Kirill Petrenko - Chefdirigent der Berliner Philharmoniker

  • Die Berliner Philharmoniker haben sich entschieden: Sie wollen mit Kirill Petrenko in die Zukunft schreiten. Er wird ihr neuer Chefdirigent. Das verspricht viel.


    Damit über den designierten Chedirigenten nicht länger in dem Thread diskutiert werden muss, der eingerichtet wurde, als Rattle seinen Abschied ankündigte, eröffne ich hier diesen Thread!


    Damit möchte ich dazu einladen, Informationen über ihn zusammen zu tragen und von Begegnungen mit ihm zu berichten.
    Vielleicht kann es anregend sein, erst mal zu sammeln, wie die Entscheidung in der Welt der Klassik aufgenommen wird!


    Ich beginne mal damit zu zitieren, was die englische Musikzeitschrift Gramophone schreibt:


    Kirill Petrenko is the new Chief Conductor of the Berlin Philharmonic Orchestra


    Gramophone Mon 22nd June 2015


    After much anticipation, it has been announced that Petrenko will succeed Sir Simon Rattle in Berlin.


    In a live-streamed news conference from Berlin today, it was announced that the next Chief Conductor of the Berlin Philharmonic Orchestra, succeeding Sir Simon Rattle, will be Kirill Petrenko.


    Kirill Petrenko said: 'Words cannot express my feelings – everything from euphoria and great joy to awe and disbelief. I am aware of the responsibility and high expectations of me, and I will do everything in my power to be a worthy conductor of this outstanding orchestra. Above all, however, I hope for many moments of artistic happiness in our music-making together which will reward our hard work and fill our lives as artists with meaning.'


    Kirill Petrenko built his reputation as a conductor in the opera house. His first formal appointment was as General Music Director of the Meiningen theatre (with his most notable achievement there being the staging of Wagner's Ring cycle in 2001). From there he moved to the Komische Oper in Berlin, where he served as General Music Director from 2002 to 2007. Several seasons as a guest conductor followed, including performances with the Berlin Philharmonic, the Royal Concertgebouw Orchestra, the Chicago Symphony Orchestra and the London Philharmonic Orchestra. Petrenko was in the pit for Frank Castorf's controversial production of Wagner's Ring at Bayreuth in Wagner's bicentennial year. In 2013 Petrenko became the General Music Director of the Bayerische Staatsoper.


    Petrenko's recording of Pfitzner's Palestrina was highly praised by Gramophone's Mike Ashman in 2012: 'Kirill Petrenko matches Rudolf Kempe’s recently rediscovered 1955 Salzburg performance: they’re both compelling story-tellers of large-scale operatic narrative who can mix and match dialogue scenes with varied tempi and dramatically appropriate orchestral balance.'


    Below is a film of Petrenko conducting the Berlin Philharmonic Orchestra in a section from Scriabin's Le Poème de l'extase, which amply demonstrates the excitement and power he is able to generate with the orchestra. It bodes well for the future.



    Der Berliner TAGESSPIEGEL schreibt:
    http://www.tagesspiegel.de/kul…eltkarriere/11950162.html


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Und das schreibt die Süddeutsche: http://www.sueddeutsche.de/kul…tmoegliche-wahl-1.2532116


    Zitat

    Several seasons as a guest conductor followed, including performances with the Berlin Philharmonic, the Royal Concertgebouw Orchestra, the Chicago Symphony Orchestra and the London Philharmonic Orchestra.

    Hochinteressant wäre es natürlich, Mitschnitte von diesen Dirigaten zu hören - vielleicht findet sich in den Tiefen des Webs ja etwas.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Nur Schnipsel - immerhin!



    Aber im Netz gibt es davon ja noch viele!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das Problematische an der Wahl von Kirill Petrenko dürfte sein, dass es von ihm aus dem gängigen symphonischen Repertoire der Berliner Philharmoniker, etwa Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Mendelssohn, Brahms, Bruckner, Tschaikowskij, Sibelius und Mahler, wenige oder gar keine Tondokumente gibt, erst recht keine offiziellen.


