Giacomo Puccini: Madame Butterfly ( Hamburg, d. 14.01.2014 )

  • Zu Beginn hatte ich den Eindruck das wird ein flotter Abend, denn bei dem Tempo das Carlo Montanaro vorlegte hätte er auch locker um 21 Uhr fertig werden können, statt wie angekündigt erst um 21. 45 Uhr.
    Aber irgentwann auf halber Strecke schien er sich dann doch eines besseren besonnen zu haben und die Tempi wurden endlich dem Werk angemessen zurückgenommen.
    Der Orchesterklang war durchgehend sehr präsent und hervorragend ausbalanciert.
    Unter Strich wurde ein hervorragender Puccini Klangteppich ausgebreitet.
    Im Gegensatz zur vorherigen Inszenierung wirkte Latonia Moore hier nicht wie eine Wuchtbrumme, wie ein 15 jähriges Mädchen hier zwar auch nicht, aber die wunderschönen Kostüme von Christian Lacroix kamen ihrer Figur doch eher entgegen.
    Darstellerisch muß erwähnt werden, daß Latonia Moore an diesem Abend die Butterfly nicht nur übewältigend sang und darstellte, sie war mit jeder Faser ihres Körpers die darzustellende Figur.
    Man konnte den Schmerz der Enttäuschung förmlich körperlich spüren, der ihr zum Ende des letzten Aktes bereitet wird.
    Ihre Stimme berückend im Piano und es gelang ihr ebenso auch die Naivität dieses jungen Mädchens glaubhaft darzustellen.
    Da kam ihrer ungemeinen Darzustellungskraft das reduzierte Bühnenbild sehr entgegen, so das nichts von ihrer Bühnenpräsens ablenken konnte.
    Nicht zu vergessen ihre Fortetöne , die immer rund, nie forciert oder grell klangen, wurden überwältigend genau in den Raum abgegeben.
    Eine runde und durchgehend sehr erotisch timbrierte Stimme.
    Cristina Damian als Suzuki ebenfalls stimmlich sehr präsent und durchgehend glaubhaft in ihrer Interpretation.
    Massimiliano Pisapia, der auch an diesem Abend für Teodor Ilincai einsprang, sang zwar von der Stimme betrachtet her gut, es klang aber leider eher wie die Axt im Walde.
    Ich weiß nicht welche Rolle er an diesem Abend zu singen gedachte, die des Pinkerton war es jedenfalls nicht.
    Alfredo Daza war als Sharpless ebenso hervoragend, wie Chris Lysack als Goro.
    Ebenfalls positiv erwähnen muß man hier noch Thomas Florio als Il Principe Yamadori.
    Der Chor klang an diesem Abend ebenfalls hervorragend.
    Es war ein Abend, der mit einem Bravorsturm für die Sängerin der Titelpartie endete und einem mit einem beglückenden Gefühl entließ.


    Noch ein abschließendes Wort, daß mit dieser Auführung im Zusammenhang mit dem Thema Regietheater steht.
    Hierzu muß nur kurz und knapp erwähnt werden das Strano und Figaroo diese Auffühurng wahrscheinlich meiden werden.
    Es gibt zwar japanische Kostüme und auch die Behausung ist als solche zu erkennen.
    Es gibt lediglich am Ende kein echtes Kind, sondern eine Puppe ( Scheinschwangerschaft ).
    Das zweite wohl entscheidendere Problem dürfte hier aber wohl für beide die Besetzung der Titelpartie mit Latonia Moore sein, da diese keine Japanerin ist, was sie laut Libretto aber zusein hat.
    Zudem kommt erschwerend hinzu, daß sie für asiatische Verhältnisse mit einem sehr dunklen Hautteint gesegnet worden ist, und auch Massimilliano Pisapia ist nicht wie es im Libretto vorgeschrieben ist ein Mann mit amerikanischen sondern eher jemand mit italienischen Wurzel.
    Pfui deibel, wie kann man sich nur so über den Willen des Komponisten hinwegsetzen.
    Wenn Puccini dieses gewollt hätte, hätte er sein Sujet schließlich nach Afrika verlegt und nicht nach Japan.
    Stellen wir uns nur den Afron des Publikums im damals vorherrschenden regietheaterfremden Ambiente vor und jemand wäre auf die Idee gekommen Leontyne Price als Manon, in Puccini Manon Lescaut auf einer Bühne herauszustellen, undenkbar.
    Er wäre geteert und gefedert worden, weil er sich über den Willen des Komponisten hinweg gesetzt hat.
    Früher war halt alles besser.



  • Tja, lieber Sven,


    hier liegst du mit deiner krampfhaften Ironie doch weit daneben, denn denk mal an, da hat sich doch Puccini über seinen eigenen Willen hinweggesetzt und für die Uraufführung mit Rosina Storchio und Giovanni Zenatello
    zwei Italiener als Butterfly und Pinkerton ausgewählt. Ob er allerdings mit einer Puppe als Kind zufrieden gewesen wäre, bezweifle ich doch sehr.


    Außerdem - wie schrecklich - hat Verdi zur Uraufführung seines Otello nicht nur einen Weißen engagiert, sondern auch noch geduldet, dass dieser sich schwarz schminkte. Wie instinktlos und politisch inkorrekt!!!


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Tut mir Leid, lieber Sven, aber so etwas Unsinniges habe ich noch nicht gelesen.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Figeroo


    Nullen sind doch Zahlen ohne Wert, kommt es hier auf eine mehr oder weniger an
    Außerdem müßte es eigentlich nach der letzten Reifepüfung ( La Forza ) doch wohl eher Figaröööchen heißen, aber werden wir jetzt nicht kleinlich.


    Aber um jetzt auf den Punkt liebe Mme Cortese zurück zukommen, sie haben sich so eben in die Pflicht genommen uns Namen der Sängerinnen zu Nennen die Puccini bei seiner Uraufführung hätte wählen sollen, wählen können.
    Japanische wohlgemerkt.
    Wieviele Opernsängerinnen dieser Herkunft haben denn zu diesem Zeitpunkt den Markt überflutet, so das Puccini aus einem unerschöpflichen Arsenal an Stimmen hätte wählen können.
    Ich muß hier ausnahmsweise einmal gestehen, das mir nicht ein Name einfällt.
    Ich befürchte auch das dementsprechende Schulen in Japan erst später gegründet worden sind.
    Die Uraufführung und hier helfe ich jetzt gern weiter war am 17.02.1904 in Mailand.
    Wer hätte denn zu diesem Zeitpunkt zur Disposition gestanden?
    Ich fürchte hier mußte aus der Not eine Tugend gemacht werden, insofern geht ihr Vorwurf am Kern meiner, ich gebe es ja offen zu, provozierenden ironischen textlichen Ausformung vorbei.
    Heute hingegen liegen die Dinge anders, heute gibt es für ein derartiges Vergehen, wie es hier von Kritikern des Regietheaters immer wieder aufs neue angekreidet wird, wenn Sachen nicht Libretto konform sind, keine Entschuldigung mehr.
    Heute kann man so besetzen.

  • Nun, wenn Puccini das eben so eng gesehen hätte, hätte er die Butterfly natürlich erst gar nicht komponiert, ebenso wenig wie Verdi den Otello.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Lieber Figeroo


    Nullen sind doch Zahlen ohne Wert, kommt es hier auf eine mehr oder weniger an
    Außerdem müßte es eigentlich nach der letzten Reifepüfung ( La Forza ) doch wohl eher Figaröööchen heißen, aber werden wir jetzt nicht kleinlich.


    Figarooo wird zu Figaretto. Aber es sei dir vergeben, denn ich habe nicht erwartet, dass du des Italienischen mächtig bist, wenn das mit der Muttersprache schon nicht so klappt! :baeh01:

  • Hallo Figarooo


    Figarino wäre aber auch denkbar, oder?

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  • Zitat

    Zitat von Figarooo: Aber es sei dir vergeben, denn ich habe nicht erwartet, dass du des Italienischen mächtig bist, wenn das mit der Muttersprache schon nicht so klappt!

    Ja, lieber Figarooo,


    du hast vergessen: Deutsches Sprak, schweres Sprak. Deutsches Orthografie noch irgendwie noch mehr schwierig.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Nun, wenn Puccini das eben so eng gesehen hätte, hätte er die Butterfly natürlich erst gar nicht komponiert, ebenso wenig wie Verdi den Othello.


    Hat nicht auch Wagner seinen Ring komponiert, obwohl im bewusst war, dass dieses Werk zumindest zu seinen Lebzeiten und trotz Bayreuth wahrscheinlich nie so auf die Bühne kommt, wie er es sich vorstellt? - Apropo Ring: Ein hier häufiger gebrauchtes Argument ist ja gerade, dass in Anbetracht der heutigen bühnentechnischen Möglichkeiten eine werkgetreue Ring-Inszenierung ja durchaus möglich sein solte (unabhängig davon, ob diese dann in des Komponisten Sinne gewesen wäre ...). Worin genau besteht dann der qualitative Unterschied einer solchen Forderung zu derjenigen nach einer japanische Cio-Cio San?
    Natürlich wird man einwerfen, es gehe bitteschön um Werktreue - übrigens zumeist um Werktreue im Sinne des Rezipienten und nicht um vermutete Werktreue im Sinne des Komponisten - und nicht um Naturalismus; dem kann ich allerdings unter diesen offensichtlich rein subjektiven Voraussetzungen nur entgegenhalten, dass z.B. die fragliche hamburger Butterfly-Inszenierung m.E. durchaus werktreu ist.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Es gibt lediglich am Ende kein echtes Kind, sondern eine Puppe ( Scheinschwangerschaft ).

    Wenn dieses genannte Faktum so wirklich stimmen sollte, dann kriege ich das nur ganz schwer mit Text und Musik des 2. und 3. Aktes zusammen, und dann auch nur ganz schwer bzw. gar nicht mit dieser Äußerung:

    Natürlich wird man einwerfen, es gehe bitteschön um Werktreue - übrigens zumeist um Werktreue im Sinne des Rezipienten und nicht um vermutete Werktreue im Sinne des Komponisten - und nicht um Naturalismus; dem kann ich allerdings unter diesen offensichtlich rein subjektiven Voraussetzungen nur entgegenhalten, dass z.B. die fragliche hamburger Butterfly-Inszenierung m.E. durchaus werktreu ist.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Liebe Mme Cortese, du bist jetzt aber leider noch die Antwort schuldig geblieben.
    Aber die Frage stelle hier gern noch einmal, wer hätte zum damaligen Zeitpunkt zur Disposition gestanden?
    Außerdem das Puccini ( u. a. stellvertretend für die Namen anderer Komponisten genannt ) das vielleicht nicht so eng sah, stand in diesem Forum doch sowieso bei allen Diskussionen über das Thema Regietheater nie zur Disposition.
    Zur Disposition stellen das hier in diesem Forum doch nur die selbsternannten Gralswächter.
    Das verhällt sich hier offensichtlich genauso wie mit manchen Religiösenschriften ( Libretto gleich Bibel oder anderen Schriften ) die teilweise anders ausgelegt als werden, als diese vielleicht ursprünglich gemeint waren.


    Lieber Figarooo ( mit drei ooo ) in der Dichtung und um eine solche handelt es sich, sind derartige Freiheiten durchaus erlaubt, aber das du dieses bei deiner offen zur Schau gestellten Unreife nicht weißt, wundert mich überhaupt nicht.
    Ebensowenig wie der Kommentar von Gerhard, der mal wieder nichts neues zum Thema beizusteuern hat, was mich aber auch nicht weiter überrascht.

  • Wer hier wohl die größte Unreife zeigt, und sich anmaßt, diese anderen zu unterstellen, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Das ist für jeden offensichtlich. Er sollte tatsächlich erst einmal Deutsch lernen.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hallo Sven,


    allmählich wirst du richtig komisch. Ich stelle mir gerade vor, wie Puccini unter allergrößten Magenschmerzen, weil er ja keine Japanerin und keinen Amerikaner für die Hauptrollen zur Verfügung hatte, der Uraufführung seiner Butterfly mit den genannten Sängern zustimmte. Und der Misserfolg bei der Premiere war ganz sicher nur darauf zurückzuführen. Trotzdem besetzte er die Butterfly nach einer Umarbeitung mit einer Polin. Das Herz muss ihm dabei gebrochen sein. Und ich stelle mir weiterhin vor, wie alle Opernkomponisten, deren Werke an exotischen Orten spielen, sich mit der Hoffnung trösteten, dass nach hunderten von Jahren endlich die passenden Sänger aus den entsprechenden Ländern zur Verfügung stünden.


    Aber jetzt ernsthaft: Die von dir postulierte Diskrepanz ist den Komponisten sicherlich nicht aufgefallen. Was aber Puccini davon gehalten hätte, das Kind durch eine Puppe zu ersetzen oder Wagner von der Idee, seinen Lohengrin im Klassenzimmer oder im Rattenlabor spielen zu lassen, weiß ich zwar nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie nicht sehr begeistert wären oder sich sogar freuen würden, dass es da ein ein paar "Gralswächter" gibt.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Wenn dieses genannte Faktum so wirklich stimmen sollte, dann kriege ich das nur ganz schwer mit Text und Musik des 2. und 3. Aktes zusammen, und dann auch nur ganz schwer bzw. gar nicht mit dieser Äußerung:

    Unter der Voraussetzung, dass der Begriff der Werktreue ein hochgradig subjektiver ist, scheint mir das Problem nicht allzu groß:


    Wesentlich für das Stück ist doch wohl die Tatsache, dass das Kind überhaupt existiert (insofern überzeugt mich die Idee einer Scheinschwangerschaft ebenfalls nicht). Ob dieses Kind dann in realitas auf der Bühne erscheint, symbolisch durch eine Puppe dargestellt wird oder sogar beides nicht geschieht, ist für den dramatischen Verlauf m.E. vollkommen unerheblich. Mehr noch verstellt ein "süßer, kleiner, blonder" Junge (womöglich) mit Fähnchen in der Hand eventuell sogar den Blick, auf die geradezu außerordentliche Tragik der Protagonisten! Schließlich würde man dass, was Pinkerton da veranstaltet, heutzutage wohl als Sextourismus übelster Sorte bezeichnen und ihn (mit recht) der staatsanwaltlichen Ermittlung zuführen.


    Immerhin könnte man die Entführung des Kindes - und was ist sie anderes, als eine solche? - zumindest teilweise als "Happy End" empfinden. Wie es dem Jungen dann als ausländisches Bankert in "God’s Own Country" wirklich ergeht, möchte ich wohl gar nicht so genau wissen …


    Vor diesem Hintergrund empfinde ich sowohl das japanisch "angehauchte" Bühnenbild, als auch die Kostüme des ersten Aktes in japanischem Stil durchaus als ausreichend werktreu.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Unter der Voraussetzung, dass der Begriff der Werktreue ein hochgradig subjektiver ist

