Alle Verstärker klingen gleich - und die Erde ist eine Scheibe (natürlicher Verstärkerklang)

  • Um es gleich vorwegzunehmen: Ich gehöre zu der Gruppe von Hifi-Jüngern (wenngleich ein "Sleeper für ca 20 oder mehr jahre) welche der Auffassung ist, daß jeder Verstärker seinen Eigenklang hat. Ich musste diese für mich leidvolle Erfahrung machen und werde im Laufe des Threas eine kurze Beschreibung aller meiner einst im Besitz befindlichen Verstärker abgeben. Dann kann man darüber diskutieren ob es diese Unterschiede in der Tat gibt (was oft bestritten wird) und warum. CD Player können hier mit eingebunden werden, da die Problematik identisch ist.
    Über bewusstes Klangtuning von Verstärkern möchte ich HIER NICHT schreiben - dafür gibt es bald einen anderen Thread.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Über das Thema wird hier kaum Einigkeit zu erzielen sein - in HiFi-Foren wird darüber ja auch erbittert gestritten... ^^


    Eines ist klar: die wesentlichen Komponenten für einen guten Klang sind die Lautsprecher und - oft vernachlässigt - die Raumakustik. Demgegenüber sind die Einflüsse von Verstärker und CD-Player minimal, wenn man von Billiggeräten und antiquierten Techniken wie Röhrenverstärkern absieht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Über das Thema wird hier kaum Einigkeit zu erzielen sein - in HiFi-Foren wird darüber ja auch erbittert gestritten... ^^


    Eines ist klar: die wesentlichen Komponenten für einen guten Klang sind die Lautsprecher und - oft vernachlässigt - die Raumakustik. Demgegenüber sind die Einflüsse von Verstärker und CD-Player minimal, wenn man von Billiggeräten und antiquierten Techniken wie Röhrenverstärkern absieht.


    Und da fängt der Streit schon an. Aber da die Marge für den Händler bei den Lautsprechern üblicherweise am größten ist (nicht so bei Linn), wird der Händler natürlich auch dazu raten, bei den Lautsprechern am meisten zu investieren.

  • Die Lautsprecher sind auch das Glied in der Kette mit den meisten Klangunterschieden (Eigener Thread kommt bei Bedarf)
    Aber auch Verstärker färben den Klang. Warum das so ist ist eigentlich leicht zu verstehen. Ein Röhrenverstärker klingt naturgemäß anders als ein Transistor. Ein Germanium Transistor klang anders als ein Silizium Transistor. Dazu gibt es noch verschiedene Schaltungskonzepte, verschieden einstellbare Gegenkopplung etc etc. Ich glaube, daß der Frequenzgang eines Verstärkers relativ leicht zu beherrschen ist - aber er macht nicht allein den Klang aus. Man sehe sich die unterschiedliche Rechteckwiedergabe bei verschiedenen Verstärkern an. Dabei ist das nur ein Test bei EINER definierten Frequenz. Bei anderen Frequenzen kann das Verhalten völlig anders sein.....
    Ich behaupte ferner, daß JEDER diese Unterschiede bemerkt, ähnlich wie beim Farbfernsehen. Man sieht, daß die Farbwiedergabe nicht absolut naturgetreu ist - aber man nimmt es als gegeben hin. Der wahre HIFI Fanatiker tut das hingegen NICHT..... Er verlangt eine genaue Wiedergabe des eigentlichen Klangereignisses. Dies ist derzeit jedoch so gut wie unmöglich, geanuso unmöglich wie TAGESLICHT mit noch so aufwändigen Leuchtmitteln glaubwürdig simuliert werden kann....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Der wahre HIFI Fanatiker [...] verlangt eine genaue Wiedergabe des eigentlichen Klangereignisses. Dies ist derzeit jedoch so gut wie unmöglich


    Ja, HiFi-Anlagen können nur versuchen, eine möglichst »glaubwürdige« Wiedergabe zu erreichen, aber letztlich müssen sie dabei immer »lügen«. Selbst wenn es gelänge, tonal alles perfekt zu machen, bliebe immer noch die Frage des Schalldrucks und der Lautstärke – man würde ein Sinfonieorchester im Wohnzimmer einfach nicht aushalten.

