• Liebe Taminos,


    Zubin Mehta ist in meiner Sammlung unterrepräsentiert. Kommt wohl zum einen daher, daß der Markt nicht unbedingt überschwemmt ist mit Aufnahmen von ihm und zum anderen daher, daß er sich wohl nicht in den Mittelpunkt spielen wil.


    Mehta wurde 1936 in eine indische Musikerfamilie in Bombay geboren, dann nimmt der musikalische Werdegang seinen lauf, als Mittzwanziger soll er bereits die Wiener und Berliner Philharmoniker dirigiert haben.
    1962 - 1978 war er dann der Leiter des Los Angeles Philharmonic Orchestras, er wurde zum Berater auf Lebenszeit des Israel Philharmonic, von 1978 - 1991 war er Chefdirigent des New York Philharmonic, seit 1998 hat es ihn als GMD der Bayerischen Staatsoper nach München verschlagen.


    Welche Aufnahmen muß man haben? War seine New Yorker Zeit nicht gerade produktiv, ich finde kaum Aufnahmen (er war schliesslich 13 Jahre dort)? Was haltet ihr von seiner Bruckner 9 ? Von seiner Mahler 2 ? beides Aufnahmen, die auf meiner Warteliste stehen.


    Ich besitze nicht viel, die Pekinger Freiluftaufführung der Turandot auf DVD, finde ich musikalisch Gelungen, aber bei einer solchen Veranstaltung sollte man nicht zu kritisch sein.


    Mit seiner New Yorker CD "Ring-Highlights", eine meiner ersten CDs überhaupt, bin ich heute nach langer Zeit wieder mal in Berührung gekommen. Gefällt mir gut, er schwelgt da gerne in dunklen Farben. Das New York Philharmonic singt und glüht.


  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Zubin Mehta ist in meiner Sammlung unterrepräsentiert.


    "Unterrepräsentiert" ist in meinem Falle noch übertrieben, ich besitze nämlich nur diese eine Aufnahme mit Mehta, und die habe ich logischerweise auch nicht wegen des Dirigenten, sondern ausschließlich wegen Perlman gekauft ;). Aber dieser Thread wirkte so verlassen und die Aufnahme ist so schön, weshalb ich sie doch nenne:



    Gruß, Cosima

  • Hallo,


    auch mir geht es ähnlich, habe gerade bei Recherchen in meinem Archiv insgesamt mal zwei Aufnahmen mit Mehta gefunden:


    La Bohème mit Andrea Bocelli und Barbara Frittoli, bezeichnenderweise lässt sich auch Mehta auf eine undramatische, nur dem Schönklang verpflichtete Darstellung ein und fügt sich damit ins Gesamtkonzept der Aufnahme, die wohl für das Weihnachtsgeschäft auf den Markt geworfen wurde :D


    Dass er auch anders kann, beweist Mehta in seiner Aufnahme des Trovatore mit Price, Domingo und Milnes in den Hauptrollen, wo er sicheres Gespür für die theatralischen Effekte dieser Oper beweist. Durchaus empfehlenswert.


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Ich hatte soeben ein ähnliches "Erfolgserlebnis" wie Cosima.
    Mehta habe ich einige Male "live" gehört und war sehr begeistert.
    Meine Interpreten-Dokumentation sagt mir folgende Aufnahmen:
    Neujahrskonzert 1998
    Quatro pezzi sacri - von G. Verdi
    Konzert der drei Tenöre in Rom von der Fußball-WM in Italien


    Schönen Sonntag noch

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo,


    soeben noch entdeckt: Mehta begleitet Gilels mit den NY Philharmonic bei Tschaikowskys ersten KLavierkonzert. War mir mehr wegen Gilels in Erinnerung, Mehta eher routiniert als überragend.


    Seine Salome bei Opera D`oro leidet ein bisschen an der Klangqualität, über die Aufnahme an sich kann ich wenig sagen, weil es meine einzige ist und ich keinen Vergleich habe.


    Mir gefällt vor allem Montserrat Caballé in der Titelrolle recht gut.


