Karel Šejna, geboren am 1. November 1896 in Zálezly, gestorben am 17. Dezember 1982 in Prag, war ein tschechischer Dirigent und Kontrabassist.
Seine musikalischen Studien absolvierte er am Prager Konservatorium bei Professor Černý (Kontrabass) und später bei K. B. Jirák (Komposition). Als junger Mann gab er zahlreiche Konzerte in Ägypten. Nach seiner Rückkehr in die Tschechoslowakei wurde er 1921 Erster Kontrabassist der Tschechischen Philharmonie. 1922 dirigierte er dieses Orchester erstmals.
Auf Veranlassung des damaligen Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie, Václav Talich, widmete sich Šejna immer mehr dem Dirigieren. Zwischen 1925 und 1936 war er Dirigent des Symphonieorchesters der tschechoslowakischen Eisenbahnarbeiter.
1926—1938 arbeitete er als Chorleiter des Hlahol-Chor in Vinohrady, mit dem er nach Jugoslawien und Wien reiste.
1937—1938 war er Gastdirigent beim Budapester Philharmonischen Orchester.
1938 wurde er als Dirigent bei der Tschechischen Philharmonie engagiert, war ab 1939 Zweiter Dirigent.
1941—1942 und 1948—1950 war er nach der Abgang von Václav Talich bzw. nach der Emigration von Rafael Kubelík für kurze Zeit selbst interimistischer Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie. Er unternahm Tourneen nach Ost- und Westdeutschland sowie ins Vereinigte Königreich.
Er galt als bedeutender Interpret der Musik von Berlioz, Franck, R. Strauss und besonders Mahler.
Sein letztes Konzert mit der Tschechischen Philharmonie gab Šejna am 11. Februar 1972 (Mahlers 4. Symphonie).
Er legte über 70 Aufnahmen vor, darunter Beethovens "Pastorale" sowie Mahlers 4. Symphonie. Er war zudem der erste Dirigent, der die meisten Werke von Smetana einspielte. Zu seinen bedeutendsten Aufnahmen zählen die Weltersteinspielung von Martinůs 3. Symphonie (1949) sowie die Aufnahme der Slawischen Tänze von Dvořák (1959).
Seine Kompositionen umfassen einen Liederzyklus und ein Streichquartett.