Die MET ersetzt nach und nach ihre opulenten, traditionellen Inszenierungen gegen Regietheater light. Noch ist die Relation relativ ausgewogen. Doch so langsam wird auch hier die Luft dünner für die Freunde genussvollen Schwelgens und der unvoreingenommenen Werkdarbietung. Als eines der nächsten Opfer trifft es die poetische, traditionelle Rusalka-Inszenierung in den Schneisi-Bühnenbildern, die letztlich noch bei der Kinoübertragung für Begeisterung sorgte. Ein ehemaliges Tamino-Mitglied hatte die Inszenierung sogar mal vor Ort erleben dürfen und berichtet von Szenenapplaus bei jedem Vorhangöffnen. Wenn mich nicht alles täuscht war dieselbe Inszenierung auch in Wien zu sehen?
Nun veröffentlicht die MET einen ersten Trailer der Neuproduktion. Was soll man dazu sagen? Haben die zuviel Geld? Ich hätte die alte Produktion im Repertoire gelassen und dafür z. B. Königskinder endlich mal wieder angeboten. Mich hauen die Entwürfe und Ideen nicht vom Hocker: Wie so oft bei Naturangaben für das Setting, wird uns ein geschlossener Raum vorgeführt mit einer Baumtapete. Es ist eben die neue Masche: Richtig schön darf es nicht sein, aber machen wir eben einen Mischmasch. Das hat wieder so etwas gequältes, gewolltes, unerfreuliches. nein, ich werde es mir nicht ansehen und behalte lieber die alte Produktion im Gedächtnis.