"Frau ohne Schatten" in München

  • Da sich eine Diskussion um diese Aufführung entwickelt hat, habe ich die entsprechenden Beiträge zu einem neuen Thread zusammengefasst. TP


    Eigentlich hatte ich erwartet, daß einige aus unserem Kreis sich äußern zur gestrigen Übertragung der Frau ohne Schatten aus München.


    Gesanglich und vor Allem orchestral war es eine Meisterleistung. Leider hat man zum Schluß sofort abgeblendet, ohne den berechtigten Jubel für Sänger und Orchester zu zeigen. Schade.


    Zur Inszenierung enthalte ich mich. Das Ansehen habe ich gegen 20.15 unterbrochen, um kurz vor Schluß noch einmal zuzusehen.


    Erschreckend war für mich schon der Kommentar der "Ansagerin", die behauptete, daß selten zwischen Publikum und Kritik so viel Übereinstimmung bestand wie in dieser Inszenierung. Ich glaubs einfach nicht. 3 Sat hat nicht nur zu schnell abgebrochen, sie konnten nicht einmal einschätzen, wie lange die Oper dauern wird, sonst hätten sie nicht abgedruckt, daß 22.15 Uhr Schluß ist. Im Videotext hatten sie angegeben in der Besetzung : Barak - Wolfgang Koch. Geisterbote - Wolfgang Koch. Da hat man doch glatt den Sebastian Holecek als Geisterboten unterschlagen. Sollte alles nicht passieren, paßt aber ins Bild der deutschen Kultur.


    Sollte es wider Erwarten noch weitere Zuschriften zu dem Thema geben, wäre ein eigener Thread und damit auch die Verschiebung meines Artikels wünschenswert. Oder hab ich schon wieder zu viel gewagt?


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Nein, lieber La Roche, ich wage eher noch mehr und es gehört auch in dieses Thema.
    Gesanglich und orchestral hast du völlig recht. Entgegen meines Willens habe ich dann doch für einen Teil das Bild dazugeschaltet. Aber konnte man das Inszenierung nennen? Ein paar Stühle an die Rampe gesetzt, darauf die singenden Figuren gesetzt (Rampensingen erster Güte, was ja immer wieder hier den konventionellen Inszenierungen vorgeworfen wurde). Im Hintergrund auf leere Wände ein paar zusammenhanglose und einfallslose Videos projeziert, die ich überhaupt nicht mit dem Werk in Verbindung bringen konnte. Dazu allerhand zusätzlichen irren Spökes, der ebenfalls für mich keinen Sinn ergab. Das Bild war es wirklich nicht wert, eingeschaltet zu werden und auf die Dauer nicht auszuhalten. Schade um die schöne Oper, die so verhunzt wurde.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat von La Roche

    Eigentlich hatte ich erwartet, daß einige aus unserem Kreis sich äußern zur gestrigen Übertragung der Frau ohne Schatten aus München.

    Hallo, Uli!


    Leider kann ich mit dieser Oper überhaupt nichts anfangen. Daher kann ich auch keine Stellungnahme abgeben, besonders, wie ihr schon schreibt, bei solch einem Humbug.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber La Roche, die Übertragung habe ich mir sogar angesehen, nicht nur angehört, und es gäbe viel darüber zu sagen. Nur leider sehe ich im Moment in diesem Forum, das seinen Namen von einer sympathischen Opernfigur herleitet, keine Voraussetzungen, unaufgeregt und fair über eine Inszenierung wie diese debattieren zu können. Das empfinde ich als sehr schade. Aber ich sehe momentan keinen anderen Weg aus diesem Dilemma als mich an derlei Themen überhaupt nicht mehr zu beteiligen. Damit will ich nicht gesagt haben, dass mir diese Inszenierung gefallen hat. Die Begeisterung über die musikalische Qualität, von der allenthalben zu lesen war, kann ich nicht so teilen. Da war doch viel Durchschnitt und wenig Gestaltung unterwegs. Faszinierend fand ich die Polaski als Amme schon, auch wenn ihr stimmlichen Möglichkeiten nicht so gut ankamen bei der Kritik, bei mir auch nicht. München hat da viel Schlechteres erlebt.


