Vorab: Für den Violinisten Menuhin gibt es bereits einen Thread. Dieser neue soll sich primär mit dem Dirigenten beschäftigen.
Yehudi Menuhin, Baron Menuhin, OM, KBE, geboren am 22. April 1916 in New York City, gestorben am 12. März 1999 in Berlin, war ein in den Vereinigten Staaten geborenen Violonist und Dirigent, der den Großteil seiner Karriere im Vereinigten Königreich verbrachte. Er wurde 1970 Schweizer und 1985 britischer Staatsbürger und gilt als einer der größten Geiger des 20. Jahrhunderts.
Menuhin wuchs als Sohn jüdischer Eltern in San Francisco auf. Seine Vorfahren waren chassidische Rabbiner aus Weißrussland.
Er gab bereits 1925 sein erstes Solokonzert. 1927 zog die Familie nach Paris, wo Menuhin als Zwölfjährigem sein Durchbruch gelang: In einem "Konzert der drei B" (Bach, Brahms, Beethoven) überzeugte er mit den Berliner Philharmonikern unter Bruo Walter in der Berliner Philharmonie.
Fortan gastierte er in der ganzen Welt. 1963 erfolgte die Gründung seiner eigenen Violinschule in London (heute in Stoke d'Abernon). Neben seiner Tätigkeit als Solist und später auch als Dirigent engagierte er sich für die Bedürftigen in der Welt. Zudem widmete er sich der Förderung junger, talentierter Künstler, was 1977 in der Gründung der gemeinnützigen Organisation "Live Music Now" gipfelte.
1983 rief der den Wettbewerb "Yehudi Menuhin International Competition for Young Violinists", kurz "Menuhin Competition", ins Leben.
Noch in seinem Todesjahr gründete er 1999 neben der internationelen die Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland.
Am 19. Juli 1993 wurde er als Baron Menuhin, of Stoke d'Abernon in the County of Surrey, von der britischen Königin in den Adelsstand erhoben und zum Life Peer ernannt. Er war Träger zahlloser Preise und erhielt mannigfaltige Ehrungen.
Lord Menuhin war zweimal verheiratet und hatte insgesamt vier Kinder. Er starb kurz vor seinem 83. Geburtstag am 12. März 1999.
Als Dirigent arbeitete er insbesondere mit dem Royal Philharmonic Orchestra und der Sinfonia Varsovia zusammen. Als Violinist erlangte er Weltruhm, als Dirigent hinhegen führt er noch heute eher ein Schattendasein.