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Hallo,
    Mehta gehört in meiner Wahrnehmung in die Reihe von Dirigenten wie Maazel, Levine (komisch, die waren alle mal in München...), Ozawa, Mazur oder Sawallisch - alles namhafte Dirigenten, denen trotzdem irfgendwie die ganz große Anerkennung versagt bleibt - vielleicht, weil alle keine ausgesprochene Stärken und Schwächen in ihrem Repertoire haben.
    bei Mehta finde ich in meienr Sammlung aber ohne langes Suchen zwei ganz ausgezeichnete Aufnahme:
    Holst - Die Planeten mit dem Los Angeles PO, eine der besten dieses Werkes, Aunahmen die ich kenne, und ich kenne bekanntlich fast alle...
    Mahler - 2.Symphonie mit den Wienern von 1975, die ebenfalls sehr gelungen ist.
    Vielleicht müsste man sich einfach mal mehr mit ihm beschäftigen.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Zubin Mehta hatte seine große Zeit in den siebziger Jahren,
    sah blendend aus und hat die Lorbeeren, die ihm zustanden auch kassiert. Es gibt Berge von LPs von ihm. Schon in dieser Zeit war er äußerst beliebt und hat wie Ozawa gewusst, wie man sich in Szene setzt. Als Exot kam er beim Publikum mühelos an.


    Zuerst war er bei RCA unter Vertrag. Aus dem Jahr 1970 habe ich die
    Troubadour-Einspielung Price-Domingo mit ihm.


    Dann ist er zur Decca gegangen. Da gibt es eine komfortable
    Kassette mit allen Tschaikowsky-Sinfonien.
    (Los Angeles Sinfonie-Orchester) Mit dem Israel Philharmonic-
    Orchester hat er alle Schubert-Sinfonien aufgenommen.


    Dann ist er zur CBS gegangen - das war seine Zeit bei den
    New Yorkern. CBS hat nicht viel mit ihm gemacht. Im Katalog 83/84
    sind verzeichnet: die Eroica, der Zarathustra und das Brahms-
    Violinkonzert mit Stern.


    Danach ist er zur Deutschen Grammophon gegangen.


    Er hat bei Decca auch zeitgenössische Musik aufgenommen
    z.B. Edgar Varese mit den Werken Arcana, Integrales und
    Ionisation mit dem Los Angeles PO.


    Ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass auf CD alles zu
    haben sein wird.


    :angel:

  • Hallo Metha-Freunde,


    Zubin Metha halte ich für einen sympatischen Dirigenten, von dem ich auch einige TOP-CD´s habe, aber Metha ist meiner Meinung für klassische Werke (vor 1850) "nicht zu gebrauchen".
    Mit dieser Aussage werde ich wohl auf Wiederstand stoßen.


    Begründung: Seine Auffassung von Klassik ist in meinen Augen, das alles sehr brav und klassisch klingen muß, dadurch verfallen diese Werke bei Metha in Langeweile.
    Beispiel: Seine Schubert-Sinfonien klingen absolut ohne Pfeffer (man vergleiche Karajan und Szell dagegen) und sind bei ihm langweilig; von
    Beethoven gibts mit Metha nichts was positiv herausfällt ..............


    :) Interessant wird es bei ihm erst einigermaßen bei einigen Liszt-Werken und ganz gut bei Berlioz: op.14, aber die Werke des 20.Jahrhunderts sind meist sehr gut bei ihm aufgehoben:
    Die Sinfonischen Dichtungen von Richard Strauß sind TOP-Aufnahmen und bei der Alpensinfonie wird ihm sogar nachgesagt, das er die Alpen mit dem Himalaja verwechselt (also fern jeder Langeweile).
    Die von Engelbert genannte Decca-CD mit Varese habe ich auch: Besser geht es nicht und er übertrifft Boulez bei den gleichen Varese-Werken.
    Weitere amerikanische Werke von Aaron Copland, William Kraft:..(z.Bsp.) Konzert für Schlagzeug und Orchester (Decca) sind allererste Sahne mit Metha.
    Die Planeten von Holst ist auch eine klasse Metha-Aufnahme.


