Vergessene Werke der klassischen Musik - anders betrachtet

  • Threadtitel, die man erklären muß sind a priori keine wirklichen Geistesblitze - aber oft muß der Kompromiss zwischen "Eyecatcher", Inhalt, und gegebenem Spielraum eben gemacht werden.
    Die Idee zu diesem Thread kam mir heute, als ich die Sechste Sinfonie des einst berühmten Klaviervirtuosen und Komponisten Anton Rubinsten (1829-1894) hörte. Ich erinnerte mich, daß vor Jahren ein Kritiker über seine Werke herzog und kein gutes Haar an ihnen ließ, was nicht mit meinem Eindruck übereinstimmte. Ich habe mir dann Gedanken darüber gemacht , ob sein heutiges "Vergessensein" mit der "Qualität" seiner Werke in Verbindung stünde. Davon ausgehend kam ich zu der Frage nach welchen Kriterien denn "Qualität" in der klassischen Musik überhaupt erfassbar wäre. Früher wurde meist danach geurteilt, wie angenehm oder beeindruckend eine Sinfonie oder Konzert etc doch klänge. Heute ist derlei eher verpönt, würde man doch in diesem Zusammenhang die kitschigen "Schlager" oder die "volkstümliche Musik" aufwerten.
    Heute wird oft nach "Originalität" oder "Neuartigkeit" gesucht, nach Stücken und Komponisten, die die Musik "vorwärts" geracht haben sollen...
    Dies alles ist indes nicht wirklich das Thema, dazu wird es in Kürze - so es sie nicht schon gibt - neue Threads geben.
    Thema ist vielmehr, daß zahlreiche Werke, die zu Lebzeiten eines heute ebenfalls eher unbekannten oder nur dem Namen nach bekannten Komponisten heute so gut wie unbekannt sind.
    Manche davon werden von rührigen Schallplattenlabels wieder "ausgegraben" - um dann nach einiger Zeit wieder zu verschwinden. Einige wenige - mir fallen da in den letzten Jahrzehnten Boccherini und Vivaldi ein, bei Ferdinand Ries bin ich mir noch nicht ganz sicher
    Und genau darum geht es hier. WARUM gelingt es manchen Werken mit Ohrwurmcharakter einfach nicht wenigstens am Tonträgermarkt dauerhaft Fuß zu fassen, Warum zieht man immer wieder die selben Komponisten vor - und das sogar hier im mutmaßlich bedeutendsten Klassikforum des deutschen Sprachraumes. Natürlich reicht die Anzahl aktiver Mitglieder nicht aus um zu allgemeingültigen Aussagen zu kommen - die Klicks der Mitleser indessen schon.


    In diesem Thread sollte an konkreten Beispielen versucht werden zu erklären, warium gewisse Werke - nach kurzer Renaissance - immer wieder im Dunkel der Musikgeschichte verschwinden


    Am Schluss solcher Erklärungsversuche sollte der Verfasser solch eines Beitrags am Schluss bis zu DREI Werke nominieren, welche seiner Meinung nach einer breiteren "Klassik-Öffentlichkeit" bekannt sein sollten - Vorzugsweise mit Link zu bestehenden Aufnahmen, so überhaupt vorhanden. Dabei ist allerdings darauf Rücksicht zu nehmen, dass der Vorschlag über einen "Rettungsversuch" hinausgeht, der a priori zum Scheitern verurteilt ist - weil die vorgeschlagenen Werke zu sperrig oder zu progressiv sind und schon nach den ersten paar Sekunden des Hörens abgelehnt werden.
    Die gemachten Vorschläge sollten in der Lage sein auf Werke, die eine breitere Klassik-Klientel begeistern könnten, hinzuweisen.
    Links auf bereits bestehende Tamino-Threads sind gern gesehen


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !