Matthias Bamert – Dirigent mit Ambitionen

  • Der 1943 geborene Schweizer Dirigent (und Komponist) Matthias BAMERT ist vermutlich den meisten hier mirwirkenden- und mitlesenden bekannt. Vor allem natürlich durch die Chandos –Serie „Contemporaries of Mozart“ die er als Leiter des Ensembles „London Mozart Players“ maßgeblich prägte. Diesem Ensemble stand er zwischen 1993 und 2000 vor, er dirigierte jedoch die Aufnahmen für dieses Projekt auch nach seinem Ausscheiden .als Gastdirigent weiter. Inzwischen wurde die Serie offensichtlich eingestellt – was ich bedaure.
    Zu diesen Aktivitäten gibt es sogar zwei Threads bei Tamino


    Matthias Bamert und die London "Mozart" Players



    Meiner Meinung nach hätte Bamert und dieses Ensemble auch mit Mozart, Haydn und anderen Berühmtheiten Erfolg gehabt, er jedoch entschied sich anders.
    Wir verdanken ihm zahlreiche Einspielungen von relativ unbekannten oder zumindest selten aufgenommenen Werken – mit verschiedenen Orchestern – Hier als Beispiele das Klavierkonzert von Joachim Raff mit dem RSO –Basel und dem Pianisten Peter Jablonski



    Nun gut -.ein Spezialist für Musik der Klassik und der Romantik – so mag man denken.
    Weit gefehlt !!! Bamert hat sich auch mit Komponisten des 20, Jahrhunderts befasst und entsprechendes Programm für zahlreiche Labels dirigiert und aufgenommen.


    Wer dies auf sich nimmt verzichtet quasi automatisch darauf, als „Superstar“ von jeder Plattenhülle herunterzulächeln, und auch darauf, dass sein Name meist größer als der des Komponisten gedrucht wird. In diesem Sinne: Chapeau Herr Bamert !!!


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred Schmidt
    Tamino Klassikforum


    DIRUTA

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eins meiner Lieblingsstücke von Arvo Pärt ist "Cantus in Memory of Benjamin Britten"; das Orchester habe ich vergessen, nicht aber, dass Mathias Bamert dirigiert hat.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)


  • Von Erich Wolfgang Korngold hat er die meisten Orchesterwerke bei Chandos in klangschönen Aufnahmen veröffentlicht. Obige drei besitze ich - in einheitlichen Covern.


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!


  • Bamert hat in der Tat (fast) nichts ausgelassen: Sei es ausgefallenes Repertoire des 18. Jahrhunderts, sei es Moderne, sei es englisches Repertoire des 20. Jahrhunderts oder seien es englische Orchesterwerke - immer wieder tauscht sein Name auf - mit den verschiedensten Orchestern. Hier stelle ich 2 CDs mit Sinfonien von holländischen Komponisten vor - sie sind Teil einer (kleinen) Serie zu diesem Thema....
    Bamert dirigiert hier das Residentie Orchestra The Hague .


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eigentlich ein Wunder, dass diesem Dirigenten nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn einseitig war er mit Sicherheit nicht. Ob es vielleicht daran lag, daß er nur in wenigen Fällen an ein Orchester fix gebunden war - denn die meiste Zeit seines Lebens war er als Gastdirigent tätig und widmete sich - mit verschiedenen Orchestern - unbekanntem Repertoire aller Zeitalter und aller Länder.....
    Hier zeige ich eine Aufnahme aller Sinfonien von Sir Hubert Parry, die er mit dem London Philharmonic Orchestra für CHANDOS eingespielt hat.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eigentlich ein Wunder, dass diesem Dirigenten nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn einseitig war er mit Sicherheit nicht.


    Nein, einseitig ist er wirklich nicht, der Matthias Bamert. Und ziemliche Bekanntheit - zumindest in Klassikkreisen - hat er sich durch seine zahlreichen Aufnahmen ja schließlich auch erworben. Aber Ruhm? Oder etwas moderater: Berühmtheit? Die erlangt man nicht mit Mozarts Zeitgenossen, sondern mit Mozart selbst. Will sagen, der Bamert hat zuviel Raritätenrepertoire aufgenommen. Das danken einem zwar die Musikkenner und aus dem Jenseits bestimmt auch die vielen Komponisten, deren vergessene Werke er so hervorragend zum Klingen bringt, aber eben nicht die "Masse" des durchschnittlichen Klassikpublikums, dass all diese wunderbaren Raritäten gar nicht ernsthaft zur Kenntnis nimmt, geschweige denn sie sich in CD-Form ins heimische Regal zu stellen gewillt ist.


    Grüße
    Garaguly

  • Vorstellen möchte ich hier den Dohnanyi-Dirigenten Bamert. Durch Bamerts sehr gute Einspielungen von Dohnanyis Werken für CHANDOS habe ich diesen Komponisten kennen- und schätzen gelernt.


    Eine Auswahl (es gibt noch mehr!!):





    Grüße
    Garaguly