  • Über das Thema wird hier kaum Einigkeit zu erzielen sein - in HiFi-Foren wird darüber ja auch erbittert gestritten... ^^


    Eines ist klar: die wesentlichen Komponenten für einen guten Klang sind die Lautsprecher und - oft vernachlässigt - die Raumakustik. Demgegenüber sind die Einflüsse von Verstärker und CD-Player minimal, wenn man von Billiggeräten und antiquierten Techniken wie Röhrenverstärkern absieht.


    Um auch meinen "Senf" dazuzugeben :D :


    Die unendlichen Streitereien in Hifi-Foren zu diesem Thema sind schlicht realitätsfremd. Da soll doch jeder mal seine eigene Hifi-Geschichte betrachten! In der Jugend- und Studentenzeit hat man erst einmal ein begrenztes Budget. D.h. man schaut danach: Wie bekomme ich das Beste für das wenige Geld? Geräte in dieser Preisklasse sind immer Kompromisse und man sucht halt den besten Kompromiß speziell für sich. Und bei dieser Suche scheiden dann zwangsläufig eine Reihe von Geräten aus, wegen zu hohen Preises, oder wegen der Hörgewohnheiten - ein Pop-Hörer, der einen Bums-Bass will, wird sich nicht gerade eine schlank und durchsichtig klingenden Verstärker kaufen mit weniger Baß-Potenz, sondern den baßkräftigeren mit schwächerer Auflösung nehmen - usw. Und in dieser Prägephase bildet man bestimmte "Vorlieben" aus, die sich ein Leben lang nahezu unverändert erhalten. Beim Verkauf besonders von Verstärker-Elektronik spielen nicht nur rein klangliche Gründe eine Rolle, sondern ein ganzes Paket von anderen Dingen, die nur indirekt etwas damit zu tun haben.


    Mit den Lautsprechern ist es so, dass man in der Jugend mangels großem Geldbeutel meist welche hat, die nicht so dolle sind. Und dann versucht man, mit möglichst etwas besserer Elektronik das Beste aus ihn rauszuholen. Im "Alter" (ich bin ja schon "Opa" inzwischen :D :untertauch: ) ändert sich das insofern, als der Lautsprecher wichtiger wird und man sich dann die passende Elektronik für den Lautsprecher aussucht und auch den Rat gibt, so vorzugehen. Denn nicht jede - gute und solide - Verstärkerelektronik harmoniert gleich gut mit jedem Lautsprecher. Pragmatisch wäre es sicher ein Fehler, erst eine teure Elektronik zu kaufen und hinterher festzustellen: mit meinem Traumlautsprecher kann sie es aber doch nicht so gut. Anders ist es, wenn man schon eine tolle Elektronik hat, die man auch mag, dann kann man wiederum sehen, welchen Lautsprecher man dazu wählt. Wenn ich z.B. gerne weiter meine 40 Watt-Class-A-Monos hören möchte, achte ich natürlich auf einen hohen oder akzeptabel hohen Wirkungsgrad beim LS, an dem sie nicht einfach untergehen oder ihre Lebendigkeit gar nicht entfalten können.


    Leider muß man sagen: Die goldene Zeit für Hifi waren die 90iger Jahre. Da hat man wirklich Spitzenklasse zu erschwinglichem Preis bekommen. Heute ist es dagegen so, dass es unendlich viel Durchschnittszeug gibt zum niedrigen Preis, und wirklich "High-Endiges" astronomisch teuer ist. Deswegen ist ein Tip, auf den Gebrauchtmarkt zu schauen. Da kann man sehr günstig solche Modelle erwerben und sich dann eventuell bei deutschen Herstellern insbesondere die Geräte "auffrischen" lassen, dass sie wie neu klingen. AVM habe ich damals gekauft, weil es einfach zum noch bezahlbaren Preis ein enormer Sprung war gegenüber dem Yamaha, den ich vorher hatte. Das lag auf derselben klanglichen Linie aber war einfach in jeder Beziehung erheblich besser. Jeder hat da so seine eigenen Erfahrungen - bei Dieter ist es Linn. Von diesem Hersteller habe ich bislang allerdings nur die Netzwerkplayer gehört, und die sind - wenn auch teuer - einfach überragend gut.


