundert RT-Auswüchse, die Figarooo in München, Zürich und anderswo u.a. auch von Herrn Alden und Kollegen "genießen" durfte. Dass er nicht begeistert ist, wenn so selten gespielte und der Mehrheit des Publikums völlig unbekannte Opern nun auch noch in Hamburg mit der üblichen, ekelhaften RT-Soße überzogen werden, kann ich bestens nachvollziehen.
    Figarooos Beitrag war höchstens insofern unangebracht, als er diesem Thread eine ganz unnötige Aufmerksamkeit beschert hat, denn eigentlich gilt in solchen Fällen ja "Ned amal ignorier'n", wie es unsere österreichischen Freunde so schön zu sagen wissen.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Lieber Sven, Dein Bericht hat mir sehr gut gefallen. Danke. Vielleicht ist ja je erfrischender und besser als die ganze Inszenierung. ;) Sei's drum. Schade, dass Hamburg für mich nicht um die Ecke liegt. :( Ich bin schon jetzt auf die Fortsetzung gespannt.


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hast Du übrigens Informationen, ob zu erwarten steht, dass der NDR oder Deutschlandradio KULTUR die drei frühen Verdi-Opern übertragen wird?



    Natürlich lasse ich mir die Vorfreude auch durch die reflexhafte Stänkerei von Figarooo nicht verderben.


    Ja, eine Übertragung im Radio würde mich auch interessieren, ich kenne das Stück überhaupt nicht. Nach der Schilderung von Sven Gonderath würde ich allerdings eine Fernsehübertragung nicht ansehen, auch nicht programmieren.


    Aber lieber Caruso41, warum bezeichnest Du die persönliche Meinung von Figaroooo als reflexhafte Stänkerei? Er wirft Dir doch keinen schlechten Geschmack vor, wenn Du das Stück ansehen möchtest!


    Die Gegner und die Befürworter des RT kristallisieren sich klar heraus. Auf einen gemeinsamen Nenner werden beide niemals kommen, das läßt die grundsätzliche und auch verhärtete Meinung nicht zu. Ich bin Sven Gonderath dankbar für seine Schilderung, denn mir wäre diese Aufführung keine Mark wert (oder bleiben wir bei der Pilzzeit und handeln mit Pfifferlingen) und hält mich von einem sinnlosen und Ärger bereitenden Besuch von Hamburg und seiner Oper ab. Dann würde ich lieber zum Fußball gehen und wie gestern ein spannendes 3:3 als neutraler Zuschauer genießen.


    In der Oper wäre ich allerdings nie neutral, wie Sven Gonderath, wie Caruso41 oder der lange nicht zu Wort gekommene MSchenk es auch nicht sind. Aber ein Bier würde ich mit jedem RT-Freund trinken.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Die Gegner und die Befürworter des RT kristallisieren sich klar heraus.

    Quatsch! Ich würde mich beim besten Willen nicht dem einen oder den anderen Lager zuordnen können. Ich beurteile Inzsnierungen danach, ob sie die Geschichte, ihre Protagonisten und die zentralen Konflikte und so auf die Bühne bringen, dass ich davon gefesselt werde! Dabei bin ich durchaus auch offen für eine Neudeutung wenn sie denn in sich stimmig und interessant! (Ich habe zum Beispiel den Ring in den so ganz und gar unterschiedlichen Deutungen von Hans Tietjen, Wieland Wagner, Patrice Cherau, Ruth Berghaus und Götz Friedrich jeweils sehr geschätzt! In den Inzsenierungen von Wolf Völker, Herbert von Karajan, Otto Schenk und La Fura dels Baus (Carlus Padrissa) habe ich mich als Besucher nicht ernst genommen gefühlt!
    Du siehst, die von Dir betonte Trennlinie macht durchaus für Opernbesucher wie mich keinen Sinn!


    Aber lieber Caruso41, warum bezeichnest Du die persönliche Meinung von Figaroooo als reflexhafte Stänkerei?

