Eivind Gullberg Jensen, Dirigent aus dem hohen Norden


  • Eivind Gullberg Jensen, geboren am 1. April 1972, ist ein norwegischer Dirigent.


    Er studierte zunächst Violine und Musikwissenschaften in Trondheim. Später beschloss sich ein Dirigierstudium bei Jorma Panula in Stockholm sowie bei Leopold Hager in Wien an. 2005 nahm er am Aspen Musical Festival teil, daneben an den Meisterklassen von Kurt Masur.


    Bisher arbeitete Gullberg Jensen bereits mit zahllosen Orchestern im In- und Ausland zusammen, darunter die Berliner Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Wiener Symphoniker, das Mahler Chamber Orchestra, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das Orchestre de Paris, das Orchestre National de France, das London Philharmonic Orchestra, die Münchner Philharmoniker, das Philharmonische Orchester Oslo sowie das Gewandhausorchester Leipzig. Danach arbeitete er u. a. an der Komischen Oper Berlin, am Opernhaus Zürich, an der English National Opera sowie am Festspielhaus Baden-Baden.


    Zwischen 2009 und 2013 war er Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie in Hannover.



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Taminos,


    ich habe Jensen einige Male bei Gastspielkonzerten in Wolfsburg erlebt, war aber trotz des Namens, der ja doch schon recht bekannt ist, nie wirklich von seinen Interpretationen beeindruckt - es wirkte auf mich alles zu kontrolliert, kühl... selbst bei nordischer Musik erreichte er keine besondere Werkanschauung, die nicht von einem Segerstam oder Saraste leicht übertroffen werden konnte. Kennst Du Joseph einige seiner Aufnahmen? Ich selber habe keine, daher kannst Du vielleicht noch etwas dazu sagen...


    Herzliche Grüße
    Christian

  • Hallo Christian,


    ich habe gerade mal im Zuge dieses Threads meine Musikkollektion überflogen und stieß beim Namen Gullberg Jensen auf eine Rundfunkaufnahme der 2. Symphonie von Sibelius mit dem hr-Sinfonieorchester vom 20. Mai 2005, also vor knapp zehn Jahren. Kurz gesagt: Die Aufnahme hat es durchaus in sich. Er lässt der Musik Zeit zum Atmen, braucht insgesamt über 47 Minuten. Ich würde die Interpretation durchaus als "nordisch" bezeichnen. Das an diesem Tage blendend aufgelegte Frankfurter Orchester unterstützt den Eindruck natürlich. Insgesamt herrscht ein beinahe kontemplatives Gefühl vor, auch wenn der Dirigent die Coda zuletzt sehr gekonnt auskostet.


    Anhand dieser einzigen bewusst gehörten Aufnahme wage ich indes noch kein abschließendes Urteil und denke, dass sich weitere Höreindrücke anschließen werden. Erstkontakt jedenfalls zumindest bei mir geglückt.


    Liebe Grüße
    Joseph

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zwischen 2009 und 2013 war er Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie in Hannover.

    Dort erlebte ich ihn im September 2013 mit einer konzertanten Aufführung des "Fliegenden Holländers" - und dabei hat er sich leider alles andere als mit Ruhm bekleckert...


    ich habe Jensen einige Male bei Gastspielkonzerten in Wolfsburg erlebt, war aber trotz des Namens, der ja doch schon recht bekannt ist, nie wirklich von seinen Interpretationen beeindruckt

    kann ich nach meinem Live-Erlebnis gut nachvollziehen!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"