Festspiele Bayreuth 2015 Lohengrin

  • Habe Grade auf dem spanischen Klassik Sender radio classica den Lohengrin aus Bayreuth zu Ende gehört.Es war eine wunderbare Aufführung. Auch wenn mir viele Taminos nicht zustimmen werden, aber Klaus Florian Vogt ist die Idealbesetzung als Lohengrin. Sehr gut War auch die Elsa gesungen von Annette Dasch. Auch das böse Paar war mit Petra Lang als Ortrud und Jukka Raislainen als Telramund sehr gut besetzt. Ganz hervorragend war der König Heinrich gesungen von Wilhelm Schwinghammer und der Heerrufer der von Samuel Youn gesungen wurde. Auch sehr gelungen war das Dirigat von Alain Altinoglou. Was mir auch bei der Übertragung von Radio Classica gefallen hat war, das es in den Pausen keine sinnlosen Interviews und langweilige Essays gab, sondern einfach nur klassische Musik.
    Wieso überträgt der BR nicht alle Aufführungen live? Rheingold wird morgen live übertragen, aber nicht die anderen Ringteile.

  • Mir tut das auch leid, dass die anderen Vorstellungen nicht live übertragen werden. Der spanische Sender durfte den "Lohengrin" live übertragen, und die deutschen Sender haben das nicht gebracht? Wie ist das möglich?

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Der spanische Sender durfte den "Lohengrin" live übertragen, und die deutschen Sender haben das nicht gebracht? Wie ist das möglich?


    Zwei Wagner-Opern an aufeinanderfolgenden Tagen? Das wollen die deutschen Sender ihrem Publikum nicht zumuten!


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Mein Kommentar war nicht amüsant gemeint. Ich hätte gerne eine Reaktion von jemand, der sich mit dem Thema auskennt. Wer hat das Recht, so eine Vorstellung live auszustrahlen? Warum darf ein spanischer Sender so eine Vorstellung live ausstrahlen, während sämtliche deutsche und andere Stationen mehrere Tage mit der Ausstrahlung der Aufnahme dieser Vorstellung warten?

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat von Theophilus: Zwei Wagner-Opern an aufeinanderfolgenden Tagen? Das wollen die deutschen Sender ihrem Publikum nicht zumuten!


    Das wäre seltsam. Ich erinnere mich, dass ich früher im Sommer täglich (damals noch auf Mittelwelle, weil UKW erst später kam) Übertragungen aus Bayreuth hören konnte, verschiedene mehrfach, weil sie auf verschiedenen deutschen Sendern an unterschiedlichen Tagen gesendet wurden. Kann man das Klassikhörern heute nicht mehr zumuten?
    Aber vielleicht ist es deshalb eine Zumutung, weil die heutige musikalischen Qualität in Bayreuth mit der früheren nicht mithalten kann. Auf die bildlichen Übertragungen im Fernsehen aus dem heutigen Bayreuth verzichtet man ohnehin gerne, die sind eine echte Zumutung. Man stelle sich einmal vor, es gäbe - wie früher - nur ein Fernsehprogramm und man bekäme diesen Müll an mehreren Tagen hintereinander zu sehen. Da hilft nur noch der Abschaltknopf.
    Natürlich ist Melot1967 damit auch nicht geholfen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich erinnere mich, dass ich früher im Sommer täglich (damals noch auf Mittelwelle, weil UKW erst später kam) Übertragungen aus Bayreuth hören konnte, verschiedene mehrfach, weil sie auf verschiedenen deutschen Sendern an unterschiedlichen Tagen gesendet wurden. Kann man das Klassikhörern heute nicht mehr zumuten?
    Aber vielleicht ist es deshalb eine Zumutung, weil die heutige musikalischen Qualität in Bayreuth mit der früheren nicht mithalten kann. Auf die bildlichen Übertragungen im Fernsehen aus dem heutigen Bayreuth verzichtet man ohnehin gerne, die sind eine echte Zumutung. Man stelle sich einmal vor, es gäbe - wie früher - nur ein Fernsehprogramm und man bekäme diesen Müll an mehreren Tagen hintereinander zu sehen. Da hilft nur noch der Abschaltknopf.


    Ach, lieber Gerhard, ich stimme Dir so gerne zu, will aber auch den Einwand zu machen, dass die Sender an diesen Übertragungen überhaupt nicht mehr interessiert sind, denn wir Klassikliebhaber sind doch sowas von in der Minderheit. Außerdem mögen die Verantwortlichen sicher nicht die ständigen Nörgeleien über "sängerische Unterwelten" (von wegen Krise des Wagnergesangs). Und, wie schon hami richtig feststellte: Das bringt denen doch nicht die Quote eines Fußballmatches.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat von Musikwanderer: dass die Sender an diesen Übertragungen überhaupt nicht mehr interessiert sind, denn wir Klassikliebhaber sind doch sowas von in der Minderheit.


    Die Fernsehsender ohnehin nicht, selbst der sogenannte ZDF Kultur, der früher (als Theaterkanal) monatlich eine Oper in klassischer Inszenierung sendete, beschränkt sich heute ebenfalls - wie arte oder 3sat - nur auf diese von modischen Regisseuren entstellten Werke.
    Aber hier ging es um die Radiosender, und da haben doch alle deutschen Sender auch einen Klassikkanal. Und dort könnte man hören, ohne die verunstaltete Inszenierung zu sehen. Das kann man allerdings im Fernsehen auch, wenn man die Musik abschaltet und den Ton über die Stereoanlage kommen lässt. Diese entstellten Inszenierungen im Fernsehen kosten aber den Sender sicherlich einen erheblichen Teil der Quote. Ich kenne viele Opernfreunde, die nach den Vorabinformationen in den Zeitschriften und im Internet diesen Unsinn gar nicht mehr einschalten. So weiß ich heute bereits aus mehreren Rezensionen, dass Katharina das Werk ihres Urgroßvaters ordentlich gegen den Strich gebürstet, dessen Handlung teilweise total verdreht und die von Wagner geschaffenen Charaktere der Personen nach ihrem Geschmack umgedeutet hat. Deshalb werde ich diesmal die Übertragung gar nicht erst einschalten, da mir jede Diskussion darüber überflüssig erscheint. Vielleicht werde ich mir einige Passagen im Radio anhören. Ansonsten begnüge ich mich mit den DVD-Aufzeichnungen und der CD, die ich habe.
    Die zurückgehenden Einschaltquoten tragen natürlich auch dazu bei, dass solche Sendungen rarer werden.



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Am Anfang war dieser Lohengrin =Rattengrin für die meisten von uns ein Unding, eine Verunstaltung des Werks, ein Ärgernis. Im letzten Aufführungsjahr wurde er zu einer gefeierten Kultinszenierung. Wie sich doch Ansichten ändern können. Für uns Taminos eine Aufforderung, auch für Neues und Ungewohntes offen zu sein?


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Am Anfang war dieser Lohengrin =Rattengrin für die meisten von uns ein Unding, eine Verunstaltung des Werks, ein Ärgernis. Im letzten Aufführungsjahr wurde er zu einer gefeierten Kultinszenierung. Wie sich doch Ansichten ändern können. Für uns Taminos eine Aufforderung, auch für Neues und Ungewohntes offen zu sein?


    Herzlichst
    Operus


    Der Mensch ist ein Gewöhnungs-Tier. Unabhängig davon fanden auch im letzten Jahr manche, dir drin waren, die Ratten nicht gut - und von denen, die in den ersten Jahren drin waren und die Ratten unmöglich fanden, sind viele natürlich nicht mehr wiedergekommen. Ich denke also nicht, dass das schon häufig zu beobachtende Phänomen, dass bestimmte Inszenierungen kurz vor ihrer Absetzung eine Art "Kult-Status" (bei vielen, aber nicht bei allen) erlangen, ein wirkliches Qualitäts-Merkmal für den "Rattengrin" ist (wobei ich zugeben muss, davon nur den 3. Akt im Fernsehen verfolgt zu haben und danach wenig ust verspürte, mich um eine Karte zu bemühen).

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ach, lieber Stimmenliebhaber, da ist so etwas wie wohlwollende Duldung dabei. Ich sah die Inszenierung im 2. und im letzten Aufführungsjahr. Da war dann der abschließede Kommentar von meiner Frau und mir in etwa so: "Ach so schlecht ist es gar nicht" und "eigentlich ganz amüsant". Wir hatten uns an die putzigen Ratten gewöhnt. Selbstverständlich war es trotz des "Knabentenors" Florian Vogt kein so umwerfendes Ereignis wie eine uns unvergessliche Rennert Inszenirung mit Knappertsbusch am Pult in der Münchner Staatsoper.Von den Mitiwirkenden sind uns noch in Erinnerung James King, Hildegard Hillebrecht, Josef Metternich, Heinz Imdahl (als Telramund ganz großartig) Gottlob Frick, Leonie Rysanek. Das waren halt noch Zeiten. Spannung und Dramatik pur.


    Herzlichst
    Operus

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  • unvergessliche Rennert Inszenirung mit Knappertsbusch am Pult in der Münchner Staatsoper.Von den Mitiwirkenden sind uns noch in Erinnerung James King, Hildegard Hillebrecht, Josef Metternich, Heinz Imdahl (als Telramund ganz großartig) Gottlob Frick, Leonie Rysanek. Das waren halt noch Zeiten.


    Bist Du sicher, lieber Operus, dass Du hier nicht verschiedene Aufführung zusammenziehst?


    King hat seinen ersten Lohengrin in Berlin gesungen und zwar ziemlich kurz bevor Knappertsbusch starb! Ausserhalb Berlins hat er mit der Partie vor dem Tode Knappertsbuschs meines Wissens nicht gastiert. Und ich hatte damals eigentlich einen sehr direkten Draht zu dem Tenor.
    Könnte der Gralsritter vielleicht Jess Thomas gewesen sein?


    Und wenn Hillebrecht und Rysanek in ein und der selben Aufführung gesungen haben, müsste ja eine Elsa und die andere Ortrud gesungen haben. Ich glaube aber mich zu erinern, dass Rysanek erst die Ortrud übernahm als Hillebrecht die Elsa schon abgegeben hatte.


    Und: die Premiere der Rennert-Inszenierung war ja meines Wissens 1965.
    Hat da wirklich Knappertsbusch am Pult gestanden? Könnte das nicht eher Keilberth gewesen sein?


    Aber sei's drum.
    Ich habe auch oft über längere Zeiträume versäumt, auzuschreiben, welche Werke ich in welchen Besetzungen gehört habe. Das dann zu rekonstruieren ist leider mühsam, oft ganz unmöglich. Ich habe mal einen wundervollen Dalibor in Prag gehört. Der große Benno Blachut war der Dalibor! Das weiss ich, aber den Rest der Besetzung - vor allem die Milada war hinreißend - konnte ich bisher nicht ermitteln!


    Was mich übrigens sehr irritiert ist die Beobachtung, dass in den ganzen Diskussionen über den Neuenfels Lohengrin hier im Forum merkwürdig wenig erörtert wird, was denn der Sinn sein könnte, wenn ein so kluger Regisseur, den Chor als Ratten auftreten läßt.
    Aber dazu kann und will ich nichts weiter sagen, denn ich habe die Produktion nicht gesehen.


    Grundsätzlich ist die Inszenierung dieses Werkes schon ein ziemliches Problem.
    Voll überzeugende Inszenierungen habe ich kaum gesehen.
    Die von Dir gelobte Inszenierung Rennerts habe ich erst gesehen, als sie nicht mehr viel Grund gab, sie zu preisen.
    Wielands Berliner Lohengrin fand ich gut, weil man nicht abgelenkt wurde durch die Bühne und sich voll auf Musikalische konzentrieren konnte. Allerdings die langen Auf- und Abmärsche der Chöre waren schon enervierend!
    Am spannendsten und anregendsten habe ich eigentlich die Stefan-Herheim-Inszenierung an der Berliner Staatsoper in Erinnerung.


    Musikalisch beglückende Aufführungen des Werkes aber habe ich doch etliche gehört. Und da war mir denn die Szene einfach 'schnurz piepe'!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Da war dann der abschließede Kommentar von meiner Frau und mir in etwa so: "Ach so schlecht ist es gar nicht" und "eigentlich ganz amüsant".

    Das mag ja sein, nur ist "Lohengrin" für mich keine komische Oper, die ich in der Absicht besuche, mich zu amüsieren.


    King hat seinen ersten Lohengrin in Berlin gesungen und zwar ziemlich kurz bevor Knappertsbusch starb! Ausserhalb Berlins hat er mit der Partie vor dem Tode Knappertsbuschs meines Wissens nicht gastiert. Und ich hatte damals eigentlich einen sehr direkten Draht zu dem Tenor.
    Könnte der Gralsritter vielleicht Jess Thomas gewesen sein?

    Also King hat in der Zeit schon in München gesungen, auch noch zu Lebzeiten Kna's, der ja bis 1964 dirigierte. Wann war denn Berlin? Noch 1961 oder "erst" 1962? Kurz danach wird er den Lohengrin wohl auch in München gesungen haben. Der Einwand mit Hilebrecht und Rysanek in einer Aufführug scheint mir da berechtigter zu sein, aber vielleicht ging es da "Operus" eher um die Inszenierung, die er mehrfach gesehen hat: mal mit Hillebrecht und mal mit Rysanek als Elsa. Ortrud wird vielleicht noch Astrid Varnay gewesen sein.


    was denn der Sinn sein könnte, wenn ein so kluger Regisseur, den Chor als Ratten auftreten läßt.

