André Cluytens — großartiger Dirigent aus Belgien

  • Zurecht wurde angemahnt, dass Belgiens vielleicht größter Dirigent hier noch immer keinen eigenen Thread hat. Gerade als Wagnerianer kann ich das nicht so stehen lassen, daher nun endlich dieses hochverdiente Thema.


    [timg]http://classic-online.ru/uploads/125900/125883.jpg;l;264;300;*;André Cluytens[/timg]
    André Clutytens, geboren am 26. März 1905 in Antwerpen, gestorben am 3. Juni 1967 in Neuilly-sur-Seine, war ein belgischer (ab 1945 auch französischer) Dirigent.


    Bereits als Neunjähriger besuchte Cluytens, Sohn eines Dirigenten und einer Sängerin, das Königliche Konservatorium in Antwerpen (1914—1922), wo er mit 16 Jahren einen ersten Preis im Klavierspiel gewann. Nach dem Gewinn weiterer Preise in Harmonie und Komposition im Jahre darauf wurde er Chordirigent und Korrepetitor am Théâtre Royal in Antwerpen. 1927 avancierte er dort zum Ersten Dirigenten.


    Ab dem Jahre 1932 dirigierte er vor allen Dingen in Frankreich, nämlich am Théâtre de Capitole de Toulouse, an der Opéra National de Lyon sowie an der Opéra Comique und später auch an der Grand Opéra in Paris. An letzterer amtierte er zwischen 1946 und 1953 als Chefdirigent. Bereits 1945 hatte er die französische Staatsbürgerschaft angenommen. Es schloss sich eine internationale Karriere an.


    1949—1960 war Cluytens als Nachfolger von Charles Münch Chefdirigent des renommierten Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire Paris. 1958—1967 war er Chefdirigent des Orchestre National de Belgique.


    Gastdirigate führten ihn nach Wien, Berlin, Mailand, in die USA, nach Japan und Australien.


    Zwischen 1955 und 1965 trat er bei den Bayreuther Festspielen auf und machte sich mit seinen Interpretationen von "Tannhäuser" (1955, 1965), "Lohengrin" (1958), "Die Meistersinger von Nürnberg" (1956—1958) und "Parsifal" (1957, 1965) rasch einen Namen als großer Wagner-Dirigent.


    Gleichwohl war Cluytens besonders ein Spezialist für französische Musik und brachte unterschiedliche Werke zur Uraufführung, darunter "Cantique de la Sagesse" von Alexis Roland-Manuel, "Trois danses rituelles" von André Jolivet, "Le Carosse du Saint-Sacrement" von Henri Busser, "Trois Talas" von Olivier Messiaen, "Bolivard" von Darius Milhaud sowie Werke von Henry Barraud und Florent Schmitt.


    Zudem war er der erste Dirigent, der eine Gesamtaufnahme der neun Symphonien von Ludwig van Beethoven mit den Berliner Philharmonikern in Stereo vorlegte (EMI).


    Von 1964 bis zu seinem frühen Tode hatte er eine enge Beziehung zur 35 Jahre jüngeren Sängerin Anja Silja.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Schönen Dank, leiber Joseph, dass du den Ball so prompt aufgefangen hast. Wenn ich Zeit ahbe, werde ich den einen oder anderen beitrag hier noch eisntellen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Auch dieser Thread ist eine Überraschung!


    Wesentliches ist gesagt. Mir fällt bei Cluytens immer auch Schostakowitsch ein, der ein Jahr jünger als der Dirigent gewesen ist. Solche Bezüglichkeiten schaffen womöglich auch Nähe. Jedenfalls hat sich Cluytens in einer Zeit, als Schostakowitsch im Westen Deutschlands noch links liegen gelassen wurde, für ihn eingesetzt und in Paris einige sehr schöne Aufnahmen produziert, auf die ich nicht verzichten kann und die ich mir eben wieder hervorgeholt habe, um sie wieder zu hören. Hier sind sie:



    Schostakowitsch sitzt bei seinen Klavierkonzerten selbst am Flügel. Die 11. Sinfonie ist sehr hintergründig und sensibel angelegt, nicht so extrem dramatisch, wie man es von anderen Einspielungen kennt. Da der Komponisten bei der Aufnahme selbst zugegen gewesen ist, kann man von einer Interpretation ausgehen, die seinen Segen fand.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Von Andre Cluytens besitzte ich wahrlich nicht viele Aufnahmen.
    Nur die abgebildtete ausgezeichnete Doppel-CD (die er sich mit Pretre teilt) und rein zufällig sind in der fabelhaften Emil Gilels - 9CD - Box (EMI) das Beethoven - KK 3, Rachmaninoff - KK 3 und Saint- Saens -KK 2 enthalten --- leider sind diese Aufnahmen in der Box in Mono (habe ich noch gar nicht in Gänze gehört :untertauch: ) = ;)


    Aber diese CD mit den Roussel - Sinfonien Nr.3 und 4 hat mich schwer beeindruckt. Die Roussel 4 habe ich nie besser und emotionsgeladener gehört ...
    Klar, bei der Sinfonie Nr.3 kommt man um Bernstein´s beide Aufnahmen (DG und SONY) nicht herum ... da kann dann auch Cluytens wenig ausrichten, obwohl die für sich gesehen auch megastark ist.



    EMI, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ein kleines, aber interessantes biographisches Detail (wie ich finde) von mir:
    In einem Radio-Interview Anfang der 1960er Jahre, das ich früher als Nachspann eines aufgenommenen Sinfoniekonzertes auf Band hatte, wehrte sich Cluytens gegen die französische Aussprache seines Nachnamens, bestand auf der flämischen Aussprache: Kleutens.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ein kleines, aber interessantes biographisches Detail (wie ich finde) von mir:
    In einem Radio-Interview Anfang der 1960er Jahre, das ich früher als Nachspann eines aufgenommenen Sinfoniekonzertes auf Band hatte, wehrte sich Cluytens gegen die französische Aussprache seines Nachnamens, bestand auf der flämischen Aussprache: Kleutens.


    Vielen Dank für diesen wirklich sehr spannenden und nützlichen Hinweis! :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Nicht fehlen darf hier vor allem die erste der beiden "Faust"-Einspielungen mit Christoff, de los Angeles und Gedda.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Heute muss ich Zeit haben, denn heute ist André Cluytens Todestag zu gedenken. André Cluytens starb am 3. Juni 1967. Und ich mag nun mal seine Beethoven-Sinfonien so gerne:



    Heute ist sein 48. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die besten waren ganz klar die Aufnahmen mit Beecham und Cluytens, wobei ich letztere sogar einen Tick besser finde - für meine Ohren ist das französische Oper pur (kein Wunder bei der Besetzung). - Keine Bedenken wegen des Klanges: hervorragendes Mono - Mark Obert-Thorn hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Alleine das ist schon ein Grund, nicht die ein paar Euros billigere Line Classics-Version zu nehmen.



    Wolfram hat schon früher in dem Carmen -Thread darauf hingewiesen, dass die Cluytens-Aufnahme der Carmen für jeden, der sich für dieses Werk interessiert, die erste Wahl sein müsste! Daran hat sich meiner Meinung nach nichts geändert!


    Auch seine frühe Aufnahme von Les Contes d'Hoffmann ist unerreicht - trotz einzelner Sängerleistungen, die vielleicht nicht ganz optimal sind! Auf jeden Fall würde ich allen Freunden der französischen Oper raten, zu dieser Einspielung zu greifen und nicht zu der späteren mit den berühmten Namen!

    Cluytens hat in den 50er und frühen 60er Jahren ja viel in Berlin bei den Philharmonikern dirigiert! Das waren unvergessene Abende!
    Damals war es in Berlin übrigens überhaupt keine Frage, dass der Name flämisch ausgesprochen werden sollte! Das klang etwa dann so: Klöööetens
    Einige wenige Male tauchte er sogar in der Oper auf.
    Einfach umwerfend die Salome mit Helga Pilarczyk!!!


    Seinen Geburtstag werde ich mit seiner Aufnahme von La Valse feiern! Den hat er wiederholt in Berlin aufgeführt! Wie er mit seinem ungemein charmanten Lächeln damals das Orchester in die Raserei und schließlich in die Katastrophe getrieben hat, hat mich und das das gesamte Publikum immer wieder begeistert! Unvergleichlich!!!


    [timg]http://img.cdandlp.com/2013/03….jpg;n;300;300;*;Cluytens Ravel[/timg]


    Beste Grüße allen Cluytens-Verehrern!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Zwischen 1955 und 1965 trat er bei den Bayreuther Festspielen auf und machte sich mit seinen Interpretationen von "Tannhäuser" (1955, 1965), "Lohengrin" (1958), "Die Meistersinger von Nürnberg" (1956—1958) und "Parsifal" (1957, 1965) rasch einen Namen als großer Wagner-Dirigent.


    Diese preisgünstige Box erscheint demnächst.

  • Die "Complete Recordings" ohne den "Parsifal" also. :D
    Es gibt nämlich tatsächlich einen Mitschnitt von 1965. Der Rundfunkmitschnitt von 1957 wurde von Knappertsbusch dirigiert, der in diesem Jahr nur zweimal, am 5. und am 23. August, beim "Parsifal" am Pult stand. Den Rest dirigierte Cluytens.
    Wieso die Aufnahme von 1965 nicht berücksichtigt wurde, ist mir schleierhaft. Vielleicht hat man wenigstens seinen zweiten Bayreuther "Tannhäuser" von 1965 berücksichtigt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die "Complete Recordings" ohne den "Parsifal" also. :D


    Gemeint sind wohl die Werke in Gesamtaufnahmen. Außerdem hätte man den Parsifal - so verfügbar - beim besten Willen nicht mehr in einer 10CD-Box untergebracht...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Dieses interessante Dokument, das ich nicht kannte, ist mir eben bei Youtube untergekommen. Leider sind Bildqualität und Ton unterirdisch - aber immerhin!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das ist sicher einer der interessanteren Würfel.


    CD 1 - Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 / Strauss: Burleske d-moll / Laparra: La Habanera / Bizet: Patrie op. 19 / Saint-Saens: La Princesse jaune-Ouvertüre
    +CD 2 - Lalo: Symphonie espagnole op. 21 / Boildieu: La Dame blanche-Ouvertüre / Gounod: Mireille-Ouvertüre / Herold: Le Pre aux clercs-Ouvertüre / Gershwin: An American in Paris
    +CD 3 - Mozart: Don Giovanni-Ouvertüre / Weber: Oberon-Ouvertüre / Chopin: Andante spianato et Grande polonaise op. 22 / Ravel: Ma Mere l'Oye; Pavane pour une infante defunte / Falla: Suite Nr. 2 aus "Der Dreispitz"
    +CD 4 - Haydn: Symphonien Nr. 94 & 104 / CPE Bach: Cellokonzert Nr. 3
    +CD 5 - Charpentier: In nativitatem Domini canticum / Faure: Requiem op. 48; Ballade für Klavier & Orchester op. 19 / Bizet: Carmen-Suite Nr. 1
    +CD 6 - Rossini: Semiramide-Ouvertüre / Beethoven: Die Geschöpfe des Prometheus-Ouvertüre / Schubert: Symphonie Nr. 8 / Ravel: La Valse; Rapsodie espagnole / Pierne: Cydalise et le chevre-pied (Ausz.)
    +CD 7 & 8 - Berlioz: L'Enfance du Christ op. 25 / Bizet: L'Arlesienne-Suiten Nr. 1 & 2; La Jolie fille de Perth / Delage: 4 Poemes hindous; 3 Chants de la jungle
    +CD 9 - Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 / Schumann: Symphonie Nr. 4; Cellokonzert op. 129
    +CD 10 - Menotti - Klavierkonzert F-Dur / Nigg: Klavierkonzert Nr. 1
    +CD 11 - Borodin - In the Steppes of Central Asia / Mussorgsky: Eine Nacht auf dem kahlen Berge / Rimsky-Korssakoff: Russische Oster-Ouvertüre op. 36; Capriccio espagnol op. 34
    +CD 12 - Rimsky-Korssakoff: Scheherazade op. 35 / Gounod: Ballettmusik aus Faust
    +CD 13 - Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4 / Chabrier: Espana
    +CD 14 - Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 / Prokofieff: Klavierkonzert Nr. 3
    +CD 15 - Franck: Symphonie d-moll / Bondeville: Gaultier Garguille; Madame Bovary (Ausz.)
    +CD 16 - Ravel: Le Tombeau de Couperin; Bolero; Alborada del gracioso; Daphnis et Chloe-Suiten Nr. 1 & 2
    +CD 17 - Ravel: Pavane pour une infante defunte; Menuet antique; Valses nobles et sentimentales; Ma Mere l'Oye / Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1
    +CD 18 - Franck: Variations symphoniques; Redemption; Suite aus "Psyhe"; Le Chasseur maudit / Lalo: Le Roi d'Ys-Ouvertüre
    +CD 19 - Indy: Symphonie für Klavier & Orchester G-Dur / Bizet: Symphonie C-Dur; Patrie / Gounod: Mireille-Ouvertüre
    +CD 20 - Massenet: Les Erinnyes; Scenes alsaciennes; Scenes pittoresques; Phedre-Ouvertüre
    +CD 21 - Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 / Rachmaninoff: Klavierkonzert Nr. 3
    +CD 22 & 23 - Debussy: Le Martyre de Saint-Sebastien
    +CD 24 - Saint-Saens: Klavierkonzert Nr. 2 / Debussy: La Boite a joujoux; Children's Corner
    +CD 25 - Strawinsky: Persephone
    +CD 26 - Händel: Wassermusik-Suite Nr. 1 / Haydn: Symphonien Nr. 45 & 96
    +CD 27 - Berlioz: Symphonie fantastique; La Damnation de Faust (Ausz.)
    +CD 28 - Beethoven: Symphonie Nr. 6 / Saint-Saens: Symphonie Nr. 3
    +CD 29 - Delibes: Coppelia (Ausz.); Sylvia (Ausz.) / Berlioz: Romeo & Julia op. 17 (Ausz.)
    +CD 30 - Berlioz: Benvenuto Cellini-Ouvertüre; Le Roi Lear-Ouvertüre; Le Carnaval romain-Ouvertüre; Le Corsaire-Ouvertüre; Beatrice et Benedict-Ouvertüre
    +CD 31 - Schumann: Manfred-Ouvertüre; Symphonie Nr. 3 / Ravel: Une Barque sur l'ocean; Rapsodie espagnole; La Valse
    +CD 32 - Beethoven: Symphonie Nr. 7; Egmond-Ouvertüre
    +CD 33 - Wagner: Siegfried-Idyll; Waldweben aus "Siegfried"; Siegfried Rheinfahrt & Trauermarsch aus "Götterdämmerung"