    Und was den "Verstärkerklang" angeht, es gibt ihn! Bei AVM ist z.B. evident, dass die erste berühmte Serie von Monos, die M1, deutlich schlanker und "drahtiger" klingt als die folgende Serie M3, M4. Die M1 ist noch deutlich nahe am "Yamaha-Klang", da fehlt eben dann doch die Fülle, der Reichtum und auch der schöne abgerundete Ton der späteren Evolution-Serien. Dagegen unterscheiden sich die schaltungstechnisch identischen M3 und M4 (Class A) von damals nur in Nuancen, aber dabei auch deutlich. Mit beiden kann man zweifellos sehr gut leben. Wer aber einmal die M4 hat, wird sie ungern gegen eine M3 eintauschen wollen. Auch Nuancen können also schwer wiegen. Einem AVM-Besitzer wird man sehr leicht erklären können, was der typische unverwechselbare AVM-Klang ist, der neben der hohen Präzision und Auflösung, der fast schon kristallinen Klarheit eben auch sehr schön ist im Hochtonbereich, der wunderbar abgerundet ist. In dieses Klangbild kann man sich "verlieben" - diesen Vorzug haben andere vergleichbar gute Verstärker eben nicht.


    Und dann kommt letztlich die unterschiedliche Klangästhetik. Es gibt diese auf Flüssigkeit, Luftigkeit getrimmte britische Elektronik, die wunderbar gefällig ist, aber eben auch Sänger etwas den Korpus raubt, weniger "plastisch" ist als deutsche Elektronik und im Hochtonbereich gerne etwas sanft rundet. Das ist letztlich eine Geschmacksfrage, was man lieber möchte. Es gibt immer Aufnahmen, die mit der einen oder anderen Linie dann dazu neigen, etwas "lästig" zu werden. Das ist dann die Aufgabe der Feinabstimmung der Anlage durch Zubehör wie Kabel usw. Mit einem schlechten Kabel kann man u.U. den Klang der Anlage regelrecht versauen, das Potential auf diese Weise gar nicht ausschöpfen. Sicher, Raumakustik ist wichtig und wird oft unterschätzt. Wie viele Stunden habe ich geprobt, um die richtige Lautsprecheraufstellung zu finden! Aber man kann den einen Fehler nicht mit dem anderen ausbügeln. Zu glauben, die perfekte Raumaufstellung mache die klanglichen Schwächen der Elektronik oder einer Baumarktstrippe einfach wett, wäre eine Illusion. Hier gilt die Hifi-Weisheit: Die Anlage klingt immer nur so gut wie ihr schwächstes Glied. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Man sehe sich die unterschiedliche Rechteckwiedergabe bei verschiedenen Verstärkern an. Dabei ist das nur ein Test bei EINER definierten Frequenz. Bei anderen Frequenzen kann das Verhalten völlig anders sein.....


    Falsch. Ein Rechtecksignal beinhaltet immer alle Frequenzen, da ein Rechteck immer aus einer (unendlichen) Folge von Sinussignalen erzeugt wird (Fourieranalyse). Das Verhalten des Verstärkers ist mit einer Darstellung eindeutig definiert, interessant ist eventuell, ob und wie sich das Verhalten bei unterschiedlicher Leistung und unterschiedlichen Lastwiderständen verändert.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Es bleibt ja nicht aus, sich mit HiFi Technik etwas näher und intensiver zu beschäftigen, wenn man zu Hause Klassik hört.


