Jean-Claude Casadesus, geboren am 7. Dezember 1935 in Paris, ist ein französischer Dirigent.
Er ist der Sohn der Schauspielerin Gisèle Casadesus (geb. 1914) und Großneffe des Pianisten Robert Casadesus (1899—1972). Nach einem Schlagwerk-Studium am Konservatorium von Paris (bis 1958) erlernte er das Dirigieren bei Pierre Dervaux und Pierre Boulez.
1969 wurde er Dirigent an der Opéra National de Paris und an der Opéra-Comique. 1971 erfolgte zusammen mit Pierre Dervaux die Gründung des Orchestre Philharmonique des Pays de la Loire, dessen stellvertretender Musikdirektor er bis 1976 blieb.
Danach gründete Casadesus das Orchestre National de Lille, dem er seit 1976 als Chefdirigent vorsteht. Zwischen 2005 und 2008 war er zudem Musikdirektor des Orchestre Français des Jeunes.
Er wirkte zudem als Gastdirigent bei vielen wichtigen Symphonieorchestern und an zahlreichen bedeutenden Opernhäusern in Europa.
Es liegen zahlreiche Aufnahmen vor, insbesondere Werke von Mahler, Debussy, Bizet, Berlioz, Milhaud, Prokofjew und Canteloube de Malaret.
Casadesus ist der Autor einer Autobiographie und Vater mehrerer Kinder. Sein Neffe ist der britische Schauspieler Orlando Bloom.
Er ist Commandeur de la Légion d'honneur, Grand officier de l'Ordre national du Mérite, Commandeur des Arts et Lettres, Commandeur de l'Ordre d'Orange-Nassau, Officier de l'Ordre de Léopold de Belgique und Chevalier des Palmes académiques.