Gestern Abend war ich in Düsseldorf in der Wiederaufnahme von Donizettis Liebestrank. Über die sehr schöne Inszenierung von Anton Rechi , die eine sehr schöne Lichtregie und eine sehr gute Personenregie hat, habe ich ja schon berichtet.Das Haus war sehr gut besucht und es waren sehr viele junge Leute anwesend. Hervorragend wie immer der Chor der Rheinoper . Der Dirigent Luciano Accella dirigierte sehr schwungvoll und sängerfreundlich. Luzia Fatyol war eine sehr selbstbewusste, lyrische und Höhen sichere singende und blendend aussehende Adina. Oliver Purcel braucht sich nicht hinter den großen Namen wie Pavarotti und Juan Diego Flozrez verstecken. Er hat einen in allen Lagen sicher sitzenden Tenor und beide waren auch darstellerisch sehr gut. Highlight des Abends war natürlich Nemorinos Arie : Una furtiva Lagirma. Beide hatten auch beim Finale keine Probleme über den Chor hinweg zu kommen.
Laimonas Pautientius war Belcore aus dem Bilderbuch und sang ebenfalls hervorragend. Bruno Balmelli war ein spielfreudiger und gut singender Duclamara. Am Ende gab es langen und heftigen Applaus mit vielen Bravos, vor allem für den Chor, Duclamara , Adina , Nemorino und den Dirigenten.
Jetzt möchte ich noch etwas zur neuen Spielzeit loswerden. Was die dargebotenen Opern angeht, ist das Programm leider wieder mal nicht sehr abwechslungsreich. Wagner wird sehr stiefmütterlich behandelt. Es gibt wieder mal nur den fliegenden Holländer und natürlich die Rheingold Premiere. Mit Verdi sieht es auch schlecht aus , da gibt es nur den langweiligen Don Carlos ( langweilig natürlich nur was die Inszenierung angeht ) und Rigoletto , Belcanto Opern gibt es auch so gut wie keine , sondern nur Lucia di Lammermoor. Wieder mal diese Spielzeit keine einzige Rossini Oper. Dafür sieht es bei den Besetzungen wesentlich besser aus. Zoran Todorovich wird den Othello singen und sich mit Yonghoon Lee als Cala abwechseln. Die Turandot werden Lise Lindström und Linda Watson singen . Im Graf von Luxemburg werden Bo Skovhus und Key Stiefermann alternierend die Hauptrolle singen. Juliane Banse wird die Angele Didier singen . Lucio Gallo wird den Don Pasquale singen. Anette Fritsch wird die Adina singen und Adele Zaharia werden wir als Donna Anna und Lucia erleben können. Was mich freut , das Boris Statsenko wieder häufiger singen wird, da er sich warum auch immer diese Spielzeit eine Auszeit genommen hat. Gordon Hawkinks wird den Rigoletto singen Ainoha Arteta die Tosca.
Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf : Donizetti L`Elisir D`Amore
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Mit Verdi sieht es auch schlecht aus , da gibt es nur den langweiligen Don Carlos ( langweilig natürlich nur was die Inszenierung angeht ) und Rigoletto
Zoran Todorovich wird den Othello
Na, wenn von Verdi nur "Don Carlos" und "Rigoletto" gespielt werden, dann muss der "Otello" wohl der von Rossini sein!
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Obwohl ich den Othello von Rossini auch mal live gerne sehen würde
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Nach deiner Darstellung scheint es ja ein extremes Mainstream-Programm zu sein. Monteverdi, Cavalli, Händel, Rameau, Lully, Strauss, Wozzeck, Janacek, Britten (hier würden sich ja jede Menge Wiederaufnahmen einer tollen Serie anbieten), Ausgrabungen, sagen wir Schreker oder Zemlinsky, alles Fehlanzeige?
Das nenne ich stiefmütterliche Behandlung, nicht, wenn du 2 Wagner-Opern als solche bezeichnest. Außerdem Don Carlo und Rigoletto: "Mit Verdi sieht es schlecht aus"??
Dann keine Belcanto-Opern außer Elisir, Tosca, Turandot, Rigoletto, Lucia, Don Carlo???
Mit einem solchen Programm würde ich den Intendanten sofort entlassen. -
Sicher kein Mainstream ist Rimski-Korsakows "Der goldene Hahn", die Oper läuft im April/Mai in Düsseldorf. Die Kritiken, die ich gelesen habe, waren sehr positiv, ich überlege daher, mir die Oper anzuschauen. Aber Sonntag steht mit "Carmen" erst einmal Mainstream pur an
Im Mai/Juni laufen in Düsseldorf auch noch Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor", das ist heutzutage wohl auch kein Mainstream mehr, interessiert mich allerdings weniger. Aber einige Taminos beklagen ja immer, dass kaum noch deutsche Spielopern gezeigt werden: also auf nach Düsseldorf!
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Ich habe mich jetzt nur auf Rodolfo bezogen. "Der goldene Hahn" lief vor Jahren in Düsseldorf und Duisburg, ein sehr gutes Stück, dass ich damals 4 oder 5x gesehen habe.
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Dafür sieht es bei den Besetzungen wesentlich besser aus. Zoran Todorovich wird den Othello singen und sich mit Yonghoon Lee als Cala abwechseln. Die Turandot werden Lise Lindström und Linda Watson singen . Im Graf von Luxemburg werden Bo Skovhus und Key Stiefermann alternierend die Hauptrolle singen. Juliane Banse wird die Angele Didier singen . Lucio Gallo wird den Don Pasquale singen. Anette Fritsch wird die Adina singen und Adele Zaharia werden wir als Donna Anna und Lucia erleben können. Was mich freut , das Boris Statsenko wieder häufiger singen wird, da er sich warum auch immer diese Spielzeit eine Auszeit genommen hat. Gordon Hawkinks wird den Rigoletto singen Ainoha Arteta die Tosca.
Sind das wirklich gute Sängerbesetzungen? Nun, vielleicht in Düsseldorf. Das kann ich nicht beurteilen. In Wien gäbe es da einen lauten Aufschrei. Obwohl, den gab es vor kurzem ja tatsächlich wegen der schwachen Sängerbesetzungen. Ein paar gute gibt es, aber leider auch viel Leerlauf.
Lise Lindstrom wird die neue Turandot in Wien und über sie hört man sehr viel Positives. An der MET hatte sie einen großen Erfolg mit der Turandot und soll deutlich besser in der Partie gewesen sein als Stemme.Dann keine Belcanto-Opern außer Elisir, Tosca, Turandot, Rigoletto, Lucia, Don Carlo???
Von den genannten sind nur Elisir und Lucia wirkliche Belcanto-Opern. Die Verdi- und Puccini-Opern nun wirklich nicht.Gregor
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Also, wenn man sich ansieht, welche Stimmen welche Opern singen, sind Verdi und Puccini vielleicht keine reinen Belcanto-Opern, aber in diese Kategorien fallen sie doch ohne Zweifel. Selbst der Verismo von Leoncavallo und Mascagni lässt sich prima unter Belcanto abhandeln. Belcanto ist für mich der sängerorientierte Schöngesang mit durchaus dramatischen Momenten. Wie würdet ihr denn anders Puccini und Verdi nennen? Ich könnte natürlich einen neuen Begriff prägen: das wäre der "italienisch-französische arienorientierte Mainstream". Und den gibt es nur im 19. Jahrhundert.
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