• Efrem Kurtz, geboren am 7. November 1900 in Sankt Petersburg, gestorben am 27. Juni 1995 in London, war ein russischer Dirigent.


    Er dirigierte am Sankt Petersburger Konservatorium an der Seite von Alexander Glasunow und Nikolaj Tscherepnin. Später setzte er seine Studien in Riga, Berlin und Leipzig fort, zuletzt als Schüler von Arthur Nikisch.


    Sein Debüt erfolgte für den erkrankten Nikisch zusammen mit der Tänzerin Isadora Duncan. Dies führte dazu, dass er einige Konzerte des Berliner Philharmonischen Orchesters leitete.


    1924—1933 dirigierte er die Stuttgarter Philharmoniker. 1932—1942 war er Dirigent beim Ballet Russe de Monte Carlo.


    Er siedelte in die Vereinigten Staaten über und wurde 1944 US-amerikanischer Staatsbürger.


    1943—1948 stand er dem Kansas City Philharmonic als Musikdirektor vor, 1948—1954 dem Houston Symphony in derselben Funktion.


    1955—1957 amtierte er neben (Sir) John Pritchard als Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic. Danach konzertrierte sich Kurtz auf seine Tätigkeit als Gastdirigent, u. a. auch in der Sowjetunion, in die er 1966 zum ersten Mal zurückkehrte.


    Im Alter arbeitete er vorwiegend mit eher zweitklassigen Orchestern zusammen.


    Efrem Kurtz war dreimal verheiratet. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau Katherina heiratete er die Flötistin Elaine Shaffer, mit der er bis zu ihrem Tode im Alter von 47 Jahren infolge von Lungenkrebs im Jahre 1973 verheiratet blieb. Danach heiratete er Mary Lynch, die ihn überlebte.


    Er nahm insbesondere in den 1940er und 1950er Jahren für Columbia Records und EMI auf.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões