Hallo,
vor kurzem war ich bei einem Freund zu besuch, er holte eine Schallplatte hervor und wir hörten Tschaikowskys Violinkonzert. Das Konzert ist wundervoll, alle Sätze sind hoch inspiriert. Und die Aufnahme, die mein Freund hatte, hat mich auch voll und ganz überzeugt: Jascha Heifetz spielt zusammen mit dem Chicago Symphonie Orchestra unter Leitung von Fritz Reiner. Heifetz legt eine hoch romatische Spielweise an den Tag, er singt auf der Geige und das ganze Stück wirkt von Anfang bis Ende emotional ausgefüllt. Seine Phrasierung wirkt durch und durch organisch. Dies gilt auch für das Orchester. Hier habe ich die Aufnahme bei jpc zum hineinhören verlinkt (leider ist nur das Finale möglich):
Es fiel mir auf, daß ich dieses schöne Werk gar nicht in meiner Tonträger-Sammlung habe und also machte ich mich bei jpc auf die Suche. Im Vergleich zu Heifetz enttäuschten mich eigentlich alle Aufnahmen. Bis ich die Aufnahme mit Vilde Frang kennenlernte. Vilde Frang spielt nicht so romantisch-singend und flüssig wie Heifetz, sie artikuliert dieses Konzert auf der Violine sehr ernst sprechend. Die Begleitung des Danish National Radio Symphony Orchestra unter Leitung von Eivind Gullberg Jensen ist gelungen. Hier kann man bei jpc in die Aufnahme hineinhören:
Auf dieser CD ist auch das Violinkonzert von Carl Nielsen, das ich ebenfalls noch nicht kann. Es lohnt sich sehr, es kennezulernen!
Ich möchte dem Leser beide Aufnahmen, die eine jeweils gelungene, aber sehr verschiedene Auffassung von Tschaikowskis Violinkonzert darstellen, zur Hörprobe vorlegen. Ich habe mich für die ernstere Aufnahme mit Vilde Frang entschieden, die für mich aufgrund dieser CD unbestritten zu den hoch begabten und großen Geigerinnen gehört.
Liebe Grüße
Andreas
Ich habe mir erlaubt, die Schreibweise des Namens zu korrigieren. Reinhard