Nein - Mit dem Schloss Sanssouci hat dieser Thread eigentlich nichts - oder zumindest nicht viel zu tun, vielleicht ein wenig in Bezog auf den Wortsinn: Ohne Sorgen. Aber auch das nur im übertragenen Sinne des Wortes. Es geht hier um die Frage, warum dein Musikfreund eigentlich eine Sinfonie (oder meinetwegen auch ein Konzert) hört. Aber in wirklichkeit geht es hier vor allem um die Sinfonie. Ich gehe von der Annahme aus, daß Sinfonien der Klassik und Frühklassik - bis hin zur frühen Romantik - aber oft auch später - dazu gedacht waren den Hörer zu "unterhalten" - im Sinne von "positive Gefühle erzeugen"
Und das ist im Grunde auch mein Ansatz: Wenn ich ein Klassisches Konzert besuche, dann möchte ich es mit einem Gefühl der Freude bzw in gehobener Stimmung wieder verlassen. Das funktioniert bei allen klassischen Sinfonien - inklusive jenen von Beethoven recht gut. Im späteren 19. Jahrhundert kam dann eine Vorliebe für gespenstische Szenerien auf, die man in Sinfonien verpackte. Die Krönung aber war das 20. Jahrhundert (vom 21. kenne ich nichts -und will es auch nicht kennen). Düstere Sinfonien mit angeblichen Kriegsszenarien, über Elend und Tod breiteten sich allmählich aus. Wir kennen sie alle von Tonträger her. Inwieweit sie Konzertsäle zu füllen vermochten, das kann ich nicht wirklich beantworten - aber die Frage ist eher nach dem WARUM ? Warum geht jemand, nachdem er sich den Ganzen Tag mit der sogenannten Menschheit ärgern musste, abends in ein Konzert, wo ihm oft wenig klangschön, das Leid der Welt oder ihre Bösartigkeit vor Augen - äh Ohren geführt wird ? Als (eher harmloses) Beispiel sei hier die Sinfonie Nr 10 von Schostakowitsch genannt, die ja angeblich eine Abrechnung mit einem Regime sein soll. Wenn man bedenkt welch einen Skandal Strawinskys vergleichsweise harmloses "Le Sacre du printemps" einst verursacht hat........
Das sollte für den Anfang mal reichen.......(?) Steinigt mich !!!!!
mfg aus Wien
Alfred