Frieder Bernius


  • Frieder Bernius, geboren am 22. Juni 1947 in Ludwigshafen, ist ein deutscher Dirigent und Chorleiter.


    Der Sohn eines protestantischen Pfarrers studierte Musik und Musikwissenschaft an der Musikhochschule Stuttgart und an der Universität Tübingen. Bereits in seinem ersten Studienjahr 1968 gründete er den Kammerchor Stuttgart und leitet ihn bis zum heutigen Tage. Anfangs lag sein Schwerpunkt auf A-capella-Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, doch dehnte er sein Repertoire bald auf die gesamte Chormusik aus.


    Seit 1977 ist Bernius als Dirigent tätig und arbeitete bereits mit führenden Orchestern Deutschlands zusammen. Es kam zu Gastproduktionen mit den Rundfunkchören von SDR, NDR, WDR und RIAS Berlin. Mitte der 1980er Jahre wandte er sich immer mehr der Alten Musik und der historischen Aufführungspraxis (HIP) zu.


    Er war 1987 der Gründer der Internationalen Festtage Alter Musik in Stuttgart, welche er bis heute leitet.


    1991 gründete er das Barockorchester Stuttgart sowie die Klassische Philharmonie Stuttgart. Seit 2002 firmiert das Barockorchester Stuttgart auch als Hofkapelle Stuttgart.


    1998 wurde er zum Honorarprofessor in Mannheim ernannt. 2009 erfolgte seine Wahl zum Präsidenten der Internationalen Johann-Nepomuk-David-Gesellschaft. Er lehrt am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg das Fach Oratorium.


    Bernius erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Edison Award (1990), der Diapason d'Or (1990), das Bundesverdienstkreuz am Bande (1993), der Robert-Edler-Preis (2001), die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (2002), der Preis der Europäischen Kirchenmusik (2004), die Bach-Medaille der Stadt Leipzig (2009) sowie bislang sechsmal der Preis der deutschen Schallplattenkritik.


    Es liegen zahllose Aufnahmen oftmals relativ vergessener Werke vor.




    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Erwähnenswert ist für mich auch die Aufnahme der beiden Sinfonien von Norbert Burgmüller (1810-1836):



    Robert Schumann, der das Scherzo aus der 2. Sinfonie vervollständigte, bemerkte anlässlich des Todes von Burgmüller: "Nach Franz Schubert's frühzeitigem Tod konnte keiner schmerzlicher treffen, als der Burgmüller's."


    Auch das Klavierkonzert, op. 1, hat er u.a. eingespielt:



    Die CD kenne ich noch nicht, werde die Bildungslücke aber bald geschlossen haben...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Einen weiteren Augenmerk lege ich auf Bernius' Weltersteinspielung der Oper "Der Berggeist" von Franz Ignaz Danzi (1763-1826).
    Die Oper, die auf den Rübezahl-Mythos beruht, wurde 1813 uraufgeführt und gehört zu den ersten Werken der deutschen "romantischen Oper". Musikalisch gibt es viel schönes zu entdecken; an das Libretto dürfen, wie bei so vielen Werken aus der Zeit, keine allzu hohen Ansprüche gelegt werden.



    Bernius widmet sich der Oper mit hörbarem Engagement und kann mit einer igs. harmonischen und guten Besetzung aufwarten.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich habe mal hineingehört, leiber Norbert, auch in die Symphonien. Ich habe beide vorsichtshalber mal auf meinen Einkaufszettel gesetzt.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    es schadet auf jeden Fall nicht ;) .


    Burgmüllers 1. Sinfonie fand viel Anklang, sie wurde 1838 u.a. von Felix Mendelssohn Bartholdy im Leipziger Gewandhaus aufgeführt. Generell setzte er sich für Burgmüller ein und trat als Solist in Burgmüllers Klavierkonzert auf.


    Bei Danzi gefällt mir insbesondere der "dramatische musikalische" Einfallsreichtum.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo!


    Ich beschäftige mich gerade etwas mit Frieder Bernius, nachdem einige sehr gute Aufnahmen in dieser Box zu finden sind:


    51uneSK2SCL.jpg

    Es finden sich Werke von Monteverdi, Bach, Brahms und Zelenka.