    Achte doch mal drauf: wenn von irgend einer Produktion die Rede ist - gleichgültig ob es um Ankündigungen, Berichte oder Analysen geht - , für die ein Künstler verantwortlich zeichnet, der nach Meinung von Figarooo dem Regiethetaer zuneigt, böllert er seine Kartätschen ab. Das mag eine persönliche Meinungsäusserung sein, die man ihm nicht bestreiten sollte. Aber ich empfinde das als reflexhafte Stänkerei!
    Im konkreten Fall: warum wendet er sich nicht mit Fragen an Sven? Aber vermutlich kann er das gar nicht, weil er das Werk noch nicht einmal kennt - geschweige denn die höchst problematische Dramaturgie und den darüber geführten Konflikt zwischen dem Komponisten und dem Librettisten!
    Lassen wir das! Deine Nibelungentreue in Ehren! Aber ob Figarooo sie verdient, bezweifle ich sehr!
    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Bei dem einen oder anderen Beitrag kommt mir Goethe in den Sinn: "Durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt."

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

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  • Aber vermutlich kann er das gar nicht, weil er das Werk noch nicht einmal kennt - geschweige denn die höchst problematische Dramaturgie und den darüber geführten Konflikt zwischen dem Komponisten und dem Librettisten!


    Dass man etwas ganz genau kennen kann, weil man sich lange und intensiv damit beschäftigt hat und genau aus diesem Grunde den hundertsten Aufguss schaler "Neudeutungen" von "Künstlern", die weder Werk noch Komponist noch Librettist gerecht werden, ablehnt, kommt dir aber nicht in den Sinn? Traurig - aber irgendwo auch zu erwarten.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Wir sollten hier nicht jeder über den anderen reden, sondern vielmehr über das Stück. Ursprünglich wollte ich mir im November auch den Threesome an drei Abenden hintereinander geben, jetzt nehme ich langsam immer mehr Abstand davon.


    Aber vielleicht berichtet Sven noch, wie sich die Ausstattung insgesamt gestaltet und sich die Handlung in sie einbettet. Ist es in sich schlüssig? Ist es schlicht optisch "modern" oder eine komplette Neudeutung?


    Für mich ist Hamburg nicht sooo weit und ich mag die Bongiovanni-DVD des Stückes recht gerne (stehe grad zusätzlich vor der Anschaffung der Tutto Verdi DVD aus Parma). Aber um mich zu ärgern, weil ich das Stück nicht mehr erkennen kann, dafür ist mir Hamburg doch zu weit.

  • Lieber Sven, hab' besten Dank für Deinen informativen Bericht über die Neueinstudierung der Battaglia! [...] Hast Du übrigens Informationen, ob zu erwarten steht, dass der NDR oder Deutschlandradio KULTUR die drei frühen Verdi-Opern übertragen wird?


    Laut Newsletter der Staatsoper wird zumindest die Premiere von I due Foscari live von NDR Kultur übertragen; 27. Oktober 2013, 18.00 Uhr.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • In der Oper wäre ich allerdings nie neutral, wie Sven Gonderath, wie Caruso41 oder der lange nicht zu Wort gekommene MSchenk es auch nicht sind.


    Zum einen bin ich momentan zeitlich etwas knapp und zum anderen beginnt meine Opernsaison erst am 02.November; übrigens mit I due Foscari. - Allerdings gebe ich Caruso im Wesentlichen durchaus recht und die Erstreaktionen von Figarooo und Strano auf Svens Bericht führen nicht unbedingt dazu, dass ich jetzt schon ungeteilte Lust verspüre, später darüber zu Berichten ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Die ersten Bilder der Aufführung sind schon online (auch auf der Seite der Staatsoper Hamburg). Die sehen aber insgesamt eher als zum Werk passend aus. Aufreger, so subjektiv sie auch sein mögen, springen mich nicht an. Daher interessieren mich umso mehr die Ergänzungen der Dagewesenen auf meine Fragen aus Beitrag #12.