    Aus leidvoller Erfahrung stimme ich Holger zu: Die Anlage klingt immer nur so gut wie ihr schwächstes Glied.


    Qualitative Unterschiede dürfte wohl jeder einigermaßen erfahrene Klassikhörer wahrnehmen, wenn er sich ein ihm bekanntes Klavierstück mit verschiedenen HiFi Ketten anhört oder z.Bsp. beim Verstärker unterschiedliche Geräte nacheinander in die Hörkette eingebunden werden.


    Oder?

  • Hallo zusammen,


    das Thema wird seit jeher in Hifi-Foren intensiv und kontrovers diskutiert. Ich sehe nicht, dass diesem Diskurs im Tamino-Forum wesentlich neue Facetten abseits eines "Tamino-Meinungsbildes" hinzugefügt werden können.


    Zitat

    Eines ist klar: die wesentlichen Komponenten für einen guten Klang sind die Lautsprecher und - oft vernachlässigt - die Raumakustik. Demgegenüber sind die Einflüsse von Verstärker und CD-Player minimal, wenn man von Billiggeräten und antiquierten Techniken wie Röhrenverstärkern absieht.


    Damit ist aus meiner Sicht alles gesagt.
    Meiner persönlichen Einschätzung und Erfahrung nach sind Verstärker und CDP in klanglicher Hinsicht nur in den seltensten Fällen verlässlich via Gehör (z. B. im Blindtest) unterscheidbar. Ich komme hifi-technisch durchaus aus dem High-End-Lager (T+A, Audio Valve), höre aber mittlerweile hochzufrieden mit einer professionellen und aktiven Abhöre. Der ganze Hifi-Kram und der sich ständig aus Gründen des Marketings "neu erfindende Markt" interessiert mich ehrlich gesagt kaum noch.


    Ich will damit gar nichts gegen teure Komponenten (die für mich finanziell durchaus erreichbar wären; dies nur daher angemerkt, um dem üblichen "Neid-Argument" vorzubeugen...) - oder gar deren Käufer! - sagen. Aufwendig und schön gemachte Geräte, vielleicht von einem Hersteller den nicht jeder hat/kennt/den es nicht überall zu kaufen gibt, haben durchaus ihren Reiz. Auswählen sollte man Amps und CDP meiner Ansicht nach auf Basis der Faktoren Geldbeutel, Optik, Haptik sowie persönlichen Vorlieben (Markenimage). Hörtests sind hier IMHO verschwendete Zeit.


    Zwingend ist jedoch die Beachtung der "technischen Passung" Amp/LS. Der Verstärker sollte ausreichend laststabil sein und den Leistungsbedürfnissen, definiert durch Kennschalldruck der LS, Raumgröße und Hörgewohnheiten, genügen und idealerweise noch über etwas "Headroom" verfügen. Diese Anforderungen sind vor dem Hintergrund des Marktangebots jedoch recht einfach erfüllbar.


    Viele Grüße
    Frank

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  • Verstärkerklang ist nichts, worum ich mich allzu intensiv bemühe, dafür ist Zeit zu knapp bemessen. Die Beschaffenheit des Raums bestimmt den Klang doch auch viel wesentlicher. Hier lagen bei mir immer die wirklich relevanten Stärken bzw. Schwächen. Ich bin da bei mir im Moment gar nicht zufrieden. Großer Raum, Parkett und 5m Fenster. Im Keller habe ich noch einen Raum, den ich klanglich bevorzuge. Ist nur nicht so schön da.

  • Zum 30jährigen Firmenjubiläum produziert AVM eine Serie mit den bewährten Mono-Endstufen, dem Vorverstärker und auch einen Vollverstärker zu einem Preis, der sich an den der 80iger Jahre anlehnt! AVM-Besitzer erhalten einen Gutschein von 100 Euro.


