In einer dpa-Meldung steht zusammengefasst:" Theater und Orchester in Deutschland haben in der Spielzeit 2013/2014 mehr Besucher gehabt als noch im Jahr zuvor. Wie der Deutsche Bühnenverein in Köln mitteilte, schauten sich rund 35.5 Millionen Menschen die Aufführungen der öffentlich geförderten Theater, Kulturorchester, Privattheater und Festivals sowie deren Gastspiele an. Im Jahr zuvor seien es noch 34.7 Millionen gewesen. Vor allem in ihrem jeweiligen Ort gewannen die Schauspieler und Musiker deutlich mehr Besucher. Die Zahl der Veranstaltungen stieg dabei nach Angaben des Bühnenvereins von 65797 auf 67695. Die Eigeneinnahmen der Theater und Orchester stiegen der Statistik zufolge um 5.8% auf fast 530 Millionen Euro. Die öffentlich getragenen Häuser bekamen rund 2.37 Milliarden an Zuschüssen. Auch das waren 2.7% mehr als vorher.
Heißt das, dass Theater, Klassische Musik und Oper einen Aufwärtstrend haben? Bahnt sich hier die lang prognostizierte Renaissance der schönen Künste an? Ist die öffentliche Hand gar nicht so knauserig und streichfreudig bei Kultur, wie das immer unterstellt wird? Bringen kulturelle Veranstaltungen, die mit dem jeweiligen Ort und der dortigen Bevölkerung verbunden sind mehr Erfolg? Fragen über Fragen.
Ergänzend dazu ist es interessant, dass die Musikschulen in Deutschland noch nie so hohe Schülerzahlen hatten wie heute. Größte Beachtung und höchstes Lob bekommen plötzlich wieder Inszenierungen von Regiealtmeistern, Harry Kupfer mit seinem Salzburger "Rosenkavalier", Otto Schenk mit dem "Schlauen Füchslein" in Wien. Herbert Adler mit seinen Inszenierungen von "Tannhäuser" und "Tristan in Wels... Ist dies eine Trendwende hin zu den traditionellen, kulturellen Werten? Wollen die Menschen Schauspiel, Musik, Oper hautnah erleben? Steigt das Bewährte wie ein Phönix aus der Asche? Hat das Publikum genug von provozierenden, verstörenden Regie(un)taten? Werden Inszenierungen gefordert, die nicht nur erziehen, sondern durch Schlüssigkeit in Inhalt und Ablauf und Schönheit befriedigen. Kündigt sich eine neue Zeit im kulturellen Bereich an?
Herzlichst
Operus