  • Wie ich bereits schrieb, zu anfang wirkte es etwas nach Sperrmüll, aber ab dem zweiten Bild wurde das Gerümpel entfernt und das Bühnenbild war wie es heute allgemein üblich geworden ist etwas sparsamer.
    Räume wurde mit spärlichem eingesetzten Möbeln, einem Tisch, einem bequemen Sessel oder auch mehrer Stuhlreihen einer tief hängenden Deckenbeleuchtung mehr oder weniger angedeutet.
    Das hatte den Vorteil, man wurde durch die Ausstattung nicht so abgelenkt sondern konnte sich auf das wesentliche Konzentrieren, der gesanglichen und darstellerischen Ausdeutung der Charaktere die hier aufeinander trafen.
    Und dieses gelang allen Protagonisten hervorragend, man nahm den Sängern die Empfindungen die sie darstellten 100 Prozentig ab und wie schon erwähnt gesanglich einfach phantastisch.
    Wer hier im Anflug von bornierter Arroganz meint eine Aufführung schlecht machen zu müßen ohne sie in Gänze auf sich wirken gelassen zu haben, da ist leider Hopfen und Malz verloren um im Bilde von Strano zu bleiben.
    Das scheint mir hier personenbezogenen eh der Fall zu sein, da jegliche argumentative Annährung sowieso zwecklos ist, genausogut könnte man sich auch mit einer Parkuhr unterhalten, da prallt auch alles ungehört ab und der Erfolg dürfte letztendlich der gleiche sein.
    Zudem Strano sprichst du es hier ja selber ganz deutlich aus, Figaroo hat hier wohl mehrere Aufführungen gesehen und sie kamen bei ihm weniger gut an.
    Aber wie ist es mit dir, hast du schon mehrere Aufführungen mit diesem Regiesseur gesehen um dir ebenfalls eine objektive Meinung bilden zu können.
    Aber ich fürchte das du daran überhaupt kein Interesse hast, denn da müßtest du ja vielleicht zugeben dich geirrt zu haben und das scheint kein Wesenszug deines Charakters zu sein, zumindest nicht nach allem was ich hier bisher von dir gelesen habe, aber ich lasse mich gern eines besseren belehren.
    Bei mir war es die erste Arbeit dieses Regisseurs und was die psychologische Konstellation der einzigen Personen zueinander anbelangt, hat er hier hervorragende Arbeit geleistet, das Publikum war bis auf zwei Ausnahmen auch dieser Meinung.
    Das Regieteam wurde genauso gefeiert wie alle anderen auch und das zurecht.

  • Die ersten Bilder der Aufführung sind schon online (auch auf der Seite der Staatsoper Hamburg). Die sehen aber insgesamt eher als zum Werk passend aus. Aufreger, so subjektiv sie auch sein mögen, springen mich nicht an


    Das Stück spielt 1176 (!) und nimmt Bezug auf den Kampf der Lega Nord gegen Friedrich Barbarossa. Feldgrau bzw. - grün mit angedeutetem Wehrmachtsadler hat damit wohl schwerlich was zu tun.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Das Stück spielt 1176 (!) und nimmt Bezug auf den Kampf der Lega Nord gegen Friedrich Barbarossa. Feldgrau bzw. - grün mit angedeutetem Wehrmachtsadler hat damit wohl schwerlich was zu tun.


    Und wenn wirklich auch noch die Foscari und Lombardi in der selben Derkoration spielen sollen ( obwohl die Werke thematisch miteinander soviel zu tun haben wie Astrologie mit Astronomie) kann von seriösen Produktionen nicht die Rede sein. Drei unseriöse Billigproduktionen durch einen drittklassigen Regisseur. Schade, dass es nicht vergönnt ist, die richtige Battaglia, die richtigen Lombardi und die richtigen Foscari kennenzulernen!

  • Ach ja und ich behalte mir vor, weiter zu "stänkern"! Es gibt nur richtig oder falsch und RT ist IMMER auf der falschen Seite. Ich finde es fast drollig , wie gewisse Leute immer versuchen unliebsamen Meinungen das Wort zu verbieten. Eine schöne, heile Regietheaterwelt gibt es nicht mehr , auch wenn das Herrn Caruso nicht passt!

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  • Eine schöne, heile Regietheaterwelt gibt es nicht mehr


    .. und hat es nie gegeben, lieber Figarooo. Sie ist eine Fiktion, diese schöne heile Welt. Zur keiner Zeit hat es die gegeben. Es wäre doch fürchterlich, wenn es sie geben würde. Man hätte sie abschaffen müssen. Deshalb gibt es ja Kunst als Gegenentwurf. Kunst ist doch immer die Verneinung von heiler Welt, die ich für eine Erfindung zur Verdummung halte. Das ging im Westen schief und im Osten letztlich auch. Ich kenne nicht ein einziges Werk, dass in diese schöne heile Welt hineinpassen würde - nicht mal, wenn die Geschichten von Courths-Mahler vertont worden wären.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dass man etwas ganz genau kennen kann, weil man sich lange und intensiv damit beschäftigt hat und genau aus diesem Grunde den hundertsten Aufguss schaler "Neudeutungen" von "Künstlern", die weder Werk noch Komponist noch Librettist gerecht werden, ablehnt, kommt dir aber nicht in den Sinn?

    Liebe Strano, warum so bissig und dann doch nur grundsätzlich und ohne jeden Bezug zu dem "Fall", der in diesem Thread im Mittelpunkt steht?


    Bisher haben weder Du noch Figaroo irgendeinen Hinweis darauf gegeben, dass Ihr Euch mit diesem ungemein problematischen Werk "lange und inrtensiv" beschäftigt habt. Deshalb verzeih bitte meinen Verdacht!
    Und wer sich die Aufzeichnung der Parma-Aufführung zumuten möchte, braucht wenigstens keine Schlaftabletten! Das ist grausam uninspiriert!
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass selbst eingefleischte Freunde konventionellen Kostüm- und Kulissentheaters davon begeistert sein werden!


    Harald Kral hat ja auf die Rezenssion von Frieder Reinighaus verwiesen.
    Da wird immerhin angedeutet, dass in der hochexplosiven Situation rund um die Revolution von 1848 Komponist, Librettist, Verleger und Theaterdirektor höchst unterschiedliche Interessen verfolgten und es dementsprechend einfach nicht gelang, eine stimmige Dramaturgie für die neue Verdi-Oper zu entwickeln.
    Verdi wollte vor allem einen revolutionären Stoff und er fand die Idee, die Geschichte im tiefen Mittelalter anzusiedeln, alles andere als überzeugend! Nur widerwillig hat er sich darauf eingelassen, weil ihn die Konstellation der Charaktere und ihre Leidenschaften interessierten und er die zwischen ihnen ausgetragenen Konflikte spannend fand. Vor welcher historischen Kulisse das alles spielte, war ihm dann letztlich nicht so wichtig! Und von den realen Geschehnissen rund um die Schlacht von Legnano hatte wohl auch kaum einer der Beteiligten eine fundierte Kenntnis. Was also soll da das Insistieren auf dem kruden und unlogischen Libretto? Die Geschichte macht in jeder historischen Kulisse gleich viel oder gleich wenig Sinn! In der historischen Situation, die damals den Komponisten und sein Publikum beschäftigten, konnten sie nun mal angesichts der noch völlig offenen Lage der Entwicklung natürlich beim besten Willen nicht präsentiert werden.


    Ich habe ja die Hamburger Inszenierung noch nicht gesehen, aber: wenn es dort in Hamburg wenigstens gelungen ist, etwas auch die Bühne zu bringen, was einigermaßen nachvollziehbar und wenigstens ein bisschen spannend ist, dann ist doch viel erreicht. So kann man sich - wie Sven das getan hat - auf die akustische Seite der Aufführung konzentrieren und eben die Qualitäten der Musik und der Interpreten genießen!


