Es ist auch "Verdi" Jahr - Amadeus45's Verdi-Thread

  • Viele Taminos - mich eingechlossen - sind der Meinung, die Beiträge von Amadeus45 zu Verdis Opern hätten einen besseren Platz verdient, als im "Was hört ihr..."-Thread.


    Also noch einmal ganz ausdrücklich: Danke Amadeus45.


    Vielleicht ergibt sich ja hier auch noch eine angeregte Diskussion zum Opernschaffen von Verdi - auch wenn sein Jubiläumsjahr Geschichte ist.





    PS: Laßt Euch vom Datum dieses Postings nicht verwirren. Ich kann nicht aus der Glaskugel lesen und die Zukunft vorhersagen. Von entsprechenden Anfragen bitte ich abzusehen. Ich mußte einen alten Beitrag von mir benutzen, um hier ganz vorn zu stehen.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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    Verdis erste Oper, der "Rocester" ist leider verschollen. Sein eigentliches, offizielles Opernschaffen beginnt also mit dem Oberto. Ich werde versuchen, sein Opernschaffen in den Aufnahmen zu dokumentieren, die ich für die gelungensten halte. Vielleicht gebe ich damit dem einen oder anderen einen brauchbaren Tip oder eine entsprechende Anregung.


    Hier also mein Opern Tipp Nr. 1 im Verdi Jahr


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:


    Jede wahr und tief empfundene Musik, ob profan oder kirchlich, wandelt auf jenen Höhen, wo Kunst und Religion sich jederzeit begegnen können.


    "Albert Schweitzer"

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Hier die 2.Oper Verdis. Mit einer "di Stefano" Stimme von Jose Carreras (die er leider später verlor) Auch wenn Verdi ein Misserfolg bei dieser Oper beschieden war, kann man sie nach heutigen Maßstäben als gelungen betrachten. Sich also die nötige Muße verschaffen, in den Ohrensessel setzen, den Kopfhörer auf und einfach nur "Genießen".


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Die (vierte) jedoch geschichtlich dritte Oper Verdis, die ihm zum Durchbruch verhalf! "Nabucco" Wer kennt ihn nicht, den Chor der Gefangenen. Man erhält eine Ahnung davon, was "Freiheit" heißt.


    Diese Aufnahme ist als Referenz Aufnahme ausgewiesen und ich kann dem nur in vollem Umfange zustimmen. Keine Aufnahme danach erreichte je wieder ein so hohes, sängerisches Niveau.


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:


    "Ohne Musik ist der Mensch in seinem Dasein unvollkommen, ob er sie nun in der Kunst oder in der Natur erlebt. Die Symphonie Beethovens, das einsame Abendlied eines Vogels-derselbe Strom der Berauschung aus dem Unbekannten, dasselbe absichtslose Ziel ins All-nur wer sie erlebt, wird der Offenbarung der Musik teilhaftig werden".


    Walter Dahms

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Höre ich gleich, nach dem Abendessen.....


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • da es nur eine Alternative bei diesem Wetter gibt ... widme ich den Nachmittag Guiseppe Verdi (Auf keinen Fall vergeudete Zeit!)


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Die Zeit des "Frühen Verdi" gilt es immer wieder neu zu entdecken. Von Oper zu Oper spürt man den Reifeprozess....


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Liebe Opernfreunde!


    Seit einigen Tagen übermittle ich Euch die Opernaufnahmen von Guiseppe Verdi, der, wie Richard Wagner, im Jahre 1813 geboren wurde. Was Wagner für Deutschland, das war Verdi für Italien. Künstlerisch waren Beide Giganten und ungewollte Konkurrenten. Die Lebenswege vollkommen verschieden. Der Künstler Richard Wagner hat mich immer interessiert, der "Mensch Richard Wagner" nicht. Das ist bis heute so geblieben, auch was den "Wagner Clan" angeht.


    Verdi habe ich auch immer als Menschen und nicht nur als Künstler geschätzt. Das Buch von Franz Werfel bestätigt dieses. Aus diesem Grunde habe ich unter der Überschrift "Es ist auch Verdi Jahr" auf ihn hinweisen wollen. Ich werde Euch alle seine Opernwerke in herausragenden Aufnahmen der Plattenindustrie vorstellen. Die Aufnahmen werden chronologisch nach den Entstehungsjahren eingestellt.


    Heute bin ich bei der Oper "Giovanna d´Arco" angelangt. Die hier angeführte Aufnahme war die erste Gesamteinspielung des Werkes. James Levine wurde nach Erscheinen der Einspielung als neuer "Verdi" Interpret ersten Ranges gefeiert.


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Kaum bekannt, selten gespielt wunderbare Melodien. Verdis Oper "Alzira" Es gibt auch eine Aufnahme aus dem Jahre 1938 mit Elisabeth Schwarzkopf, leider aufnahmetechnisch nicht besonders gut gelungen.


    Liebe Grüße


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Heute höre ich Verdis "Attila" und freue mich auf einen Interpreten der für mich zu den "Besten Sängern" überhaupt gehört. Er singt im Attila den Foresto und wenn er die Arie "Ella in poter del barbaro" singt, dann ist das "Kunst in Vollendung". Ein Meisterstück! Diese Aufnahme glänzt durch ihn. Wer Belcanto in Vollendung hören möchte, dem sei diese Aufnahme ans Herz gelegt.


    Wer dann auf den Geschmack gekommen ist, der sollte Bergonzi hören in der Aufnahme seiner 31 Tenor Arien von Guiseppe Verdi. Da können viele Sänger der gehobenen Kategorie noch etwas lernen.

    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

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  • Lieber Wolfgang,


    Du hast dir den Macbeth heute ausgesucht. Ich auch, denn er wird bei mir in der "Reihenfolge" ebenfalls berücksichtigt. Ich persönlich greife lieber zu der älteren Aufnahme von 1959, die in ihrer Interpretation als "Referenz-Aufnahme" gilt. Jedoch gefällt mir die "Abbado" Aufnahme auch sehr gut. Die "Muti" Aufnahme dagegen nicht so besonders....


    Ich wünsche allen "Forianern" ein schönes Wochenende und vor allen Dingen wunderbares Wetter!


    Liebe Grüße


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Das Verdi Jahr wird heute mit I Masnadieri fortgesetzt....


    Liebe Grüße


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    Arthur Schopenhauer

  • Verdis anfängliche Schaffensperiode wird heute durch seine Oper "Il Corsaro" fortgesetzt. Mir gefallen die frühen Werke Verdis auch sehr sehr gut und ich kann manchmal nicht verstehen warum sie solch ein Stiefkind der Opernaufführungen sind. Sie beinhalten den wirklichen Belcanto, der später durch die Dramen fast ganz wegfiel. Für die Freunde des Belcanto sind die von mir bereits vorgestellten Opern Verdis eine wahre "Goldgrube" Genuss pur! In dieser Aufnahme glänzt besonders wieder der junge Jose Carreras (mit großer Hoffnung blickte die Opernwelt auf diesen legitimen Nachfolger von Guiseppe di Stefano) er hat seine Stimme leider schon im Vorfeld seiner Krankheit ruiniert, da er Rollen sang die er nie hätte singen dürfen. Den Ausverkauf seiner Stimme haben wir dann beim Konzert der drei Tenöre in den Caracalla-Thermen erlebt. Die Stimme nur noch ein Schatten seiner selbst.


    Dies erinnert mich auch an Peter Hofmann, der so hoffnungsvoll begann und dann so jäh abstürzte!


    Liebe Grüße


    Euer Bernard :hello:

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    Arthur Schopenhauer

  • La Battaglia di Legnano (Die Schlacht bei Legnano)


    In den seltensten Fällen in einem Opernführer erwähnt, und wenn dann nur als Überschrift ohne jegliche Inhaltsangabe des Werkes. Ein Stiefkind - jedoch allerhöchster Belcanto Qualität. Die Premiere fand am 27. Januar 1849 im Teatro Apollo in Rom, kurz vor der offiziellen Proklamation der römischen Republik statt und wurde mit wahrem Enthusiasmus aufgenommen. Hier glänzt wieder der junge Jose Carreras als Arrigio und Nicola Ghiusilev als Federico.


    Gruß


    Euer Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Besonderheiten an der Pariser Opera forderten von Verdi eine Umarbeitung seiner Oper "I Lombardi" Diese Umarbeitung hatte den Titel "Jerusalem". Diese Umarbeitung diente Verdi auch 1850/51 zur Saisoneröffnung der Mailänder Scala. Die Oper gehört zu den seltener gespielten Werken des Meisters. Allerdings gab es in den siebziger Jahren einige Produktionen die durchaus Beachtung fanden. Z.B. die französische Fassung mit Katia Ricciarelli und Jose Carreras. 1993 traten dann an der Metropolitan Opera Luciano Pavarotti als Oronte und Samuel Ramey als Pagano auf.

    Gruß
    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Die Galeerenjahre Verdis sind nun bald vorbei. "Luisa Miller" beschert mir heute einen ruhigen Abend auf der Terrasse unter dem Kopfhörer. Ich habe mir dabei die "Referenz" Aufnahme mit Carlo Bergonzi und Anna Moffo herausgesucht.


    Grüße


    Bernard :hello:

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    Arthur Schopenhauer


  • Verdi sah in dem Stück einen geeigneten Opernstoff, verzichtete aber auf einen Teil der Vorgeschichte, womit die Rolle Linas, der Pfarrersfrau, und ihres Verführers nur unzureichend erklärt wird.


    Verdi vertonte den Stiffelio im Anschluss an seine Oper Luisa Miller zu einer Zeit, als er mit seiner späteren Frau, der Sängerin Guiseppa Strepponi aus Paris zurückgekehrt war und sich zusammen mit ihr in Busseto niederließ. Somit war Stiffelio die Oper, die dem Rigoletto dem Troubadour und der La traviata vorausging. Diese Jahre zwischen 1849 und 1853 gehören zu den besten Schaffensjahren Guiseppe Verdis.


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Verdi tritt in seine "Mittlere Schaffensperiode" ein. Es beginnt mit dem "Rigoletto" Ich habe mir für den heutigen Abend diese Aufnahme ausgesucht, die ich persönlich für die "Gelungenste" halte. Warum? Robert Merill übertrifft dabei sogar seinen berühmteren Met-Kollegen Leonard Warren und mit Alfredo Kraus haben wir den idealen "Herzog", denn Verdi hatte dafür auch die Stimmlage des "Tenore di Grazia" vorgesehen. Wer unter uns würde anzweifeln, dass es keinen besseren Tenore di Grazia als Alfredo Kraus gab. Auch die Nebenrollen sind homogen besetzt. Es gibt zwar unzählige Gesamtaufnahmen dieser Oper, aber als "Referenzaufnahme" ist keine in Opera on Record eingegangen.


    Deshalb ist diese Aufnahme mein Favorit!


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Verdis "Il Trovatore" die mittlere Oper des Dreigestirns (Rigoletto, Il Trovatore, La Traviata) verbreitete sich nach ihrer Uraufführung am 19. Januar 1853 in Rom in Windeseile über den gesamten europäischen Kontinent. Bis zum heutigen Tag ist Il Trovatore eine der beliebtesten Opern Guiseppe Verdis geblieben, auch wenn das etwas konfuse Libretto die Unverständlichkeit der Handlung forciert.


    Verdi hatte vor, diese Oper erst in Neapel (Teatro San Carlo) Uraufzuführen, jedoch führten Unstimmigkeiten mit der Intendanz und Besetzungsprobleme dazu, das er sich für Rom (Teatro Apollo) entschied.


    Auch hier entsteht für den Opernliebhaber bei der Unzahl von Aufnahmen die dieser Oper widerfuhr die Qual der Wahl. Es gibt keine eindeutige "Referenz Aufnahme" Bei Berücksichtigung aller Kriterien habe ich mich für die folgende Aufnahme entschieden. Es gibt meiner Ansicht nach keinen Sänger unter ihnen der hier zur Schwachstelle würde. Die Price - erstklassig, Domingo gut, Milnes - gut und die Cossotto ebenfalls gut. Auch die kleineren Rollen sind hervorragend besetzt und die Stabführung Mehtas ist exellent.


