Wie nicht zu übersehen ist, habe dich diese Tage unter das Motto "Dirigenten" gestellt, dabei ging es unter anderem um "bedeutende" Dirigenten der Gegenwart, wobei der Begriff "bedeutend" natürlich beliebig ausgelegt werden kann, also nicht unbedingt wörtlich zu nehmen ist. Prinzipiell ging es mir darum, jene Dirigienten ein wenig in den Focus zu rücken, welche heute - und vor allem in den nächsten Jahren die Klassikszene einerseits und den Klassik-CD-Markt andreseits "prägen" , bzw "prägen" werden, oder dies zumindest nach heutiger Einschätzung zu erwarten ist.
Überraschenderweise gibt es hier - aber natürlich nicht nur hier - ein gewisses Beharrungsvermögen. Unbestreitbar große Namen lebender Dirigenten, die aber zumeist die achzig weit hinter sich gelassen haben und wo man nicht genau weiß ob sie noch Aufnahmen machen werden.
Da ich selbst eine nostalgische Grundeinstellung habe, kann ich dies Verhalten anderer nicht tadeln oder in Frage stellen, ich stelle es nur fest. Schon Stefan Zweig beobachtete um die Jahrhundertwende (1900) eine gewisse Bevorzugung des Alters, dem man einfach mehr Erfahrenheit zubilligte
Zitat"Junge Menschen, die ja aus Instinkt immer schnelle und radikale Veränderungen wollen, galten deshalb als ein bedenkliches Element, das möglichst lange ausgeschaltet oder niedergehalten werden musste"
aus: Stefan Zweig "Die Welt von gestern" erschienen 1942 in Stockholm posthum
Warum gerade die alte Garde der Dirigenten so bevorzugt wird (es wurden sogar VERSTORBENE Dirigenten nominiert) ist das Hauptthema dieses Threads.....
mfg aus Wien
Alfred