Graziella Sciutti, diesen Namen hörte ich in meiner Kindheit oft, wenn irgendwo im Rundfunk eine Oper übertragen wurde. Der Name war mir vertraut, ohne, dass ich mich damals direkt für Oper interessiert hätte
Graziella Sciutti wurde am 17. April 1927 in Turin geboren (Harenberg Opernführer gibt als Geburtsjahr 1932 an – was falsch ist) und absolvierte ihre Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Ihr erster Opernauftritt war in der Oper „Die heimliche Ehe“ von Domenico Cimarosa. Sie war eine geradezu ideale Susanna, Papagena, Despina und Rosina, eine der besten Mozart- und Rossini- Sängerinnen ihres Fachs und ihrer Zeit. "Graziella" - ihr Vorname war auf sie wie maßgeschneidert, sie war nicht nur eine Ohren- sondern auch eine Augenweide
In Covent Garden debütierte sie 1956 in der Rolle des Oscar in Verdis Maskenball und machte zahlreiche Schallplattenaufnahmen, leider sehr vieles noch in mono. Das lag nicht zuletzt daran, dass die meisten ihrer Aufnahmen in den 50er Jahren entstanden. Allerdings klingen diese Einspielungen kaum mehr „historisch“, das Timbre der Stimmen ist sehr gut eingefangen.
Erfreulicherweise gibt es sogar ein Stimmportrait am Markt. Die Aufnahmen entstanden 1953-56
Die Sciutti sang quasi an allen großen Opernhäusern der Welt , wie der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper, der Metropolitan Opera New York, ferner in London, San Francisco, Neapel, Paris, sowie bei den Salzburger Festspielen und in Glyndebourne.
Graziella Ciutti starb am 8. April 2001 in Genf.
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred