Hans von Benda


  • Hans Robert Gustav von Benda, geboren am 22. November 1888 in Straßburg, gestorben am 13. August 1972 in Berlin, war ein deutscher Dirigent, Musikredakteur und Offizier.


    Hans von Benda war ein später Nachkomme des böhmischen Komponisten Franz Benda (1709—1786) und somit Mitglied der im 19. Jahrhundert geadelten Musikerfamlie (von) Benda. 1905 kam er an die Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde, wo er ein Kadettenorchester gründete und dirigiete. Nach dem 1910 abgelegten Abitur studierte er am Stern'schen Konservatorium in Berlin, zudem an der Friedrich-Wilhelms-Universität Musikwissenschaft. Später wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität München.


    v. Benda war zunächst als Offizier tätig, ab 1918 betätigte er sich als Kaufmann. 1926—1933 war er Leiter der Konzertabteilung der Funk-Stunde Berlin. Dort setzte er sich auch für zeitgenössische Komponisten ein, was in seltsamen Widerspruch zu seiner Mitgliedschaft im völkisch gesinnten und antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur stand.


    1935—1939 war v. Benda künstlerischer Geschäftsführer des Berliner Philharmonischen Orchesters, ein Posten, den er nach Differenzen um eine Einladung an Herbert von Karajan aufgeben musste. 1939—1945 war er Gründer und Leiter des Berliner Kammerorchesters. 1937 erfolgte die Ernennung zum Generalmusikdirektor durch den Führer und Reichskanzler.


    1948—1952 wirkte er als Generalmusikdirektor des Orquesta Sinfónica de Valencia und dirigierte auch andere spanische Orchester. 1952 gründete er das Berliner Kammerorchester noch einmal. Dieses setzte sich aus Musikern des RIAS-Symphonie-Orchesters zusammen. Bis 1967 unternahm v. Benda im Auftrage des Auswärtigen Amtes umfassende Reisen durch fünf Erdteile, 56 Länder und in 367 Städte.


    1954—1958 amtierte er als Leiter der Abteilung Musik beim Sender Freies Berlin. 1958 wurde ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.


    Hans von Benda, der am 13. August 1972 im 84. Lebensjahr verstarb, ist auf dem Friedhof in Berlin-Rudow beigesetzt.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hans von Benda ist mir als Dirigent von lediglich einer einzigen Aufnahme bekannt - und zwar von dieser:


    "Der Dorfjahrmarkt" von Georg (Jiri) Anton (Antonin) Benda



    Sie entstand 1968 in Prag mit einer weitgehend deutschen Besetzung aus der DDR. Solche Zusammenarbeiten gab es gelegentlich, allerdings auch nicht so oft, wie das von zwei Ländern, die sich als sehr befreundet gaben, zu erwarten gewesen wäre. Die Namen: Hans Joachim Rotzsch, der spätere Thomaskantor (wegen angeblicher Zuträgerei für die Stasi geschasst) mit seinem wunderbar leicht geführten Tenor, Günther Leib, der als Höhepunkt seiner Karriere bei Karajan in Salzburg und an der Met den Beckmesser sang, sowie die Sopranistinnen Renate Krahmer und Renate Hoff, eine liebeswürdige Susanna vom Dienst an der Berliner Staatsoper.


    Der älteste Bruder des Komponisten dieser komischen Oper war jener Benda, den Joseph II., in seinem Einführungsbeitrag als Vorfahre des Musikergeschlechts nennt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hans von Benda ist mir als Dirigent von lediglich einer einzigen Aufnahme bekannt - und zwar von dieser:


    "Der Dorfjahrmarkt" von Georg (Jiri) Anton (Antonin) Benda


    Ja, diese neckisch-originelle "Operette" wird von HANS VON BENDA und dem PRAGER KAMMERORCHESTER wunderbar musikanatisch und vermutlich ganz im Sinne seines berühmten Vorfahrs GEORG BENDA wiedergegeben, und auch die Sängerbesetzung läßt keine Wünsche offen.


    HANS VON BENDA hat darüber hinaus durchaus zahlreiche Schallplatteneinspielungen mit seinem 1939 gegründeten BERLINER KAMMERORCHESTER, das er bis 1945 leitete, vorgenommen, vor allem bei der DGG, Electrola und Telefunken. Zum Beispiel ist wohl seine Aufnahme von HAYDN's Sinfonie Nr. 28, die er mit seinem BERLINER KAMMERORCHESTER einspielte, noch erhältlich. Darüber hinaus gab es von ihm eine wunderbare LP mit dem Titel "Musik am Hofe Friedrich des Großen" mit den BERLINER PHILHARMONIKERN, u. a. die Sinfonia D-dur für 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher und b.c. mit dem exzellenten Flötisten KARL-HEINZ ZÖLLER.


    wok


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