Gestern Abend war ich in einer sehr gelungen Aufführung von Verdis La traviata in Duisburg. Bei der Premiere hat mir die Inszenierung von Andreas Homoki gar nicht gefallen, aber je häufiger ich reingehe umso mehr gefällt sie mir. Diese Inszenierung zeigt das man mit fast gar keinen Requisiten auf der Bühne eine packende Geschichte erzählen kann, wenn man die geeigneten Sängerdarsteller wie gestern Abend zur Verfügung hat. Das Haus war sehr gut besucht. Olesyya Golovneva setzte ihre sensationelle Leistung der Düsseldorfer Premiere fort und war eine hinreißende Violetto und feuerte die Koleraturen am Ende des ersten Aktes nur so heraus das es danach schon die ersten Begeisterungsstürme gab. Oliver Purcel war ein guter Alfredo, dem aber noch der letzte Feinschliff fehlt und Laimonas Pautientius wird wohl so etwas wie der Pappa Germont vom Dienst an der Rheinoper und brillierte ebenfalls. Eine sehr gute Leistung bot wie fast immer der Chor und die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Christopher Ward. Das Orchester blieb sogar bis zum Ende des Schlussapplauses im Graben sitzen und war nicht vorher verschwunden sondern applaudierte sogar dem Dirigenten . Am Ende gab es minutenlange Bravorufe und rythmisches Geklatsche, was für ein Duisburger Abo Publikum schon das höchste der Gefühle ist