Opern im Fernsehen – geht das überhaupt?

  • Bei mir stapeln sich DVDs, eigene Mitschnitte in diversen Kästen wollte ich schon immer anschauen, zumindest archivieren. Ich komme nicht dazu – oder mangelt es letztlich an Interesse? Ich weiß es nicht genau. Fest steht, ich sehe mir immer seltener Opern am Bildschirm an. Wenn, dann zu Informationszwecken, nicht aber, um ein bestimmtes Werk auf mich wirken zu lassen. Die Taste an der Fernbedienung für den Schnelldurchlauf ist die am meisten strapazierte. Oper – egal in welcher Inszenierungsart – wird am Bildschirm reduziert, wenn nicht gar amputiert. Und wenn ich die allerbeste Stereoanlage anschließe, was ich nicht tue, es klingt nicht. Und man sieht fast nichts. Oper ist die Totale, nicht der Ausschnitt, wenngleich es auch das Bemühen gibt, eine Ästhetik der Abbildung in bewegten Bildern zu entwickeln. Es gibt da positive Beispiele. Nur selten gelingt das, weil Übertragungen wie jetzt die „Traviata“ aus der Scala nur Übertragungen sind. Ich sehe auch nicht gern in Mundhöhlen von Menschen. Wenn ich das wollte, wäre ich Zahnarzt geworden. Derzeit wird über diese „Traviata“ in einem anderen Thread heiß debattiert, wobei ich manchmal den Eindruck habe, als sei drinnen gewesen, wer doch nur am Bildschirm saß. Wer dieses Haus aus eigenem Erleben kennt, der weiß, dass wir abgespeist wurden wie mit Kost aus der Konservendose in einem 5-Sterne-Restaurant. Gewiss hat in dem großen Haus alles auch noch anders geklungen und gewirkt als wir es in der Sendung wahrnehmen. Gerechte Urteile sind aus dieser Distanz gar nicht möglich. Elisabeth Schwarzkopf hat im Zusammenhang mit Oper im Fernsehen von Prostitution gesprochen. Ein hartes Wort. Ich glaube, wir haben uns zu schnell an die Abbilder gewöhnt, statt uns ans Original zu halten. Das gilt nicht nur für Opern-TV. Das gilt auch für Youtube etc. Andererseits muss man auch anerkennen, dass neue Medien viele Quellen eröffnen, die uns sonst verschlossen blieben.


    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?


    Es grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?


    Lieber Rheingold,


    niemals kann eine DVD, egal wie sie gemacht ist, ein Liveerlebnis ersetzen. Schon die festliche Stimmung, die nur gestört wird durch Jeansträger u.a., das Ambiente des Theaters, die Vorfreude auf bestimmte Sänger (bis vor Jahren hat der Regisseur keine Rolle gespielt), das alles gibt es nur Live.


    Aber es ist nicht jedem gegeben, die besten Sänger der Welt zu erleben, ohne größeren Aufwand in der Anreise, evtl- Übernachtung usw. Deshalb werde ich einer Konserve nie die Berechtigung absprechen, ob nun als DVD oder als Direktübertragung. Aber immer wird das Ambiente fehlen. Man setzt sich in bequemen Sachen auf die Couch, holt wahrscheinlich sogar eine Flasche Bier dazu, muß es in Kauf nehmen, daß das Telefon oder der Nachbar klingelt - und schon ist die Stimmung hin. Da nützt auch das Anhalten nichts, man ist erst mal "raus". Hinzu kommt, wie von Dir schon erwähnt, daß man in Erwartung des nächsten Hits vordreht, oder man macht den schnellen Vorlauf, wenn man mit irgendetwas nicht zufrieden ist.


    Das alles ist im Theater anders. Da muß man, ob man will oder nicht, alles ansehen und ist vielleicht sogar überrascht, was einem entgangen wäre.


    Aber da alles wie schon bemerkt Geld kostet, überlege ich mir schon, ob ich für eine gute Karte in Dresden 100,- Euro ausgebe und dazu noch etliche Autostunden in Kauf nehmen muß. Ich lasse mich dann davon leiten, ob mir die ausgesuchte Aufführung mir szenisch gefallen könnte. Zu groß wäre mein Frust, z.B. so eine Frau ohne Schatten zu sehen wie kürzlich aus München. Und da hat nun wieder der Fernseher seine Qualitäten. Ich kann mir eine Frau ohne Schatten ansehen, über die ich mich nicht ärgere.