    :yes: Also Metha - please 20.Century !!!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • hallo Wolfgang (teleton),


    im prinzip gebe ich deiner einschätzung recht. da ich mit opern nichts richtig 'am hut' habe, kann ich lediglich sagen, dass er ein sympathischer und bekannter zeitgenosse ist. als aufnahme habe ich die klavierkonzerte nr. 4 und 5 mit dem gespann ashkenazy/mehta/wiener philh.. sehr gute aufnahmen, wo IMO ashkenazy am flügel schon etwas plastischer formuliert als der dirigent mit dem orchester.


    überdies habe ich einen video-mitschnitt eines konzertes der berliner philharmoniker unter seinem dirigat, wo mir die paganini-variationen boris blachers für orchester in erinnerung geblieben sind, sehr gute darstellung !


    weiters erinnere ich mich an ein neujahrskonzert der wiener philh. mit ihm. nicht so schwungvoll und strukturiert wie bei z.b. maazel oder muti.


    fazit: ein profunder dirigent, der mit den orchestern ein klangbild erzeugt, dass IMO eher schön als transparent ist. ich vermute, dass er in 50 jahren keine wesentliche bedeutung in der interpretationsgeschichte spielen wird.


    gruß, siamak

    Siamak

  • Er wird heute 75 Jahre alt:



    Zubin Mehta (* 29. April 1936 in Bombay, heute Mumbai), indischer Dirigent. Der vielseitig und international tätige Künstler wuchs in einer zoroastrischen Musikerfamilie Zentralindiens auf.


    Schon sein Vater Mehli Mehta war ein prominenter Konzertgeiger, Geigenlehrer und Dirigent, der das Bombay Symphony Orchestra und ein Streichquartett gründete.


    Die Palette seiner CD-Einspielungen ist riesig, hier nur 1 Beispiel:



    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! :jubel::jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Den Glückwünschen schließe ich mich gerne an und möchte mir den Hinweis auf eine ausgezeichnete Aufnahme erlauben, die vor 50 Jahren entstand, als er, damals 25jährig!, mit dem 30jährigen Alfred Brendel und den Wiener Symphonikern eine im wahrsten Sinne des Wortes jugendlich feurige Einspielung des 5. Klavierkonzertes Es-dur op. 73 von Ludwig van Beethoven hinlegte, enthalten in dieser Kassette:



    Liebe Grüße


    Willi :jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Der Dirigent Zubin Mehta erhält im Herbst beim Beethovenfest in Bonn den Wilhelm-Furtwängler-Preis. Nach Angaben von Festspiel-Intendantin Ilona Schmiel wird der indische Dirigent damit für sein musikalisches und gesellschaftliches Engagement geehrt. Der 75-jährige Mehta tritt in Bonn am 11. September mit dem Israel Philharmonic Orchestra auf. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Liszt und Tschaikowski.

    Quelle: WDR


    Das Konzert ist bereits ausverkauft.


    Der nach dem Dirigenten Furtwängler benannte Preis ist von seiner Ehefrau Elisabeth und Ermano Sens-Grosholz gestiftet worden.


    Mit dem Ehrenpreis werden herausragende Solisten, Orchester, Dirigenten und Ensembles des klassischen Musiklebens für ganz besondere Leistungen auf dem Gebiet der klassischen Musik ausgezeichnet.


    Erstmals erhielt ihn 1990 Placido Domingo. Später wurden unter anderem Agnes Baltsa, José Carreras, die Wiener Philharmoniker, James Levine, Lorin Maazel, Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin sowie Kurt Masur und Kent Nagano geehrt.

    (cf)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Der Zufall will es, das ich gerade einen Querschnitt aus der "Walküre" auflegen wollte. Es ist eine CD unter ZUBIN MEHTA mit Eva Marton, Peter Hofmann und Martti Talvela. Für Dich als Wagnerianer wohl sehr interessant. . Leider konnte ich kein Bild einstellen, da die Aufnahme bei unseren Werbepartnern scheinbar vergriffen ist. Obwohl oft geschmäht, dirigiert hier Zubin Mehta für meinen Geschmack außergewähnlich präzise diese Aufnahme. Es ist eine meiner liebsten Walküre-Aufnahmen. Auch wegen Hofmann und Talvela.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Der Dirigent Zubin Mehta erhält einen "Echo Klassik" für sein Lebenswerk. Die Deutsche Phono-Akademie bezeichnete den 75-Jährigen als einen der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Außerdem habe sich Mehta durch sein soziales Engagement verdient gemacht.
    Der aus Bombay stammende Dirigent arbeitete in den vergangenen Jahrzehnten mit den bedeutendsten Orchestern weltweit. In Deutschland wurde er vor allem als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper bekannt.
    In Indien gründete der Dirigent eine Stiftung, um die musikalische Entwicklung von Kindern zu fördern.
    Zubin Mehta erhält den von der deutschen Tonträger-Industrie vergebenen Ehrenpreis Anfang Oktober in Berlin.

