Frühlingsduft - Frühlings-Darstellungen in der bildnerischen Kunst

  • Es geht in diesem Thread um die Darstellung des Frühlings, wie ihn Maler in der Vergangenheit dargestellt haben.



    Ich beginne mit Vincent van Gogh (1853-1890). Er hat einige der schönsten Frühlingsbilder gemalt.


    1329962.jpg


    Blühende Mandelbaumzweige hat er als Vorboten des Frühlings hier verewigt.





    Sein Blick über Arles (1889) öffnet mir das Herz.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Camille Pissaro: Pflaumen-Blüten, Pontoise 1877


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Jan Breughel der Ältere (1565-1625) hat diesen Frühlingstrauss mit Tulpen, Narzissen, Osterglocken, Küchenschelle, Hyazinthen, Iris, Pfingstrosen gemalt.


    Blumenstrauss-in-einer-blauen-Vase.jpg

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Paul Klee (1879-1940) malte 1934 dieses Bild, das den Titel "Blühendes" trägt. Die Leuchtkraft der Farben rührt übrigens daher, dass der Maler auf einem schwarzen Malgrund statt eines weissen gemalt hat. Es ist eines der Bilder, auf die ich mich besonders freue, wenn ich ein Museum besuche. Es hängt im Kunstmuseum in Winterthur, Schweiz.


    02_85.jpg


    Mehr über das Bild erfährt man in diesem Youtube Film.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Sandro Botticellis (1445-1510) Bild heisst "Allegorie des Frühlings" und es gab zahlreiche Deutungen und Interpretationen zu diesem Bild. Einige Eigenarten der Darstellung finden sich später im Jugendstil wieder.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Claude Monet: Felder im Frühling.
    Interessant, daß der Frühling vorzugsweise bei den Impressionisten als Malthema großen Anklang fand

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zur Künstlerkolonie Worpswede gehörte neben einigen anderen Künstlern auch Heinrich Vogeler, der den Barkenhof erwarb und zu einer Jugendstilvilla umbaute und damit einen Mittelpunkt für die Mitglieder der Worpsweder Künstlerkolonie schuf.


    Vogeler malte 1897 das Bild "Frühling", das in seinen zarten Farben und den noch nicht belaubten Birken die kommende Jahreszeit ahnen lässt:




    Liebe Grüße


    Portator

  • Dieser Thread scheint etwas Belebung nötig zu haben, da sich hier nicht viel bewegt.


    Nachdem ich gestern ein Bild aus dem Norden vorgestellt habe, bewege ich mich nun südwärts zu Ferdinand Hodler. Er hinterließ uns das nachfolgende Bild, das er "Der Frühling" nannte:




    Liebe Grüße zum Wochenende


    Portator

  • Giovanna Garzoni lebte von 1600 bis 1670. Sie malte diesen Strauss mit Frühlingsblumen.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ein sehr schöner Thread und die passende Fortsetzung zum Winterbild-Thread! Das Bild von Vogeler habe ich in Worpswede im Original gesehen. Mal sehen, was ich noch beisteuere! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

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  • Tulpen blühen im Frühling und erfreuen uns mit ihrer Schönheit und Farbenpracht. Eine banale Tatsache. Zu anderen Zeiten hatte dieses Zwiebelgewächs eine andere Bedeutung.


    In diesem Gemälde hatte Jan Breughel der Jüngere (1601-1678) die Spekulationssucht dargestellt. Es nennt sich "Allegorie der Tulipomanie". Will man Details des Bildes erkennen, bitte auf das Bild klicken.



    "Die Tulipomanie, auch genannt Tulpenwahn, Tulpenfieber oder Tulpenhysterie war eine kurze Periode im Goldenen Zeitalter der Niederlande, in der Tulpenzwiebeln zum Spekulationsobjekt wurden. Am Höhepunkt des Tulpenwahns erreichten etwa 1633 in Hoorn drei seltene Tulpenzwiebeln den Gegenwert eines Hauses, 1637 kam es zu einem raschen Preisverfall mit empfindlichen finanziellen Einbußen für die Spekulanten. Die Tulpenmanie wird als die erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte angesehen. Die wertvollste Tulpenart war die Semper Augustus, die Anfang 1637 für einen Preis von 10000 Gulden gehandelt wurde. Breughels Bild ist reich mit dieser Tulpensorte bestückt."