    Die Testberichte bestätigen ein sensationelles Preis-Leistungsverhältnis (1500 Euro für die üppig ausgestattete Vorstufe inclusive Phonoteil und Digital-Analogwandler) sowie die Endstufen-Monos für 3000 Euro. Die Testberichte kann man von der AVM-Seite runterladen. Die Auflage ist auf 333 Stück streng limitiert und dürfte ziemlich bald ausverkauft sein. Als AVM-Besitzer kann ich nur empfehlen, sich dieses einmalige Top-Angebot zu überlegen. So unverschämt preiswert wird man jedenfalls solche Spitzenelektronik in den nächsten Jahren nicht mehr bekommen. :)


    Hier der Link:


    http://avm-audio.com/de/


    Schöne Grüße
    Holger

  • Meiner persönlichen Einschätzung und Erfahrung nach sind Verstärker und CDP in klanglicher Hinsicht nur in den seltensten Fällen verlässlich via Gehör (z. B. im Blindtest) unterscheidbar.


    Lieber Frank,


    bei aller Wertschätzung für Dich, aber mit deinem Satz bin ich total nicht einverstanden. Auch nicht mit dem von Dir zitierten Zitat (Beitrag 10) von Bertarido , wo es um Raumakustik geht. ( Natürlich ist die Raumakustik ein entscheidender Faktor; aber das ist ja nicht Thema dieses Threads. )
    Ich sage: Es gibt sowohl bei CD-Playern wie bei Vr erheblich Klangunterschiede. Und das jeder Vr seinen Eigenklang hat, dieser Meinung kann ich mich aus Erfahrung einfach klar anschliessen.
    Holger hat es schon zusammengefasst ... als Student musste ich mit einem einfachen Teleton-Vr (daher kommt auch mein Name) zufrieden sein. Später ein weit teuer JVC-Vr, dann Technics ... heute bin ich bei den SONY-ESPRIRT-Vr, die mich voll zufriedenstellen.
    So weit wie Holger muss man IMO gar nicht gehen und sich unbedingt megateure AVM´s und Co kaufen, denn ab einem bestimmten Preis sind die Unterschiede nur noch marginalien und im Endeffekt Geschmackssache.


    Kurz eine Story von mir dazu:
    Es geht um CD-Player-Klang

    Als sich Ende der 80er die CD-Käufe häuften und die LP´s ("Kratzware") so langsam nicht mehr so sehr interessant waren, wollte ich meinen ersten CD-Player (Technics) gegen einen besseren mit bessem Klang austauschen. Ich nahm zu Bielinsky in Bonn (wo jetzt Tonger drin ist ist - du weisst wo ich meine) einige CD´s mit, die ich bestens kannte.
    Ich testete mit meinem Beyerdynamic DT880-KH diverse CD_Player Modelle und blieb zunächst wegen des Klanges dann bei einem SONY CDP-X 222 ES hängen. Doch der hielt sich nur wenige Tage bei mir zu Hause, da der Bass sich besonders über die LS als zu unklar/undeutlich herausstellte ... zurück damit zu Bielinsky --- weiter 2-3 Stunden getestet ...
    Ich musste in den sauren Apfel beissen und ein 400DM teureres Modell nehmen, dass zum Glück ein Auslaufmodell war - deshalb einen günstigeren Preis hatte (Listenpreis war zuvor 1200,-DM). Es war der erste 1Bit-Player von SONY - der CDP-X 33ES. Damit war ich dann für Jahre klnglich zufrieden und ebenfalls mit dem tollen Bedienkomfort, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellte. (Das Gerät konnte ich im Jahr 2015 noch für 400,-Euro verkaufen, da ich heute nach 25Jahren SONY-ES-Nachfolgemodelle betreibe.)


    Also Bitte --- :!: jeder CD-Player den ich bisher hatte, hat seinen typischen spezifischen Klang. Jetzt kommen noch die tragbaren CD-Player dazu, die ohnehin mit den Spitzenplayern keinesfalls mithalten können. Als Kompromiss für Unterwegs aber ausreichen.