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Nach den Berliner Philharmonikern auf der Waldbühne von gestern Abend, ist heute die all umschwärmte Oper "La Traviata" an der Reihe. Die Aufnahme, die ich hier vorstelle, ist eine wahre "Herzensangelegenheit" denn die Protagonistin dieser Aufnahme (Victoria de los Angeles) ist meine Lieblingssängerin. Da es Dutzende von Aufnahmen der "Traviata" gibt, eine Referenzaufnahme nicht vorliegt, scheiden sich mal wieder die Geister. Für mich ist diese Aufnahme Favorit. Alle sängerischen Leistungen kann man nur als "Exquisit" ansehen.

    Schönen Sonntag!


    Gruß
    Bernard :hello:

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  • Verdis erster Auftrag für die Pariser Oper "Les Vepres sicilliennes" (Die siziliansche Vesper) wurde aus Anlaß der Pariser Weltausstellung des Jahres 1855 komponiert. Das Libretto bezieht sich auf ein historisch verbürgtes Ereignis aus dem Jahre 1282, bei dem 2000 französische Soldaten von sizilianischen Patrioten umgebracht worden waren.


    Damit erfüllte Verdi den Franzosen den Wunsch nach "Opera a Grand spectacle" ganz im Stile Meyerbeers und Halevys.


    Es ist der Oper leider nicht der Erfolg des "Dreigestirns - Rigoletto, Trovatore, Traviata" vergönnt. Dies schlägt sich auch in den vorhandenen Aufnahmen nieder. Aufnahmetechnisch ist die von mir vorgestellte Aufnahme sicherlich die Beste. Die Muti Aufnahme gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Die Callas Aufnahme mit Christoff ist zwar sängerisch hervorragend besetzt, aber aufnahmetechnisch katastrophal.


    Schwachstelle der von mir vorgestellten Aufnahme ist Raimondi als Prodica. Auch Martina Arroyo ist stimmlich gesehen sehr weit entfernt. Domingo und Milnes zeigen gute sängerische Leistungen und James Levine dirigiert einen tepramentvollen Verdi.



    Gruß


    Bernard :hello:

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    Arthur Schopenhauer

  • Das ist Verdis fünfte Oper für Venedig. Simone Boccanegra basiert wie Il trovatore auf einem Stück von Antonio Garcia Gutierrez. Die Handlung ist ähnlich kompliziert. Die Oper war kein Erfolg. Verdi schrieb damals "Es war ein fast ebenso großes Fiasko wie bei der Traviata" Vielen Kritikern war die Musik einfach zu kompliziert. Wieder wurde Verdi der Hang zum "Wagnerismus" vorgeworfen. Erst 20 Jahre später überarbeitete Verdi "Simone Boccanegra"


    Der Boccanegra wurde danach die ganz große Baritonrolle. Der "Boris Godunov" der Verdi Opern.


    Die hier vorliegende Aufnahme ist eine wirkliche "Referenzaufnahme". Keine schwache Stelle. Keine Kritik an den stimmlichen Interpretationen jeder Rolle. Ein Glücksfall und gleichzeitig Abbados beste Aufnahme. Aber auch Piero Cappuccillis Interpretation des Simone ist unfehlbar und ein Glücksfall als Tondukument. Würde ich auf einer Insel als Einsiedler leben, und hätte die Möglichkeit 100 CD´s mitzunehmen, diese Aufnahme wäre unter ihnen.


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Verdis Oper "Stiffelio" wurde in seiner italienischen Heimat kaum gespielt. Verdi entschloss sich die Oper umzuarbeiten. Es wurde eine vieraktige Version, der er den Titel "Aroldo" gab. Die Aufführung erfolgte am 16. August 1857 in Rimini. Die Geschichte wurde ins 13 Jahrhundert verlegt, die Musik im wesentlichen übernommen. Allerdings wurde endlich auch eine Arie für den Tenor ergänzt und oberflächlich revidiert. Die Aufführung wurde zwar kein Reinfall, aber das Werk geriet auch in dieser Fassung in Vergessenheit.


    Seltsamerweise erlangte die ursprüngliche Fassung des Stiffelio wieder eine gewisse Popularität. Carreras und Domingo sangen jeweils die Rolle des Titelhelden in New York.