    Und Pentrenko? Der macht einen sehr guten Job. Aber so zu tun, als habe er die "Frau ohne Schatten" neu erfunden, finde ich schon leicht übertrieben. Magisch war da nichts. Die für mich drei, vier großen dramatischen Momente in dieser Partitur - Wächter-Szene, "Übermachte sind im Spiel" am Schluss des zweiten Aufzuges, der Anblick auf den versteinerten Kaiser, der hier nicht äußerlich versteinert war, die unglaubliche Steigerung im Finale, die sich in den C's der beiden Damen wie ein Gewitter entlädt - fand ich so aufregend nicht. Natürlich will ich gern anerkennen, dass eine TV-Sendung nicht das Opernhaus selbst ist. Womöglich klang dort alles viel, viel besser.


    Als aber Intendant Bachler in einem Pauseninterview davon sprach, dass das Haus ein anderes geworden sei in den zwei Monaten, die Petrenko nun in München waltet, wunderte ich mich schon. Zwei Monate! Und was war vorher? ?(


    Dir mein Gruß!
    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich habe, arbeitsbedingt, den zweiten und dritten Akt anschaun können. München macht sich ja um diese Oper sehr verdient, ich denke an die DGG-Livaufnahme unter Keilberth, von der ja auch Videomitschnitte existieren, oder auch an die bei youtube oder auf DVD zugängliche Götz-Friedrich-Inszenierung mit den überragenden Damen Studer und Lipovsek.
    Es war teilweise gewiß eine Inszenierung für Kenner des Werks - die Überblendung der Falknerhausszene mit der in der Oper eliminierten zentralen Jagdepisode des Kaisers (aus der Novelle) ist ein Wagnis. Dennoch fand ich vieles emotional sehr überzeugend, etwa die Begegnung der Kaiserin mit dem greisen Keikobad oder die Herausarbeitung der Färberinfigur (ein wenig auf Kosten des Färbers und der ihn charakterisierenden Arbeitswelt). Insbesondere die Damen waren einfach großartig.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Mir fällt es immer schwer, kurz nach einem musikalischen Erlebnis eine Bewertung abzugeben. Sehr oft ändert man bekanntlich seine Meinung, wenn einige Zeit verstrichen ist und neue Erkenntnisse dazukommen.


    Bisher habe ich nur die 2. Szene des zweiten Aktes gesehen, also die Erzählung des Kaisers im Falknerhaus. Die Einleitung fand ich optisch ansprechend, die Fortsetzung zunehmend weniger. Zu viel Deutlichkeit lenkt mich leider von der Musik ab, was jedoch bei jüngeren Menschen anders sein mag.


    Vor 40 Jahren sah ich in München eine ganz andere Frau. Leider erinnere ich mich nicht mehr an die Besetzung, möglicherweise waren Bjoner, Hopf und Ahnsjö dabei.
    Damal umgab die Szenerie die Aura einer romantischen, poetisch-geheimnisvollen Sagenoper und gerade die Falkenhausszene, einer der musikalischen Höhenpunkte der Oper, verzauberte die Hörer. Mein Sitznachbar summte damals enthusiastisch, aber doch leise und Gott sei Dank sehr musikalisch, teilweise das Falkenthema mit und manifestierte damit auf gewisse Art die Dominanz des musikalischen Geschehens.
    Moderne Sichtweise ist eher der Psychologie und dem Schauspiel verpflichtet. Ob das nun der Musik dient oder sie abwertet, ist ja wie bekannt eine heiß debattierte Frage.
    Die Gefahr der Ablenkung vom Musikgeschehen ist allenfalls, wenigsten so weit es mich betrifft, vorhanden, sogar wenn es um meine liebste Strauss-Oper handelt.


    Zwei Dinge haben mich gestern masslos geärgert, und die haben nichts mit der Oper zu tun.
    Zu einem brach meine Receiver-Aufnahme einige Minuten vor dem Ende ab, weil die Sendungsverantwortlichen offenbar nicht rechnen können und zum zweiten platzte vor dem Schluss der Oper noch ein Stück Werbung ins Bild. Schlicht eine Unverfrorenheit und ein weiterer Beweis für den Mangel an Taktgefühl und kultureller Bildung beim modernen TV-Management.
    Oliver Kalkofe hat das übrigens schon seit langem verstanden.

  • Und Petrenko? Der macht einen sehr guten Job. Aber so zu tun, als habe er die "Frau ohne Schatten" neu erfunden, finde ich schon leicht übertrieben.


    Möglicherweise, lieber Rheingold,


    doch liebe ich seinen Orchesterklang. Deutlich, durchsichtig aber doch füllig.
    Seine Ansichten über weibliche Kollegen muss man dagegen keineswegs teilen.

