Luba ORGONASOVA - Weltklassesopran aus Bratislava

  • Die slowakische Opernsängerin Luba Orgonasova wurde 1961 in Bratislava geboren.


    In Ihrer Heimatstadt studiete sie sowohl Klavier als auch Gesang.
    Ihre Karriere begann 1979 am Nationaltheater Bratislava, aber schon bald war sie auch an anderen Opernhäusern ein gern gesehener Gast, wie beispielsweise 1988 der Volksoper in Wien,wo man ihr einen dreijährigen Gastvertrag für die Rollen der Donna Anna und Pamina anbot, wonach bald darauf die Wiener Staatsoper folgte, wo sie ebenfalls in der Rolle der Pamina in Mozarts Zauberflöte debütierte. Es folgten Auftritte in Berlin, Köln, Hamburg , Paris, Amsterdam, Zürich, Chicago, Arlanta, Tokio, etc. Herbert von Karajan holte sie 1990 zu den Salzburger Festspielen, wo sie als Marzelline in Beethovens Oper „Fidelio“ unter der Leitung von Kurt Masur debütierte. Auch hierauf folgten Einladungen zu zahlreichen internationalen Festspielen.

    Was uns aber besonders hier interessiert, ist, dass sie zahlreiche hochkarätige Aufnahmen auf Tonträger gemacht hat. Sie ist sowohl als Oper- als auch als Konzertsängerin sehr gefragt.
    Quasi als Einführung stelle ich hier ein Stimmportrait des Labels Naxos vor, welches schon 1991 entstanden ist und Arien von Bellini, Puccini, Donizetti und Verdi enthält.. Begleitet wird sie hier vom RSO Bratislava unter Will Humburg. Klaus Heymann hatte immer schon eine gute Hand bei der Auswahl seiner Interpreten.
    Mitglieder, die Aufnahmen mit ihr kennen und schätzen mögen diese nominieren, allerding möglichst nicht als kommentarlose Kaskade, sondern wenn geht, eher in kleinen Häppchen, versehen mit persönlichen Anmerkungen…

    Und wie so oft in meinen Threaderöffnungen über Opernstimmen auch hier eine kleine Kostprobe, die das Interesse erwecken und Lust auf mehr machen soll...

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • 1991 hatte sie großen Erfolg als Konstanze in der Neuinszenierung der "Entführung aus dem Serail" an der Deutschen Oper Berlin, damals war ich aber nicht drin.


    Ich lernte sie dann als konzertante Agathe unter Nikolaus Harnoncourt in der Berliner Philharmonie kennen. Von den vier Aufführungen Ende September 1995 erlebte ich zwei - aus allen vieren wurde dann wohl diese Gesamtaufnahme zusammengestellt:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ja, lieber Stimmenliebhaber, die Freischütz-Aufführungen habe ich auch noch in bester Erinnerung. Ich bin ja gerade bei der Agathe ziemlich auf Grümmer eingeschworen, aber die Orgonasova zu hören, war wirklich lohnend.
    Die Stimme hat ja keinen Anflug von deutschem Klang und deutscher Innerlichkeit. Aber sie hat ein herrlich reiches und rundes lyrisches Timbre, das zu großer Innigkeit fähig ist aber auch zu leuchtendem Jubel. Man glaubte bei ihrer Agathe, etwas von der Nähe Webers zu Rossini zu hören. Und die Figur hatte irgendwie einen Hauch von Somnambulismus, in dem schon eine Ahnung von Bellini vorschien.


