Kirill Karabits, Dirigent aus der Ukraine


  • Kirill Iwanowitsch Karabits, geboren am 26. Dezember 1976 in Kiew, ist ein ukrainischer Dirigent.


    Der Sohn des ukrainischen Komponisten und Dirigenten Iwan Fjodorowitsch Karabits (1945—2002) studierte zunächst Klavier und entdeckte sein Interesse für das Dirigieren im Alter von 13 Jahren. In Kiew studierte er an der Lysenko-Musikschule und später an der Nationalen Tschaikowskij-Musikakademie. 1995 setzte er seine Studien an der Wiener Musikhochschule fort und erwarb nach fünf Jahren ein Diplom im Orchesterdirigieren. Er nahm zudem an der Internationalen Bachakademie Stuttgart als Schüler von Helmuth Rilling teil. An der Berliner Singakademie transkribierte er die 1784 entstandene Johannes-Passion von Carl Philipp Emanuel Bach, die als verloren galt.


    Sein erstes öffentliches Dirigat erfolgte im Alter von 19 Jahren. Er agierte als Assistenzdirigent beim Budapester Festival-Orchester zwischen 1998 und 2000 und in derselben Funktion von 2002 bis 2005 beim Orchestre Philharmonique de Radio France.


    Im Oktober 2006 erfolgte sein Debüt beim Bournemouth Symphony Orchestra. Im November 2007 wurde er als Nachfolger von Marin Alsop zum neuen Chefdirigenten dieses Orchesters gewählt; sein Amt trat er offiziell im Oktober 2009 an. Im August 2011 wurde sein ursprünglich auf drei Jahre begrenzter Vertrag bis mindestens 2016 verlängert. Er ist der erste ukrainische Dirigent, der zum Leiter eines britischen Orchesters bestimmt wurde. Karabits dirigierte im August 2009 zum ersten Mal bei den BBC Proms.


    Er spielte bereits für Naxos und Onyx einige Aufnahmen ein, darunter auch Werke seines eigenen Vaters.



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es ist etwas Zeit vergangen seit der Eröffnung dieses Threads. Mittlerweile wurde der Vertrag von Karabits in Bournemouth bis mindestens 2018 verlängert. Dies spricht für ein gutes Verhältnis zum dortigen Orchester.


    Auch aufnahmetechnisch hat sich etwas getan. Sein Prokofjew-Zyklus ist vollendet:




    Offenbar hat Karabits tatsächlich beide Fassungen der 4. Symphonien, Op. 47 und Op. 112, eingespielt. Dazu ein etwa dreiminütiger Auszug aus der bisher nicht aufgenommenen Jugendsymphonie von 1902 (mehr hat sich scheinbar nicht davon erhalten) sowie die Sinfonietta und das Orchesterwerk "Träume" Op. 6. Konnte das wirklich an unseren Prokofjew-Freunden hier im Forum vorbeigehen?


    Musikkritiker Michael Cookson schrieb dazu bei MusicWeb International:


    "There are a number of fine sets of the Prokofiev complete symphonies available and those most likely to be encountered are from: LSO/Gergiev; Berliner Philharmoniker/Ozawa; Orchestre National de Paris/Rostropovich; Gürzenich-Orchester Köln/Kitajenko; LSO/Weller, Royal Scottish National Orchestra/Neeme Järvi (Chandos) and Moscow Radio Symphony Orchestra/Rozhdestvensky on Melodiya. Kirill Karabits’ complete cycle on Onyx gives a remarkably consistent level of performance together with excellent sound and can stand alongside any of those sets mentioned."


    Ferner erschienen:



    Karabits habe ich mehrfach im Rundfunk mit Tschaikowsky-Symphonien gehört. Er hat wirklich etwas zu sagen bei diesem viel gespielten Komponisten. Leider ist bisher nur die Zweite auch auf CD herausgekommen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph,
    Du bist zwar eher an CD-Produktionen interessiert, aber Kirill Karabits dirigiert auch wirklich live:


    Er ist ab der Spielzeit 2016/17 Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar. In seiner ersten Saison dirigiert er vier Sinfonie- sowie das Silvester- und Neujahrskonzert und mehrere Gastkonzerte. Unter anderem in München.
    Seine erste Opernproduktion am Haus wird Wagners »Meistersinger von Nürnberg« sein.


    Interessant auch, dass er eine semiszenische Produktion von C.P.E. Bachs »Johannespassion« macht, die er im Rahmen seines Studiums im Archiv der Berliner Sing-Akademie wiederentdeckt und selbst transkribiert hat.


    An der Deutschen Oper Berlin wird er Ende der Saison unter anderem eine Neuinszenierung von "Boris Godunow" dirigieren.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Seine erste Opernproduktion am Haus wird Wagners »Meistersinger von Nürnberg« sein.

    Die Premiere war bereits am 5. November.



    An der Deutschen Oper Berlin wird er Ende der Saison unter anderem eine Neuinszenierung von "Boris Godunow" dirigieren.

    Na da erlebe ich ihn ja dann. Leider gibt's - wie inzwischen fast überall - die besonders spröde "Urfassung" ohne die Polen-Bilder...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat von »Caruso41« Seine erste Opernproduktion am Haus wird Wagners »Meistersinger von Nürnberg« sein.


    Die Premiere war bereits am 5. November.


    Ja natürlich, lieber Stimmenliebhaber.
    Ich habe ja die Kritiken auch in der Tagespresse selbst gelesen.
    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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