  • Lieber Farinelli, lieber Rheingold, lieber Gerhard


    die Studer/Lipovsek-Aufnahme habe ich auch, und die Studer hat damals eine faszinierende Kaiserin hingelegt, mit weicher, biegsamer Stimme, die aber kraftvoll genug war, auch die hohen Lagen ohne zu forcieren zu bringen. Ich hatte das Glück Cheryl Studer in dieser Oper (Und auch als Senta - da war sie aber schon deutlich schwächer geworden) in Dresden zu erleben, als sie noch voll da war, und es war musikalisch ein Genuß. Gleiches gilt für Frau Lipovsek, und auch die Färberin von Eva Marton war noch erträglich, wenn auch das Vibrato schon etwas sehr ausgeprägt war. In dieser Inszenierung war der Kaiser von Thomas Moser und auch der Barak von Robert Hale den Damen nicht gleichwertig.


    In der gestrigen Übertragung fand ich Herrn Koch als Barak besser als bei der Salzburger Inszenierung vor einigen Jahren, und Botha hat in der Stimmgebung gegenüber Moser eindeutig Vorteile (übrigens hatte ich Botha in Dresden auch als Kaiser erlebt). Sehr gefallen (besser als Marton) fand ich die Färberin, wenn vielleicht auch nicht mit dem Hang ins Hochdramatische, den die Marton hatte und den die Färberin vielleicht auch haben sollte. Das Minikleid stand ihr eindeutig nicht, das war ein Fehlgriff, trotz wohlgeformter Beine. Ich gebe Farinelli recht, die Damen waren großartig (Deborah Polaski hat ihren Zenit überschritten), aber die Herren standen nicht viel nach. Und die Orchesterleistung ist sehr lobenswert.


    Über die Inszenierung will ich so viel nicht sagen, da ich mir nur rund 90 Minuten zumuten wollte. Aber was sollte das Video zu Beginn, mit den Marienbader Bildern? Welchen Zusammenhang zur Oper sollte das haben? Farinelli fand die Begegnung der Kaiserin mit dem greisen Keukobad überzeugend. Aber hat die Strauß überhaupt vorgesehen?


    Natürlich sind sowohl die Geisterwelt als auch die reale Welt des Färbers im Prinzip Gefangene. Aber muß man das durch Gefängnisgitter darstellen? Und wenn Barak in der Oper von Strauß ein Färber ist, warum ist er jetzt Wäschereibesitzer? Natürlich ist er kein reicher Mann, der Barak, aber daß er den gezauberten Fisch ohne Teller auf dem Tisch serviert bekommt, muß das sein? Seine karge Behausung ist doch anders darstellbar als jetzt in München? Ich fand eigentlich nichts emotional überzeugend, im Gegenteil.


    Und wie Rheingold empfand auch ich das Finale nicht als so bewegend. Hier überzeugten mich besonders die zu langsamen Tempi nicht. Und daß die 4 Protagonisten dabei regungslos am Tisch sitzen wie beim Skatspiel, während Scharen ungeborener Kinder (sie waren alle älter als 7 oder 8 Jahre) über die Bühne latschen, das war schlechtes Theater. Wie überhaupt vieles in der Personenführung einfach nicht überzeugend war, von der Bühne ganz zu schweigen!


    Ich habe es aufgezeichnet, und wenn ich meine schlechte Laune über die Inszenierung ablegen kann, dann könnte ich mir die ganze Oper nochmals ansehen. Aber dazu gehört Mut, schlechtes Wetter, eine Flasche Grappa und ein ansonsten mieses Fernsehprogramm. Sicher fände ich noch viel, viel zu meckern und könnte mich wieder zum Staubi machen. Fakt ist, ich würde mir die Oper in München höchstens anschauen, wenn ich Karten der besten Platz gruppe geschenkt bekäme, aber dann mit schwarzer Brille. Denn musikalisch hat es mir gefallen. Aber nur das.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich habe einen Teil des ersten Akts gesehen und fand es eine Katastrophe. Langweiligstes, unoriginellstes und nichtssagendes Regietheater - hundertmal gehabt, tausendmal durchlitten.
    Schon allein ein ca zehnminütiger "Film", der vor der ersten Note gespielt wurde, war nichts als ein nervtötendes Ärgernis.
    Von einhelligem Jubel keine Spur, ich habe mittlerweile mit zahlreichen Besuchern der Produktion gesprochen und die Ablehnung war ein einhellig.


    Musikalisch sah es zwar besser aus, aber mit dem Barak von Wolfgang Koch war ich nur sehr eingeschränkt glücklich! Sehr gut hingegen das Orchester unter Petrenko. Schade jedoch, dass von diesem Dirigenten ein Machtwort in Sachen Regietheater nicht zu erwarten ist...

  • Vielleicht sollte man Expertenmeinungen nicht völlig ignorieren:


    Ich freue mich unsäglich aufs Hören. Die gewissen Schwierigkeiten mit dem Stoff, stupide Versuche, zu deuten und herumzurätseln, wo alles einfach Bild und Märchen ist, auf das alles bin ich gefasst. Das geht vorüber, und was bleiben soll, bleibt. (Hofmannsthal an Strauss, 18. September 1919)

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  • Das sind wir ja schon gewohnt: Aus dem Orchester und von den Sängern kommen gewohnte Klänge, während auf der Bühne eine "Story" erzählt wird, die mit der Oper nichts zu tun hat - diesfalls verstörende Szenen aus dem Irrenhaus, garniert mit einer Filmeinspielung aus Marienbad (Akt eins) und einer unsäglichen Pantomime in Akt zwei.


    Ich prophezeie, daß diese Produktion alsbald zum "Kult" erhoben wird ...

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Den besten Einfall hatte der Regisssuer im letzten AKt, als es kurz dunkel wurde damit Herr Botha vom OP Tisch steigen konnte. :) Ärgerlich das 3 Sat noch nicht einmal die Zeit für den Schlussapplaus hatte. Sehr charmant fand ich die Moderatorin. Sänger und Orchester waren ganz hervorragend.

  • Den besten Einfall hatte der Regisssuer im letzten AKt, als es kurz dunkel wurde damit Herr Botha vom OP Tisch steigen konnte. :) Ärgerlich das 3 Sat noch nicht einmal die Zeit für den Schlussapplaus hatte. Sehr charmant fand ich die Moderatorin. Sänger und Orchester waren ganz hervorragend.


    Da hatte ich längst ausgeschaltet.... :(

  • Man könnte vielleicht als erste Einschränkung sagen, daß diese Inszenierung mehr an der Psychologie und der Symbolik der Handlung, weniger an ihrem orientalisch ausformulierten Realismus und der magischen Feen- und Zauberwelt interessiert war.


    Dennoch gab es durchaus magische Momente - ich denke an die Filmprojektionen, den Nachtwald oder das von sinkenden Silhouetten Ertrunkener und schwärmenden Fischen durchzogene Wasser.


    Die Verlegung der Handlung in ein Wäschereimilieu überbetonte das triste und freudlose Setting der Barakhandlung (aber auch bei Hofmannsthal kommt das Färbermilieu nicht wirklich zum Zug). Die brutale Entäußerung der erotischen Sehnsüchte und Träume der Färberin in Gestalt eines Escorts fand ich sehr plausibel, weil hier nichts Schwülstiges und Schwüles entstand.


    Ich fand die Inszenierung sehr anregend, weil mir viele Handlungszüge klarer geworden sind. Aber ich verstehe auch einzelne hier eingestellte Kritiken - etwa was das Schlußtableau betrifft. Die Einbindung der Kinder ist bei Loy in Salzburg weitaus subtiler motiviert.


    Was mich bei alledem am meisten verwundert, ist, daß ausgerechnet diese Oper nicht nur bei mir (seltsam genug), sondern auch bei einem breiten Publikum Interesse, Verständnis und Liebe findet. Hofmannsthal würde es freuen.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Was mich bei alledem am meisten verwundert, ist, daß ausgerechnet diese Oper nicht nur bei mir (seltsam genug), sondern auch bei einem breiten Publikum Interesse, Verständnis und Liebe findet. Hofmannsthal würde es freuen.


    Lieber Farinelli,


    meine Gedanken gehen eher in eine andere Richtung: Strauss würde es freuen.


    Ist nicht schon allein die Falkenhausszene eine Eintrittskarte wert?

  • Zitat von Rodolfo

    Den besten Einfall hatte der Regisssuer im letzten AKt, als es kurz dunkel wurde damit Herr Botha vom OP Tisch steigen konnte.

    Lieber Rodolfo,


    das war aber auch der einzige. Ich habe mich bei vielen Projektionen und Aktionen im Hintergrund gefragt, was das überhaupt mit der Oper zu tun hat. Vor allem frage ich mich, ob der Krüppel, der dort ein paarmal antanzte bzw. mit der Darstellerin, die angeblich eine Kaiserin sein sollte, am Tisch saß. Sollte der etwa Keikobad darstellen? Den Geisterfürsten stelle ich mir nach dem Libretto allerdings ganz anders vor. Wollte der Regisseur ihn karikieren (ähnlich wie der Epileptiker Lohengrin voriges Jahr in der Skala für mich nur eine Karikatur war, der mit dem Helden absolut nichts zu tun hatte)? Aber ich glaube, die Inszenierung ist es garnicht wert, über deren Sinn irgendeinen Gedanken zu verlieren. Schade, denn musikalisch fand ich sie ansprechend. Hätte ich doch bloß nicht aus Neugierde das Bild über die ganze Dauer des 3. Aktes dazugeschaltet, das mir dann den Geschmack verdorben hat.