    Ja, was ist der Sinn, wenn ein (über das "klug" will ich jetzt gar nicht streiten, in jedem Fall ziemlich versifft, aber das muss sich nicht zwingend ausschließen) Regisseur in fast jeder Inszenierungen Menschen als Tiere auftreten lässt, die Hummeln im Berliner "Nabucco" usw.??? - Für mich wirkt das eher wie ein Fetisch, der einen als Person interessant machen soll...


    Am spannendsten und anregendsten habe ich eigentlich die Stefan-Herheim-Inszenierung an der Berliner Staatsoper in Erinnerung.

    War das nicht die, wo der Chor im 1. Akt lustige Schildchen hochgehalten hat, die dann immer wieder anders zusammengesetzt wurden, sodass zum Beispiel herauskam: "Komische Deutsche Oper"? Ich bin heilfroh, das verpast zu haben, die Inszenierung war ja auch ganz schnell wieder verschwunden...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Caruso und lieber Stimmenliebhaber,


    danke, dass ihr so gründlich recherchiert und die offensichtlichen Erinnerungslücken eines alten Hirns so dezent mit Schonung liebevoll demaskiert. Seitdem ist die Diskussion über diese Aufführung(en) ein Rätselspiel zwischen meiner Frau und mir. Übereinstimmend sind wir der Meinung, dass Metternich der Heerrufer, Imdahl Telramund, Frick König Heinrich, Rysanek die Ortrud waren . Bei King oder Thomas und Hillebrecht sind wir auch nicht mehr ganz so sicher. Ich bewahre keine Programmzettel auf. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, die Besetzung zu prüfen. Im Hotel Chiemgauhof, Inhaber Imdahl jun., sind viele Programmzettel aufgehängt. Ich meine das ist auch ein Bild von Heinz Imdahl als Telramund dabei. Ich will nachschauen, aber leider kommen wir seit dem Tod von Heinz Idahl nur noch selten an den Chiemsee.
    Also lasst und verzeiht uns bitte unser Schwanken zwischen Tatsachen und Illusion, die Grauzone zwischen lange zurückliegender Erinnerung und der Wirklichkeit.
    Lernprozess daraus: Als Schnellschreiber werde ich mehr prüfen, ehe ich munter darauf los schreibe spätestens jetzt weiß ich, mit welchen Experten ich es zu tun habe!!!


    herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Also King hat in der Zeit schon in München gesungen, auch noch zu Lebzeiten Kna's, der ja bis 1964 dirigierte. Wann war denn Berlin? Noch 1961 oder "erst" 1962? Kurz danach wird er den Lohengrin wohl auch in München gesungen haben.


    Lieber Stimmenliebhaber,
    lieber Operus!


    King kam 1962 nach Berlin.
    Seine Debutpartie war der Bacchus. Dann hat er in rasant schnellem Tempo eine Partie nach der anderen in sein Repertoire aufgenommen: noch 1962 Jose, Riccardo, Florestan, Pinkerton. Ende der Spielzeit 1962/63 sang er seinen ersten Lohengrin - kurzfristig für Jess Thomas eingesprungen. Eigentlich hatte er die Einstudierung der Partie noch nicht abgeschlossen.
    Im Herbst 1963 hat er dann Macduff und Rodolfo in den entsprechenden Premieren herausgebracht und ist auch wieder als Lohengrin aufgetreten. Ich weiss aber nicht wie oft.
    Zu der Zeit hatte er nur in Berlin einen Vertrag, sonst nirgends!
    Allerdings hat er im Strauss-Jahr 1963 in München als Bacchus gastiert. Mir ist nicht bekannt, dass er da noch eine andere Partie gesungen hätte. Richtig ist allerdings, dass er 1963 in Wien als Lohengrin gastiert hat.
    Im Übrigen war er dann 1964 weiter reichlich mit der Erarbeitung neuer Partien beschäftigt: Siegmund, Kaiser, Erster Geharnischter, Erik, Don Carlos, Calaf....
    In dem Jahr sang er fast jede Woche zwei oder drei Aufführungen in Berlin. Ich will aber nicht ausschließen, dass er 1964 doch auch mal in München als Lohengrin aufgetreten ist.