    Ich kann gar nicht sagen, in wie vielen Aufführungen ich Luba Orgonasova begegnet bin. Auf jeden Fall aber kann ich sagen, dass jede dieser Begegnungen wirklich wunderbar war. Zumindest musikalisch.
    Auf der Operbühne war Luba Orgonasova eher - wie die Engländer sagen - rather underwhelming. Ob bei Ihrer Donna Anna oder ihrer Lucia, ihrer Alcina oder ihrer Gilda, Violetta oder Marguerite: eigentlich fehlte einem immer etwas. Man konnte sich an ihrem Gesang freuen aber die Figur auf der Szene wurde eigentlich nie lebendig, schon gar nicht profiliert. Sie war weder eine Bühnenpersönlichkeit noch eine Schauspielerin. Darum ging ihr die große Wirkung ab. Vom Publikum ist sie deshalb nie so gewürdigt worden, wie sie es verdient gehabt hätte.
    Wer sich aber in der Oper primär auf seine Ohren verläßt, der konnte subtil ausgefeilte Portraits der Figuren hören, ob es nun die Pamina oder die Konstanze war, die Violetta oder die Mimi war.
    Weit eher wurde sie vom Publikum im Konzertsaal gewürdigt. Da sang sie unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Herbert Blomstedt, Pierre Boulez, Riccardo Chaillly, William Christie, Sir Colin Davis, Christoph Eschenbach, Sir John Eliot Gardiner, Michael Gielen, Nikolaus Harnoncourt, Thomas Hengelbrock, Christopher Hogwood, René Jacobs, Marek Janowski, Mariss Jansons, Lorin Maazel, Sir Charles Mackerras, Sir Neville Marriner, Marc Minkowski, Riccardo Muti, Kent Nagano, Sir Roger Norrington, Sir Simon Rattle, Wolfgang Sawallisch und.... und.... und....
    Das sagt ja auch etwas!


    Nun will ich auch noch ein Video einstellen.
    Es soll ja nur eines sein!
    Darum wähle ich das Libera me aus Verdis Requiem. Ich finde, dass es eine der innigesten, bewegendsten und schönsten Aufnahmen des Stückes ist. Und im hohen "b" , das den meisten Sopranen so arge Probleme macht, leuchtet hell und strahlend das Himmelslicht! Überwältigend!!!


    Leider gibt es das Libera me wohl nicht komplett einzeln.



    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Darum wähle ich das Libera me aus Verdis Requiem. Ich finde, dass es eine der innigesten, bewegendsten und schönsten Aufnahmen des Stückes ist. Und im hohen "b" , das den meisten Sopranen so arge Probleme macht, leuchtet hell und strahlend das Himmelslicht! Überwältigend!!!

    Hallo, lieber Caruso, jetzt hast Du mich auf eine Idee gebracht! Ich höre jetzt:



    Herzlichst
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Ich habe sie seit vielen Jahren u. a. (zumindest) mit diesen Aufnahmen in meiner Sammlung:



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Unbedingt hinweisen möchte ich auf einen von Alberto Zedda betreuten Mitschnitt der Oper "La Sonnambula" (Bellini) von 1992. Die Partie der Amina singt sie hinreißend, und die Opernfigur wird von ihr wunderbar herausgearbeitet: unbekümmert und unschuldig auf der einen, gefühlvoll und amourös auf der anderen Seite. Ihr Tenorpartner hier ist der glänzend aufgelegete Raúl Giménez.


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Hallo, lieber Caruso, jetzt hast Du mich auf eine Idee gebracht! Ich höre jetzt:



    Lieber Manfred!
    Eine großartige Aufnahme!
    Gardiner's Deutung ist sublime und ehrlich. Innig und bewegend wird sie nur, wenn die Orgonasova singt. Leider reichen Canonici und Otters stimmliche Möglichkeiten nicht für das Werk.
    Wer allerdings einen großen Orchesterklang und einen prachtvoll aussingenden Chor mag, dem würde ich die Aufnahme von Shaw empfehlen. Auch da hat man eine Sopranistin, die in jeder Hinsicht überzeugt: Susan Dunn. In den letzten 30 Jahren hat es kaum bessere Soprane für das Verdi Requiem gegeben als Dunn und Orgonasova. Ich würde sogar sagen: seit Leontyne Price und Galina Vishnevskaya


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!