    Eben habe ich mir noch diese Box über ebay besorgt:



    Eben habe ich entdeckt, dass ich Haydns Nelsonmesse unter seiner Leitung besitze. Werde ich demnächst auch aus dem Regal ziehen.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Irgendwie befasse ich mich auch mit ihm.

    In seinem Lebenslauf bei Wikipedia steht, er gabe die "Klassische Philharmonie Stuttgart" 1990 gegründet

    An sich hat Karl Münchinger dieses Orchster bereits 1966 gegründet.

    Es war sein Wunsch, daß dieses Orchester nach seinem Tod (1990) aufgelöst wird.

    Hat man hier den Wunsch des Gründers umgangen, indem man das Orchester aufgelöst und sofort wieder neu gegründet hat ?


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In meinem Wikipedia steht folgender Satz im Kapitel über Frieder Bernius:

    Zitat von Wikipedia

    1991 gründete er außerdem das Barockorchester Stuttgart, welches sich spezialisiert auf das 18. Jahrhundert, aus führenden Musikern der historischen Aufführungspraxis zusammensetzt.

    Außerdem steht über die "Klassische Philharmonie Stiuttgart" bei Wikipedia dies:


    Zitat von Wikipedia

    Die Klassische Philharmonie Stuttgart setzt sich aus Musikern deutscher Sinfonieorchester und Kammermusikensembles zusammen, die mit Frieder Bernius zusammenarbeiten. Das Orchester musiziert auf modernen Instrumenten, jedoch gilt das besondere Interesse des Dirigenten und seiner Musiker der stilistischen Differenzierung. Für Aufführungen chorsinfonischer Werke in großer Besetzung ist die Klassische Philharmonie Stuttgart das orchestrale Pendant zum Kammerchor Stuttgart.
    Die Klassische Philharmonie Stuttgart ist bei verschiedenen Festspielen wie dem Rheingau Musik Festival, dem Europäischen Musikfest Stuttgart, den Internationalen Festspielen Baden-Württemberg, dem Festival "Wratislavia Cantans" in Wrocław (Polen), den Kasseler Musiktagen, der Philharmonischen Gesellschaft Brüssel, den Herbstlichen Musiktagen Bad Urach und dem Schumannfest Düsseldorf aufgetreten.
    Die Idee, einen qualitativ gleichwertigen instrumentalen Partner zum Kammerchor Stuttgart zu schaffen, ist nicht zuletzt mit den gemeinsam eingespielten Werken, wie z. B. Brahms` Ein deutsches Requiem und Mendelssohns Elias bestätigt worden. Letztere Aufnahme wurde mit dem Diapason d’or und dem Pizzicato Supersonic Award ausgezeichnet.[1]


    Dass er 1990 die Klassische Philharmonie Stuttgart gegründet haben soll, konnte ich nirgendwo in Wikipedia finden.

    Ich hoffe, dass ich mit meinen Ausführungen etwas Licht in das Dunkel bringen konnte, würde ja auch ganz gut zur Adventszeit passen.^^


    Hier ist übrigens der Einführungschor aus dem Deutschen Requiem:



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Es war nicht - wie ich fäschlic schrieb , 1990, sondern 1991

    Hier der Auszug aus WIKIPEDIA:


    Zitat

    1987 rief Frieder Bernius dazu die Internationalen Festtage Alter Musik (heute: Festival Stuttgart Barock) ins Leben. 1991 gründete er außerdem das Barockorchester Stuttgart, welches sich spezialisiert auf das 18. Jahrhundert, aus führenden Musikern der historischen Aufführungspraxis zusammensetzt. In dasselbe Jahr fällt auch die Gründung der Klassischen Philharmonie Stuttgart, die für Aufführungen chorsinfonischer Werke in großer Besetzung das orchestrale Pendant zum Kammerchor Stuttgart darstellt.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Du hast Recht lieber Alfred, den letzten Satz aus deinem Zitat habe ich überlesen.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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