    (Quelle: WDR)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zubin Mehta ist ein hervorragender Wagner-Dirigent. Der Valencia-"Ring" ist orchestral sicherlich mit einer der größten Würfe der letzten zwei Jahrzehnte. Auch sängerisch nicht zu verachten. Über die Inszenierung will ich hier nicht diskutieren.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich stelle 'mal diese Mehta-CD hier 'rein. Zumindest der Bloch hat ja echten Seltenheitswert und auch dieses Werkes wegen habe ich mir die CD einstmals bestellt.


    Hector Berlioz: Harold in Italien und Ernest Bloch: Voice in the wilderness (Symphonic Poem for Orchestra with Violoncello obbligato) mit Janos Starker am Cello und beides mit dem Israel Philharmonic Orchestra (Aufnahmen: Berlioz 1975, Bloch 1969)



    Grüße,


    Garaguly

  • Bei mir ist Zubin Mehta in der Kategorie "ich habe zwei oder drei gute Aufnahmen mit diesem Künstler und wäre mal daran interessiert, mehr von ihm zu hören". Wie z. B. auch Ozawa, Levine, Tennstedt, Keilberth, Michael Tilson Thomas - um mal bei Dirigenten zu bleiben.


    Einer der wohl besten Troubadoure in Stereo ist dieser - und Mehtas Anteil ist gar nicht so gering daran:



    Halbwegs prominent auch noch die Planeten und Mahlers Zweite - beide sehr hörenswert, aber keine allererste Empfehlung:



    Das WM-Konzert aus Rom 1990 ist wohl außer Konkurrenz:



    Ansonsten stimme ich Joseph II. gerne zu: Sein Ring-Dirigat in Valencia war erste Klasse!



    Tja. Was gäbe es noch ... ?


    "ich habe zwei oder drei gute Aufnahmen mit diesem Künstler und wäre mal daran interessiert, mehr von ihm zu hören"


    Solange noch so vieles von Furtwängler, Knappertsbusch, Reiner, Mitropoulos, Munch, Monteux, Fricsay, Scherchen fehlt, hat es ein Mehta halt schwer. Das ist es wohl.


  • Besonders würde mich der Bratscher Benyamini interessieren, wie er die Soli im "Harold" spielt. Ich kenne leider nur die "Voice", wo Starker beeindruckend den Cellopart exektuiert.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Zubin Mehta kann ein sehr guter Dirigent sein, sicher. In seinen Anfangsjahren war er sogar mal ein exzellenter Dirigent. Diese Zeit liegt aber auch schon wieder sehr weit zurück. Mittlerweile scheint er mir im etablierten Mittelmaß angekommen zu sein. Er ist ja nun Ehrendirigent der Münchner Philharmoniker und des Israel Philharmonic Orchestra (auf Lebenszeit). Als Wagnerdirigent kann er gegen die wirklich Großen (Reiner, Cluytens, Klemperer, Furtwängler, Keilberth, Karajan, Solti) sicher nicht bestehen. Ein verzichtbarer Livemitschnitt der "Walküre" aus München belegt dies deutlich.


    Wo er eben seine großen Stärken hat sind Werke, die m.E. "filmmusikalische Elemente" aufweisen, so "The Planets", "Scheherazade", "Turandot", "Also sprach Zarathustra", die Vierte von Nielsen, das "Poème de l'Extase" von Scriabin. Oder eben gleich die Filmmusik zu "Star Wars" von John Williams.