    Die Frage ist, ob man es sich damit nicht zu einfach macht, ob es also jenseits hochgradiger Subjektivität nicht doch etwas objektivere Bewertungsmaßstäbe dafür gibt, ob eine szenische Umsetzung dem Stück gerecht wird oder nicht? (Ich bevorzuge - wie Joachim Herz - eher den Begriff der "Werkgerechtigkeit" als den Begriff der "Werktreue", weil er auch die wachsende Distanz zwischen Entstehungszeit und heutiger Gegenwart berücksichtigt). Aber wenn man versucht, den "Autorenwillen" zu erforschen und sich zu diesem in der Umsetzung sinnvoll zu verhalten, dann wird man dem Werk gerechter, als wenn man das Werk als beliebig auffüllbares Gefäß betrachtet, dass von einem "Autorenwillen" völlig losgelöst ist. Wie kann man diesen nun erkunden? Durch gründliche Analyse der Primär- und Sekundärquellen. Man kann die Briefe zwischen Komponist und Librettist lesen usw. Entscheidender sind aber die Primärquellen: Text, Musik und Regieanweisungen, die man natürlich unterschiedlich gewichten kann und muss, aber man muss die Regieanweisungen nicht von vornherein als unmöglich ignorieren, sondern kann versuchen, diese fantasievoll und mit allen heute zur Verfügungg stehenden technischen Möglichkeiten mit neuem Leben zu erfüllen. Entscheidender erscheint mir im Musiktheater allerdings die "Erstinterpretation" des Textes durch die Musik des Komponisten, welche durch Partituranalyse gelesen werden kann. Wenn die szenische "Zweitinterpretation" des Regisseurs auf diese musikalische Erstinterpretation des Stoffes durch die Musik des Komponisten sinnvoll Bezug nimmt und sich in einer spannenden und packenden Personenregie niederschlägt, dann ist mir die "Szenierung" (also Bühnenbild und Kostüme, damit auch die "Erfüllung" der "Regieanweisungen") relativ egal, zumindest nur zweitrangig wichtig. Wenn die Inszenierung auf diese Erstinterpretation jedoch keinen sinnvollen Bezug nimmt, dann wird sie für mich uninteressant, da irrelevant.


    Wesentlich für das Stück ist doch wohl die Tatsache, dass das Kind überhaupt existiert (insofern überzeugt mich die Idee einer Scheinschwangerschaft ebenfalls nicht).

    Zumindest sind wir uns dann in diesem Punkte einig. :)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Das zweite wohl entscheidendere Problem dürfte hier aber wohl für beide die Besetzung der Titelpartie mit Latonia Moore sein, da diese keine Japanerin ist, was sie laut Libretto aber zusein hat.
    Zudem kommt erschwerend hinzu, daß sie für asiatische Verhältnisse mit einem sehr dunklen Hautteint gesegnet worden ist, und auch Massimilliano Pisapia ist nicht wie es im Libretto vorgeschrieben ist ein Mann mit amerikanischen sondern eher jemand mit italienischen Wurzel.
    Pfui deibel, wie kann man sich nur so über den Willen des Komponisten hinwegsetzen.
    Wenn Puccini dieses gewollt hätte, hätte er sein Sujet schließlich nach Afrika verlegt und nicht nach Japan.


    Warum nur willst Du alle anderen immer für dumm verkaufen, nur weil sie nicht Deiner Meinung sind? Vielleicht hätte Figaroooo (eins als Zugabe, übrigens sind es oos und keine Nullen) und Strana oder auch ich sogar Freude gehabt an Deiner Hamburger Inszenierung (von der Beate Uhse-Gummipuppe abgesehen). Ich habe in besseren Opernzeiten die Butterfly mind 4 x gesehen, und nie eine echte Japanerin und auch nie einen echten amerikanischen Marineoffizier erlebt. Und war trotzdem begeistert!
    Du kannst Dir Deinen Zynismus also ruhig sparen, das kommt echt doof rüber. Aber irgendwie hat man sich daran gewöhnt. Paßt irgendwie zu Dir. Kannste als Lob sehen oder auch als gegenteiliges Werturteil.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Um andere für dumm zu verkaufen, dazu bedarf es meiner Hilfe glücklicherweise nicht, das schaffen diese von ganz allein.
    Ich greife hierzu lediglich und ich gebe es gern zu, genüßlich deren Argumente auf.
    Werktreue, Librettotextheft u. ä. alles was halt immer wieder gern angeführt wird.

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  • Nachdem Puccini mit der "Butterfly" ein Drama von David Belasco aufgegriffen hat, das wiederum einer Novelle von John Luther Long entstammt, scheint es nicht sehr wahrscheinlich, dass stets Japanerinnen und Marineoffiziere für Aufführungen verfügbar waren.