    "Die Affen galten in der Renaissance als satirische Versinnbildlichung menschlicher Gier und Dummheit. Das Bildthema ist der in den Niederlanden der 1630er Jahre grassierende Tulpenwahn. Unter einem eingewölbten Vorbau tafelt eine Affengesellschaft, ein „Kaufmann“ im grünen Wams bahnt eben ein neues Geschäft an, ein orange- gelbfarben gekleideter Affe hat sein ganzes Vermögen in eine Tulpe investiert und ein Buchhalteraffe wiegt Tulpenzwiebeln mit Gold auf. Eine Gruppe rot gewandeter Spekulanten versammelt sich im Mittelgrund, rechts davon kämpfen (fechten) enttäuschte Käufer. Rechts im Vordergrund wird ein Affe, der sein Geld verspekuliert hat, zum Richter geführt und direkt davor uriniert ein anderer auf die teuerste Tulpensorte. Dies ist vielleicht die Verbildlichung eines niederländischen Sprichwortes über die Illusion, Unmögliches zu erreichen." Zitate aus Wikipedia


    Tulpenstudie der Sorte "Semper Augustus" von Anthony Claesz (1592-1635).



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich entführe Euch noch einmal in den Norden, nach Worpswede, wo neben anderen bekannt gewordenmen Malern auch Fritz Overbeck (1869 - 1909) wirkte. Hier sein Bild "Frühling" von 1902:




    Liebe Grüße


    Portator

  • Heinrich Richter, der Sohn Ludwig Richters, berichtet, daß sein Vater die Anregung zu diesem Bild einer Aufführung von Richard Wagners Tannhäuser verdanke. (Zur Vergrößerung des Bildes rechts auf die beiden Quadrate klicken!)


    Schöne Grüße
    Holger


  • Für alle, die einen Garten besitzen, ist das geschäftige Treiben wie auf diesem Bild Pieter Breugels, wohl bekannt. Für mich ist dies ein Ort, wo ich mich von gedanklicher Arbeit entspannen kann.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Alfred Sisley (1839-1899) Wie der Maler das klare Licht des Frühlings dargestellt hat, phasziniert mich.


    Frühling in Veneux


    Alfred_Sisley_-_Printemps_%C3%A0_Veneux%2C_April_1880.jpg
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,
    schon längst wollte ich Dir für diesen schönen thread danken. Ich habe bisher noch nichts beigetragen, weil ich noch zwei Beispiele für Historienmalerei parat habe und mich nicht "verzetteln" wollte.


    Zitat moderato

    Zitat

    In den Städten ist das erste Grün der knospenden Bäume der Frühlingsbote. Camille Pissarro hat dem Boulevard Montmarte im Frühling ein Gemälde gewidmet.


    Es ist ja ganz wunderbar, in welcher Zartheit Pisarro hier das Grün vor den gräulich-braunen Hauswänden und einem blassen-wolkigen Himmel erstrahlen läßt und sich darin der Frühling ankündigt. Kein einziger Farbklecks lenkt von dieser Stimmung ab (alle Personen haben schwarze oder graue Kleidung).
    Mit bestem Dank und Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Im kniffligen Coverbild-Ratespiel musste ein Gemälde dieses Malers erraten werden.


    László Mednyánszky (1852-1919); Hügel im Frühling (1903/04



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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zu Bild Nr 14 - dort wird Brueghel als Schöpfer genannt. Aber ganz so einfach ist das nicht.
    Es gibt solche ein Bild, welches laut Internet-Recherche von Pieter Brueghel d. J (1564-1638) stammt - also dem Sohn des berühmten "Bauernbrueghel"(1525/30-1569)


    Ein so gut wie identisches Bild fand ich indes auch unter "Jacob Grimmer" (1526-1590) - der Unterschied ist der eines Vexierbildes - kaum wahrnehmbar.


    Indes hat Jacobs Grimmers Sohn, Abel Grimmer(ca 1570 - nach 1620) das Bild - in vereinfachter Form AUCH gemalt.Abel Grimmer gilt heute als Brueghel-Epigone und als Maler mit weniger Ausdruckskraft.
    Betrachtet man seine Variation des Theams, so ist man im ersten Moment geneigt beifällig zu nicken. Bei längerer Betrachtung indes fällt auch, daß er das Bild strukturell klarer - mit dem Blick aufs wesentliche - gestaltet hat - indem, daß er zahlreiche "Nebensächlichkeiten" entfernte und Texturen simplifizierte...



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ansel Feuerbach , geboren 1829 in Speyer, gestorben 1880 in Venedig, war einer der bedeutendsten deutschen Maler der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Viele seiner Frauenbildnisse zieren auch CD-Hüllen.