    Mit Vr ist es genau so - jeder Vr hat seinen eigenen Klang ! Man muss sich nur damit intensiv beschäftigen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wenn man es etwas genauer betrachtet, sind es nicht die Endstufen, sondern die im Vollverstärker integrierte Vorstufe, die den spezifischen Klang erzeugt.


    Die Endstufen sind für die technische Anpassung - wie Frank es zutreffend ausdrückt - an die Lautsprecher verantwortlich.


    In der Vorstufe wird bei der Spannungsverstärkung entsprechend der verwendeten Schaltung das individuelle Klangbild eingestellt.


    Es gab Firmen, die austauschbare Spannungsverstärkungsmodule für ihre Vorstufen angeboten haben, so konnten mit dem gleichen Gerät (Vorstufe) tonal unterschiedliche Klangbilder erzeugt werden.

  • Ich besitze einen kleinen Kopfhörerverstärker von Lake People und das damalige Spitzenmodell Violectric V200 und kann definitiv von hörbaren Klangunterschieden sprechen. Der große KHV klingt definierter und kraftvoller, vor allem in den Mitten. Man kann irgendwie besser heraushören, was in den Mittelstimmen ( z.B. Viola) geschieht. Woran es liegt, kann ich nicht erklären, doch Unterschied im technischen Aufwand ist schon optisch erkennbar.


    Der These von Karl mit dem Vorstufenklang neige ich zuzustimmen. Ich habe diese Aussagen schon von einigen Leuten, die viel verglichen haben, so gehört. Bisher konnte ich nur Vollverstärker vergleichen. Zwischen meinem ehemaligen Symphonic Line RG9 und einem AVR von Yamaha (gehobene Klasse, nicht so ein Einstiegsmodell) konnte ich keinen Unterschied feststellen, wobei ich natürlich immer umstecken musste.
    Ab einer gewissen Klasse meine ich schon, dass die Klangunterschiede nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Bei den Endstufen kann es eng werden, wenn sie mit leistungshungrigen Lautsprechern und mit viel Tiefbassanteilen betrieben werden. Je mehr man seinen Raum bedämpft hat, desto lauter hört man auch, alleine schon wegen des klaren Klangs (ganz ähnlich wie beim Kopfhörerhören). Wenn man dann den Eindruck haben will, in der 3. Reihe mittig zu sitzen und ein echtes Symphonieorchester spielt vor einem, dann kann es schon sein, dass bei Sachen von Wagner etc. es von Vorteil ist, genügend Kraftreserven in der Endstufe zu haben.


    Aber ich stimme auch Hüb sehr zu. Die ganze Problematik mit Vorstufen, Endstufen, Impedanzen, Boxen, Kabeln, etc.... kann man elegant vergessen, wenn man so einen Schallwandler hat, der praktisch bis auf die digitale Quelle die ganze Anlage ist. Hier denke ich z.B. an die Dynaudio Focus 600 XD:



    Würde ich mir heute eine Anlage aufbauen und entsprechendes Kleingeld haben, dann wäre dieser Lautsprecher schon sehr interessant.
    Die Kosten für den ganzen Kram in der Kette vor dem Lautsprecher kann man sich fast sparen. Ob ich jedoch Lust hätte, alle CDs einzurippen...?
    Nun, man kann die Dynaudio ja auch verkabelt anspielen.


    Mit einem professionellen Monitor (etwa von Dynaudio oder Adam, die ich beide wohl mehr mag als Genelec oder Neumann), einem bedampften Raum und Nahfeldhören kommt man aber auch sehr weit, für noch überschaubares Geld. Für die Tiefbässe könnte man sich dann noch einen oder zwei Subs gönnen, falls man auch Jurassic Park und so etwas darüber erleben will.


    Hier ein auch nicht gerade billiger Monitor, den ich mir schon oft wünschte, Adam S3x-H:



    Wer sagt "sowas stelle ich mir nicht ins Wohnzimmer" der ist dann eben nicht ausschließlich klangorientiert..... eben ein Hifi-Kunde.
    Es ist ohnehin besser, seiner Frau einen eigenen Hörraum abzuringen, bei dem man dann die Kompromisse hinter sich lassen kann.