    Ein Blick in diverse Rundfunkmitschnitte zeigt, dass auch hier vorrangig Opern vorhanden sind. Ich versuche hier mal die Nicht-Opernaufnahmen Petrenkos zusammenzutragen:


    - Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 (Berliner Philharmoniker, 2009; NDR Sinfonieorchester, 2011)
    - Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 (RSO Wien, 2002)
    - Dvořák: Symphonie Nr. 7 (Cleveland Orchestra, 2009)
    - Elgar: Symphonie Nr. 2 (Berliner Philharmoniker, 2009)
    - Glasunow: Symphonie Nr. 5 (Duisburger Philharmoniker, 2002)
    - Mahler: Symphonie Nr. 4 (Orchester der Komischen Oper Berlin, 2004)
    - Mozart: Ouvertüre zu "Don Giovanni" (Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, 2011)
    - Rachmaninoff: Symphonie Nr. 3 (Chicago Symphony Orchestra, 2012)
    - Rimskij-Korsakow: Scheherazade (Staatskapelle Berlin, 2011)
    - Schmidt: Symphonie Nr. 4 (WDR Sinfonieorchester, 2000)
    - Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 1 (Chicago Symphony Orchestra, 2012)
    - Schostakowitsch: Symphonie Nr. 14 (Orchestre Philharmonique de Radio France, 2010)
    - Skrjabin: Symphonie Nr. 3 (Bayerisches Staatsorchester, 2014)
    - Strawinskij: Psalmensymphonie (Berliner Philharmoniker, 2012)
    - Strawinskij: Violinkonzert (Bayerisches Staatsorchester, 2014)
    - Suk: Symphonie Nr. 2 (NDR Sinfonieorchester, 2011)
    - Tschaikowskij: Francesca da Rimini (Cleveland Orchestra, 2009)
    - Tschaikowskij: Manfred-Symphonie (Wiener Symphoniker, 2011)
    - Zemlinsky: Lyrische Symphonie (Staatskapelle Berlin, 2011)


    Wirkliche "Klassiker" findet man in dieser Liste eigentlich fast keine, ausgenommen die 4. Symphonie von Mahler und das 1. Klavierkonzert von Brahms, evtl. noch Francesca da Rimini und die Manfred-Symphonie von Tschaikowskij. Immerhin je einmal Mozart und Dvořák mit seiner Siebten.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ein Blick in diverse Rundfunkmitschnitte zeigt, dass auch hier vorrangig Opern vorhanden sind. Ich versuche hier mal die Nicht-Opernaufnahmen Petrenkos zusammenzutragen:


    - Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 (Berliner Philharmoniker, 2009; NDR Sinfonieorchester, 2011)


    Heute morgen schon auf NDRkultur gehört (Olli Mustonen am Klavier), dazu gerade eben ebenfalls mit dem NDR-Sinfonieorchester den 3ten Satz aus der Symphonie "Asrael" (1905/05) von Josef Suk. - Beides hörte sich ziemlich gut an!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Das Problematische an der Wahl von Kirill Petrenko dürfte sein, dass es von ihm aus dem gängigen symphonischen Repertoire der Berliner Philharmoniker, etwa Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Mendelssohn, Brahms, Bruckner, Tschaikowskij, Sibelius und Mahler, wenige oder gar keine Tondokumente gibt, erst recht keine offiziellen.


    Nein, das ist nicht das Problematische, sondern das Ausschlaggebende für diese Wahl, denn nun können sie alles mit ihm aufnehmen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Nein, das ist nicht das Problematische, sondern das Ausschlaggebende für diese Wahl, denn nun können sie alles mit ihm aufnehmen.


    Insbesondere unter Verwendung des neuen Eigenlabels - wirtschaftlich ist das nicht dumm gedacht.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Etwas Wagner aus Bayreuth 2013:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat von »Joseph II.« Das Problematische an der Wahl von Kirill Petrenko dürfte sein, dass es von ihm aus dem gängigen symphonischen Repertoire der Berliner Philharmoniker, etwa Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Mendelssohn, Brahms, Bruckner, Tschaikowskij, Sibelius und Mahler, wenige oder gar keine Tondokumente gibt, erst recht keine offiziellen.


