Michael Spyres - Tenor auf dem Weg nach ganz oben

  • Dass Michael Spyres hier im Forum noch keinen eigenen Thread hat, mag ich gar nicht glauben, ist er doch in Wildbad, Pesaro , Paris , London längst im hellsten Rampenlicht! ABER: einige Melomanen haben ihn schon erwähnt als sie "Die 25 beeindruckendsten männlichen Opernstimmen der Gegenwart (2012)" auflisten sollten!



    Ich habe ihn bisher nur einmal live gehört und zwar in London in einer konzertanten Aufführung von Donizettis Les Martyres. Das war schon atemberaubend. Die Stimme ist für meinen Geschmack ja nicht unbedingt schön! Sie ist geschmeidig , nur leider hat sie nicht viel Schmelz. Aber: sie klingt schon in jeder Lage angenehm, hat ein gutes Fundament, entfaltet in der Mittellage eine gewisse Fülle und scheint in der Höhe keine Grenzen zu kennen. Es ist aufregend, wie mühelos und strahlend Spyres die Spitzentöne - auch noch jenseits des hohen Cs - attackiert und dass er auch in den Höhenregionen noch gut gebundene Bögen singen kann. Einschmeicheln sind seine Pianophrasen, die er auf einem bestens abgestützen Atem wundervoll und mit einer ganz eigenen Süße schweben lassen kann. Auch seine Koloraturtechnik ist phänomenal.


    Schon jetzt gibt es eine Menge Aufnahmen, die erlauben, diesen interessanten Tenor kennen zu lernen. Hier nur eine Auswahl:


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    Über die Aufnahme von Donizettis "Les Martyrs" habe ich anderswo ein paar Bemerkungen geschrieben:


    Opera Rara


    Und in einigen Wochen wird veröffentlicht:




    Viel Freude bei Begegnungen mit Michael Spyres. Es wäre schön, davon hier etwas zu erfahren!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo, Caruso!


    Ja, die enorme Höhe ist schon sehr beeindruckend! Evtl. werde ich mir den "Wilhelm Tell" mit ihm anschaffen. An die Stimmfärbung Spyres müßte ich mich aber erst gewöhnen. Den weiteren Werdegang dieses Tenors werde ich nun interessiert beobachten.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Also ich muß mich an die Tonfärbung von Michael Spyres nicht gewöhnen, die Stimme hat mir sofort gefallen.
    Irgend jemand hat vor kurzem in Forum geschrieben, er vermute, daß das was Caruso41 und Alfred_Schmidt (also ich) unter "neue Stimmen" verstünden, vermutlich etwas völlig anderes wäre. Dieser Thread stellt diese Aussage in Frage, denn auch ich meine, wenn man gute "relativ !!" neue Stummen finden will, dann sollte man bei den Opernaufnahmen von Naxos uns Mitschnitten von diversen Festivals suchen - da wird man fündig
    Wieder einmal ist zu sehen, wie wichtig es ist, immer wieder auf bestehende Threads mit internen Links hinzuweisen und gegenseitig zu verlinken sonst wird mancher "Edelstein" übersehen


    Und zum Schluß eine besonders harte Prüfung (wie ich finde) Oper mit Klavierbegleitung
    Die Stimme muß überzeugender sein als bei Begleitung durch Orchester
    Michael SPYRES schafft sie bravourös....... !!!



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • denn auch ich meine, wenn man gute "relativ !!" neue Stummen finden will, dann sollte man bei den Opernaufnahmen von Naxos uns Mitschnitten von diversen Festivals suchen - da wird man fündig

    Aber nur, falls NAXOS "Die Stumme von Portici" im Sortiment haben sollte! :hahahaha:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ja, Alfred, da hast Du eigentlich schon Recht - trotz des merkwürdigen Tippfehlers!


    Immerhin bekommt man Michael Spyres als Arnold in einem hörenswerten Guillaume Tell bei Naxos, aber auch mit Rossinis Otello und Le siège de Corinthe.
    Und auf anderen Aufnahmen von Naxos kann man Sänger wie Maxim Mironov oder Raúl Giménez hören. Ramon Vargas hat da seine erste - und meiner Meinung nach beste - Gesamtaufnahme gemacht. Eva Podles, Sumi Jo, Ljuba Orgonasova, Joyce di Donato, Lawrence Brownlee, Jessyca Pratt...und....und...und.... haben in Gesamtaufnahmen von Naxos mitgewirkt.


    Allerdings: wenn man früh neue Stimmen entdecken will, lohnt es sich einfach, gleich mal wieder live in die Oper zu gehen. Gerade in Wildbad oder Pesaro - aber auch in ganz normalen Opernhäusern landauf landab gibt es viele interessante Nachwuchssänger zu hören.


    Wem das zu aufwendig oder teuer ist, der kann ja auch Übertragungen im Hörfunk anhören. Beispielsweise wurden alle Aufführungen aus Wildbad, die irgendwann bei Naxos erschienen sind, mehr als ein Jahr zuvor im Radio übertragen. Ganz umsonst!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Und zum Schluß eine besonders harte Prüfung (wie ich finde) Oper mit Klavierbegleitung
    Die Stimme muß überzeugender sein als bei Begleitung durch Orchester
    Michael SPYRES schafft sie bravourös....... !!!


    Lieber Alfred!
    Also diese Arie nur mit Klavierbegleitung auf einem nüchternen Konzertpodium so rüber zu bringen, ist wirklich bravourös! Ich habe sie mit großem Vergnügen gehört. Bisher habe ich Spyres vornehmlich mit Mozart und mit Belcanto-Partien gehört. Hier kann man hören, dass er auch mit dem französischen Stil vertraut ist und den Ton der französischen Romantik bestens trifft. Und ihm gelingt sogar, was viele Interpreten eher unterschlagen, den gallische Witz durchscheinen zu lassen. Wie er mit rein stimmlichen Mittel die Arglosigkeit und Einfalt des George greifbar macht und doch den Zauber der Arie einfängt und damit verzaubert, das ist schon eindrücklich!


    Übrigens bekommt man, wenn man das Video bis zum Ernde spielen lässt, noch einige ebenfalls sehr lohnende Beispiele von den Fähigkeiten Spyres im französischen Fach! So etwa seinen Hoffmann. Den würde ich danach ja wirklich gerne mal live von ihm hören!


    In einem anderen Thread hat übrigens Gregor gerade auf Spyres als Mozartsänger hingewiesen:


    Zitat

    Gregor (18. März 2016)
    Übrigens habe ich gerade Michael Spyres als Mitridate in einem Mitschnitt aus dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris vom Februar 2016 gehört, welcher im Netz nachzuhören ist. Herrlich wie präsent Spyres in dieser Mozart-Rolle ist, ein Genuss die Arie "Se di lauri il crine adorno".


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • In einem anderen Thread hat übrigens Gregor gerade auf Spyres als Mozartsänger hingewiesen:


    Zitat
    Gregor (18. März 2016)
    Übrigens habe ich gerade Michael Spyres als Mitridate in einem Mitschnitt aus dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris vom Februar 2016 gehört, welcher im Netz nachzuhören ist. Herrlich wie präsent Spyres in dieser Mozart-Rolle ist, ein Genuss die Arie "Se di lauri il crine adorno".


    Zu hören beispielsweise auf der Mixcloud von Jungfer Marianne Leitmetzerin:


    Mitridate - re di Ponto; Paris 2016



    Gregor

  • Danke, lieber Gregor.
    Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich sicher in das Video mal hineinhören. Ein ganzer Mitridate vor dem Fernsehschirm ist allerdings nicht so ganz mein Ding! Aber mal sehen...


    Fröhliche Ostern


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Je mehr ich von Michael Spyres höre, umso aufregender finde ich ihn. Nun wurde ich auf seinen Rigoletto-Herzog aufmerksam, und es ist erstaunlich mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit er Questa o quella (ab Minute 0.54) singt. Den Borsa singt hier übrigens Michael's Bruder Sean. Auch bei Ella mi fu rapita, Parmi veder le lagrime und der abschließenden Cabaletta Possente amor mi chiama demonstriert Michael Spyres seine hervorragende Technik. Und mit Spitzentönen hat dieser Mann sowieso keine Probleme. Leider konnte ich sein La donna è mobile nicht ausfindig machen.





    Es ist erfreulich, dass Spyres gerade ein zweites Arien-Album aufgenommen hat. Wie Caruso im Titel ganz richtig schreibt - ein Tenor auf dem Weg nach Oben. Da ist er im Grunde doch schon angekommen. :)


    Gregor

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  • Lieber Gregor!


    Es ist erfreulich, dass Spyres gerade ein zweites Arien-Album aufgenommen hat.


    Eine richtig gute Nachricht ist das!
    Bei welchem Label denn?
    Und was wird er singen?


    Liebe Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Je mehr ich von Michael Spyres höre, umso aufregender finde ich ihn.


    Lieber Gregor, das kann ich nachvollziehen. Seit ich ihn im TV in der Berliner Aids-Gala erlebt habe, habe ich mich ausführlich mit ihm beschäftigt. Natürlich kannte ich ihn schon vorher, aber damals musste ich mich auch erst an seine Stimme gewöhnen.


    Diese Arie hat er in der Gala gesungen:



    :hello:


    Jolanthe

  • Eine richtig gute Nachricht ist das!
    Bei welchem Label denn?
    Und was wird er singen?


    Lieber Caruso, er hat für das Label Opera Rara ein Duprez-Album aufgenommen. Also, ein absolutes Raritätenprogramm! Es dürfte sich dabei aber um ein Arien/Duett-Album handeln, denn er hat dies gemeinsam mit der jungen US-amerikansichen Sopranistin Joyce El-Khoury aufgenommen, die ja derzeit auch auf dem Sprung zur großen Karriere ansetzt. Das wenige was ich von ihr gehört habe, lässt wirklich aufhorchen.



    Diese Arie hat er in der Gala gesungen:




    Liebe Jolanthe, das ist wirklich sensationell. :jubel:
    Was ist das bitte für ein Spitzenton bei Minute 5.04? Ist das wirklich ein E oder gar schon ein F? ?( Unglaublich, dass er diese Höhe erklimmen kann. :hail:


    Gregor

  • Was ist das bitte für ein Spitzenton bei Minute 5.04? Ist das wirklich ein E oder gar schon ein F? ?( Unglaublich, dass er diese Höhe erklimmen kann. :hail:

    Hallo zusammen,


    ich habe diese Gala auch gesehen. Der Spitzenton ist in der Tat ein "F". Von der Oper Bianca & Fernando besitze ich übrigens einen Mitschnitt aus dem Teatro Massimo Bellini di Catania von 1991. Der "Fernando" dieser Aufnahme ist der Tenor Gregory Kunde, der ebenfalls hier das "F" einlegt.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • [timg]http://i.prs.to/images/articles/large-spyres.jpg;l;367;373;*[/timg]Es ist schon beeindruckend, wie Spyres Belcanto-Partien als auch das dramatische Fach gleichermaßen überzeugend singen kann. Wer hat schon Rossini-, Mozart- und Puccini-Partien gleichzeitig im Repertoire? Wer singt schon innerhalb kürzester Zeit Almaviva und Maskenball-Riccardo?
    Für die französische Oper bringt er eine Voix Mixte mit, für den Belcanto verfügt er über die Dynamik und Koloraturfähigkeiten, für das „schwere" Fach besitzt er die erforderliche Kraft. Man spricht inzwischen schon von einer singulären Erscheinung und dem Wundertenor Spyres.
    Es ist eigenartig, dass die New Yorker MET bisher keine Notiz von Spyres genommen hat. Die Opernhäuser in Europa haben ihn längst entdeckt. So gibt er im Juli mit dem Hoffmann sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper in München. Auch die Wiener Staatsoper hat Auftritte mit Spyres fixiert.


    Um seine Bandbreite zu erkennen, muss man sich nur seine aktuelle Saison ansehen: Don José in Paris, La damnation de Faust in Tokio, Mitridate in London, La clemenza di Tito in Paris, Hoffmann in München oder La favorite in Barcelona. Zudem hat er im April in zwei konzertanten Aufführungen den Aeneas in Berlioz‘ Les Troyens gesungen. Die Aufführungen mit Joyce DiDonato als Didon wurden aufgenommen und erscheinen im November als CD-Mitschnitt bei Erato.


    Gregor

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  • Lieber Gregor!


    Wundertenor Spyres.


    Solche albernen Werkeetiketten hat er sicher nicht nötig!
    Er ist ein vorzüglicher Tenor! Darum habe ich diesen Thread für ihn eröffnet und seine Qualitäten als Sänger gewürdigt! Wenn er über Gebühr mit Jubelhymnen gepriesen wird, tut man ihm auch keinen Gefallen!


    Beste Grüße


    Caruso41


    PS.: Wo wir gerade bei Superlativen sind: Du hast gar nichts zu Lise Davidsen gesagt. Ich habe bei der Vorstellung in "Neue Stimmen" vermieden, Superlative zu gebrauchen, obwohl sie in Norwegischen Zeitungen schon üblich sind.

    ;) - ;) - ;)


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  • Und jetzt steht das neue Arien-Recital von Michael Spyres auch schon in den Startlöchern.
    "Espoir" erscheint am 08. September 2017.


    Wie erwartet wandelt Spyres abseits des gängigen Mainstreams. Auf Espoir widmet sich der Sänger weniger Bekanntem von Rossini, Donizetti, Verdi, Berlioz, Auber und Halévy.



    Tracklist:
    Otello (Rossini) - Venise, ô ma patrie
    Rosmonda d’Inghilterra (Donizetti) - Dopo i lauri di vittoria
    Guido et Ginévra (Halévy) - Dans ces lieux
    Jérusalem (Verdi) - L'infamie! prenez ma vie!
    Guido et Ginévra (Halévy) - Tu seras donc pour moi (Duett mit Joyce El-Khoury)
    Dom Sébastien (Donizetti) - Seul sur la terre
    Le Lac des fées (Auber) - ‘Ils s’éloignent! je reste
    Benvenuto Cellini (Berlioz) - Seul pour lutter
    La Favorite (Donizetti) - La maîtresse du Roi ...
    La Reine de Chypre (Halévy) - De mes aïeux ombres sacrées
    Lucia di Lammermoor (Donizetti) - Tombe degli avi miei



    Eine sehr schöne und interessante Auswahl! :yes:


    Die Arienzusammenstellung dieser CD ist gleichzeitig eine Referenz an den französischen Tenor Gilbert Duprez (1806 - 1896), der - mit Ausnahme von Rossini's Otello - alle auf der CD vertretenen Tenorpartien bei den Uraufführungen gesungen hat!


    Gregor

  • In der letzten Saison erschienen mehr Aufnahmen von Michael Spyres als von jedem anderen Sänger. Da kann auch ein Jonas Kaufmann nicht mithalten. ;) Zu den drei DVD- und 5 CD-Veröffentlichungen des US-amerikanischen Tenors gesellt sich ab November eine neunte Michael-Spyres-Veröffentlichung. Ab 24. November 2017 ist die von vielen lang erwartete Gesamtaufnahme von Berlioz' Les Troyens erhältlich. Wie ich bereits vorab hören konnte, singt Spyres hier wirklich einen herausragenden Äneas.


    Die Aufnahme entstand im April 2017 im Rahmen von zwei konzertanten Aufführungen in Straßburg mit einer namhaften Besetzung. So sind neben Spyres auch Joyce DiDonato als Didon und Marie-Nicole Lemieux als Cassandre mit von der Partie. Besonders zu erwähnen ist, dass bei dieser Fassung von Les Troyens keine Kürzungen vorgenommen wurden und die Aufnahme somit als notenvollständig gilt. Die Box umfasst 4 CDs und eine DVD. Am Pult stand mit John Nelson ein Dirigent der als absoluter Berlioz-Spezialist gilt und in den vergangenen 40 Jahren Les Troyens öfter dirigiert hat als jeder andere Dirigent.


    Gregor

  • Den hätte ich sehr gerne heute Abend in Dresden als Aeneas live erlebt, viel lieber als Herrn Register! Eigentlich sollte ja Herr Cutler singen...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Den hätte ich sehr gerne heute Abend in Dresden als Aeneas live erlebt, viel lieber als Herrn Register!


    Bryan Register? Den habe ich in Kiel als Siegmund gehört! Das war kein Vergnügen!!


    Michael Spyres könntest Du in Frankfurt als Vasco da Gama hören! Im Februar und März 2018! Es soll Antonello Manacorda dirigieren!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Stimmenliebhaber,
    dafür kannst du mit John Fiore einen hervorragenden Dirigenten erleben. Berichte bitte von der Aufführung.

  • Lieber Stimmenliebhaber,
    dafür kannst du mit John Fiore einen hervorragenden Dirigenten erleben. Berichte bitte von der Aufführung.

    Da gibt es nicht viel zu berichten. Chor und Orchester waren sehr gut, die Solisten gut bis mäßig, von den drei Hauptrollen überzeugte am meisten noch Frau Mayer als Dido (auch wenn sie optisch eher Didos Mutter ist, aber die Stimme passte ganz gut zu dieser Rolle), während Herr Register sich bis zur zweiten Pause achtbar schlug, dann aber in seiner großen Arie doch hörbar (oben wie unten) überfordert war. Über die (beim ersten Vorhang für die "Schwarzen" müde und eher leicht bebuhte - ohne Gegenbravos - und beim zweiten Mal kräfiger bebuhte) "Inszenierung" lege man am besten den Mantel des Schweigens...


    Fazit: Man hätte den Feiertag sicher weit angenehmer verbringen können als mit 5 Stunden "Trojanern" in der (trotz Premiere nur mäßig besuchten) Semperoper.


    P.S.: Herr Fiore war ja eigentlich genauso wenig geplant wie Herr Register. Liegt vielleciht auch am schwierigen Stück (mit diesem furchtbaren Ende und der undramatischen Klangsoße davor), aber sein "Traviata"-Dirigat vor 24 Jahren am gleichen Haus fand ich eindrucksvoller.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wer Michael Spyres noch nicht kennt, sollte ihn hier mal als Arnold hören. Eine Gesamtaufnahme, die mich künstlerisch als auch von der Inszenierung her überzeugt. Michael Spyres hat keinerlei Probleme mit der sehr höhenintensiven Partie:
    /R36GxBVeJ5I

    W.S.

  • Mal wieder gehört....



    Gesungen in ital., franz., deutsch, engl., russisch!

    Das ist glatt überwältigend, Lehars "Dein ist mein ganzes Herz", ist in einem hervorragenden deutsch gesungenen, wie das bei den anderen Sprachen ist kann ich nicht so ganz beurteilen, jedenfalls klingt alles äußerst idiomatisch!

    Hier im Thread habe ich gelesen das einige mit seiner Stimmfärbung Probleme haben/hatten und sich erst daran gewöhnen mussten, kann ich nicht ganz nachvollziehen!

    Ich hörte ihn erstmals 2007 in Bad Wildbad in Rossinis "La gazzetta" und war sofort von der Stimme eingenommen und überzeugt, danach im "Otello" 2008, 2010 in "Le Siège de Corinthe" und schließlich 2013 im "Guillaume Tell" und ebenfalls 2010 in einem Recital, und war jedesmal aufs neue total begeistert von ihm und das bis heute!

    Danach hörte ich ihn 2017 in Strassburg in "Les Troyens" spitzenmäßig war das, wobei ich damals nicht alle Sängerinnen gut fand, die Männer dafür um so besser!

    Letztmals 2018 in Frankfurt in Meyerbeers "Vasco da Gama", zudem erstmalig diese Oper gesehen, große Leistung!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Seit Michael Spyres ein Star ist habe ich ihn leider nicht mehr gehört. In der Spielzeit 2008/09 war er Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin und hat dort Rollen wie den 4.Juden, Boten, Arturo, Edmondo, aber auch Tamino und Steuermann gesungen.

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  • Seit Michael Spyres ein Star ist habe ich ihn leider nicht mehr gehört. In der Spielzeit 2008/09 war er Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin und hat dort Rollen wie den 4.Juden, Boten, Arturo, Edmondo, aber auch Tamino und Steuermann gesungen.

    Hallo, der Storch kann doch auch fliegen! ;)

    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich fliege ja oft und viel, aber manche Sänger erwischt man öfter, andere gar nicht. Das liegt sicher auch am Repertoire und dem Fokus, den man hat. Ich hoffe, er findet mal wieder den Weg nach Berlin, dann kann ich im Nest bleiben. ;)

  • Es erscheint erst am 13. November 2020, doch dieses neue spannende Album harrt schon jetzt seiner Veröffentlichung:



    Titelive_0190295269470_D_0190295269470?op_sharpen=1&resmode=bilin&wid=500&hei=500Michael Spyres und sein Tenor-Kollege Lawrence Brownlee feiern mit ihrem neuen Duett-Album den bahnrechenden Weg der großen Tenöre der Rossini-Zeit.


    Amici e rivali, also Freunde und Rivalen, besteht aus Arien, Duetten und Terzetten aus sieben verschiedenen Rossini-Opern, die alle zwischen 1815 und 1826 entstanden sind. Dabei handelt es sich um Il barbiere di Siviglia, Otello, Armida, La donna del lago, Elisabetta - Regina d'Inghilterra, Le Siège de Corinthe und Ricciardo e Zoraide.


    Für Terzette bzw. Ensembleszenen gastieren zusätzlich die irische Mezzosopranistin Tarra Erraught und der spanische Tenor und Operalia-Gewinner von 2019 Xabier Anduaga. (Ein Operalia-Sieg zahlt sich also doch aus, wurde doch erst jüngst bekannt, dass die Operalia-Siegerin von 2018, Emily d'Angelo, mit Joseph Calleja auf dessen neuem Album duettiert.)

    Die Spyres/Brownlee-Aufnahmen entstanden im Teatro Ristori in Verona mit Dirigent Corrado Rovaris und dem Orchester I Virtuosi Italiani.


    "Unsere Stimmen ergänzen einander weil sie ähnliche Qualitäten mit jenen Stimmen haben für die Rossini komponiert hat - Stimmen die zueinander passen. Sie haben einen ähnlichen Umfang, aber sehr unterschiedliche Stimmfarben, beide können wir jedoch mit den Herausforderungen von hochliegendem Legato und Koloraturen umgehen", sagte Brownlee in einer Presseaussendung.

    "Meine Stimme wird als die eines leggero oder leicht-lyrischen Tenors beschrieben, so wie die Stimme Giovanni David's. Michael ist ein lyrischer Tenor, oder vielleicht noch genauer gesagt, ein sogenannter 'Baritenor', von dünklerem Charakter, wie die Stimme Andrea Nozzari's."



