Gestern abend habe ich mir eine sehr schöne Aufführung von Salome aus Genua aufgenommen. Die Regisseurin Rosette Cucci inszenierte die Salome konventionell, ohne viel Blut und Salome musste auch nicht tanzen, das machte jemand aus dem Ballet. Lise Lindström ist in der Partie der Salome besser aufgehoben, als mit der Turandot. Sie hat einen klangschönen Sopran und ist immer sehr textverständlich und stellt die Salome auch glaubhaft dar. Mark Develan war ein beeindruckender Johanaan mit einem voluminösen Bariton. Herwig Peccoraro war ein guter Herodes und Jane Henschel eine gute Herodias, die aufgrund ihrer Körperfülle natürlich nicht so auf der Bühne agieren kann. In den Nebenrollen hat mir vor allem Patrick Vogel als Naborrath sehr gut gefallen, mit einem wunderschönen lyrischem Tenor. Das Orchester der Oper, das ja nicht so häufig deutsche Oper spielt, wurde von Fabio Luisi ganz wunderbar geleitet und er dirigierte eine sehr lyrische Salome und die Sänger mußten nie gegen das Orchester ansingen.
Moderiert werden die Übertragungen von 2 Italienern, die in einer kleinen Kommentatoren Box sitzen. Vorher gibt es immer Interviews mit den Beteiligen und es werden auch in der Pause Facebookkommentare vorgelesen. Das ganze wirkt locker und nicht so aufgesetzt wie bei unseren Moderatoren. Die nächste Übertragung ist am 26. Juni La forza del destino.