    +CD 34 - Glinka: Kamarinskaya / Mussorgsky: Vorspiel zu Chowanschtschina; Bilder einer Ausstellung / Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 1
    +CD 35 - Klavierkonzert Nr. 2; Symphonie Nr. 11
    +CD 36 - Strauss: Don Juan; Liebesszene aus "Feuersnot" / Smetana: Mein Vaterland
    +CD 27 - Berlioz: Symphonie fantastique / Dvorak: Symphonie Nr. 9 / Tschaikowsky: 3. Satz aus der Symphonie Nr. 4; 3. Satz aus der Symphonie Nr. 6
    +CD 38 - Beethoven: Violinkonzert op. 61; 1. Satz aus der Symphonie Nr. 5; 2. Satz aus der Symphonie Nr. 8 / Mendelssohn: 4. Satz aus der Symphonie Nr. 4 / Mozart: 1. Satz aus der Serenade "Eine kleine Nachtmusik"; 1. Satz aus der Symphonie Nr. 40
    +CD 39 - Rimsky-Korssakoff - Capriccio espagnol op. 34 / Borodin: In the Steppes of Central Asia / Mussorgsky: Eine Nacht auf dem kahlen Berge / Ravel: La Valse / Gounod: Ballettmusik aus Faust
    +CD 40 - Wagner: Vorspiel zu "Die Meistersinger von Nürnberg"; Tannhäuser-Ouvertüre; Holländer-Ouvertüre; Vorspiele zu Akt 1 & 3 aus "Lohengrin" / Berlioz: La Damnation de Faust (Ausz.)
    +CD 41 - Rimsky-Korssakoff: Russische Oster-Ouvertüre op. 36; Hummelflug / Borodin: Polowetzer Tänze aus "Fürst Igor" / Rachmaninoff: Klavierkonzert Nr. 2
    +CD 42 - Beethoven: Symphonie Nr. 1; Fidelio-Ouvertüre; Die Ruinen von Athen-Ouvertüre
    +CD 43-50 - Beethoven: Symphonien Nr. 1-9; Coriolan-Ouvertüre; Leonore-Ouvertüre Nr. 3; Egmont-Ouvertüre / Liszt: Les Preludes
    +CD 51 - Schubert: Symphonie Nr. 8 / Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3
    +CD 52 - Ravel: Klavierkonzert; Konzert für die linke Hand
    +CD 53 - Ravel: Bolero; La Valse; Rapsodie espagnole
    +CD 54 - Ravel: Ma Mere l'Oye; Valses nobles et sentimentales
    +CD 55 - Ravel: Daphnis et Chloe
    +CD 56 - Ravel: Le Tombeau de Couperin; Menuet antique; Alborada del gracioso; Une Barque sur l'ocean; Pavane pour une infante defunte
    +CD 57 - Berlioz: Benvenuto Cellini-Ouvertüre; Beatrice et Benedict-Ouvertüre; Le Carnaval romain-Ouvertüre; Le Corsaire-Ouvertüre
    +CD 58 - Faure: Requiem op. 48
    +CD 59 - Franck: Le Chasseur maudit; Les Eolides; Les Djinns; Redemption
    +CD 60 - Debussy: Jeux; Images für Orchester; 2 Tänze für Harfe & Streichorchester
    +CD 61 - Roussel: Bacchus et Ariane-Suite Nr. 2; Le Festin de l'araignee; Sinfonietta / Pierne: Konzertstück für Harfe & Orchester op. 39
    +CD 61 - Bizet: L'Arlesienne-Suiten Nr. 1 & 2; Carmen-Suite Nr. 1 / Rimsky-Korssakoff: The Pine and the Palm op. 3 Nr. 1; The Upas Tree op. 49 Nr. 1; The Prophet op. 49 Nr. 2
    +CD 63 - Roussel: Symphonien Nr. 3 & 4
    +CD 64 & 65 - Berlioz: L'Enfance du Christ op. 25
    Künstler: Jeanne-Marie Darre, Andre Navarra, Martha Angelici, Helene Bouvier, Jean Giraudeau, Jacqueline Brumaire, Michel Dens, Rita Gorr, Gre Brouwenstijn, Nicolai Gedda, Victoria de los Angeles, Dietrich Fischer-Dieskau, Boris Christoff, Marcelle Meyer, Zino Francescatti, Aldo Ciccolini, Yuri Boukoff, Solomon, Marguerite Long, Samson Francois, Emil Gilels, Henriette Roget, Dimitri Schostakowitsch, David Oistrach, Gabriel Tacchino, Annie Challan, Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin, Orchestre de la Societe des Concerts du Conservatoire, Columbia Symphony Orchestra, Orchestre du Theatre National de l'Opera-Comique Paris, Orchestre National de la Radiodiffusion Francaise, Philharmonia Orchestra, Berliner Philharmoniker, Orchestre du Theatre National de l'Opera de Paris, Wiener Philharmoniker, Orchestre National de Belgique, Andre Cluytens
    Label: Erato, ADD, 1949-1966
    Bestellnummer: 6599005
    Erscheinungstermin: 16.6.2017