    Also: Meine Aufzeichnungen und Erinnerungen reichen nicht ganz, die Frage zu klären.
    Ist ja aber letztlich auch nicht notwendig!
    Können wir uns doch auch einfach so der Erinnerung an großartige Sängerleistungen und gute Aufführungen überlassen!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Falls es noch jemanden interessiert:


    Für die 1960er Jahre sind im vollständigen Konzertregister von Hans Knappertsbusch folgende Aufführungen des "Lohengrin" vermerkt (dummerweise jedes Mal ohne die Sängerbesetzung):


    1960 12 25 Sun Prinzregententheater München DE
    Wagner Lohengrin Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper


    1961 12 25 Mon Prinzregententheater München DE
    Wagner Lohengrin Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper


    1962 5 26 Sat Prinzregententheater München DE
    Wagner Lohengrin Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper


    1962 8 31 Fri Prinzregententheater München DE
    Wagner Lohengrin Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper
    Münchner Opernfestspiele (12.8 bis 9.9.1962)

    1963 9 2
    Mon Prinzregententheater München DE
    Wagner Lohengrin Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper
    Münchner Opernfestspiele (11.8 bis 8.9.1963)


    Sprich: Im Jahre 1964 dirigierte Kna diese Oper gar nicht mehr. Regulär zuletzt im Mai 1962, dann noch zweimal bei den Münchner Opernfestspielen 1962 und 1963.


    Folglich könnte James King wohl allenfalls in der 63er Vorstellung unter Knappertsbusch in München gesungen haben, wenn Caruso vermerkt, King habe am Ende der Spielzeit 1962/63 diese Rolle zum ersten Mal übernommen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Können wir uns doch auch einfach so der Erinnerung an großartige Sängerleistungen und gute Aufführungen überlassen!


    So reizvoll es ist, gründlich zu recherieren. Wahrscheinlich ist es in diesem Fall richtiger und meinem Seelenfrieden zuträglicher wenn wir dem Vorschlag von Caruso folgen.



    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ja, lieber Operus, so machen wir es!
    Damit kann dann auch das Rätselspiel zwischen deiner Frau und dir ein Ende finden!


    Dir, lieber Stimmenliebhaber, Dank für die Recherche der Knappertsbusch-Aufführungen des Lohengrin!
    Sie hilft uns zwar erst mal nicht Aber interessant fand ich sie schon.
    Ich selbst habe Knappertsbusch eigentlich nur in Berlin und Bayreuth gehört.
    Als ich bei der Bundeswehr in München war, hat er "Die lustigen Weiber von Windsor" dirigiert, aber ich hatte Bereitschaft!
    Als ich dann 1966 zum Studium nach München wechselte, war er leider schon tot.
    In Berlin habe ich ihn aber öfter bei den Philharmonikern und mit dem kompletten Ring in der Staatsoper gehört.


    Beste Grüße Euch beiden


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich selbst habe Knappertsbusch eigentlich nur in Berlin und Bayreuth gehört. [...]
    In Berlin habe ich ihn aber öfter bei den Philharmonikern und mit dem kompletten Ring in der Staatsoper gehört.


    Was gäbe ich dafür, den großen Kna "nur" dort gehört zu haben, lieber Caruso.
    Auch wenn es das Thema eigentlich nicht mehr berührt, gestatte mir die Nachfrage: Wenn bei den Berliner Philharmonikern, muss das wohl spätestens 1957 gewesen sein? Er dirigierte nach dem Amtsantritt Karajans (1956) nur mehr ganz selten dort, und wohl nur, weil das schon im Voraus geplant war (K. und K. konnten sich bekanntlich gegenseitig nicht besonders leiden). Der Staatsopern-"Ring" war vermutlich 1959.
    Um doch noch den Bogen zum Thread herzustellen: Den "Lohengrin" unter Knappertsbusch würde ich auch zu gerne wenigstens von Tonkonserve hören. Leider existieren nur die Vorspiele zum I. und III. Akt.


    Herzlichen Gruß
    Joseph

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Regulär zuletzt im Mai 1962, dann noch zweimal bei den Münchner Opernfestspielen 1962 und 1963.

    Warum sind "Lohengrin"-Dirigate außerhalb der Opernfestspiele "regulär" und innerhalb der Opernfestspiele dann offenbar "irregulär"? ?(


    Dir, lieber Stimmenliebhaber, Dank für die Recherche der Knappertsbusch-Aufführungen des Lohengrin!

    Diese Dak gebürt nun wirklich nicht mir, sondern Joseph II.! :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"