Christof Prick


  • Christof Prick, geboren 1946 in Hamburg, ist ein deutscher Dirigent und Hochschullehrer. Im angelsächsischen Raum tritt er unter dem Namen Christof Perick auf.


    Der Sohn des Konzertmeisters des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg studierte an der Hochschule für Musik und Theater seiner Heimatstadt und wirkte zwischen 1974 und 1977 als damals jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands beim Saarländischen Staatsorchester Saarbrücken. In derselben Funktion amtierte er zwischen 1977 und 1985 bei der Badischen Staatskapelle Karlsruhe.


    1986—1990 wurde er Staatskapellmeister an der Deutschen Oper Berlin und amtierte 1989—1995 als ständiger Dirigent des Bundesjugendorchesters.


    1992—1995 war er Musikdirektor des Los Angeles Chamber Orchestra und 1993—1996 Generalmusikdirektor des Niedersächsischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hannover.


    2001—2010 fungierte Prick als Musikdirektor des Charlotte Symphony Orchestra und war 2006—2011 Generalmusikdirektor des Staatstheaters Nürnberg und der der Bayerischen Staatsphilharmonie Nürnberg.


    Zwischen 1999 und 2013 hatte er eine Professur für Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.


    Er ist häufiger Gast an der Wiener Staatsoper, an der Hamburgischen Staatsoper, an der Sächsischen Staatsoper sowie an der Metropolitan Opera New York.



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Christof Prick, geboren 1946 in Hamburg, ist ein deutscher Dirigent und Hochschullehrer. Im angelsächsischen Raum tritt er unter dem Namen Christof Perick auf.


    Das allerdings macht er nicht freiwillig, denn der Nachname ist auf Englisch eine sehr vulgäre Bezeichnung für das männliche Genital.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler



  • Das allerdings macht er nicht freiwillig, denn der Nachname ist auf Englisch eine sehr vulgäre Bezeichnung für das männliche Genital.


    Danke, Norbert! Da hat der Anglist wieder was gelernt.


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Bleibe im Lande und nähre dich redlich, würde die Pegida jetzt sagen.


    Dummerweise, meine ich allerdings, denn eine Aufwertung der deutschen Reputation wäre gerade in England bitter nötig.

  • Wieder zurück zum Wesentlichen:


    "[...] Schon im Vorspiel zieht CHRISTOF PRICK eine Fassade knallharter Dramatik hoch, in der sich alsbald impressionistische Feinheiten wunderbar spiegeln. Sein bisher bester Wagner in Nürnberg, der es mit der Erinnerung an den weichzeichnenden Thielemann anno 1990 mühelos aufnehmen kann! [...]"


    — "Tannhäuser", Abendzeitung Nürnberg, 19.10.2009, Dieter Stoll


    Christof Prick ist vermutlich ein typischer Fall des mittlerweile rar gewordenen Kapellmeisters im besten Sinne. Ich erinnere mich gut an die "Lohengrin"-Premiere am Staatstheater Nürnberg vom 3. Mai 2008. Prick legte mit den Nürnberger Philharmonikern eine höchst beachtliche Leistung hin. Die Inszenierung von Michael Simon war ein Reinfall, von dem sich auch der damalige GMD Prick distanzierte. Er setzte unter Androhung einer Weigerung, zu dirigieren, immerhin durch, dass der Chor nicht aus dem Off sang. Indem er sich dem Schlussapplaus verweigerte, setzte er ein deutliches Zeichen. Dafür entschädigten neben der Orchesterleistung auch die Sänger/innen. Scott MacAllister sprang im letzten Moment für Stefan Vinke ein und sang die Titelrolle. Ruth-Maria Nicolay als Ortrud war wohl das Highlight. Daneben Guido Jentjens als König Heinrich, Jürgen Linn als Graf von Telramund, Anna Gabler als Elsa und Jochen Kupfer als Heerrufer. Jedenfalls ist Prick ein sehr guter Wagner-Dirigent, der keinen Personenkultu betreibt, dem aber deutlich mehr Aufmerksamkeit zustünde. Seine Amtszeit wird man in Nürnberg so schnell nicht vergessen. Sie bildete einen wohltuenden Kontrast zu den Entgleisungen der Regisseure.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Christof Prick ist vermutlich ein typischer Fall des mittlerweile rar gewordenen Kapellmeisters im besten Sinne.


    Meines Erachtens eher im schlechtesten Sinne. Beim "Ring" an der Deutschen Oper Berlin im Frühjahr 1991 war es so katastrophal, dass er regelrecht aus dem Haus gebuht wurde. Vor der "Götterdämmerung" ließ das Orchester per Aushang verlauten, dass es sich mit der Interpretation des Dirigenten solidarisiere - wenn solche Beteuerungen gegenüber dem Publikum nötig sind, muss es schon arg sein, zumal beim Musizieren im Graben nichts von dieser "Solidarisierung" zu merken war.
    Dann dirigierte er in den 1990er Jahre an der Semperoper Dresden alles rauf und runter und meistens zu laut, seine Dirigate waren also für mich stets ein sehr zweifelhaftes Vergnügen.
    Ein absoluter "Tiefpunkt" war dann freilich 2013 seine Rückkehr an die Deutsche Oper Berlin (22 Jahre nach dem "Ring"-Desaster) als Einspringer für eine "Meistersinger"-Serie. Ich besuchte die 3. Vorstellung und war entsetzt, nicht nur von den extrem gedehnten Tempi, sondern auch von den vielen Fehleinsätzen und Wacklern. Nach dem 2. Akt habe ich das Opernhaus verlassen.


    Für mich persönlich gibt es kaum einen weniger überzeugenden Opernkapellmeister als Christof Prick.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ohne hier eine persönliche Stellungnahme abgeben zu wollen oder zu können möcht ich doch im Sinne der Ausgewogenheit einige Pressemeldungen zum Dirigat von Herrn Prick - sicherlich ausgewählt positive - aber immerhin - via dessen Internetpräsentation hierher verlinken. Ich stelle damit die Wahrnehmung und Beurteilung vin "stimmenliebhaber" keineswegs in Frage sondern möchte nur aufzeigen, daß jegliches Urteil sein Gegenstück finden kann.
    http://www.christof-prick.de/Presse


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !