Eiji Oue, geboren am 3. Oktober 1957 in Hiroshima, ist ein japanischer Dirigent.
Der Sohn einer früheren Samurai-Familie begann bereits mit vier Jahren das Klavierspiel. Das Dirigierstudium legte er an der Tohu Gakuen School of Music und am New England Conservatory ab. Seine Lehrer waren Hideo Saito, Larry Livingston, Seiji Ozawa, Sergiu Celibidache, Claudio Abbado, Sir Colin Davis, Kurt Masur und besonders Leonard Bernstein, den er 1978 in Tanglewood kennenlernte.
Bereits an der Seite Bernsteins machte Oue erste professionelle Dirigiererfahrung, so an der Scala, an der Wiener Staatsoper und an der Opéra Bastille in Paris. 1980 erhielt er den Koussevitzky Memorial Fellowship Price, 1981 den Ersten Preis und die Hans-Haring-Goldmedaille des Dirigierwettbewerbs des Salzburges Mozarteums. 1990 unterstützte ihn Bernstein bei der Gründung des Pacific Music Festival in Sapporo und fungierte als "conductor in residence".
1991—1995 war Oue Chefdirigent des Erie Philharmonic Orchestra. In dieser Zeit agierte er zudem als Assistenzdirigent des Buffalo Philharmonic Orchestra in den USA. 1995—2002 amtierte er als Musikdirektor des Minnesota Orchestra. 1997—2003 war er zudem Musikdirektor des Grand Teton Music Festival in Wymoning.
1998—2009 war er Chedirigent der NDR Radiophilharmonie in Hannover. 2006—2010 leitete er zudem das Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya.
Seit 2003 ist er als Nachfolger des legendären Takashi Asahina (im Amte 1947—2001) Musikdirektor des Osakama Philharmonic Orchestra.
2005 dirigierte er als erster Asiate überhaupt bei den Bayreuther Festspielen. Seine Aufführungen von "Tristan und Isolde" waren indes stark umstritten, so dass er bereits im Folgejahr von Peter Schneider abgelöst wurde und seither nicht mehr in Bayreuth auftrat.
Seit Herbst 2000 hat er eine Professur für Dirigieren an der Musikhochschule Hannover inne.
Seine kommerziellen Aufnahmen umfassen u. a. Paganini, Spohr, Orff, Mahler und Strawinskij.