Désiré Defauw


  • Désiré Defauw, geboren am 5. September 1885 in Gent, gestorben am 25. Juli 1960 in Gary, Indiana, USA, war ein belgischer Dirigent, Violinist und Komponist.


    Er erhielt seine Ausbildung zum Violinisten am Genter Konservatorium und war Schüler von Johan Smit. 1900 wurde er Soloviolinist des Genter Orchesters und amtierte zwischen 1906 und 1909 als Konzertmeister des New Symphony Orchestra of London, das u. a. von Leopold Stokowski dirigiert wurde.


    Während des Ersten Weltkrieges floh er nach England, wo er in London John Ireland's Violinsonate Nr. 2, mit dem Komponisten am Klavier, aufführte.


    Er war Professor für Dirigieren am Brüsseler Konservatorium. 1931 organisierte er das Orchestre Symphonique de Bruxelles, das 1937 zum Orchestre National de Belgique wurde.


    1940 verließ er Belgien in Richtung Vereinigte Staaten, wo er zwischen 1941 und 1952 Chefdirigent des Orchestre Symphonique de Montréal wurde.


    Den Höhepunkt seiner Dirigentenkarriere stellte seine Zeit als Musikdirektor des Chicago Symphony Orchestra (1943—1947) dar, die indes zuweilen als katastrophal bezeichnet wurde und nach nur vier Jahren endete. Der Respekt der Musiker des Orchesters vor Defauw war in jedem Falle gering. Immerhin wurde er in dieser Zeit auch US-amerikanischer Staatsbürger.


    Defauw, der während der 1950er Jahre das Gary Symphony Orchestra in Indiana dirigerte, starb 1960 im Alter von 74 Jahren ebendort.



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões