Manuel Rosenthal

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    Manuel Rosenthal, geboren am 18. Juni 1904 in Paris, gestorben am 5. Juni 2003 ebendort, war ein französischer Dirigent und Komponist.


    Er studierte ab 1918 am Conservatoire de Paris Violine (bei Jules Boucherit) und Kontrapunkt (bei Jean Huré).


    1925 lernte er Maurice Ravel kennen und wurde dessen letzter Schüler.


    1934 wurde er Assistenzdirigent des Orchestre National de la Radiodiffusion Française unter Désiré-Émile Inghelbrecht. Diesem Orchester stand er 1944—1947 dann selbst als Chefdirigent vor. Zwischen 1950 und 1951 leitete er das Seattle Symphony und zwischen 1964 und 1967 das Orchestre Philharmonique Royal de Liège.


    1981 erfolgte sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York City. 1986 kehrte er nach Seattle zurück und dirigierte den kompletten "Ring des Nibelungen" an der Seattle Opera.


    Am bekanntesten wurde er für seine Orchestrierung des populären Balletts "Gaîté Parisienne" von Jacques Offenbach. Daneben orchestrierte er auch Werke von Ravel ("Histores naturelles", drei der "Cinq mélodies populaires grecques").


    1962—1974 war er Professor für Orchesterleitung am Conservatoire de Paris.


    Er komponierte auch selbst, so einige Opern, Ballette und sonstige Orchesterwerke, Kammermusik, Chorwerke und Lieder.


    1995 veröffentliche er seine Erinnerungen an Ravel im Buch "Ravel: souvenirs de Manuel Rosenthal".


    1961 wurde er Ritter der Ehrenlegion, 1991 Kommandeur derselben.


    Rosenthal, der zum Katholizismus konvertierte, war zweimal verheiratet, zunächst mit Mlle. Troussier (seit 1927). Er begann eine Affäre mit der Sopranistin Claudine Verneuil und präsentierte sie während seiner Chefdirigentenzeit in Seattle sogar als seine Ehefrau. Wegen dieses Vorfalls wurde er im Oktober 1951 sechs Wochen lang auf Ellis Island festgehalten und musste seinen Posten in Seattle aufgeben. 1952 erreichte er schließlich die Scheidung von seiner ersten Frau und konnte Verneuil heiraten. Sie hatten zwei Söhne, geboren 1933 und 1956.



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • ..leider sind nur wenige Aufnahmen im Umlauf. Eine Handvoll Offenbach-Ouvertüren und sein Debussy schon lange nicht mehr.
    Aber gerade der hat es mir angetan.
    Erschienen bei Accord, das gesamte Orchesterwerk - und für mich rundum gelungen.
    Da stimmt alles; Farben, Klang, Ruhe wenn nötig, Struktur und Konzentration....


    Wer so Debussy dirigieren kann, von dem würde ich gern mehr hören.


    Herzliche Grüße,
    Mike