    Hier einige besitzenswerte Mehta-CDs:




    Die "Turandot" haut einem die Ohren weg, so soll es sein, Decca-Mann Wilkinson weiß eben, wie man es macht...



    Grüße,
    Agon

  • Besonders würde mich der Bratscher Benyamini interessieren, wie er die Soli im "Harold" spielt. Ich kenne leider nur die "Voice", wo Starker beeindruckend den Cellopart exektuiert.


    Dazu kann ich leider nichts aussagekräftiges beisteuern, da ich den "Harold" in der Mehta-Aufnahme nur beilläufig gehört habe und mich bis jetzt mehr in die Interpretation des Bloch hineingehört habe, die ich sehr gelungen finde.


    Grüße,


    Garaguly

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  • Die "Turandot" haut einem die Ohren weg, so soll es sein, Decca-Mann Wilkinson weiß eben, wie man es macht...


    Stimmt! Diese Turandot-Aufnahme ist klanglich und orchestral großartig und sängerisch mehr als nur akzeptabel, auch, wenn Joan Sutherland sicher keine ideale Turandot ist. Aber der junge Pavarotti, der war ein ganz großer. Ich hatte mal mit Freunden einen "Nessun dorma"-Vergleich gemacht (während des Paul-Pott-Hype), da war die Version in dieser Aufnahme die Beste - gegen Gigli, Tauber, Björling, Corelli. Ghiaurov ist auch wieder vom Feinsten, Caballé als Liù vielleicht zu etwas schwer, aber ok.


    Ein tolles Dirigat von Mehta. Die Aufnahme hatte ich glatt vergessen ... :-)

  • Ich muss hier an dieser Stelle eine Lanze für Zubin Mehta brechen.


    Seine Aufnahme von Tschaikowskys erstem Klavierkonzert ist meiner bescheidenen Meinung nach die beste die ich je gehört habe.
    Und das liegt ...wie ich finde...am Orchester und daran wie Mehta mit ihm arbeitet.


    Die Kraft und Größe Russlands sehe ich sprichwörtlich vor mir...Das Winterpalais...die Zarentöchter...Pelzmäntel und prächtige Feste und die Weite und Sehnsucht in diesem Land.

  • Seine Aufnahme von Tschaikowskys erstem Klavierkonzert ist meiner bescheidenen Meinung nach die beste die ich je gehört habe.
    Und das liegt ...wie ich finde...am Orchester und daran wie Mehta mit ihm arbeitet.


    Hallo Jonas,


    das liegt mit Sicherheit aber auch an Emil Gilels ! 8) Denn Emil Gilels EMI-Aufnahme mit Maazel gehört zu den Besten die ich je gehört habe.
    ;) Ich denke mal Metha und Maazel haben sich mit Gilels entsprechend abgestimmt, sodass in beiden Fällen nur "Grosses" als Endergebnis entstehen konnte.


    Wie klingt denn die Gilels/Metha-Aufnahme (SONY) ?
    Ich meine mich an eine Kritik (aus einer früheren SONY oder CBS-Edition dieser Aufnahme) erinnern zu können, dass diese recht gedeckt/dumpf klingen soll !?!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zum Vergleich würde ich auch diese Aufnahme einmal anhören:




    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo Jonas,


    das liegt mit Sicherheit aber auch an Emil Gilels ! 8) Denn Emil Gilels EMI-Aufnahme mit Maazel gehört zu den Besten die ich je gehört habe.
    ;) Ich denke mal Metha und Maazel haben sich mit Gilels entsprechend abgestimmt, sodass in beiden Fällen nur "Grosses" als Endergebnis entstehen konnte.


    Wie klingt denn die Gilels/Metha-Aufnahme (SONY) ?
    Ich meine mich an eine Kritik (aus einer früheren SONY oder CBS-Edition dieser Aufnahme) erinnern zu können, dass diese recht gedeckt/dumpf klingen soll !?!


    Nein, Nein, Nein...da muss ich etwas anderes Sagen.


    Ich finde das die Qualität dieser Aufnahme (klar....Emil Gilels spiel großartig) vor allem Am Orchester und an Metha liegt.
    Das Orchester klingt wunderbar markig und rau. Gerade in den ersten 40 Sekunden klingt das Orchester sehr voll und rau....mit Macht.


