Neben der ernsthaften Auseinandersetzung (Petition zum Erhalt klassischer Inszenierungen in Wiesbaden & Über das "Verfallsdatum" einer Operninszenierung) gereicht das Thema vielleicht auch zu einem kleinen Wettstreit:
Welches Opernhaus hat die älteste noch regelmäßig laufende Operninszenierung aufzuweisen?
In Hamburg hätten wir im Wesentlichen zwei Langläufer:
Otello in einer Inszenierung von August Everding, Premiere 28.September 1975, ca. 130 Vorstellungen bis 12/2013 (Einzelheiten hier). - Die "Domingo"-Inszenierung läuft auch in der Saison 2013/14 und man darf gespannt sein, ob sie noch unter der Ägide der GMD Simone Young abgelöst wird oder ab 2016/17 unter dem neuen GMD Kent Nagano fortbestehen wird.
Hänsel und Gretel in einer Inszenierung von Peter Beauvais, Premiere 6.Dezember 1972, ca. 233 Vorstellungen bis 12/2013. - Zugegeben der ideale Operneinstieg für meine Kinder: Sowohl die Tochter, als auch der Sohn "mussten" mit ihren zarten viereinhalb Jahren mit (mit dem Sohn erst vergangenen Donnerstag) und beiden hat es sehr gefallen. Die Tochter, inzwischen vier Jahre älter, kommt aber auch auch mit moderneren Inszenierungen, wie der Mailänder Traviata zurecht. Das diese vermutlich älteste noch laufende Inszenierung an der Hamburger Staatsoper auch bei den Sängern noch einiges Ansehen genießt, beweist die Besetzung der aktuellen Serie: Franz Grundheber als Vater (er hat bereits 1972 in der Premiere diese Rolle gesungen), die Mutter wird alternierend von Katja Pieweck und Cheryl Studer gegeben und als Knusperhexe heuer Peter Galliard bzw. Jürgen Sacher.
Damit bietet die Hamburger Staatsoper mit Hänsel und Gretel immerhin 41 Jahre Operngeschichte! - Wer bietet mehr?