    Nein, das ist nicht das Problematische, sondern das Ausschlaggebende für diese Wahl, denn nun können sie alles mit ihm aufnehmen.


    Sehr richtig!!!
    Den Aspekt hatte ich ja auch schon angesprochen als ich versuchte, die Logik zu erklären, die die Philharmoniker geleitet haben dürfte!
    SIMON RATTLE verläßt die Berliner Philharmoniker


    Und die spontanen Reaktionen aus England, den USA, Frankreich und Italien sowie - wie man hört - sogar aus Japan zeigen, dass der Name Petrenko durchweg positive Erwartungen weckt, da seine Auftritte in diesen Ländern als aussergewöhnliche Ereignisse registriert worden sind. Damit wird auch Neugier da sein, wie er denn nun Werke interpretiert, die er noch nicht aufgeführt hat - aus welchen Gründen auch immer.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Und zu Gergiev-Problemen (Joseph II. sprach im Rattler-Nachfolger-Thread von der Übertragung des Kalten Krieges auf die Musik) wird es bei Petrenko ganz sicher nicht kommen, weil dieser schon seit Anfang der 1990er Jahre in Mitteleuropa lebt und insofern auch nie wirklich etwas (schon gar nicht in herausragenden öffentlichen Positionen) mit dem heutigen Russland unter Vladimir Putin zu tun hatte - im Gegensatz zu Gergiev.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Diese Unterstellung, nur weil Petrenko in Omsk geboren ist, müsse er einer von der Fünften Brigade Putins sein, ist nur peinlich!!


    In München hat Petrenko ja unter anderem Mussorgskis BORIS GODUNOW aufgeführt!
    Vielleicht ist es hilfreich aus dem Bericht der Wochenzeitschrift DIE ZEIT zu zitieren:


    Es war eine gespenstische Aufführung am Sonntag im Münchner Nationaltheater, dem Tag des Krim-Referendums. Gleich zu Beginn von Modest Mussorgskis düsterem Zarendrama Boris Godunow demonstrieren Menschenmassen auf der Bühne, die von martialischen Sicherheitskräften in Schach gehalten werden. Als eine Demonstrantin ein Plakat mit dem Konterfei des russischen Präsidenten Wladimir Putin hochhält, geht ein Raunen durchs Publikum. Obwohl die Inszenierung des Spaniers Calixto Bieito schon ein Jahr alt ist, traf das Bild, das an den Kiewer Maidan erinnert, ins Schwarze.


    Dirigiert wurde die Aufführung erstmals von Kirill Petrenko, dem neuen Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. Petrenko ist Russe und musste jüngst auf einer Pressekonferenz natürlich auch eine Frage zur Krim-Krise beantworten. Er sagte, was die hiesige Öffentlichkeit von ihm erwartete: Es sei "alles andere als normal", was dort passiere; er hoffe auf eine "politische Lösung, die die Souveränität der Ukraine nicht antastet".

    Das klingt nun wirklich nicht danach als habe er eine ähnliche Haltung wie Gergiev!


    Vor einigen Jahren übrigens habe ich ein Silvester-Konzert unter seiner Leitung in der Komischen Oper Berlin gehört.
    Auf dem Programm standen ausschließlich Filmmusiken aus der Zeit der Sowjetunion.
    Zwischen zwei Werken hat Jochen Kowalski ihn auf der Bühne interviewt und dabei gefragt, ob er denn diese Filme mit dieser Musik während seiner Jugend in Omsk schon kennen gelernt habe.
    Er antwortete mit einem verschmitzten Lächeln und sagte: Damals hätten sie gar kein Kino in Omsk gehabt. Als es dann nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein Kino gab, hätte niermand diese Filme sehen wollen sondern nur noch die amerikanschen!
    Und dann hat er wieder mit Lust einen martialischen Marsch von Prokofieff dirigiert!