    Liebe Grüße
    Gerhard

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  • Es war eine Inszenierung die man sich von Anfang bis Ende anschauen konnte ohne das es (und das will was bei einer Oper wie die Frau ohne Schatten heißen) langweilig und langatmig wurde. Das ist dem Regisseur hoch anzurechnen. Ich war zwar nicht mit allem aber doch mit einigen Einfällen einverstanden. Was mich sehr berührt hat das die Figur des Kaisers menschlich gezeichnet worden ist vom Regisseur. In vielen anderen Inszenierungen wird der Kaiser als nicht grade sehr sympathischer Zeitgenosse dargestellt. Manchmal hatte ich den Eindruck das auch die Amme in die Kaiserin verliebt gewesen sein sollte. Zum Thema Finale: Was wollt ihr denn eigentlich? Sollen sich die 4 die Kleider vom Leib reissen und eine wilde Orgie vor lauter Glück veranstalten? Damit könnte ein RT Regisseur auch ausdrücken das die Grenzen zwischen den einzelnen Ständen verschwinden. So wie es in München gezeigt worden ist habe ich es dann doch lieber.

  • Lieber hami1799,


    ein sehr guter Freund hat mich mit der Oper (die ich bloß vom Opernführer, der Handlung nach kannte), über die Keilberth-Aufnahme bekannt gemacht, indem er mir jene weltentrückte, schwermutsvolle Musik vorspielte. Gibt es überhaupt Bilder dafür? - Der Fortlauf der Szene, der versagende Racheimpuls im Monolog des Kaisers, hat mich textlich nie ganz befriedigt, er allein trägt ja den inneren Weg des Kaisers in die Versteinerung (da ist die Novelle viel überzeugender). Aber das wäre ein anderes Thema.


    :hello:

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  • Lieber Farinelli,


    natürlich ist der Text und die Handlung in vielen Teilen schwer zu erfassen. Das habe ich auch beim Studium des Librettos vor meiner ersten Begegnung mit "Die Frau ohne Schatten" vor vielen Jahren und vor etwa 2 Jahren, als ich die Inhaltsangabe in unserem Opernführer hier im Forum erstellte, gemerkt. Aber es gibt durchaus Bilder. Die Aufführung, die ich vor vielen Jahren gesehen habe, hat den Inhalt und die seelischen Zustände der Hauptpersonen sehr deutlich herausgestellt, ohne das Märchen und die Traumwelt, um die es im Endeffekt geht, zu zerstören. Auch LaRoche hat ja hier von einer gelungenen Inszenierung geschrieben, die er gesehen hat. Ich möchte nach dieser Inszenierung fast sagen, dass die "modischen" Regisseure sich nicht mehr die Mühe geben oder geben wollen, solch ein Sujet zu durchdringen und daher allerhand zusammengestoppelten Firlefanz aus moderner Videotechnik und abwegigen Aktionen (die manchmal hinzuerfunden sind) lustlos und langweilig präsentieren.


    Liebe Grüße
    Gerhard

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  • indem er mir jene weltentrückte, schwermutsvolle Musik vorspielte. Gibt es überhaupt Bilder dafür?

    Vermutlich nicht. Ein Halbdunkel ist schon genug für diese weltentrückte Musik, wie Du sie so treffend nanntest. Überirdisch schön ist sie jedenfalls und steht auf eigenen Füßen.

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  • Lieber Gerhard,


    ich habe auch nicht erwartet, daß diese Aufführung dir gefällt. Keikobad war übrigens kein Krüppel, sondern ein gebrechlicher Greis. Das sollte sagen: Die unnahbare Geisterwelt ist in sich erlösungsbedürftig, überlebt; die ganze Handlung folgt dem Plan Keikobads, die Feentochter zu einer Erweiterung ihrer sterilen Existenz zu bewegen, über ihren Horizont hinaus menschliches Dasein zu gewinnen. - Wenn man die Worte der Kaiserin in dieser Schlüsselszene genau liest, so liegt darin eine Umwertung der Hierarchien des Stücks. Denn wie Barak, der unendlich tief unter ihm steht, den Kaiser an menschlicher Größe überragt, so überragt die Menschlichkeit als Existenzform das Geisterdasein an existenzieller Tiefe und Würde. Und wie die Kaiserin im 2. Akt, angewidert vom gierigen Menschenwesen, die Menschlichkeit ausschlägt, so bekennt sie sich zu Ende des dritten Aktes um Baraks Willen zur Menschheit, auch wenn sie selbst nicht daran Teil haben kann. Paradoxer Weise macht sie aber der Verzicht auf das persönliche Menschenglück eines durch Kinder gesegneten Lebens erst ganz zur Frau und Mutter.


    Was soll´s, Hauptsache jeder weiß, was er an dieser Oper hat.


    :hello:

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    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Paradoxer Weise macht sie aber der Verzicht auf das persönliche Menschenglück eines durch Kinder gesegneten Lebens erst ganz zur Frau und Mutter.


    Hallo farinelli,


    was soll daran paradox sein?


    An diesem "Wesen aus einer anderen Welt" (für mich aus einer geistig anderen Welt - die ganze Handlung ist für mich eine Parabel, darum brauche ich kein "in Szene setzen" - mir genügen der Text und die Musik vollauf) ) wird exemplarisch gezeigt, dass dem Willen ("möchte ich haben") des Menschen - ganz zu Ende gedacht - Grenzen gesetzt sind, die nur dann fallen, wenn der Mensch sich seiner Beschränktheit bewusst wird, Folgerungen daraus zieht und wenn...


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Die Frau ohne Schatten ist eine der Opern, die ich auf einer einsamen Insel bräuchte. Ich könnte sie täglich ansehen oder -hören, und würde immer wieder Neues entdecken.


    Nachdem hier schon wieder viel Theorie verbreitet wurde, möchte ich doch einige Fragen stellen:


    - Welchen Zweck hat das Eingangsvideo gehabt, in welchem Zusammenhang stand es zum Stück?


    - Wieso stellt der Regisseur den Keukobad überhaupt auf die Bühne? In der Oper ist er eine fiktive, nicht vorhandene Person. Was will uns der Regisseur damit Neues sagen? Unter Neues verstehe ich etwas, was ohne die Schaffung dieses Geisterhäuptlings als Bühnenfigur so nicht zum Ausdruck gekommen wäre. Übrigens sind wir wieder bei der Frage, ob ein Regisseur neue Figuren "erfinden" darf - ich sage nein! Beachtlich war die körperliche Leistung des Darstellers, der sicher 30 Minuten oder mehr in 90 Grad gekrümmter Haltung seine Runden um die Klapsmühle drehen mußte.


    - Warum wurde der Färber zum Wäschereibesitzer? Welche Aussage soll das betreffen? Der Beruf des Färbers ist in der arabischen Welt nicht ausgestorben, auch bei uns werden Stoffe noch gefärbt, wenn auch mit anderen Technologien. Weshalb ist er nicht Färber geblieben?


    - Weshalb sitzen die 4 Finalisten regungslos am Tisch und singen eines der bewegendsten Finals der Operngeschichte, eine Geschichte vom Sieg der Menschlichkeit über das Übernatürliche, vom Sieg der Liebe gegen die finsteren Mächte so unemotional?


    Wenn ich mir meine Aufzeichnung ansehe - ich habe mir ja erst ca. 50 % der Oper gesehen, dann kommen mir sicher noch viele Fragen. ich bin gespannt, ob mir jemand antworten kann, denn ich gebe zu, daß diese Oper nicht jedermanns Sache ist.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber Zweiterbaß,


    ich bin ganz einverstanden. Ich würde sogar behaupten, daß das Habenwollen eigentlich eine Negation, eine Verlustangst darstellt, die das Bekommen abwehrt (jeder Stalker macht diese Erfahrung).


    Lieber La Roche,


    ich vergleiche mal, zur Frage der Keikobad-Figur, die Münchner Inszenierung von Götz Friedrich. Um dich zu korrigieren: Keikobad ist im Libretto weder fiktiv noch nicht vorhanden, sondern vielmehr real und existent. Er tritt bloß nicht auf. Für seine Tochter ist er eine fraglose Gegebenheit jenseits seiner numinosen Machtfülle und furchteinflößenden Ungreifbarkeit - er ist ihr Vater.