    Über die hier vorgestellte Aufnahme des "Aroldo" kann leider kein Urteil abgegeben werden, da es die mir einzig bekannte Aufnahme ist. Eine Vergleichsmöglichkeit ist nicht vorhanden.



    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Heute die Vorstellung der Aufnahme, die ich für die gelungenste halte. Trotz der Aufnahme mit Callas, di Stefano und Gobbi.


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer


  • Zu Anfang des Jahres 1861 erhielt Verdi von der Direktion der Kaiserlich Russischen Oper einen Opernauftrag. Ende November 1861 war die Arbeit seiner Oper so weit fortgeschritten, das er sich zur Einstudierung seines Werkes nach St. Petersburg begeben konnte. Da jedoch die Sängerin der Leonore erkrankt war, musste die Uraufführung von "La forza del destino" auf den Herbst 1862 verschoben werden. Verdi suchte sich in Italien eine andere Leonore, die er in der ausgezeichneten französischen Sopranistin Barbot fand. Die Uraufführung der Oper , die mit außergewöhnlichem Kostenaufwand und einem machtvollen Choraufgebot in Szene gesetzt wurde, fand dann am 10. November 1862 in St. Petersburg statt.


    Hier einige Anmerkungen zu den hier vorgestellten Aufnahmen. Im Jahre 1955 wurde die Aufnahme von Molinari-Pradelli erstellt. Diese Aufnahme wurde im Jahre 1975 im Opern Jahrbuch der Zeitschrift "Opernwelt" unter dem Titel "Opern auf Schallplatten" vorgestellt. Da bekam sie durch den Chefredakteur Imre Fabian die höchste Auszeichnung, die je einer Opernaufnahme zuteil werden kann. Er schrieb damals sinngemäß "Das sich solch eine Aufnahmebesetzung nie mehr wird wiederholen lassen." Ich habe ihm Recht gegeben. Es gibt keine bessere Aufnahme.


    Die Begeisterung der Schallplattenkritiker bezüglich der Aufnahme unter Schippers im Jahre 1964 kann ich nicht teilen, obwohl ich beide Aufnahmen besitze. Auch diese Besetzung ist sicher optimal, aber nicht als "Außergewöhnlich zu bezeichnen." Wenn ich "La forza del destino" auflege, nehme ich die ältere Aufnahme mit Tebaldi. Sicher ist es eine Geschmackssache, aber die Schippers Aufnahme ist keine "Referenzaufnahme", sie wird nur unter den Opernfreunden als solche deklariert. Ich finde die ältere Aufnahme wirklich "Einmalig!"


    Gruß


    Bernard :hello:

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    Arthur Schopenhauer





  • Heute die beiden vorzüglichen Aufnahmen von Verdis "Don Carlos"! Die Giulini Aufnahme bei Electrola ist zu Recht die Referenz Aufnahme. Nie hat Placido Domingo schöner gesungen als in dieser Aufnahme. Insgesamt ist diese Aufnahme wirklich homogen besetzt. Glänzende Leistungen der Caballe und Milnes.


    Wer die Carlos Aufnahme lieber in französisch hören möchte, dem sei die Aufnahme unter Abbado empfohlen, ebenfalls mit Domingo als Carlos bei der DG.


    Mir persönlich gefällt die Solti Aufnahme immer noch sehr gut. Sie stammt aus dem Jahre 1965. Allein schon wegen der phänomenalen Leistung von Martti Talvela, der als Großinquisitor alle anderen Protagonisten in den Schatten stellt. Aber hier entscheidet natürlich auch wieder der persönliche Geschmack.


    Gruß


    Bernard :hello:

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    Arthur Schopenhauer


  • Wir treten in die letzten Schaffensjahre dieses großen Komponisten ein. Die Fachleute reden vom Alterswunder! Die Verehrung für Verdi ist in Italien nicht zu beschreiben...