    In letzter Zeit höre ich auch zunehmend CD´s an, das macht manchmal mehr Spaß als eine verunglückte Oper.


    Viele Grüße von La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Fest steht, ich sehe mir immer seltener Opern am Bildschirm an.


    Geht mir genau so. Der Grund ist vermutlich, dass man allein vor der Glotze hockt. Echte Freude kommt bei mir nur im Kreis von gleichgesinnten Freunden auf, die sind mir aber alle schon weggestorben.
    Vor sechzig Jahren allerdings habe ich des öfteren mein ganzes Monatssalär für Schallplatten ausgegeben.


    Die Aufnahmen für den HNO-Arzt gehen mir auch auf den Keks. Berüchtigt dabei: Ponnelle-Rigoletto mit Pavarotti.

  • Natürlich kann eine Fernsehübertragung oder eine DVD einen echten Opernbesuch niemals live ersetzten, ebenso eine Radioübertragung, obwohl die beiden Moderatoren die die Samstagsnachmittags Matineen aus der Met moderieren , die ich über BBC Radio 3 höre, das so gut beschreiben, als wäre man live vor Ort dabei. Dank Smart TV kann ich You Tube Opern auch auf meinem großen Flachbildfernseher sehen. Ich nehme mir meistens ein oder zwei Abende in der Woche vor, wo ich entweder DVD oder eine You Tube Opernaufführung mir anschaue ( ohne Vorspulen ) , dafür bei einem oder mehreren Gläsern Wein. Wobei ich sagen muss das ich diese Abende dann doch lieber allein verbringe, als mit Freunden oder Bekannten, die sich nach ein paar Minuten anfangen zu langweilen oder was anderes machen wollen.

  • ich sagen muss das ich diese Abende dann doch lieber allein verbringe, als mit Freunden oder Bekannten, die sich nach ein paar Minuten anfangen zu langweilen oder was anderes machen wollen.


    Passiert leider recht oft. Doch ich hatte "gleichgesinnte Freunde" geschrieben und die gibt es nicht mehr.

  • Davon einmal abgesehen, dass mir der DVD-Spieler den Dienst aufgekündigt hat und ich mich bisher nicht entschließen konnte, einen neuen anzuschaffen (was sich vermutlich in diesem Leben auch nicht mehr ändern wird), möchte ich Bühnenwerke (neben Opern auch Operetten, Musicals und Oratorien) lieber auf CDs hören. Ich habe genug Phantasie, mir das entsprechende Bild dabei vorstellen zu können. Außerdem kann ich die Musik über Kopfhörer genießen, wenn die Mitbewohnerin (recte: Ehefrau) ihr Fernsehprogramm zu absolvieren gedenkt. ;)


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Welche Erfahrungen ich gemacht habe?


    Einerseits bin ich sehr froh, fast alle meiner live erlebten Lieblingsinszenierungen auf DVD zusammengesammelt zu haben. Andererseits gebe ich freimütig zu, dass ich viel öfter Mitschnitte nur höre als auch wirklich sehe. Deshalb habe ich jetzt sogar einen Bekannten gebeten, mir die Tonspuren bestimmter DVD's als wav-Dateien zu separieren, damit ich mir das als mp3 umwandeln und dann auf dem Mp3-Player hören kann. Trotzdem juckt es mich manchmal doch, eine tolle Opern-DVD einzuschieben, und die kann ich dann auch genießen. Natürlich ist es ein Unterschied, ob die Aufzeichnungen mit dem Ziel erfolgten, ein Fernsehpublikum zu beeindrucken (Stichwort: Bildregie!), oder ob es "Hausmitschnitte" mit Standkamera mit rein dokumentarischem Ziel sind. Letztere können wohl nur die wirklich beeindrucken und Erinnerungen wachrufen (welche dann das Fehlende und zu Kleine im Bild ergänzen), die die jeweilige Aufführung selbst live erlebt haben.