  • Vielleicht noch ergänzend, da für manchen Hörer vermutlich relevant: die ersten 35 CDs sind in Mono.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Vielleicht noch ergänzend, da für manchen Hörer vermutlich relevant: die ersten 35 CDs sind in Mono.


    Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigitt - werden jetzt sicher einige sagen. Ich nicht!


    Aber die Elfte Shostakovich auf CD 35 ist in Stereo - ich habe sie bereits in der Testament-Ausgabe.

  • Darüberhinaus ist das mal wieder einer jener völlig unverdaulichen All-you-can-eat-Klötze, die wohl eher das Bedürfnis bzw. die Gier nach Vollständigkeit befriedigen, statt sich ernsthaft mit dem Dirigenten Andre Cluytens auseinanderzusetzen.
    Ich habe mir in den letzten zwanzig Jahren immer wieder einzelne Cluytens-CDs zugelegt und bin damit ziemlich gut gefahren. Von daher werde ich auf diesen Klotz verzichten. Das bringt mir nichts.
    Ich sage nur: Qualität statt Quantität - Klasse statt Masse!

  • Darüberhinaus ist das mal wieder einer jener völlig unverdaulichen All-you-can-eat-Klötze, die wohl eher das Bedürfnis bzw. die Gier nach Vollständigkeit befriedigen, statt sich ernsthaft mit dem Dirigenten Andre Cluytens auseinanderzusetzen.


    Ich bin ja auch kein großer Freund dieser Klötze; die wenigen, die ich habe, sind noch größtenteils ungehört. Aber bei einem Künstler wie Cluytens sehe ich zumindest eine gewisse Berechtigung, sein Vermächtnis en bloc anzubieten, da die Alternative wäre, dass zahlreiche Aufnahmen überhaupt NIE auf CD erscheinen, speziell für die Monoaufnahmen ist der Markt eben nicht sehr groß. Nun kann man argumentieren, so what, dann gibt es sie halt nie, aber der eine oder andere Bewunderer wird sich vielleicht doch darüber freuen. Da alle CDs einzeln mit entsprechendem Original-Cover enthalten sind, gäbe es ja auch die Möglichkeit, die CDs, die einen nicht interessieren, weiterzuverkaufen, 1-2 € kriegt man in der Regel schon dafür, mehr hat man ja auch nicht bezahlt.

  • Ich meine, ich hätte die DSch auf LP, als Classics for Pleasure-Pressung, bin mir aber nicht ganz sicher.
    Leider finde ich im Netz kein passendes Cover.


    Die Box an sich finde ich sehr schön. Ich mag "abgeschlossene" Sammelgebiete und auch die Reproduktion der Cover gefällt mir.
    Aber insgesamt sind - wie ja so zwangsläufig - die immer gleichen Repertoirewerke enthalten und der hohe Mono-Anteil ist für meinen Geschmack zumindest kein zusätzlicher Kaufanreiz.
    Kommt hinzu, dass ich einiges bereits in der Sammlung haben dürfte. Ganz sicher jedenfalls seine Beethoven-Sinfonien aus Berlin.


    Viele Grüße
    Frank

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Ich bin ja auch kein großer Freund dieser Klötze; die wenigen, die ich habe, sind noch größtenteils ungehört.

    Eben.
    Und ich will auch nicht sklavisch solche Boxen durchhören müssen, nur weil man sie jetzt eben hat. Denn das ist dann das Problem. Sonst kann man den Kauf aber nicht rechtfertigen bzw. muß sich dann eben eingestehen, daß der Kauf falsch und überflüssig war.