    Eine schöne Nacht wünscht


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Eine schöne, heile Regietheaterwelt gibt es nicht mehr , auch wenn das Herrn Caruso nicht passt!

    Hollaaa Figarooo!


    Woher weisst Du denn, was mir passt und was nicht!
    Ich gehe seit 1953 in die Oper und habe etliche tausend Aufführungen in sehr vielen verschiedenen Städten erlebt.
    Eine schöne, heile Regietheaterwelt habe ich nie erlebt, noch kann ich sie mir vorstellen, noch würde ich sie mir wünschen!


    Aber da Du ja Beiträge von anderen offenbar ohnehin nur überfliegst, um die Reizworte zu finden, die Dir erlauben, wieder mal gegen das zu Felde zu ziehen, was Dir nun mal nicht gefällt, scheint Dir noch gar nicht aufgefallen zu sein, welche Position ich in dem Streit vertreten, den Du als den Kampf gegen das Regietheater verstehst!
    Damit Du nun nicht lange rätzeln musst, guckst Du ein Stück weiter oben in diesem Thread meinen auf La Roche eingehenden Beitrag:
    Giuseppe Verdi: La Battaglia di Legnano ( Hamburg, d. 20.10.2013 )


    Gute Nacht!


    Carsuso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Möglich, das ihr das Thema ganz anders meint und ich das hier falsch verstehe. Sei´s drum...

    (Zitat Figarooo): Eine schöne, heile Regietheaterwelt gibt es nicht mehr...


    (Zitat Rheingold): ... und hat es nie gegeben

    Hat es nie gegeben??? Aber hallo, das wüßte ich aber. Da bin ich, zum Glück aus eigenem früheren Erleben und Erfahrungen, ganz anderer Meinung.
    Sogar heutzutage gibt es an kleinen Bühnen noch hervorragende Inszenierungen, wie ich mich vor Kurzem selbst überzeugen konnte.
    Und auch auf DVD gibt es m. M. nach Inszenierungen, die man sich besser nicht vorstellen kann. Beispiel "La Boheme" (Zeffirelli - Wien und Met) oder die nicht zu überbietende Aufnahme aus San Francisco. Besser und authentischer geht nicht! Das ist Theaterkunst zum Niederknien schön!
    Aber wie gesagt, vielleicht habe ich Euch falsch verstanden und ihr meint das ganz anders.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Eine schöne, heile Regietheaterwelt habe ich nie erlebt,
    noch kann ich sie mir vorstellen,
    noch würde ich sie mir wünschen!

    1. habe ich nie erlebt
    Ich dagegen meine, ich ja. Wenn auch aus bekannten Gründen nicht in dieser hohen Anzahl.


    2. noch kann ich sie mir vorstellen
    Doch, das kann ich mir aus meinen gesehenen Aufführungen sehr gut vorstellen.


    3. noch würde ich sie mir wünschen!
    Und aus den genannten Gründen würde ich sie mir selbstverständlich wünschen. Was sollte da dagegen sprechen?


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Hat es nie gegeben??? Aber hallo, das wüßte ich aber. Da bin ich, zum Glück aus eigenem früheren Erleben und Erfahrungen, ganz anderer Meinung.
    Sogar heutzutage gibt es an kleinen Bühnen noch hervorragende Inszenierungen, wie ich mich vor Kurzem selbst überzeugen konnte.
    Und auch auf DVD gibt es m. M. nach Inszenierungen, die man sich besser nicht vorstellen kann. Beispiel "La Boheme" (Zeffirelli - Wien und Met) oder die nicht zu überbietende Aufnahme aus San Francisco. Besser und authentischer geht nicht! Das ist Theaterkunst zum Niederknien schön!
    Aber wie gesagt, vielleicht habe ich Euch falsch verstanden und ihr meint das ganz anders.