    Bei Götz Friedrich singt die Kaiserin (Studer) ein schwarzes Loch in einem abstrakten Tempera-Hintergrund an. Die immense Zärtlichkeit dieser Stelle (Solovioline) läuft insofern ins Leere. Aus dieser Finsternis erscheint schließlich, aus abgrundtiefen Bässen, das Angstbild des versteinerten Kaisers. Das ist die Antwort des Vaters. Keikobad rückt so in die Nähe eines unsichtbaren, übersinnlichen Gottlenkers der Geschicke, der seine Tochter grausam vor den Kopf stößt und sie ethisch auf sich selbst zurückwirft, mehr Buddha als Jahwe.


    In der neueren Münchner Inszenierung wird das Alter symbolisch als Ausdruck der Zeitlosigkeit gewählt - ähnlich wie im Film "Interview mit einem Vampir" (insofern der Protagonist an seinem zeitübergreifenden Alter leidet) oder in Kubricks 2001-Odyssee im Weltraum, wo Greisentum und Wiedergeburt eine magische Schlußsequenz erschaffen.


    Der Wiedergeburtsmythos ist, soweit ich verstehe, die Grundidee der Oper:


    Ihr Gatten, die ihr liebend euch in Armen liegt,
    ihr seid die Brücke, überm Abgrund ausgespannt,
    auf der die Toten wiederum ins Leben gehn!
    Geheiligt sei eurer Liebe Werk!


    Ohne Liebe erschlägt Barak (vielleicht aus Liebe) sein Weib. Aber ohne Liebe muß auch das Geisterreich, muß selbst Keikobad verdorren. Mir scheint die Inszenierung in diesem Punkt tiefer zu greifen: Die Kaiserin muß Mensch werden, wie ein lebendiges Gestalt annimmt und aufwächst. Man könnte auch sagen: sie wird nicht zu einem gewöhnlichen Menschen, sondern das Menschsein reift in ihr zu seiner höchsten Potenz.


    Der Falke, wenn ich das richtig verstehe, ist ein altes Symboltier der Botenschaft oder Vermittlung zwischen Diesseits und Jenseits. Deshalb erjagt auch der Falke die weiße Gazelle. Und deshalb tragen die bewirtenden Gestalten in der Falknerhausszene (in der diesjährigen Inszenierung in München) Falkenköpfe: Es sind die (durch die Ereignisse, die zur Versteinerung führen, verunmöglichten) eigenen Kinder, die der Kaiser hätte haben können und nicht erkennt.


    Andere sehen es vielleicht anders.


    :hello:

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  • Lieber Farinelli,


    Keikobad wird im Libretto sicher 20 mal erwähnt, ich habe es nicht gezählt. Er ist aber eine Figur, die das Bühnengeschehen beeinflußt, nicht zuletzt durch den Geisterboten und durch die Amme, die ihn praktisch auf der Erde vertritt und so eine Art Mephisto ist, um seine Tochter, die Kaiserin, in ihrem Tun und Handeln zu lenken, zu kontrollieren. Es ist bei Strauß aber nicht vorgesehen, daß er selbst auf der Bühne präsent ist.


    In München hat das der Regisseur aber zugelassen, noch mehr, er hat die Figur als Bühnenfigur aus dem Geisterreich geholt. Warum hat das Hofmannsthal nicht schon gemacht? Was wird neu dadurch, daß sich Keikobad als Greis durch die reale Welt bewegt? Ich verstehe nicht, was dadurch an neuer Aussage gewonnen wird.


    Sicher ist doch auch, daß die Zärtlichkeit der Solovioline darauf hinweisen könnte, daß die Kaiserin nicht mehr in der Geisterwelt leben, sondern menschliche Eigenschaften annehmen will. Es bahnt sich doch der Triumph der Liebe über die starre Haltung des Geisterreiches an, ausgedrückt durch das erneute Auftreten des Geisterboten und die sture Haltung der Amme. Letztendlich verliert diese ja auch ihren Einfluß und wird sicher Ärger mit ihrem Chef bekommen. Nur daß der so gebrochen auf der Bühne rumläuft, erschließt sich mir nicht. Hofmannsthal hat nicht davon gesprochen, daß Keikobads Reich zugrunde geht. Mit dem bedauernswerten Greis hat er aber dessen Ende als Sterblicher eingeleitet.