    UND


    Metha lässt das Orchester spielen als ob die...mir fallen keine anderen Worte ein...Als ob die Macht und der Kawumm aus der Hinterhand nach vorne preschen...Wunderbar...habe nie eine großartigere Aufnahme gehört

  • Zubin Mehta hatte ich erst einmal das Glück zu hören.


    Weimar war vor Jahren europäische Kulturhauptstadt. U.a. brachte man im Park Kromsdorf eine Mammutaufführung der Auferstehungssinfonie. Mehta war damals Chefdirigent des Israel-Sinfonieorchesters und des Sinfonieorchesters des Bayrischen Rundfunks. Also brachte er beide nach Weimar mit, fast 220 Musiker. Da ein normaler Chor nicht reichte gegen das Riesenorchester waren mehrere Chöre auf der Bühne plaziert worden, insgesamt rund 600 Mann auf der Bühne. Sängerinnen natürlich nur 2.


    Es war natürlich ein Riesenspektakel vor fast 10000 Zuschauern. Die Übertragung erfolgte Original im 3 Sat, und natürlich waren rechts und links der Bühne Riesenbildschirme aufgestellt.


    Gewaltig war es, aber ich bevorzuge eine Aufführung im Gewandhaus mehr als ein Open Air.


    Zubin Mehta hatte den Riesenapparat fest im Griff. Hoher Erinnerungswert.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich darf an dieser Stelle auf meinen Bericht hinweisen im Thread "Gestern im Konzert", den ich nach meinem Besuch des Konzertes vom 30. 07. 2012 im Lübecker Musik- und Kongresszentrums geschrieben habe. Mehta dirigierte sein Israel Philharmonic mit einem sehr schönen Programm: Beethoven, Symphonie Nr. 8 F-dur op. 93, Rimsky-Korsakoff, Capriccio espagnol op. 34 und Dvorak: Symphonie Nr. 9 e-moll op. 95 "Aus der Neuen Welt" und riss damit das Publikum in der nahezu ausverkauften Halle zu Beifallsstürmen hin.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Im Vorgriff auf seinen nächstes Jahr anstehenden 80. Geburtstag bekommt jetzt auch Zubin Mehta seinen "Würfel".



    Inhalt der 23 CDs:


    Beethoven: Symphonien Nr. 9
    +Strauss: Also sprach Zarathustra op. 30; Alpensymphonie op. 64; Sinfonia domestica op. 53; Ein Heldenleben op. 40
    +Berlioz: Symphonie fantastique op. 14; Harold en Italie op. 16
    +Bruckner: Symphonie Nr. 9
    +Tschaikowsky: Symphonien Nr. 1-6; Capriccio italien op. 45; 1812-Ouvertüre op. 49; Schwanensee-Suite; Slawischer Marsch op. 31; Nussknacker-Suite op. 71a; Romeo & Julia
    +Dvorak: Symphonie Nr. 7-9
    +Liszt: Les Preludes
    +Mahler: Symphonien 1-5
    +Schubert: Symphonien Nr. 1-9; Rosamunde D. 797

  • Ich sah und hörte Zubin Mehta vor einigen Jahren in einem Konzert in Bonn mit dem Israel Phil. Orch. und Mahlers Siebter.
    Beeindruckend war nicht nur Mehtas sympathischer Bühnenauftritt und großartige musikalische Leistung (natürlich auch die Spielkultur seines Orchesters), sondern auch seine präzise, motorisch kontrollierte Zeichengebung. Ich wurde daran erinnert, daß Mehta Schüler des großen Hans Swarowsky war.


    In diesem Jahr tritt er im September mit dem gleichen Orchester und Mahlers Neunter (neben der Sechsten meine Lieblingssinfonie) beim Beethovenfest auf.
    Ich habe schon Karten und werde im entsprechenden Konzertbesprechungsthread berichten.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Als dritten Dirigenten habe ich heute Zubin Mehta auf meinem Zettel, von dem ich zuletzt diese ausgezeichnete Aufnahme erworben habe:



    Er feiert heute seinen 79. Geburtstag.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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