    Cluytens sehe ich zumindest eine gewisse Berechtigung, sein Vermächtnis en bloc anzubieten, da die Alternative wäre, dass zahlreiche Aufnahmen überhaupt NIE auf CD erscheinen, speziell für die Monoaufnahmen ist der Markt eben nicht sehr groß.

    OK, das stimmt wohl. Aber Testament hat bereits eine sehr gute und seriöse Cluytens-Edition geschaffen, die aber eben ihren Preis hat. Hier wird einem wieder alles hinterhergeschmissen, das Booklet wird dürftig und auf das Nötigste beschränkt sein. Gut, es gibt wohl die Originalcover dazu, vermutlich haben die CDs dann auch wieder LP-Spielzeiten. So etwas ist nicht in Ordnung.



    Da alle CDs einzeln mit entsprechendem Original-Cover enthalten sind, gäbe es ja auch die Möglichkeit, die CDs, die einen nicht interessieren, weiterzuverkaufen, 1-2 € kriegt man in der Regel schon dafür, mehr hat man ja auch nicht bezahlt.

    Ja, kann man machen, wieso auch nicht. Bei RCA, also bei der Reiner-, Munch- und Monteux-Edition sind die Hüllen dicker und LPs nachempfunden, und sie rutschen leichter aus der Hülle. Das wird hier nicht so sein.

  • Vermutlich wird dann irgendwann eine Folge-Box mit Vokalem und Oper-Aufnahmen Nachgeschoben.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Habe vor vielen Jahren mal eine Einspielung unter André Cluytens gehört und war begeistert.

    Hallo Bernd,


    André Cluytens hat als erster Dirigent sämtliche Beethoven-Sinfonien mit den Berliner Philharmonikern in STEREO eingespielt, und zwar in den Jahren zwischen 1957 bis 1960. Die Produktion fand statt in der Grunewaldkirche in Berlin, dem bevorzugten Aufnahmestudio der Kölner ELECTROLA, einem Ableger des britischen EMI-Konzerns.


    Aus dieser Reihe besaß ich auf LP die Nr. 6 "Pastorale". Später habe ich mir dann die GA auf CD angeschafft, in dieser Ausgabe:


    Sämtliche Sinfonien 1-9 (Ga)

    Inzwischen ist sie auch in anderen Aufmachungen auf dem Markt.


    Nun muß ich sagen, daß ich die EROICA aus Cluytens' Zyklus eine gefühlte Ewigkeit nicht gehört habe. Aber insgesamt wurden die Aufnahmen überwiegend positiv besprochen, das habe ich in Erinnerung. Mir persönlich haben die Sechste und die Neunte besonders gut gefallen, die Sechste wegen der überaus farbigen, lebendigen Auslegung und der überzeugenden Leistung des Dirigenten. Die Neunte hatte ein beachtliches Solistenquartett aufzuweisen und hatte ansonsten ihren Höhepunkt vor allem im Kopfsatz, den Cluytens breit und majestätisch interpretierte. Die übrigen Werke sind mir nicht in frischer Erinnerung, aber sie sind ganz sicher alle hörenswert, auch wenn sie nicht aus der Fülle des riesigen Angebots herausragen.


    Da die Box relativ preiswert angeboten wird, kann sie allen Interessenten empfohlen werden.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Danke Dir lieber Nemorino für diese tollen Erläuterungen, und einen schönen Abend noch! Da deckt sich mein Eindruck von der Cluytens-Eroica also mit deiner Sichtweise seiner Beethoven-Interpretation. Hast meinen Klemperer-Link gesehen? Freue mich, wieder von Dir zu lesen.

    LG Bernd

    "Von Herzen - Möge es wieder zu Herzen gehen"

    (Ludwig van Beethoven über den Beginn des "Kyrie" seiner "Missa Solemnis")