    In diesem Sinne sind Deine letzten beiden Sätze vielleicht die Quintessenz der Oper. Aber emotionslos inszeniert. Die Musik jubelt ("Wäre denn nicht ein Fest, wären nicht insgeheim, wir die Geladenen, wir auch die Wirte!"), die Protagonisten nicht. Haben die noch nicht begriffen, was sie durch ihre Liebe für sich selbst, sondern auch für Barak und sein Mädchen, für die Ungeborenen erreicht haben? Ich würde anders feiern! Zumal bei der Musik!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber La Roche,


    die Bühnenanweisung des Finales, wie sie ja exemplarisch in der Sawallisch-Aufführung umgesetzt wird (Figaroo hat den Link hier eingestellt), zeigt tatsächlich beide Paare isoliert, aufeinander bezogen, aber hierarchisch entsprechend der ursprünglichen sozialen Ordnung gruppiert (Kaiser und Kaiserin oben, Färbers unten). Das ist für mein Empfinden keine glückliche Anordnung. Die Stimmen der Ungebornen erklingen notwendig aus dem off, was die Isolation der Paare noch unterstreicht. Wenn der Kaiser sagt:


    "Menschlich ist dieser Klang!
    Rührende Laute"


    so klingt das denn doch etwas überheblich. Überhaupt gleicht der Schluß der Oper, wenn überhaupt, dann dem Finale der Achten von Mahler, also einem Oratorium. Strauss geht darin weit über das nackte Libretto hinaus, und die szenische Umsetzung der befreienden Auflösung aller Gegensätze wird immer ein Wagnis sein.


    :hello:

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  • In der neueren Münchner Inszenierung wird das Alter symbolisch als Ausdruck der Zeitlosigkeit gewählt - ähnlich wie im Film "Interview mit einem Vampir" (insofern der Protagonist an seinem zeitübergreifenden Alter leidet) oder in Kubricks 2001-Odyssee im Weltraum, wo Greisentum und Wiedergeburt eine magische Schlußsequenz erschaffen.


    Der Vergleich mit 2001 hat sich mir auch aufgedrängt. Die Szene bei Kubrick erscheint mir aber intensiver und die Zeitlosigkeit ist dort mit Händen zu greifen. Für mich neben der unheimlichen Zeitreise die stärkste Szene im Film. Allerdings kommt bei Kubrick noch etwas hinzu: die Verlassenheit des Menschen in der unendlichen Weite des Alls.


    Übrigens, ich möchte zwischen Habenwollen und Verlustangst kein Gleichheitszeichen setzen. Ich kenne einen Arzt, der als ausgeprochen geizig gilt, jeden Pfennig umdreht und sich vor jeder Ausgabe scheut, gleichzeitig aber es oft unterlässt, Rechnungen zu schreiben, wenn er glaubt, er hätte es mit wenig begüterten Patienten zu tun.
    Mathematisch ein totaler Blödsinn, psychologisch jedoch interessant.

  • Wer sagt denn, daß dieser Tattergreis ausgerechnet der Keikobad sein soll?

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Übrigens, ich möchte zwischen Habenwollen und Verlustangst kein Gleichheitszeichen setzen. Ich kenne einen Arzt, der als ausgeprochen geizig gilt, jeden Pfennig umdreht und sich vor jeder Ausgabe scheut, gleichzeitig aber es oft unterlässt, Rechnungen zu schreiben, wenn er glaubt, er hätte es mit wenig begüterten Patienten zu tun.
    Mathematisch ein totaler Blödsinn, psychologisch jedoch interessant.


    Lieber Hans,
    m. E. hat das weder mit Mathematik noch mit Psychologie etwas zu tun - es ist eine Frage der ethischen Einstellung dieses Menschen. Der Arzt versucht auf die ihm mögliche Art und Weise, sich an dem Gleichnis mit der "armen Witwe" zu orientieren.


    LG
    Horst


    Nachsatz: In einem Selbstgespräch äußert Schwejk, bezugnehmend auf den Hund, den er für seinen Leutnant besorgen soll: "Und wann er dann das Hunderl hat, dann gfallt's ihm nimmer."

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Leider scheint dieser Thread den Weg alles Irdischen zu gehen - er schläft ein.


    Schade. Eine Antwort auf die Frage, was die Münchener Inszenierung gegenüber dem Hofmannsthal/Straußschen Original an neuen Erkenntnissen oder Sichtweisen gebracht hat - die wurde nicht gegeben.


    Farinelli und zweiterbass haben wenigstens den Versuch unternommen, zu einigen Positionen Stellung zu nehmen. Sie gehören sicher auch zu den Kennern dieser Oper, die wohlgemerkt nicht jedermanns Sache ist.


    Ich wiederhole meine Frage: Was wäre anders, wenn die Handlung nicht verlegt wurde in den Waschsalon, wenn Keikobad nicht irdisch geworden wäre, wenn der Kaiser wirklich versteinert worden wäre (geht natürlich nicht real), wenn...... Wäre die Aussage dann eine andere gewesen?


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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