    Er malte das nachfolgende Bild "Im Frühling":




    Liebe Grüße


    Portator

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  • Ein erstaunliches Bild von Cuno Amiet (1868-1961), wenn man das Entstehungsjahr (1903) berücksichtigt:


    Der gelbe Hügel


    Cuno+Amiet+-+der+gelbe+huegel+(1903).jpg


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Adolf Dietrich (1877-1957): Frühlingsgarten (1926)


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    Der Garten mit dem hellblauen Pavillon und den Buchsbaum-Einfassungen der Beete existiert in Berlingen/Schweiz immer noch. Ihm gegenüber steht das Haus, in dem der Künstler zeit seines Lebens wohnte. Eine kleine Ausstellung im Eingangsbereich und die Räume im ersten Stock sind in den Sommermonaten zu besichtigen.


    Dietrich-Garten_reference.jpg
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Hans Makart (1840-1884)


    Der Frühling (1883/84)




    Ein monumentales Bild 3,70 mal 6,30 m, üppig, opulent in der Behandlung des Motivs, für unseren heutigen Geschmack wohl zu viel des Guten. Zur Zeit der Entstehung waren die erotischen Posen skandalös.


    Auf der Homepage des Salzburg Museums zu einer Makart Ausstellung liest man:


    Zitat "Vom Zeitpunkt seines ersten Auftretens im Jahr 1868 bis zu seinem frühen Tod 1884 lösten die sinnliche Ausstrahlung seiner Bilder und die Faszination seiner Persönlichkeit geradezu hysterische Begeisterungsstürme aus, in die sich allerdings auch heftige Ablehnung mischte. Makarts Karriere schwang sich zwar in fabelhafte Höhen, sie stürzte aber auch ins Bodenlose – bis hin zur Diffamierung als lüsterner Fleischmaler."
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Claude Monet


    Alfred Schmidt hat bereits das bekannteste Frühlingsbild von Claude Monet eingestellt (Post Nr. 6). Hier ist ein weiteres, bei dem die Farben geradezu explodieren:



    Das Gemälde trägt den Titel: Frühling in Giverny.



    Liebe Grüße


    Portator

  • André Derain (1880-1954)


    Les vignes au printemps (1904), Kunstmuseum Basel



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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Nun komme ich endlich dazu, auch einmal etwas zu diesem schönen thread beizutragen.
    Ausgesucht habe ich mir ein Werk von Édouard Manet mit dem Titel Der Frühling
    Es entstand 1881 (damit eines der späten Werke, die kein Stilleben zeigen) und ist eher ein Porträt (nämlich der Jeanne Demarsy) als ein Landschaftsbild. Demarsy war eine sehr erfolgreiche Schauspielerin im Paris der 1880er und 1890er Jahre. Neben Kante hat sie auch Renoir gemalt. Der Frühling läßt sich im Bild gleich zweifach erkennen. Im Grün und im Frühlingshaften Kleid der porträtierten Dame Jeanne.



    Mit besten Grüßen
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Ein Bild Ernst Ludwig Kirchners (1980-1938), das blühende Bäume darstellt, so wie wir uns eine "Frühlingslandschaft" vorstellen. Es entstand 1909.



    Im Holzschnitt "Kühe im Frühling" stellt Ernst Ludwig Kirchner die unbändige Freude der Kreatur nach dem langen Eingesperrt-Sein im Stall dar.



    Den Titel "Schwarzer Frühling" (1923) hat der Maler diesem Gemälde einer Frau und eines Mannes auf einer Wiese mit blühenden Krokussen gegeben.




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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Julius Exter (1863-1939)


    Frühling


    Julius_Exter_-_Frühling.jpg


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Das Bild, das ich heute ausgesucht habe, hatten wir in ähnlicher Form bereits im Winterthread.
    Boulevard Montmartre, Frühling (1897)
    Ein schönes Beispiel aus dem Impressionismus. Auch wenn die Farben leider nicht ganz stimmen,
    ist doch zu erahnen, wie Pisarro mit feinen Farbabstufungen die einzelnen Bildkomponenten aufeinander abstimmte. Man vergleiche etwa die Farbgebung der Fassaden auf der rechten Bildseite mit der Farbe des Blattwerks der Bäume.


    Camille_Pissarro_-_Boulevard_Montmartre%2C_Spring_-_Google_Art_Project.jpg


    Mit besten Frühlingsgrüßen
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

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