    Spätestens seit diesem Moment habe ich Petrenko ins Herz geschlossen!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Kirill Petrenko wurde 1972 im westsibirischen Omsk als Sohn eines Konzertmeisters geboren.
    Mit der ersten Welle jüdischer Emigranten gelangte er 1990 im Alter von 18 Jahren nach Österreich.
    Sein Vater erhielt eine Orchesterstelle in Vorarlberg.
    Er studierte Musik am Landeskonservatorium Vorarlberg in Feldkirch und an der Musikuniversität in Wien.
    Semyon Bychkov, bei dem Petrenko einen Meisterkurs absolvierte, nannte ihn den "einzigen natural born conductor, der mir begegnet ist".
    Von 2002 bis 2007 war Kirill Petrenko Generalmusikdirektor an der Komischen Oper Berlin.
    Kirill Petrenko ist 1,60 m groß und ragt somit nicht störend aus dem Orchestergraben hinaus.
    Er spricht mit österreichischen Akzent.
    Das rbb Fernsehen sendet heute um 22:15 Uhr ein rbb Spezial
    zum künftigen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker.

    mfG
    Michael

  • Ich höre gerade in den Mitschnitt von Petrenkos Bayreuther "Walküre" von 2014. Also orchestral ist das schon wirklich ganz ausgezeichnet. So eine detaillierte, nuancenreiche Herausarbeitung der Blechbläser habe ich lange nicht gehört bei Wagner. Ich als Wagnerianer kann diese Chefdirigentenwahl insofern eigentlich nur begrüßen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Kirill Petrenko ist 1,60 m groß und ragt somit nicht störend aus dem Orchestergraben hinaus.


    Ich hoffe, das ist nicht ganz ernst gemeint?
    Otto Klemperer war 1,98 m und Hans Knappertsbusch 1,92 m groß.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich hoffe, das ist nicht ganz ernst gemeint?
    Otto Klemperer war 1,98 m und Hans Knappertsbusch 1,92 m groß.


    Kirill Petrenko ist dann doch näher an Herbert von Karajan, was die Körpergröße angeht.
    Und er kommt aus Österreich.

    mfG
    Michael

  • Ein Blick in diverse Rundfunkmitschnitte zeigt, dass auch hier vorrangig Opern vorhanden sind. Ich versuche hier mal die Nicht-Opernaufnahmen Petrenkos zusammenzutragen:.....


    Danke, lieber Joseph II,
    für diese Aufstellung! Sehr interessant!
    Wie hast Du denn so schnell diesen Überblick zusammen stellen können?
    Und: Gibt es irgend etwas davon auch im Netz???


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Achtung Programmänderung: Die Berliner Philharmoniker haben neuen Chef-Dirigenten



    Mo 22.06.2015 | 22:15 | rbb SPEZIAL


    Der Neue am Pult - Philharmoniker wählen Petrenko


    Die Berliner Philharmoniker haben einen neuen Chefdirigenten gefunden. Die Nachfolge von Sir Simon Rattle wird der Russe Kirill Petrenko antreten. Das gab das Orchester am Montagmittag bekannt und bestätigte damit eine rbb-Exklusivmeldung. Er sei am Sonntag mit großer Mehrheit gewählt worden, teilte das Orchester heute mit.


    Moderation: Sascha Hingst


    Auf der RBB-Homepage gibt es zwei kurze Videos mit Kommentaren und Einschätzungen:
    http://www.kulturradio.de/programm/index.html :jubel:
    unter 16:45 Kultur aktuell, bzw. 17:10 Kultur aktuell


    :jubel::jubel::jubel:

    ;) - ;) - ;)


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  • Vor einigen Jahren übrigens habe ich ein Silvester-Konzert unter seiner Leitung in der Komischen Oper Berlin gehört.
    Auf dem Programm standen ausschließlich Filmmusiken aus der Zeit der Sowjetunion.
    Zwischen zwei Werken hat Jochen Kowalski ihn auf der Bühne interviewt und dabei gefragt, ob er denn diese Filme mit dieser Musik während seiner Jugend in Omsk schon kennen gelernt habe.
    Er antwortete mit einem verschmitzten Lächeln und sagte: Damals hätten sie gar kein Kino in Omsk gehabt. Als es dann nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein Kino gab, hätte niermand diese Filme sehen wollen sondern nur noch die amerikanschen!
    Und dann hat er wieder mit Lust einen martialischen Marsch von Prokofieff dirigiert!


    Ich erinnere mich an dieses rein russische Neujahrskonzertprogramm mit Kowalski und Petrenko in der Komischen Oper Berlin (und auch an die besagte Moderationsanekdote), müsste am 1.1.2007 gewesen sein.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"


  • Danke, lieber Joseph II,
    für diese Aufstellung! Sehr interessant!
    Wie hast Du denn so schnell diesen Überblick zusammen stellen können?
    Und: Gibt es irgend etwas davon auch im Netz???


    Caruso41


    Lieber Caruso,


    ich schaute gerade in der Yahoo-Gruppe "Concert Archive" nach.
    Natürlich ist das nicht vollständig, nur ein gewisser Überblick.
    Die meisten Sachen sind offenbar auch gar nicht mehr abhörbar, da mittlerweile gelöscht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Lieber Caruso,


    ich schaute gerade in der Yahoo-Gruppe "Concert Archive" nach.
    Natürlich ist das nicht vollständig, nur ein gewisser Überblick.


    Da muss man wohl Mitglied sein?
    Oder kommt da auch so einer wie ich rein?

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe mit Petrenko ein bis drei Dirigate in der Komischen Oper gehört. Sicher bin ich mir bei Don Giovanni. Das war sehr rasant, vielleicht ein bißchen einseitig jugendliches Feuer, aber das ist auch gut 10 Jahre (ca. 2003-05) her, da war er nur knapp über 30 und auch noch ziemlich neu in der Position. Die Bayreuth-Dirigate sind anscheinend durchweg sehr gelobt worden.


    Aber eine Überraschung ist es ohne Zweifel!

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Da muss man wohl Mitglied sein?
    Oder kommt da auch so einer wie ich rein?


    Ich fürchte fast ja. Ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht mehr, wie ich damals dazu kam. Einfach mal googlen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Inzwischen sind ja sehr viele Eindrücke, Kirill Petrenko betreffend, zusammengetragen worden. Viele Eigenschaften, die aufgezählt worden sind, können auch für andere Dirigenten gelten. Das, was Petrenko nun wirklich einzigartig und besonders geeignet macht für seinen neuen Job, habe ich nicht herauslesen können. Vielleicht ist es aber gerade DAS. Alle zusammengenommen, scheinen wir nicht besonders viel zu wissen über diesen Musiker. Mich interessieren weder Körpergröße, religiöse Zugehörigkeiten, Hautfarbe oder ob der Mann nun nett und freundlich ist oder nicht und ob ihn die Münchener nach so kurzer Zeit gleich ins Herz geschlossen haben. Er soll gute Musik machen. Dass er sehr introvertiert sein soll, gefällt mir aber schon mal sehr gut. Das ist aber auch die einzige persönliche Eigenschaft, die ich herausheben will. In unserer globalisierten Welt muss es doch völlig gleichgültig sein, woher jemand kommt - und sei es aus Kirgisien, Chile oder dem Tschad. Mir ist jeder recht, wenn er nur ein exzellenter Musiker ist. Jetzt werden die Vorschusslorbeeren verteilt. Das ist ganz normal. Ich selbst erinnere mich dunkel und ohne besonderen Nachhall an Aufführungen unter seiner Leitung in der Komischen Oper Berlin, die ich wegen der Inszenierungen verstörend fand. Sein Bayreuther RING ist mir - allerdings nur vom Radio her - nicht so eingegangen wie anderen hier. Mehr habe ich nicht gehört. Es gibt ja auch so gut wie keine offiziellen Aufnahmen, an Hand derer man sich ein Bild machen könnte. Ich denke an Herta Müller. Die kannte ich auch nur dem Namen nach, und plötzlich, nach dem Nobelpreis, türmten sich in den Buchhandlungen plötzlich ihre Bücher.