    Apropos Film und Surround-SACDs: bei aller Liebe zu den Lösungen mit Streaming, Computer oder Server ist mir noch nicht aufgefallen, dass die auch etwas anderes als Stereo anbieten. Da ich aber die SACDs oder Blue-rays sehr gerne auch im Musikbereich Surround höre, war für mich nicht nur aus finanziellen Gründen klar, dass ich beim herkömmlichen AVR und einem entsprechenden Blue-ray/SACD-Player erst einmal bleibe.


    Natürlich haben die High-End-Geräte ein sehr schönes Finish. Mir gefällt hier vor allem Accuphase. Für den Preis bringen sie jedoch nicht nur eine tolle Optik, sondern müssen natürlich auch klanglich über jeden Zweifel erhaben sein. Ob diese Verstärker jedoch mit einem Passivlautsprecher mit entsprechender Frequenzweiche "besser" klingen als z.B. so eine XD600 mit für die jeweiligen Chassis angepasste Digital-Endstufen, DAC und FIR-Filtern? Theoretisch ist das kaum anzunehmen. Die Frage ist dann eben, was "besser" und "richtiger" wäre.
    Irgendwann entdeckt man, dass die sehr guten Systeme in sich glaubwürdig und homogen klingen, aber sich doch von anderen "Wahrheiten" mehr oder weniger unterscheiden. Ein wenig ist das also auch hier Geschmackssache . auf hohem Niveau.


    Dennoch will ich nicht vergessen anzumerken, dass die Raumakustik wesentliche größeren Einfluss auf Klangunterschiede hat, als die Frage, ob einen teuren Marantz oder einen Accuphase-Verstärker betreibe. Diese Unterschiede gehen auf jeden Fall verloren, wenn man elegante Fliesen hat, kahle Wände, viel Glasflächen und vielleicht die Lautsprecher dann auch noch frauenfreundlich an der Wand stehen (also genau so, wie es auf so manchen Hochglanz-Prospekten aussieht).


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    ..,dass die Raumakustik wesentliche größeren Einfluss auf Klangunterschiede hat..


    Ich würde es gerne etwas anders ausdrücken:


    Ohne geeignete Hörraumakustik sind selbst sehr guten Audiogeräten (Ausnahme Nahfeld) deutliche Grenzen gesetzt.



    Was jeder mal bei sich ausprobieren kann und sollte, weil es auch rein gar nichts kostet:


    Am Hörplatz hinstellen und einmal kräftig klatschen.


    Klingt es echohaft oder recht hell?


    Ein Zeichen, daß der Raum durchaus Dämpfung verträgt und diesbezüglich nachgebessert werden sollte.

  • Wenn man es etwas genauer betrachtet, sind es nicht die Endstufen, sondern die im Vollverstärker integrierte Vorstufe, die den spezifischen Klang erzeugt.

    AVM, lieber Karl, hat in einer Serie der M3-Endstufen eine manuelle Bedienungsmöglichkeit eingebaut, den Klirr zu verändern, um nach Wunsch Röhrenklang zu simulieren. Und ebenso beieinflußt die Stromstabilität so einer Endstufe den Klang, besonders bei kritischen Boxen, dazu kommt noch die Impulsschnelligkeit (gemessen als "Anstiegszeit") usw. Die AVM-Monos hört man im Vergleich mit etwas "gemütlicheren" und weniger laststabilen Endstufen klanglich schon heraus!



    Also Bitte --- :!: jeder CD-Player den ich bisher hatte, hat seinen typischen spezifischen Klang.

    Das kann ich auch nur bestätigen, lieber Rheingold. Meine CD-Player unterscheiden sich klanglich jedenfalls sehr deutlich. Der Technics z.B. klingt zwar angenehm flüssig, aber auch glatt, wie ein Fluß, der Jahrtausende die Geröllsteine rund poliert hat, so dass sie keine Ecken und Kanten mehr haben. Da fehlt einfach die Feinauflösung.



    Aber ich stimme auch Hüb sehr zu. Die ganze Problematik mit Vorstufen, Endstufen, Impedanzen, Boxen, Kabeln, etc.... kann man elegant vergessen, wenn man so einen Schallwandler hat, der praktisch bis auf die digitale Quelle die ganze Anlage ist. Hier denke ich z.B. an die Dynaudio Focus 600 XD

    Ja, das ist in der Tat attraktiv, lieber Glockenton. Bei einem Hornsystem wie der Avantgarde Acoustics Zero 1 hat mich das auch sehr überzeugt. Hier würde ich mir allerdings so eine Konstruktion erst einmal anhören. Ein Freund von mir war nach den überaus lobenden Testberichten auch zunächst überzeugt von T&A, hatte die Box fast schon gekauft, die offenbar ähnlich wie Dynaudio ein analoges Modell digital umgerüstet haben. Dann hörte er sie und war maßlos enttäuscht. Danach war all das kein Thema mehr!



    Dennoch will ich nicht vergessen anzumerken, dass die Raumakustik wesentliche größeren Einfluss auf Klangunterschiede hat, als die Frage, ob einen teuren Marantz oder einen Accuphase-Verstärker betreibe. Diese Unterschiede gehen auf jeden Fall verloren, wenn man elegante Fliesen hat, kahle Wände, viel Glasflächen und vielleicht die Lautsprecher dann auch noch frauenfreundlich an der Wand stehen ( also genau so, wie es auf so manchen Hochglanz-Prospekten aussieht).

    Das glaube ich allerdings weniger! Also bei mir höre ich den Qualitäts-Klassenunterschied zwischen AVM und Yamaha auch dann sehr deutlich heraus, wenn die Boxen in der suboptimalen Alltagsaufstellung fürs Fernsehen stehen! :D Raumakustik hin oder her - das Bessere an Elektronik klingt immer einfach besser! "Realos" in bestimmten Hifi-Foren verbreiten ja immer gerne dieses Ammenmärchen, dass weil ja Elektronik angeblich immer gleich klingt, nur die Raumakustik überhaupt von Belang sei. Das halte ich aus Erfahrung aber schlicht für einen dogmatischen Irrglauben. Ohne richtige Raumaufstellung klingt keine Anlage. Zweifellos richtig! Aber das eine hat mit dem anderen nun wirklich nichts zu tun. ;) :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Der These von Karl mit dem Vorstufenklang neige ich zuzustimmen. Ich habe diese Aussagen schon von einigen Leuten, die viel verglichen haben, so gehört. Bisher konnte ich nur Vollverstärker vergleichen.


    Dann kann ich Dir nur raten, auch mal verschiedene Endverstärker zu vergleichen. Ich habe das schon oft getan und festgestellt, dass es da, in ansonsten ein- und derselben Kette, sehr wohl große Unterschiede gibt.

  • Eine bewährte Vorgehensweise ist die Suche nach einer von den technischen Werten bestens geeigneten Endstufe für die vorhandenen Lautsprecher.


    Das verschafft ein sehr gutes Impulsverhalten und eine dementsprechende Basswiedergabe.


    Klangliche Verfärbungen - durch die falsche Wahl des Gerätes - sollten an dieser Stelle vermieden werden.


    Die klanglich relevanten Einstellungen für den Mitten- und Hochtonbereich, also die Intonation der Audiokette, werden in der Vorstufe vorgenommen.


    Bei Vollverstärkern sind durch die Zusammenlegung von Vor-/Endstufe die Kombinationsmöglichkeiten zwangsläufig etwas eingeschränkt.


    Gute Lautsprecher, die in Abhängigkeit von der Raumakustik möglichst linear abstrahlen sollten, machen das alles geduldig mit und folgen den Gegebenheiten.