    Die Tenöre Giovanni David (1790 bis 1864) und Andrea Nozzari (1776 bis 1832) sangen gemeinsam in den ersten Aufführungen der Rossini-Opern Otello, La donna del lago und Ricciardo e Zoraide.


    "Die Duette die Rossini für sehr unterschiedliche Tenöre geschrieben hat, markieren genau unsere vokalen Stärken", bestätigt Spyres. "Larry's Stimme ist eine natürliche Tenorstimme und die Klarheit, Schönheit und Virtuosität seines Singens kommen reichlich in seinem Repertoire zum Audruck. Umgekehrt habe ich als Bariton begonnen und meine natürliche Stimme liegt viel tiefer - fast jeder fragt mich, ob ich ein Bariton bin wenn sie meine Sprechstimme hören! Die Noten die für Nozzari geschrieben wurden, fühlen sich an als wären sie für mich komponiert worden. Ich habe noch nie eine engere Übereinstimmung zu meiner natürlichen Farbe und Technik gefunden. Es wurde so geschrieben, um den Charakter eines Kämpfers zu entsprechen, und es bildet einen wunderbaren Kontrast mit der Komposition für Larry's Stimmtyp. Mit diesem Programm haben wir wahrscheinlich einen Rekord mit unseren unzähligen hohen Tönen aufgestellt, aber die Musik die für Nozzari geschrieben wurde geht auch immer wieder in die tiefsten Regionen der Baritonstimme."



    Eine CD-Veröffentichung die mit Spannung erwartet werden darf. Wurde hier im Forum noch jemandes Interesse geweckt? ;)


    Gregor

  • Umgekehrt habe ich als Bariton begonnen und meine natürliche Stimme liegt viel tiefer - fast jeder fragt mich, ob ich ein Bariton bin wenn sie meine Sprechstimme hören!


    Eine CD-Veröffentichung die mit Spannung erwartet werden darf. Wurde hier im Forum noch jemandes Interesse geweckt? ;)

    Mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Genau wie für die Calleja-CD, die du ebenfalls kürzlich angekündigt hast. Danke, lieber Namensvetter Gregor.

    Ich verfolge die Karriere von Spyres schon zirka zwölf Jahre, durfte ihn auch schon live erleben.

    Interessant, was du von ihm zitierst. Hier noch ein Video mit Spyres, in dem man seine Sprechstimme hört und er auch das Zitierte thematisiert:

    https://www.facebook.com/Opera…-tenor/10154990736669102/

  • Lieber Gregor,


    ein interesssantes Priojekt, das Du hier vorstellst. Der große amerikanische Fachmann Henry Pleasants hat die Garde der berühmten Rossini-Tenöre um Manuel Garcia, Nozzari, Braham und die beiden Davids in seiner Monographie "The great singers" sehr schön gewürdigt und im Duktus der Entwicklung der italienischen Oper des frühen 19. Jahrhunderts (Rossini-Bellini-Donizetti-Verdi) in ihrer Bedeutung eingeordnet.


    Lawrence Brownlee und Michael Spyres haben jeder für sich bereits Großes geleistet, sie verfügen beide über herrliche Stimmen, eine großartige Technik und hohes Stilgefühl. Brownlees Timbre ist für mich ganz besonders. Jeder von beiden hat bereits ausgezeichnete Solo-Aufnahmen vorgelegt.

    Für mich bleibt abzuwarten, ob das gemeinsame Projekt musikalisch genügend Abwechslung bietet. Mir fiel die (natürlich nicht vergleichbare) ausgezeichnete Aufnahme von Joyce di Donato und Patricia Ciofi mit Händel-Duetten von 2004 ein. Großartig wie beide zusammen klangen und ungeachtet der herrlichen Musik, habe ich sie kaum gehört und finde sie auch gerade nicht in meiner kleinen Sammlung;).

    Viele Grüße

    Otello50

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