    Natürlich, mein lieber Chrissy, gibt es schöne Inzsenierungen. Gerade von der Bohème habe ich auch einige wunderschöne gesehen. Ich habe ja - wie Du weisst - die San Franzisco-Bohème zweimal live erlebt und - dank Deiner Hilfe - kenne ich die Aufzeichnung davon! Noch besser hat mir Boleslav Barlogs Bohème an der DOB gefallen. Der hatte das Glück, dass seine Sänger deutlich jünger und beweglicher waren, differenzierter agierten und wirklich nicht schlechter sangen als die in SF! Auch Schenks Münchner Inszenierung war schön ..... und so weiter und so weiter! Es gab einige noch!
    Also: eine Bohème gut zu inszenieren ist nicht schwer. Man könnte natürlich fragen, ob da nicht meist etwas von der scharfen Sozialkritik der Romanvorlage, die ja im Libretto und in der Musik durchaus noch durchklingt, unterschlagen wird! Trotzdem ist das Stück vergleichsweise einfach. Aber die Battaglia di Legnano ist nun wirklich nicht einfach! Und viele andere Werke sind es auch nicht. Und so muss ich denn schon sagen, dass ich doch nur sehr selten Inszenierungen gesehen habe, an denen nicht auch Kritik geäussert werden konnte. Aber dazu habe ich ja nun oben schon meine Meinung gesagt. Das will ich hier nicht erneut ausfalten!


    Mein entschiedener Widerspruch richtete sich überhaupt nicht dagegen, dass es immer wieder - früher so wie heute - Inszenierungen, gegeben hat, die das Publikum intellektuell und emotional genießen konnte! Er richtete sich gegen die vielleicht ganz unüberlegte Formulierung, es gäbe halt die schöne heile Inszenierungswelt nicht mehr!
    Dass eine solche Formulierung ganz unsinnig ist, hat Rheingold trefflich dargelegt. Da muss ich nichts hinzufügen!


    Dir noch einen schönen Abend!



    Liebe Grüße



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Und wer sich die Aufzeichnung der Parma-Aufführung zumuten möchte, braucht wenigstens keine Schlaftabletten! Das ist grausam uninspiriert!


    Da würde mich doch mal interessieren, wo du die von mir angesprochene Aufführung in einer kompletten Aufzeichnung gesehen hast. Die hätte ich nämlich gerne. Das Publikum war in der Aufführung die ich gesehen habe, jedenfalls so begeistert, dass es wahrscheinlich Schlaftabletten gebraucht hätte, um überhaupt wieder zur Ruhe zu kommen. Die Inszenierung wurde in der Rezension am folgenden Tag als elegant und dem Werk angemessen mit besonderem Lob für die Lichtregie erwähnt. Aber "uninspiriert" ist für dich wahrscheinlich eine Inszenierung schon dann, wenn über sie nicht drei Seiten lang gesprochen wird, sondern die Hauptaufmerksamkeit den Sängern zukommt. Also was soll's.



    Zitat

    Harald Kral hat ja auf die Rezenssion von Frieder Reinighaus verwiesen.
    Da wird immerhin angedeutet, dass in der hochexplosiven Situation rund um die Revolution von 1848 Komponist, Librettist, Verleger und Theaterdirektor höchst unterschiedliche Interessen verfolgten und es dementsprechend einfach nicht gelang, eine stimmige Dramaturgie für die neue Verdi-Oper zu entwickeln.


    Verdi hatte ursprünglich Rienzi vertonen wollen, da aber Wagner das schon getan hatte, riet ihm Cammarano völlig zu Recht davon ab. Der Briefwechsel gerade zur "Battglia" ist ziemlich detailliert und aufschlussreich, zeigt er doch, was Verdi haben wollte - und bekommen hat. In einem anderen Thread habe ich Riccardo Muti zitiert, der gesagt hat:

    Zitat

    Verdi war ein Theatermann, er wusste ganz genau, warum er was wie komponierte. Es steht ja alles in den Partituren. Die müsste man sich nur anschauen.


