WALHALL - LABEL - nur das Beste

  • Natürlich weiß ich daß es bereits einen "Walhall-Thread" gibt. Dort wurden im Laufe der Jahre zahlreiche Aufnahmen vorgstellt - oder besser gesagt - meist aufgelistet.
    Nun ist es aber so, dass die Qualität der Aufnahmen sehr unterschiedlich ist. Da fehlen bei Gesamtaufnahmen oft ziemliche Stücke - oder der Klang ist unerträglich schrill oder hallig oder tonal verfärbt, rauh, zu liese, geht im Rauschen unter oder verzerrt wegen Übersteuerung, und das Schlimmste oft klingt die Aufnahme stumpf bis zum geht nicht mehr.
    Es ist mir klar, daß es sich hier um alte Aufnahmen handelt, manchmal aus dem Studio, manchmal als Mitschnitte.
    Obwohl viele Aufnahmen erst nach 1950 gemacht wurden klingen sie oft grausig.(Es gibt aber andererseits schon brauchbares gegen ende der 30er Jahre) Mir ist klar, daß HIFI und Stereo hier nicht verlangt werden kann. Aber es git in dieser Serie immer wieder Aufnahmen mit passabler Tontreue und akzeptablen Nebengeäuschen. SOLCHE Aufnahmen, die sie Stimmen weitgehend so wiedergeben, daß sie noch erkennbar sind - die bitte ich hier vorzustellen. Am besten wäre, die Kandidaten hier EINZELN vorzustellen - also eine Aufnahme pro Beitrag - und ein paar Sätze darüber zu schreiben.....
    Ich bitte Aufnahmen, die zwat mit "berühmten Namen" aufwarten können, deren Bänder oder Matrizen sich bereits in einem desaströsen Zustand befinden - hier NICHT zu nominieren....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vielleicht mag es hilfreich sein ein positives Beispiel zu bringen:
    Heinrich Marschner (1795-1861) "Der Holzdieb" eine unbekannte einaktige Oper aus dem Jahre 1825
    Die Aufnahme ist Mono - aber gut durchhörbar und unverfärbt in den Stimmen - klingt also nicht besonders "historisch"
    Man mag einwenden, daß die Aufnahem ja auch nicht wirklich alt ist, aber es gibt zahlreiche Aufnahmen aus ähnlicher Zeit, die wie aus der Steinzeit der Tonaufnahme klingen, andrerseits auch Aufnahmen die 10- 15 Jahre älter sind und ähnliche Tugenden aufweisen, wie das von mir gewählte Beispiel
    Die eher holprigen Dialoge fallen bei eine Tonaufnahme ohne unterstützendes optisches Geschehen natürlich besonders auf.
    Die Musik hat etwas biedermeierliches an sich, wie die schwächeren Werke Webers - gefällt mir aber dennoch. In gewisser Weise ist hier auch Lortzing im Spiel - allerdings ohne dessen Ironie.
    In Anbetracht dessen, daß das Werk nur wenig Chancen auf eine Neuaufnahme hat, und daß die Over-All-Performance in Ordnung ist, kann diese Einspielung ohne Weiteres als Marschner Dokumentation in einer Opernsammlung bestehen....

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    sehr gut gefallen haben mir
    Humperdinck: Königskinder (Peter Anders, Käthe Möller-Siepermann)
    Lehar: Die lustige Witwe (Elfriede Trötschel, Rudolf Schock, Anneliese Rothenberger)
    Offenbach: Orpheus in der Unterwelt (Heinz Hoppe, Anneliese Rothenberger)
    Weber: Oberon (Leonie Rysanek)
    Puccini: Tosca (Leonie Rysanek, Hans Hopf)
    Wagner: Lohengrin (Rudolf Schock, Maud Cunitz, Margarete Klose, Gottlob Frick)


    Das sind nur einige Beispiele
    Schöne Grüße
    wega

  • Wagner: Lohengrin (Rudolf Schock, Maud Cunitz, Margarete Klose, Gottlob Frick)


    Das ist eine Produktion, die 1995 offiziell bei der EMI erschienen ist und die garantiert auch nächstens unter Warner herauskommen wird. Sie wurde sehr vorbildlich in den Abbey Road Studios aufbereitet. Die Veröffentlichung der bis dahin unzugänglichen Einspielung von 1953 beim NDR unter Leitung des legendären Produzenten Fritz Ganss hat seinerzeit großes Aufsehen erregt - nämlich durch die Besetzung - wegas Aufzählung möchte ich noch um Josef Metternich als Heerrufer erweitern. Zuvor war schon mal unter "Da Capo" ein sehr gut klingender Querschnitt auf LP erschienen. Mit Walhall hat diesem "Lohengrin" also nicht das Geringste zu tun. Er wurde von diesem Label lediglich neu vermarktet, weil die Schutzfrist abgelaufen war. Insofern würde ich von Walhall in diesem Thread nur solche Titel gelten lassen, die von diesem Label auch erstmals ausgegraben wurden, denn es produziert ja nicht selbst, sondern bedient sich am Vorhandenen, an Archivalien. Da kommt sehr vieles zusammen. Walhall hat sich sehr erfolgreich um die Verbreitung historischer Opernaufnahmen zu geringen Preisen bemüht. Ich fühle mich ihm sehr verbunden.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Korrekt Rheingold. Die EMI-Aufnahmen Lohengrin und Die Meistersinger von Nürnberg und Der Fliegende Holländer stehen bei mir im Schrank.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Hier eine wunderbare Aufnahme ganz am Ende der Mono-Zeit. Hier passt einfach alles: Ein zu Unrecht vernachlässigtes Werk - eine brauchbare Aufnahmetechnik (in mono), sowie ein - wie ich finde - hervorragendes Ensemble.
    Ich finde, daß Paisiellos Werk in musikalischer Hinsicht jener späteren Version von Rossini durchaus ebenbürtig ist.
    VORSICHT: Die Aufnahme wurde einst auf einem anderen Label, nämlich ENTERPRISE veröffentlicht.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Aufnahme wurde einst auf einem anderen Label, nämlich ENTERPRISE veröffentlicht.


    Nicht nur bei diesem. Auch bei den Labels Ricordi, Mercury und Carrère ist diese Einspielungen bereits erschienen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Insofern würde ich von Walhall in diesem Thread nur solche Titel gelten lassen, die von diesem Label auch erstmals ausgegraben wurden, denn es produziert ja nicht selbst, sondern bedient sich am Vorhandenen, an Archivalien. Da kommt sehr vieles zusammen.


    Mir ging es eher darum, die Spreu vom Weizen zu trennen, weniger darum wer der Erstproduzent war, denn das zu eruieren bedarf einer eher langwierigen Recherche oder eines guten Gedächtnisses.
    Walhall hat nämlich sehr viel veröffentlicht oder wiederveröffentlicht, wo die Tontechnik eine Zumutung war - oder - wie bei "Hans Sachs" von Lortzing - wo die doppel CD - nicht wie versprochen, die gesamte Oper bringt - sie ist unkomplett, bzw verstümmelt - und das ist nirgendwo dokumentiert.
    Dann gibt es auch Mitschnitte, die wie aus der Tonne klingen. Sowas möcht ich eher nicht hören. Idealerweise finden sich hier auch (Studio?)-Aufnahmen die zwischen 1948 und 1956 gemacht wurden, wo die Stimmen gut durchgezeichnet sind. Interessant sind hier für mich insbesondere Opern, die sonst kaum oder nur selten auf Tonträger eingespielt wurden....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !