FUX, Johann Joseph: JOHANNES DER TÄUFER

  • Johann Joseph Fux (1660-1741):


    JOHANNES DER TÄUFER
    Originaltitel
    LA FEDE SACRILEGA NELLA MORTE DEL PRECURSOR S. GIOVANNI BATTISTA
    (Die frevelhafte Treue, die zur Enthauptung des Propheten Johannes des Täufers führte)


    Oratorium in zwei Teilen für Soli (zwei Soprane, Alt, Tenor, Bass), vierstimmigen gemischten Chor und Orchester auf ein italienisches Libretto von Pietro Pariati



    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Erode (Herodes Antipas, Tetrarch), Alt
    Erodia (Herodia), Sopran
    Oletria (beider Tochter), Sopran
    San Giovanni (Johannes der Täufer), Tenor
    Aronte (königlicher Berater), Bass
    Chor: Volk, Höflinge


    Das Libretto fußt auf Matthäus (14,1-12), somit zeitlich auf die Herrscherzeit von König Herodes Antipas.



    INHALTSANGABE


    ERSTER TEIL


    Nach der einleitenden Sinfonia eröffnet der königliche Berater Aronte (ein vom Librettisten Pariati erfundener Charakter) mit einer Huldigung auf den König Herodes, der an diesem Tag Geburtstag hat, das Oratorium. Der Chor - Volk und Höflinge symbolisierend - greift das Lob auf: Nicht nur die Völker bejubeln diesen Tag, auch der Himmel und die Gestirne bringen sich ein.


    Der Herrscher bedankt sich für die Glückwünsche und lädt zu einem Festmahl ein. Folglich erhält Aronte den Auftrag, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen. Und der weiß, was sich in einem solchen Augenblick für einen Höfling geziemt: In typisch barocker Manier (vielleicht aber auch zu Herodes' Zeiten üblich) preist er seinen Herrn:


    Wenn ein liebender Strahl der Sonne im Schoß des kalten Berges ankommt,
    ihn durch Licht befruchtet und Gold hervorbringt, wenn solch ein Regent
    den Seinen die gütige Stirn zeigt, wird in deren Herzen der schönste Schatz der Treue geboren.

    Herodes ist entzückt - so muss man seinen Ruhm öffentlich machen. Der Tag wird gut werden!


    Herodes' Entzücken währt jedoch nicht lange, denn Oletria, seine und Herodias Tochter, greift mit Verve in die Handlung ein und sorgt für ein Drama mit später tödlichem Ausgang: Sie drängt, bestimmt nicht zum ersten Mal, den Vater, den heimtückischen Johannes einkerkern und hinrichten zu lassen, da er öffentlich gegen ihn und ihre Mutter giftet, was als Verbrechen anzusehen ist. Herodes' Minenspiel zeigt allerdings Bedenken an und lässt Oletria eine ungeheuerliche Beschuldigung aussprechen: Aus einer ihr nicht erklärlichen Angst heraus schont der Vater den „Verräter“ und setzt dadurch Herodia zurück. Herodes weist die Anschuldigung entschieden zurück und schwört sogar, den Täufer jetzt bestrafen zu lassen.


    Und der wird jetzt ebenfalls deutlich: Er wirft rücksichtslos gegen sich und den Herrscher Herodia Gottlosigkeit vor und beschuldigt sie, seinen Tod zu wollen. Aber er ist, auch wenn ihm der Tod droht, nicht bereit, seine warnende Stimme vor Gottes Zorn zu erheben.


    Oletria empört sich und verlangt von Johannes Respekt im Angesicht „des Thrones“, doch der lässt sich von ihr nicht einschüchtern. Auch Herodes' Warnung vor „königlichen Zorn“ beeindruckt ihn nicht; ihn schreckt nur der Zorn Gottes. Drohend verlangt der König von Johannes, seine Vorwürfe gegen ihn und das Herrscherhaus umgehend zu widerrufen, sonst kann er nicht mit Gnade rechnen.


    Die hier aufkommenden Fragen, welche Vorwürfe Johannes denn öffentlich erhoben hat und warum sie Herodia und Oletria so in Harnisch versetzten, sind berechtigt, bleiben aber noch unbeantwortet. Deshalb ist auch die Haltung von Herodes unklar, verdeutlicht aber, dass er ersichtlich wankelmütig ist. Es ist also nötig, den Gang des Geschehens weiter zu verfolgen.


    Ein Ritornello an dieser Stelle lässt an einen Szenenwechsel denken, denn nun tritt Herodia auf und macht, wie Oletria vorher, dem Geliebten den Vorwurf, gegenüber Johannes viel zu große Nachsicht zu üben. Sie sei, so sagt sie, die „Beute der Beleidigung seines schändlichen Hasses“ und fühlt sich, weil ihr Rache verweigert werde, betrogen. Sie bekräftigt in einer Arie die Aussage Oletrias, dass er vor einem Verbrecher Angst habe. In dieser Arie deutet sich erstmals, wenn auch nur ganz kurz, an, welche Beleidigung Johannes öffentlich erhoben hat:


    Unter Schmerzen sehe ich, dass du mitanhörst,
    wie ein Feigling deine süßen Bande stets mit Verachtung ablehnt und trotzdem schweigst du […]


    Nach Herodes' Zusage, keine weitere „Kühnheit“ mehr hinzunehmen, droht Johannes abermals mit der Strafe Gottes, denn „der Herr will, dass dem Wunsche des Königs gefällt, was auch erlaubt ist“. Oletria gerät über ihren Vater und Johannes in Rage, nennt den Vater sogar „dumm, scheu, feige“. Will er, so fragt sie empört, etwa den Schmerz ihrer Mutter einfach hinnehmen und nicht rächen? Herodia ist augenscheinlich stolz auf ihre Tochter, weil sie sich eindeutig auf ihre Seite schlägt und erneut Johannes' Tod verlangt. Doch Herodes zögert abermals, will keinesfalls ein Unrecht begehen. Höhnisch, aber entschlossen, sagt Herodia, dass sie ihn nun nicht mehr als König anerkennen kann und droht - es ist erkennbar ernst gemeint - ihn zu verlassen. Herodes glaubt sich verhört zu haben, ist von der Aussage vollkommen überrumpelt und bittet Herodia flehentlich, bei ihm zu bleiben.


    Jetzt meldet sich Johannes zu Wort und der Zuhörer erfährt den Grund für seine immer wieder, auch öffentlich, vorgetragene Klage:


    Gib Filippo, deinem Bruder, die Ehefrau wieder [...] oder fürchte dich vor dem Himmel und zittere.


    (Der kurze Blick in die Historie zeigt, dass sich Herodes Antipas in seine Schwägerin Herodia, der Ehefrau seines Halbbruders Herodes Boethos, verliebt hatte. Er verstieß für sie seine Ehefrau (eine Tochter des nabatäischen Königs Aretas IV.) und Herodia verließ ihren Mann und wandte sich aus Liebe (oder Machtgier?) Herodes Antipas zu. Dieser zweifache Ehebruch erregte beim jüdischen Volk und Klerus Anstoß; der beleidigte Nabatäerkönig zog gegen den Schwiegersohn zu Felde und brachte ihm eine schwere Niederlage bei. Im Gegensatz zur biblischen Darstellung erwähnt Flavius Josephus zwar die Verhaftung und Enthauptung des Johannes, nicht aber die öffentlich laute Kritik über den doppelten Ehebruch. Bei ihm sind politische Motive die Gründe für die Enthauptung von Johannes.)


    Herodes weist Johannes' Forderung zurück, denn das würde „meinem Herzen“ widersprechen, sagt er in ruhigem Ton. Herodia aber ist immer noch wütend und wiederholt ihre Forderung, den Täufer sofort töten zu lassen. Dann und nur dann will sie bleiben. Doch Herodes zaudert wieder und stellt die Frage, was er tun soll: Er fühlt sich wie ein Schiff in schwerer See und weiß nicht, wie er an das rettende Ufer kommen soll. Johannes und Herodia geben aber, jeder aus einer anderen Motivation heraus, keine Ruhe und lassen, um im Bild zu bleiben, Herodes jenes rettende Ufer nicht erreichen: Der Täufer fordert vom König, Gottes Gebote zu befolgen, weil ihn sonst „der Blitz des göttlichen Arms“ treffe; Herodia will seinen Tod und droht, wieder einmal, den Gemahl zu verlassen. Und Oletria fühlt sich bemüßigt, einen hasserfüllten Kommentar abzugeben, der darin besteht, dass sie Johannes' Tod als Wonne empfinden werde. Johannes bringt den Wütenden wahre Größe entgegen: Er ist bereit zu sterben und gerade deswegen gehört ihm der Ruhm, denn bei Gott darf er die Palme des Märtyrers tragen. Als Aronte ihn auffordert, mit in den Kerker zu kommen, wo die Parzen, die auf der Seite des beleidigten Monarchen stehen, schon auf ihn warten, antwortet Johannes lapidar: „Gehen wir ihnen entgegen.“


    Der erste Teil des Oratoriums endet mit einem Chorsatz in madrigaleskem Stil:


    Unschuld, Glaube und Barmherzigkeit werden zu Kummer,
    werden beleidigt und in Ketten gelegt.
    So weicht oft die Barmherzigkeit, der Glaube und die Unschuld
    dem blinden Recht von Fehlurteilen.


    ZWEITER TEIL


    Herodes spricht gegenüber Aronte den Verdacht aus, dass alle bisherigen Maßnahmen gegen den Täufer nichts fruchteten, denn, wie ihm zugetragen wurde, agiert der Gefangene wohl auch vom Kerker aus gegen ihn. Aronte verspricht seinem Herrn, dass der Gefangene bestraft werde, lässt aber offen, wie sie ausgeführt werden soll: Er spricht von „Wildwassern“, die vor keinem Ufer halt machen, sondern unheilvolle Zerstörungen mit sich bringen oder von „wenigen Funken“, die mehr vermögen als ein großes Feuer.


    Durch ein Ritornello wird ein Szenenwechsel angedeutet: Herodia und Oletria besprechen, wie sie den König aus seiner Lethargie reißen können, um Johannes endlich los zu werden. Oletria hat eine Idee, eine politisch motivierte (und deshalb kaum von ihr stammen kann, eher schon Aronte): Sie empfiehlt der Mutter, Herodes zu verdeutlichen, dass seine Krone wankt - drohender Machtverlust wird ihn ihren Wünschen gefügig machen. Und genau das setzt Herodia in die Tat um, als ihr Mann sich über das traurige Gesicht seiner Gattin wundert. Nun, sagt sie mit ernster Miene, sie ist auf das Schlimmste beleidigt worden und hat viel geweint, jetzt aber muss sie ihn aus „liebender Treue“ darüber informieren, dass Anhänger von Johannes einen Aufstand anzetteln könnten. Das bestätigt auch Aronte: Getreue haben ihm berichtet, dass es im Volke gärt. Listig wirft Oletria den Satz ein, dass jeglicher Widerstand brechen werde, wenn „der Kopf“ (der Rebellion) fällt.


    Und Herodes? Der gibt sich endlich sehr entschlossen und sagt, dass der Täufer sterben werde. Er befiehlt, dass man Johannes vor ihn bringt, damit er ihn verhören und danach die Schuld abwägen kann. Steht da wieder einmal ein Hintertürchen auf?


    Als Johannes vor Herodes steht, wird er direkt vom König mit der Anklage konfrontiert, das Volk aufzuwiegeln und, wie man erzählt, sogar des Königs Tod zu fordern. Unaufgeregt weist Johannes diesen Vorwurf zurück, behauptet sogar, durch seine Ehrlichkeit Herodes' treuester Vasall zu sein. Aber die „ehebrecherische Frau, eine usurpierte Ehefrau“ anzuklagen ist seine Pflicht:


    Wer sein Leben der Hölle weihen will, streichelt nicht die Wunde mit barmherziger Hand.
    Gerade dann, wenn es am meisten schmerzt, verlangt die Stunde […] erfinderische Pflege.

    Und für dieses Verbrechen will er in den Tod gehen, dem „Stern der Wahrheit“ vorauseilen und der „Sonne der Gerechtigkeit“ folgen - durch den Tod wird er endlich frei sein.


    Herodes schickt Johannes in den Kerker zurück und sagt zu Herodia, er werde ihr zur großen Tafel vorausgehen. Kann es sein, dass Herodes so schnell umschalten kann? Aller Dramatik, allen Ernstes der Lage zum Trotz zur Geburtstagsfeier eilen? Oder will Herodes nur Zeit gewinnen? Herodia ruft ihn jedenfalls in die Realität zurück und konkretisiert ihre Wünsche bezüglich des Täufers: Sie will nicht nur „das Herz von jener Brust“, sondern auch „das Blut von jenem Herzen“.


    Ohne eine Überleitung befinden wir uns dann bereits im Festsaal, wo Aronte, nach Herodes' kurzer Begrüßung der Gäste, seinem Herrn lobhudelt und alle, auch Herodia, darin einstimmen. Herodes dankt und fordert seine Tochter auf, mit dem „fröhlichen Tanz“ zu beginnen; die „Belohnung sei dir gewiss“. Mit Oletrias Antwort, dass die Ehre, für den Vater tanzen zu dürfen, Belohnung genug sei, ist Herodia nicht einverstanden, denn sie raunt ihrer Tochter zu, vom Vater das Haupt des Täufers zu verlangen. Oletria geht sofort darauf ein und fragt hinterlistig:


    Werde ich alles bekommen, was ich begehre?

    Herodes schwört ihr, im „Namen der Krone, meines Lebens, in Cäsars und Roms Namen und im Namen des Himmels und der Götter“ jeden Wunsch zu erfüllen. Das hätte er, der Wankelmütige, nicht schwören sollen, denn auf diese Zusage hin fordert Oletria umgehend das Haupt des Täufers. Damit hat Herodes nicht gerechnet; er weicht aus, will durch die Erfüllung dieses Verlangens nicht zum Tyrannen werden. Doch alle Bedenken wirft er schließlich, unter stetiger Beeinflussung von Herodia, Aronte und Oletria, über Bord und stimmt - es wirkt wie eine Selbstaufgabe - zu.


    Aronte muss auf Befehl von Herodia Johannes holen; währenddessen lässt sie in einer Arie ihrer Freude über den Wendepunkt freien Lauf: Endlich ist sie ihrem Ziel, den Störenfried loszuwerden, ganz nahe und kann aufatmen. Nur Herodes ist über sich selbst und seine Entscheidung regelrecht entsetzt und bedauert den gegebenen Schwur. Er hat nicht die Kraft und Größe besessen, Oletria zu widerstehen, weil er ihre Verachtung fürchtete - die jedenfalls mehr noch, als die von Johannes ihm angedrohte himmlische Strafe.


    Aronte bringt nun den Täufer und der tritt gefasst und voll Gottvertrauen vor den Herrscher. Anstatt sich zu ereifern bittet Johannes sowohl rezitativisch als auch in einer Arie Gott, den, der ihn nun zur Marter führen werde, nicht zu strafen, sondern ihn auf den rechten Weg zu führen und ihm die Reue einzugeben. Das letzte Wort hat der Chor:


    Ja, welche Tugend, im Angesicht des Tyrannen und des Todes mit Standhaftigkeit
    die Ehre des Himmels behaupten und sterbend von der allmächtigen Barmherzigkeit
    mit dem irdischen auch das ewige Leben für seine Feinde zu erflehen.


    INFORMATIONEN ZU KOMPONIST UND WERK


    Der Komponist und Musiktheoretiker Johann Joseph Fux wurde um 1660 in Hirtenfeld bei Graz geboren; er starb hochgeehrt am 13. Februar 1741 in Wien. 1696 heiratete er die Tochter eines niederösterreichischen Regierungssekretärs; im gleichen Jahr ernannte man ihn zum Organisten am Schottenstift in Wien; diesen Posten behielt er bis 1702, war aber ab 1701 zusätzlich Kapellmeister am Wiener Stephansdom. Der kaiserliche Hof, der auf ihn aufmerksam geworden war, ernannte Fux zunächst zum Hofkomponisten und 1712 zum Vizehofkapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle. In der Nachfolge von Marc’Antonio Ziani wurde er 1715 Hofkapellmeister. Gleichzeitig war er von 1713 bis 1718 Hofkapellmeister der Kaiserinwitwe Wilhelmine Amalie. Zu seinen Kompositions- Schülern gehörten u.a. Georg Christoph Wagenseil, Gottlieb Muffat und Jan Dismas Zelenka. Seine Ehe blieb kinderlos; seine Frau Juliana Clara starb 1731, er selbst zehn Jahre später. 1991 wurde das Grazer Konservatorium nach ihm benannt.


    Als Musiktheoretiker hinterließ Fux die Kontrapunktlehre „Gradus ad Parnassum“ (1725) als sein wichtigstes Lehrbuch; es beeinflusste bis in unsere Zeit maßgeblich die Lehre. Lorenz Christoph Mizler hat das auf Latein geschriebene Werk 1742 ins Deutsche übersetzt. Im Gegensatz zu diesem Lehrbuch wurden Fux' Kompositionen jedoch schnell vergessen. In seinem Werkverzeichnis finden sich immerhin 18 Opern, rund 50 Messen, drei Requien, 57 Psalmvertonungen und Vespern sowie zehn Oratorien und 29 Partiten und Sonaten. Das Werkverzeichnis, 1872 veröffentlicht, erstellte der aus der Mozartliteratur nicht wegzudenkende Ludwig Ritter von Köchel.


    „Johannes der Täufer“ ist in die Kategorie der Passionsoratorien einzuordnen und das erste von fünf Oratorientexten des kaiserlichen Hofdichters Pietro Pariati, die von Fux vertont wurden. Es ist in der Fastenzeit 1714 (Februar und März) mehrfach in der Hofburgkapelle aufgeführt worden.


    In der Dramatisierung des Matthäustextes (14,1-12) geht es dem Librettisten in erster Linie darum, Herodes als ebenso wankelmütigen wie tragischen Herrscher zu zeichnen. Diesem Bild opfert er die tiefer gehende Zeichnung der übrigen Charaktere; einzig Herodia hat ein gewisses Profil, das sich allerdings auf Rache und Mordgedanken reduziert. Sie treibt allerdings, von der Tochter und Aronte unterstützt, die Mordintrige gegen Johannes voran. Oletria wiederum ist kein Racheengel, eher ist sie in der Rolle eines über die öffentliche Anklage gegen die Eltern verletzten Kindes. Eine sexuelle Note spielt bei Pariati keine Rolle, zumal der berühmt-berüchtigte Tanz durch Fux auch musikalisch nicht ausgeformt wird. Arontes Charakter ist die eines Höflings, eines Nachplapperer.


    Musikalisch kann Fux seine mannigfaltigen kompositorischen Fähigkeiten abrufen: Er nutzt dabei die Mittel der Opera seria in den Rezitativen (mit den üblichen rhetorischen Kunstgriffen der Zeit, um die jeweilige Situation auszumalen) ebenso wie er in der Ariengestaltung seine kontrapunktischen Finessen zur Steigerung der Dramatik ausspielt. Ganz konventionell ist dagegen der Chor behandelt: Er kommentiert, einmal als Coro di Popolo, zum anderen als Coro di Ministri, das Geschehen.



    © Manfred Rückert für den Tamino-Oratorienführer 2016
    unter Hinzuziehung des Librettos der Thorofon-Aufnahme, der bisher einzigen des Oratoriums, die damit eine Kataloglücke füllt:


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