    Andererseits hat mich etwa die Verfilmung von Felsensteins "Füchslein" oder "Blaubart" zutiefst beeindruckt - nicht wegen der gar nicht eingefangenen Wald- und Tierwelt oder dem ebenfalls nicht in der Totale eingefangenen "Ritt zur Burg", sondern wegen der Personenregie, der Gestik und Mimik der Protagonisten, auch wenn die Play-Back zu ihrem vorher selbst aufgenommenen Gesang spielen müssen. Dennoch habe ich beide Verfilmungen (erst auf VHS und nun auf DVD) jeweils an die 50 Mal gesehen und war immer wieder gepackt, mindestens von weiten Strecken der jeweiligen Aufführung.
    Generell gebe ich aber auch gerne zu, dass meine Konzentrationsfähigkeit im beleuchteten Wohnzimmer nicht so groß ist, wie im abgedunkelten Zuschauerraum eines Theaters.


    Dennoch: Ich habe neulich erst zufällig einen anderen Günter-Neumann-Fan kennen gelernt, zu mir eingeladen und wir haben einen Günter-Neumann-Video-Abend gemacht (ein bissl aus einer Felsenstein-Dokumentation von 1971, den Beginn der vom DDR-Fernsehen aufgezeichneten "Don Quichote"-Inszenierung von Götz Friedrich, den 1. Akt der "Butterfly" in der Fernsehaufzeichnung der Inszenierung von Joachim Herz, der Herodes-Teil der "Salome" in einer Aufzeichnung einer Fernsehübertragung der Kupfer-Inszenierung in Amsterdam (1992) und zum Abschluss noch den Beginn den 1. Aktes und das Gebet aus "Rienzi" - das war einfach wunderbar! :-)
    Leider fehlen mir oft Partner für solche Sänger-DVD-Abende, und alleine fehlt mir die Motivation, aber ich habe früher mit einem Bekannten auch mal einen Bundschuh- oder einen Vogel-DVD (damals noch Video-) Abend veranstaltet, und das waren wunderbare Abende, an die sich sehr gerne zurückdenke. Sich zu Hause alleine eine Vorstellung konzentriert, also unabgelenkt, und komplett anzusehen, das fällt mir schwer, das räume ich gerne ein! Ich mache hier sowieso immer 3 Sachen gleichzeitig. Das Schöne am Live-Theater ist, dass das da nicht so geht, dass man sich also konzentrieren MUSS! :-)


    Ärgerlich ist es nur, wenn dann das, was man im Theater live konzentriert verfolgt, so unbefriedigend oder ärgerlich ist, das man am liebsten "umschalten" möchte, aber eben nicht umschalten kann... ;-)


    Seit Jahren erwäge ich, mir einen Beamer zuzulegen, um meine Opern-DVD's groß an die Wand zu werfen, Heimkino sozusagen. Leider ist es bis jetzt beim Wunsch geblieben... :-(

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Über das Rezeptionsproblem bei einer Opernaufführung live vs. Aufzeichnung habe ich mich im aktuellen "Traviata-Thread" ja schon geäußert (siehe hier). Insofern freut es mich natürlich, dass dieses Thema hier nochmals aufgegriffen wird :) Eine der m.E. wesentliche Schwierigkeiten hat übrigens Bernward (bewußt oder unbewußt) ebenfalls im Traviata-Thread formuliert, indem er folgendes schrieb:


    [...] Zur Inszenierung nur soviel: Ich hätte der Damrau im ersten Akt eine Stola oder einen Überwurf gegönnt, die kräftigen Oberarme erinnerten an eine Kugelstoßerin oder Speerwerferin. Das hätte man ihr nicht antun sollen.

    Ich behaupte jetzt einfach mal, dass dieser ästhetische Fauxpas, wenn man es denn so nennen will, spätestens ab fünfte Reihe Parkett garnicht mehr auffällt. Es handelt sich mithin um ein reines Fernseh-Problem, welches ich unter der Voraussetzung, dass eine Opernaufführung für die Bühne gemacht ist, bei der Beurteilung fairerweise außer Acht lassen müßte.


    Was nun die hier auch schon angesprochene (stückabhängige) "Monumentalwirkung" einer Opernaufführung angeht, so hilft wohl auch die in letzter Zeit immer populärer werdende Verlegung der Fernsehübertragung ins Kino nichts! Schließlich bleibt der begrenzte Bildausschnitt der selbe. Insbesondere hat der Zuschauer anders, als in der Oper weiterhin kaum die Möglichkeit der visuellen Selbstbestimmung (in der Oper kann ich mir den Bildausschnitt sozusagen selber wählen, und wenn ich mir die ganze Zeit den Dirigenten im Orchestergraben anschaue ...).


    Bleibt die Frage, ob z.B. Opernfilme, wie sie in früheren Jahren produziert wurden, eine Alternative darstellen? - Vermutlich ja, da hier die Darstellung explizit den Gesetzen des Bildschirmes folgt. Jedoch ist die Menge solcher Opernfilme in Relation zur Zahl der regelmäßig gespielten Opern letztlich marginal.


    Trotzdem bietet die Aufzeichnung einer Opernaufführung auch unbestreitbare Vorteile; z.B.


    - die Möglichkeit, sich eine Aufführung immer wieder Anschauens
    - die Möglichkeit des Operngenußes auch, wenn sich kein Opernhaus in erreichbarer Nähe befindet
    - das Festhalten bedeutender Inszenierungen bzw. bedeutender Künstler "in Aktion" für die Nachwelt
    - als Anschauungsmaterial in Lehre und Unterricht

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Für mich ist "Oper im Fernsehen", bzw. sind DVD's, bzw. Videos unverzichtbar.
    Da für mich die Oper in erster Linie durch grosse Sänger lebt, und die Regisseure nur die Aufgabe haben, diese Talente zu fördern und nicht zu behindern, da aber die grossen Sängerdarsteller weitgehendst ausgestorben sind (eine seltene Ausnahme scheint mir z.B. Waltraud Meier), muss ich mich durch Aufzeichnungen in die Vergangenheit flüchten.
    Dabei werden natürlich sehr viele live erlebte Rollengestaltungen wieder belebt.
    Ein paar Beispiele:
    Wie für Chrissy Pavarotti das Muster aller Rodolfos ist, ist für mich Alfredo Kraus als Werther nicht mehr erreicht worden, ebensowenig wie Tito Gobbi als Scarpia/Jago/Rigoletto, Windgassen als Othello/Tristan/Tannhäuser, Franco Corelli als Andréa Chénier, Birgit Nilsson als Turandot usw.usw.
    Weil nun Bild/Tondokumente von Aufführungen "grosser Zeiten" der Vergangenheit existieren, ermöglicht mir ihre Existenz auch heute Opern noch so zu erleben, wie sie m.E. sein sollten und auch zu überprüfen, dass meine Verklärung der 60er/70er Jahre nicht rein subjektiv ist.
    Übrigens hindert mich das ja nicht mir auch heutige Aufführungen (solange ich weiss, dass kein Konwitschny, Bieito, Homoki etc. wütet) anzusehen und ev. auch zu würdigen (z.B. die neuliche "Fanciulla" aus Wien).

  • Ich habe viele Jahre Abonnements gehabt und war auch sonst noch an verschiedenen Stellen in der Oper. Inzwischen sehe ich fast nur noch Opern auf DVD, weil ich mein Geld nicht mehr für Werksentstellungen ausgeben möchte und weil auch das Fernsehen häufig nur noch diese entstellten Werke überträgt. Natürlich ist das nicht mit dem Erlebnis im Opernhaus zu vergleichen, deshalb kämpfe ich hier auch dafür, dass der normale Opernfreund sich wieder in die Oper wagen kann, ohne verärgert wieder hinauszugehen und sein für andere Zwecke wertvolles Geld verplempert zu haben. Das Fernsehen hat wenigstens den Abschaltknopf und ich habe keine Mehrausgaben.
    Auch wenn ich die Musik dazu über eine Stereoanlage und in Gesellschaft schaue, ist es sicherlich nicht dasselbe Erlebnis, als mit dabei zu sein. Aber es ist wenigstens ein Trostpflaster.
    Einige Vorteile bildlicher Art sehe ich jedoch. Soviel Details, wie ich zu sehen bekomme, wenn das Bild näher herangeholt wird, bekomme ich in der Totale im Opernhaus sicher nicht mit. Häufig lenkt das auch das Gesamtbild von der Darstellung einzelner Personen ab. Hier habe ich - bildlich gesehen - manches konzentrierter. Voraussetzung ist natürlich auch eine gute Bildregie.
    Und ein besonderer Vorteil der DVD ist, dass man dort auch viele unbekanntere Werke erstehen kann, die man auf den Bühnen in näherer Umgebung wohl kaum einmal zu sehen bekommt, denn ich bin persönlich immer wieder daran interessiert, soviel Neues wie möglich kennenzulernen.
    Was mich stört, aber das ist eher noch in Verfilmungen der Fall, ist die allzu nahe Einstellung auf das Gesicht oder gar einen Gesichtsausschnitt, wo man - wie hier schon an einigen Stellen gesagt - dem Sänger in den Rachen schaut.
    Die Fernsehübertragungen sehe ich mir meist in der Aufzeichnung an, weil ich dort notfalls auch im Querschnitt schauen und mir ein Bild davon machen kann. Die wenigsten Aufführungen der letzten Zeit, wie etwa die heute Abend auf arte übertragene "Fanciulla del West", die ich von ORF aufzeichnen konnte, erweisen sich für mich als speicherungswürdig, die ich dann, meist sogar innerhalb eines kurzen Zeitraums ein zweites Mal in Gesellschaft ansehe und anderen Opernfreunden weitergebe. Aber im Fernsehen bekommt ja meist nur ein paar Standardwerke geboten, die sich laufend wiederholen.
    Ähnlich wie bei Stimmenliebhaber ist auch mein Wunsch schon seit längerem ein Beamer, der aber bisher immer noch wegen anderer Dinge zurückstehen musste.
    Meine auf DVD gespeicherten Aufnahmen (gekauft oder aufgezeichnet) ordne ich aus Platzgründen in schmale DVD-Doppelhüllen, die ich jeweils mit einer Einlage versehe die ich mit ein oder zwei aus der Aufnahme "eingefrorenen" Bildern sowie Laufzeiten und Interpreten bedrucke. Sie stehen nach Komponisten geordnet im Schrank. Außerdem führe ich eine Gesamtliste. Alles ist also ständig geordnet griffbereit.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich denke auch, dass jeweder Tonträger kein vollwertiger Ersatz für das live - Erlebnis im Konzertsaal oder im Opernhaus ist, aber gerade angesichts der wirklich staunenswerten technischen Entwicklung ist die Nähe zum Original in den letzten Jahren immer größer geworden. Wenn ich eine bluray oder DVD einschiebe, bin ich oft verblüfft, welch opulenter Klang und welche Bildfülle heutzutage möglich sind.
    Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass es im Opernhaus ebenfalls Unterschiede gibt, je nachdem, ob ich zum Beispiel ganz vorne sitze oder in der letzten Reihe, und das Opernglas bemühen muss, um überhaupt etwas zu erkennen, ganz zu schweigen von Plätzen mit eingeschränkter Sicht, oder Aufführungen, die mit Videoleinwänden und Lautsprechern arbeiten (da denke ich dann immer: also dann könnte ich es wirklich auch gleich auf DVD schauen), Häusern mit schlechter Akustik und dergleichen.
    Fazit: Oper auf BR oder DVD ist für mich eine unersetzliche Hilfe, würde ich sonst viele Sänger der Gegenwart und Vergangenheit gar nicht zu sehen und zu hören bekommen, hätte ich nur den akustischen Eindruck der CD, würden mir viele wichtige Komponenten einer Interpretation vollständig verloren gehen; so werden sie, trotz aller Unzulänglichkeiten des Mediums, zumindest ansatzweise für die Nachwelt bewahrt. Und gerade der Detailreichtum und die Nähe der Abfilmung ermöglicht es mir, Feinheiten zu sehen, die mir irgendwo in der hintersten Parkettreihe mit einiger Wahrscheinlichkeit entgangen wären.

  • Hallihallo,


    hat denn jemand schon mal Erfahrung mit Live-Übertragungen aus der Met im Kino gemacht? Jetzt im Februar wird dort z.B. Rusalke gezeigt, was ich gerne sehen würde. War jemand schon mal bei soetwas? Wie sind die Leute, die da so hingehen? Entsteht da vielleicht eine dem Opernbesuch zumindestens vergleichbare Atmosphäre?


    Viele Grüße,
    Lane