Hier stelle ich noch einen Dirigenten vor, den ich von Aufnahmen der Label Marco Polo und Naxos her kenne: Alfred Walter, geboren am 8. Mai 1929 im damals tschechoslowakischen Wallern, gestorben am 7. März 2004 in Brüssel, war ein österreichischer Dirigent.
Der Sohn österreichischer Eltern studierte er an der Karl-Franzens-Universität Graz und wurde 1948 zweiter Dirigent am Theater Ravensburg. Im Jahre 1951 kam Walter an die Grazer Oper, wo er bis 1965 tätig war. Daneben hat er aber auch als Assistent von Hans Knappertsbusch und Karl Böhm bei den Bayreuther Festspielen in Erscheinung. 1966 nahm er für drei Jahre ein Engagement als Chefdirigent des Durban Symphony Orchestra in Südafrika an, und war von 1969 bis 1970 Chefdirigent bei Radio Reykjavík. Danach wurde er für 15 Jahre zum GMD der Städtischen Bühnen Münster bestellt, trat aber nebenbei auch als Gastdirigent auf, so auch an der Wiener Staatsoper. In Münster galt seine besondere Aufmerksamkeit den Werken Richard Wagners, Anton Bruckners und Gustav Mahlers sowie denen zeitgenössischer Komponisten wie Isang Yun, Viktor Kalabis oder Gottfried von Einem.
Nach 1985 wurde Walter für zwei Jahre Chefdirigent des Radiosymphonieorchesters Brüssel und war anschließend nur noch als freier Dirigent tätig.
Seine Diskographie entstand vorwiegend für die Labels Naxos und Marco Polo und umfasst Werke von Johann Strauss-Sohn (allein 20 CDs, die in der Marco Polo GA der Orchesterwerke von Strauss enthalten sind), alle Symphonien von Wilhelm Furtwängler und Louis Spohr sowie ausgewählte Werke von Gottfried von Einem, Max von Schillings, Franz Schubert, Oscar Straus und Carl Reinecke.
Erwähnt werden sollen auch die beiden Auszeichnungen, die Alfred Walter erhielt:
1981: Goldmedaille der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft Wien und
1986: Professorentitel in Österreich.