    Aufschwatzen ließ der sich garantiert nichts, auch von keinem Librettisten.


    Diese Rezension des Herrn Reinighaus ist jedenfalls ein Witz, denn der Verfasser hat wahrscheinlich niemals in seinem ganzen Leben auch nur eine einzige Zeile von Verdi gelesen - zumindest keine originalsprachliche. Stattdessen fällt ihm nichts anderes ein als irgendwelche schalen Plattitüden wie "Hurrapatriotismus" und peinliche Pauschalurteile über das, was angeblich zu einer "mitteleuropäische Lebens-und Gefühlswelt" (deren genauester Kenner natürlich er selbst ist) zu gehören hat und was nicht - und weswegen wir angeblich das Werk nicht mehr verstehen.


    Zitat


    Verdi wollte vor allem einen revolutionären Stoff und er fand die Idee, die Geschichte im tiefen Mittelalter anzusiedeln, alles andere als überzeugend!


    Zitiere mir doch bitte mal die Stelle, wo sich Verdi dahingehend äußert!


    Zitat

    Nur widerwillig hat er sich darauf eingelassen, weil ihn die Konstellation der Charaktere und ihre Leidenschaften interessierten und er die zwischen ihnen ausgetragenen Konflikte spannend fand. Vor welcher historischen Kulisse das alles spielte, war ihm dann letztlich nicht so wichtig!


    Genau das ist die Haltung, mit der manche sich einbilden, Verdis (oder anderer Komponisten) Sujetauswahl zu einer reinen Beliebigkeit verkommen zu lassen. Genau das war die Haltung der Zensurbehörden, die Verdi mit genau denselben Argumenten kamen: "Wann was spielt und wie die Protagonisten nun heißen, ist doch vollkommen egal. Sei froh, wenn du deine Opern überhaupt aufführen kannst." Genau deswegen hatte er überhaupt Probleme mit den Zensurbehörden, weil es ihm eben nicht egal war und er nur machtlos und zähneknirschend mitansehen musste, wie seine Werken belanglose Titel gegeben und die Handlung umgeschrieben und zeitversetzt wurde.
    Damals war es die österreichische oder bourbonische Zensur, mit der er es zu tun kam. Heute haben wir Rezensenten, die sich nicht zu schade sind, den Geist des Risorgimento (von dem sie offenbar nichts verstanden haben), der auch aus der "Battaglia" spricht (egal, ob das dem "mitteleuropäischen Lebens-und Gefühlswelt" nun entgegenkommt oder nicht) mit dem kranken Empfinden radikalislamistischer Selbstmordattentäter zu vergleichen. Für solche satten, süffisanten Schreiberlinge, die niemals um Meinungs-und Handlungsfreiheit haben kämpfen müssen, müsste dann aber auch konsequenterweise Verdi selber (und diejenigen, die er las und bewunderte) ein Extremist sein, der z.B. Piave dazu beglückwünscht, endlich Soldat geworden zu sein, der sich wünscht, dass von jetzt an nur noch die "Musik der Kanonen" ertönen möge und der am Boden zerstört unter dem Eindruck der blutigen "Cinque Giornate" 1848, in denen es den Mailänder Bürgern (!) kurzfristig gelang, die Österreicher aus der Stadt zu drängen, an Piave schreibt:


    Zitat

    "Ehr sei den Tapferen! Ehre sei ganz Italien, das in diesem Augenblick wahrhaft groß ist.... Für alles Gold der Welt schriebe ich nicht eine Note: ich hätte die größten Gewissensbisse, Notenpapier zu benutzen, aus dem man so gute Patronen machen kann. Mein braver Piave, all Ihr braven Venezianer, gebt jeden Gedanken an Eure städtischen Belange auf, reichen wir uns alle die Hände als Brüder, und Italien wird noch die erste Nation der Welt sein!"



