Oper für alle im SWR Rigoletto

  • Sehe mir grade die Oper Rigoletto aus Stuttgart im SWR an. Was für eine Verar... . Wenn man denkt schlimmer geht es nicht mehr , wird man vom SWR eines besseren belehrt. Es wird während der angeblichen live Vorstellung in die Musik reingeredet , der Moderator sollte beim Kabarett bleiben, da ist er besser aufgehoben. Zwischendurch gibt es immer einen Blick hinter die Bühne und Interviews, obwohl die Oper weitergeht. Nach der Szene von Rigoletto und Sparafucile, kam aufeinmal das Duett Rigoletto und Gilda. Auch der zweite Teil des Duettes zwischen Gilda und dem Herzog wurde nicht gezeigt .Da wurde doch glatt gekürzt . Die Oper schaue ich mir nur wegen Tito You weiter an, den ich in Düsseldorf als Edgardo erlebt habe und hier den Rigoletto singt.

  • Die Oper schaue ich mir nur wegen Tito You weiter an, den ich in Düsseldorf als Edgardo erlebt habe und hier den Rigoletto singt.

    In welcher Oper hast du ihn als Edgardo erlebt? In "Lucia di Lammermoor"? Dann hätt er da eine Tenor-Partie gesungen und singt jetzt eine Bariton-Partie? Nicht, dass es sowas noch nie gegeben hätte, aber kommt mir trotzdem spanisch vor...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Du hast wie immer recht, ich wollte schreiben das er den Enrico gesungen hat. Trotzdem werde ich mich am Montag beim SWR beschweren. Jetzt wurde auch die Stretta des Herzogs im zweiten Akt nicht gezeigt, stattdessen gab es in völlig sinnloses Interview mit Maddalena.

  • "Oper für alle" heißt dann für den SWR wohl eine mundgerecht portionierte Darbietung, gekürzt und durch Moderationen unterbrochen, weil man dem gemeinen Zuschauer scheinbar unterstellt, eine ganze Oper am Stück nicht ertragen zu können oder zu wollen. Und dafür werden von uns allen Zwangsbeiträge erhoben und mit dem Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender begründet :cursing:


    Meine Liebe zur Oper wurde in den 80ern durch TV-Übertragungen von den Bayreuther Festspielen geweckt, natürlich in voller Länge und zur besten Sendezeit. Das wäre heute wohl nicht mehr möglich - traurig.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Zum Glück gab es diese Oper schon vorab auf Arte concert zu sehen im Internet, so dass ich mir das gestern ersparen konnte. Man hätte doch solche Einblicke auch hinterher senden können ohne die Oper zu zerstückeln.


    :hello:


    Jolanthe

  • Ich weiß nicht, ob das dieser Fall war, aber es gab mal eine Parallelübertragung einer Produktion: auf einem Sender "normal" als Übertragung der Aufführung und zeitgleich auf einem anderen Kanal eine Geschichte wie die hier beschriebene. Das wäre dann meines Erachtens auch ok.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Mir gefiel das Musik-Geschnipsel und "auf Event trimmen" der Oper auch nicht, das Liebesduett Herzog-Gilda im 1.Akt z.B. wurde regelrecht auf die Hälfte zerrissen.
    Angeschaut habe ich mir die Sendung nur, weil ich einige Darsteller nicht kannte. Da wiederum war ich freudig überrascht. Tito You lief nach anfänglichen Intonationsschwankungen zu ganz großer Form auf und Mirella Bunoaica sang eine Gilda ohne fehl und Tadel.
    Atalla Ayan kannte ich schon als Don Ottavio. Er schaffte den Wechsel vom lyrischen zum Zwischenfach mühelos und lässt schon dramatische Qualitäten ahnen.


    Zur Inszenierung äußere ich mich besser nicht. Hier ein kleiner Eindruck: https://www.youtube.com/watch?v=S3c9busW1Zk (hier mit Markus Marquardt und Ana Durlovski als Rigoletto und Gilda)


    Für die Interessierten hier die gestrige Besetzungsliste:


    Musikalische Leitung: Giuliano Carella, Regie und Dramaturgie: Jossi Wieler, Sergio Morabito, Bühne: Bert Neumann, Kostüme: Nina von Mechow, Licht: Lothar Baumgarte, Chor: Johannes Knecht


    Herzog von Mantua: Atalla Ayan, Rigoletto: Tito You, Gilda: Mirella Bunoaica, Graf von Monterone: Roland Bracht, Graf von Ceprano: Eric Ander, Gräfin von Ceprano: Josy Santos, Marullo: Ronan Collett, Borsa: Ian José Ramirez, Sparafucile: Liang Li, Maddalena: Stine Marie Fischer, Giovanna: Carmen Mammoser, Page: Roman Poboinyi, Mit: Staatsopernchor Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart

    Freundliche Grüße Siegfried