    Mehr Aufnahmen habe ich nicht gefunden. Die Ausbeute ist mehr als mager und beklagenswert. Nicht eine davon ist mir bekannt. Es wäre schön, ließe sich jemand vernehmen, der diese CDs in seinem Besitz hat und auch gut genug kennt, um darüber etwas zu sagen. Mich wundert natürlich auch, dass sich die Philharmoniker für einen Mann der Oper entschieden haben. Die drei Konzerte, die er mit ihnen gab, liegen zeitlich sehr weit auseinander. Sicher hat bei der Wahl eine Rolle gespielt, dass man sich von Petrenko wieder mehr Aufnahmen verspricht. Der kommt ja nicht mit einem Rucksack voller Beethoven nach Berlin. Sie wollen an ihm auch gut verdienen. Ich wette darauf, dass es nun CDs hagelt. Es bleibt für mich der Eindruck, dass Petrenko dann doch nur zweite Wahl gewesen ist. Das finde ich so schlecht nun auch wieder nicht. Also freue ich mich, ihm bald selbst live in Berlin zu erleben.


    P.S. Den PALESTRINA habe ich doch gehört, weil ich das Werk sehr schätze, die Aufnahme aber sofort wieder weggegeben, weil mich daran nichts faszinierte. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo!

    Neben zwei der genannten CDs konnte ich vor Kurzem beim cpo-Ausverkauf bei jpc noch diese Scheibe (ist bei jpc nicht mehr gelistet) ergattern:



    Bei der französischen Schwester des Handelspartners ist die Aufnahme für stolzen Preis zu haben.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Is nich!
    Sendung kann aus lizenzrechtlichen Gründen nicht wiedergegeben werden, lese ich eben. :( Das geht ja gut los. Ich konnte sie nicht live sehen. Vielleicht ist wer so lieb und berichtet kurz, was ich und vielleicht auch andere verpasst haben. Danke!


    Korrigiere mich gern, habe eben doch noch 12 Minuten in der RBB-Mediathek gefunden - wenn dass denn auch die Sonderendung gewesen ist.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Is nich!
    Sendung kann aus lizenzrechtlichen Gründen nicht wiedergegeben werden, lese ich eben. :( Das geht ja gut los. Ich konnte sie nicht live sehen. Vielleicht ist wer so lieb und berichtet kurz, was ich und vielleicht auch andere verpasst haben. Danke!


    Also ich konnte sie live sehen, aber du hast nicht wirklich was verpasst!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Kirill Petrenko ist designierter Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, und viele Klassikhörer weltweit sind überrascht. Nicht wenige kennen zwar den Namen, aber keine einzige Aufnahme von ihm so richtig, wenn sie nicht gerade Opernhörer sind, wo er doch deutlich präsenter vertreten ist. In diversen sozialen Netzwerken sucht man händeringend nach Aufnahmen dieses Mannes, um ihn und seinen Stil kennenzulernen. Die Ausbeute ist indes bisher gering.


    Trotzdem: Heute tauchte ein gut klingender Mitschnitt der 7. Symphonie "Leningrader" von Schostakowitsch mit dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI di Torino auf. Entstanden ist er im April 2002 im Auditorium "G. Agnelli", Lingotto, in Turin. Vielleicht interessiert es ja den/die eine/n oder andere/n.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Vielleicht interessiert es ja den/die eine/n oder andere/n.


    Danke, das höre ich mir an, ist eines meiner Lieblingsstücke.


    Hier gibt es ein längeres Interview mit dem Dirigenten anlässlich seines letzten Berliner Konzertes vor zweieinhalb Jahren.

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