    Die beiden hier vorgestellten Aufnahmen der "Aida" sind sängerisch gleichwertig. Es entscheidet der persönliche Geschmack! Ich neige mehr zu der älteren Aufnahme unter Solti. Das liegt aber auch daran, dass Domingo bei der Entstehung der zweiten Aufnahme unter Muti der meist beschäftigste Tenor war und die Opernszene ähnlich wie Pavarotti dominierte. Und da bin ich immer ein wenig skeptisch, wenn die Sänger in jeder Opernaufnahme die "Gleichen" sind. Hier war es allerdings nicht so. Die Aufnahme unter Muti ist sehr gut gelungen.


    Gruß


    Bernard :hello:

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    Arthur Schopenhauer


  • Die Verehrung für Verdi kennt keine Grenzen mehr in Italien. Sein Otello ist das vollendete Musikdrama. Auch diese Aufnahme ist nicht zu toppen!!!!


    Gruß


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    Arthur Schopenhauer


  • Wer je gedacht hat, Verdi könne keine lustige Oper schreiben, der wurde eines besseren belehrt. Mit Falstaff zeigt er der Welt mit einem blinkenden Auge, dass er den "Olymp" erklommen hat. Das "Alterswunder" hat sich erfüllt. Mit fast 80 Jahren beendet er sein Lebenswerk. Hochgeachtet vom italienischen Volk zieht er sich auf sein Landgut Sant´Agata zurück. Seinen materiellen Nachlass hat er dem Altersheim für Musiker, dessen Bau er auch veranlasste, gewidmet.

    Liebe Opernfreunde,


    ich habe Euch 28 Opern von Guiseppe Verdi in den letzten Tagen unter dem Titel "Es ist auch Verdi Jahr" vorgestellt. In diesem Jahr feiern wir den 200. Geburtstag von Guiseppe Verdi und Richard Wagner. Zwei Menschen, die als Künstler unterschiedlicher nicht sein konnten. Die Aufnahmen der Opern, die ich vorstellte, waren von höchstem künstlerischen Rang und größtenteils sogenannte "Referenzaufnahmen" Sie dienten vielleicht dem Einen oder Anderem als Orientierung, sind aber keinesfalls als das absolut "Seligmachende" anzusehen. Es entscheidet zu guter Letzt immer der persönliche Geschmack. Die Liebe zu Verdis Musik ist die Grundlage.


    Ich habe in meinem bisherigen Leben so viele Opernabende erlebt, deren Interpreten niemals den Ruhm des Opernsängers ernteten, die jedoch bei mir oft tiefere Eindrücke hinterließen als die "sogenannten berühmten Sänger" Denn die Liebhaber der Oper sitzen nicht immer nur in den ersten Reihen.....


    Zu Ende meiner OPernvorschläge möchte ich für alle Verdi Liebhaber noch einige Informationen als kleinen Merkzettel weitergeben. Das Fernsehen, besonders der Fernsehsender "Arte" wird noch einige Sendungen zum Verdi Jahr beisteuern, die sicher auf großes Interesse stoßen werden. Hier die Termine für die Merkzettel:



    Verdi-Programme auf ARTE Über das Jahr 2013 wird Arte den 200. Geburtstag von Giuseppe Verdi feiern, mit mehreren Opern- und Konzertübertragungen im Fernsehen und auf ARTE Live Web.


    Verdi-Programme und Events auf ARTE 2013: Juli: Rigoletto von den Festspielen Aix-en-Provence


    August: Don Carlo von den Salzburger Festspielen


    Oktober: Jubiläumsgala Leidenschaft Verdi, neue Kulturdoku


    Requiem unter der Leitung von Daniel Barenboim, Aufzeichnung aus der Scala di Milano im August 2012.


    Nabucco, unter der Leitung von Riccardo Muti, dem Teatro dell’Opera di Roma,2011


    November: Il Trovatore, mit Plácido Domingo und Anna Netrebko aus dem Schillertheater in Berlin.


    Dezember: La Traviata aus der Scala di Milano


    Gruß
    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Und nun noch ein aktuelle Posting, damit der Thread wieder nach oben kommt.



    Danke, Amadeus45


    Vielleicht kommen ja jetzt noch ein paar Reaktionen, besonders von denen, die sich diesen zusammenfassenden Thread gewünscht haben.


    Auf Arte Liveweb wurden ja alle (?) Verdi-Opern gezeigt. Ich denke, mindestens teilweise sind sie noch abrufbar.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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