    Zitat

    Was also soll da das Insistieren auf dem kruden und unlogischen Libretto?


    Darf ich fragen, ob du italienisch sprichst? Wenn ja, darf ich fragen, ob du dir dieses Libretto, dass du pauschal als "krude und unlogisch" aburteilst, mal durchgelesen und übersetzt hast? Kennst du die Schriften Giuseppe Mazzinis oder anderer italienischer Patrioten, und ist dir aufgefallen, wieviel davon Verdi gerade in seinen frühen Libretti übernommen hat? Wenn nicht, erübrigt sich für mich jede weitere Diskussion zu diesem Thema.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Teuerste Strano!

    Darf ich fragen, ob du italienisch sprichst?


    Ganz sicher nicht so gut wie Du. Ich bin immerhin froh, dass ich wissenschaftliche Abhandlungen in italienischer Sprache lesen kann. Leider dauert das manchmal ungebührlich lange!




    Wenn ja, darf ich fragen, ob du dir dieses Libretto, dass du pauschal als "krude und unlogisch" aburteilst, mal durchgelesen und übersetzt hast? Kennst du die Schriften Giuseppe Mazzinis oder anderer italienischer Patrioten, und ist dir aufgefallen, wieviel davon Verdi gerade in seinen frühen Libretti übernommen hat?


    Wenn ich Aufnahmen italienischer Opern höre, lese ich zumindest das Libretto mit, nach Möglichkeit aber die Partitur oder einen Klavierauszug! Da es hier in der Musikhochschule von der Battaglia keine Partitur gibt, musste ich mich auf das Mitlesen des Libretto beschränken.
    Sorry!


    Obwohl ich über die Revolutionen von 1848/49 promoviert habe, habe ich nicht eine der Schriften Mazzinis gelesen. Und ausser der guten alten Monografie von Vossler habe ich auch keine Arbeiten über Mazzini gelesen! Unverzeihlich!
    Immerhin habe ich mich intensiv mit D.M. Smith Arbeit über Il Risorgimento Italiano beschäftigt. Das ist aber schon 1999 erschienen und sicher längst veraltet! Also ich merke schon: ich bin nicht satisfactiosfähig!


    Meine Bemerkungen, die Dich so erzürnt haben, dass Du es für notwendig gehalten hast, inquisitorisch meine Qualifikation zu prüfen, stützen sich weitgehend auf ein einziges Buch, das ich allerdings relativ präsent habe, da ich es gerade zur Vorbereitung eines Vortrages in Parma noch mal gründlich lesen musste:
    Birgit Pauls: Giuseppe Verdi und das Risorgimento, Ein politischer Mythos im Prozeß der Nationenbildung. (Akademieverlag 1996)


    Ich fand das spannend, aber Du wirst Du gewiss als ärmlich empfinden.
    Um hier im Forum mitreden zu dürfen, braucht es wohl eine breitere Grundlage!


    Wenn nicht, erübrigt sich für mich jede weitere Diskussion zu diesem Thema.

    Ja, ich schleich mich denn also mal aus dieser erlauchten Runde derer, die mitreden können!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • dass Du es für notwendig gehalten hast, inquisitorisch meine Qualifikation zu prüfen


    Wer damit angefangen hat, dürfte allerdings auch klar sein.


    Birgit Pauls: Giuseppe Verdi und das Risorgimento, Ein politischer Mythos im Prozeß der Nationenbildung. (Akademieverlag 1996)


    Ich fand das spannend, aber Du wirst Du gewiss als ärmlich empfinden.



    Du wirst es nicht glauben - ich finde es ganz und gar nicht ärmlich, auch wenn ich nicht in allen Punkten mit der Autorin übereinstimme, was ich allerdings auch nicht für nötig befinde. Ärmlich sind Rezensionen wie die von mir kritisierte.



    Ja, ich schleich mich denn also mal aus dieser erlauchten Runde derer, die mitreden können!


    Genau das hatte ich auch vor.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

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